Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: August 2012 - Mai 2014  |  von Walter und Heike Tautermann

Wir erreichen China: Chengdu, die Mitte im Reich der Mitte

oh, so ein kleiner Wurm will auch mal ein grosser Baer werden

oh, so ein kleiner Wurm will auch mal ein grosser Baer werden

...der ist schon im Kindergarten, hihi...

...der ist schon im Kindergarten, hihi...

Herrlich, dieser Park, wie im Dschungel...

Herrlich, dieser Park, wie im Dschungel...

ja auch die roten Pandabaeren leben im Hochgebirge Sichuans...

ja auch die roten Pandabaeren leben im Hochgebirge Sichuans...

ja, sie klettern wirklich auf Baeume

ja, sie klettern wirklich auf Baeume

Hmmmm...sitzt da und sieht aus als wuerde er ein Pfeifchen rauchen

Hmmmm...sitzt da und sieht aus als wuerde er ein Pfeifchen rauchen

Pandabaeren und dicke Luft...

9.10.2012
Walter steht heute schon früh auf und wartet auf mich, denn ich muss ja wieder einmal alles pedantisch gut verstauen und duschen möcht ich auch noch, denn schließlich sind wir wieder ewig im Zug.
So passiert uns das größte aller Missgeschicke. Wir benötigen trotz Metro ewig bis zum Westbahnhof, von dem ich dachte, er sei nur einen Katzensprung entfernt. So kommen wir erst um 9.10 Uhr an, der Zug ist weg... Walter kocht innerlich (doch er wird es niemals zeigen) und ich will heim oder erstmal in ein chinesisches Mauseloch.
Wir rauchen erst einmal ne' Frustzigarette, danach versucht er die Tickets zu tauschen. Es klappt, allerdings haben wir keine Plätze, nicht einmal zum sitzen. Aber wir können in zwei Stunden fahren und nicht erst am nächsten Tag. So reihen wir uns ein in die chinesische Warteschlange... Zunächst bekommen wir nur 2 Plätze, umzingelt von 20 Leuten und 2 Tonnen Gepäck neben der Tür. Der Zug fährt los und der Schaffner fängt an zu grinsen und bietet uns ( natürlich noch einmal für Geld) Schlafwagenplätze an. Oh, das zahlen wir gern, auch wenn wir für den Preis den wir nun insgesamt gezahlt haben, hätten fliegen können. Naja, Strafe muss sein. Ich finde es lustig hier zu reisen, inmitten von chinesischen Familien, Geschäftsleuten und so manch anderen Geschöpfen. Wir verstehen kein chin. und sie nicht deutsch. Trotzdem haben wir eine Menge Spass, bekommen im Speisewagen ein Essen geschenkt, jeder bietet uns Zigaretten an und wir essen die leckerste Pampelmuse aller Zeiten ... wir haben hier den "Exotenbonus"

10.10.2012
Habe gut geschlafen und schau aus dem Fenster. Wir tauchen ein in eine gigantische Bergwelt. Riesige Brücken, dampfige Bambuswälder und liebevoll, terrassenförmig angelegte Reisfelder wechseln sich ab. Leider fahren wir 2/3 der Strecke durch lange Tunnels und bemerken nur, dass wir stetig bergauf fahren. So kommen wir nach 30 Stunden in Chengdu an, doch ganz schön geschafft und erschlagen.

Erster Eindruck in der Abenddämmerung: hässlich, doch wir schauen morgen bei Tageslicht noch einmal genauer hin...

11.10.2012
Hier in Chengdu ist es wirklich nicht schön, eine Retortenstadt mit vielen Hochhäusern, so gar nicht gemütlich. Das Wetter tut das Übrige, es regnet und ich las im Reiseführer, das wäre immer so in dieser Zeit.
So machen wir einen Ausflug zu den Pandabären, denn Tiere bringen uns ja bekanntlich immer zu sehr guter Laune. Leider spricht man in Chengdu noch weniger englisch als in Peking und so kommen wir nicht in den Park nach Wo 'long, sondern nur in die Aufzuchtstation. Macht nichts, Pandas sehen ja überall gleich aus.

Nebenbei bemerkt:
Der große Panda ist der einzige Bär, der keinen Winterschlaf hält und kein Fleisch frisst, sondern 20- 30 kg Bambus am Tag, aber nur eine bestimmte Sorte und die gibt es nur in der Region Sichuan. Er wurde erst 1869 entdeckt, obwohl es ihn laut alten Schriften in der Urzeit gegeben haben muss...? Schon seit 1940 ist der große Panda geschützt. Er ist das Zeichen für den Naturschutz auf der Welt und Chinas Nationalsymbol. Seit 1980 engagiert sich der WWF um den Erhalt und die Vermehrung, da durch die starke Rodung der Bambuswälder damals nur noch 800 Bären gezählt wurden. Der Bestand hat sich jedoch durch das strenge Verbot der Abholzung bis 2004 wieder verdoppelt.

Ich persönlich habe ihn mir größer vorgestellt, den großen Panda. Er ist höchstens einen Meter groß, aber so was von plüschig und kugelrund. Erstaunlich, das diese dicke Kugel auf Bäume klettert. Noch verwunderlicher ist jedoch, das die winzigen Babys (200 g bei der Geburt) von Menschenhand und gleichzeitig von der Pandamutter großgezogen werden. Wir kennen kein Tier, das ihr Baby wieder annimmt, wenn es einmal in menschlicher Obhut war.

12.10.2012
Nachdem ich nun zum 3.Male Routen ausgearbeitet hab und mein Mausbiber pardou etwas nicht will, trete ich in den Streik und will überhaupt nirgends mehr hin. Ich habe das Gefühl, das ich nichts mehr aufnehmen kann. Jeden Tag einpacken, auspacken, waschen, wandern, besichtigen, essen vergessen, Zimmer suchen usw. Ehrlich mal so ne' Woche ausruhen und mal alles sacken lassen wäre nicht schlecht. Ich weiß, das klingt für die daheim gebliebene, arbeitende Bevölkerung blöd, aber es ist so...man muss nach einer gewissen Zeit einfach mal alles sortieren, außerdem komme ich ja mit dem Schreiben gar nicht mehr hinterher ...sorry, auch auf einer Reise gibt es so manchen kleinen Stress.
So beschließen wir für morgen einen Flug nach Kunming zu buchen und besuchen heute nur noch den großen Buddha in Leshan.
Heute klappt es mit der Busverbindung gut, wir haben uns auch alles vom Hostel auf chin. aufschreiben lassen. Es regnet in Strömen. Doch ein wundervoller, fast mystischer Park tut sich vor uns auf. Viele Tempelanlagen wurden in den roten Sandstein geschlagen. Auch ein Kloster mit einem schönem Garten und verspielten Wasseranlagen gibt es hier. Und so geniesen wir den schon fast dschungelartigen Park, bis wir ihn endlich sehen den "Gianth Buddha". Hier tummeln sich wieder tausend Touristen, eigendlich unfassbar bei dem schlechten Wetter.

Nebenbei bemerkt:
Der "Gianth Buddha" ist 78m hoch und wurde in den Jahren 713- 803 in den Sandfelsen geschlagen. Die Bewohner glaubten, der heilige Buddha würde den beiden Flüssen "Min Yan" und "Dadu Hi" Einhalt gebieten, Überflutungen verhindern und somit weitere Totesopfer vermeiden. Tatsächlich war es auch so.....doch nicht der "große Buddha" war die Ursache, sondern der Bauschutt der in den Flussmündungen abgeladen wurde.
Der Tag war wunderschön, doch leider haben wir meinen "Kindle" im Bus liegen lassen, mein Heiligtum mit allen wichtigen Reiseführern, so ein Mist!!!!

Leshan im Nebel, schade...

Leshan im Nebel, schade...

hier fehlt jetzt nur noch die leide im Hintergrund spielende Musik, oder...?

hier fehlt jetzt nur noch die leide im Hintergrund spielende Musik, oder...?

....sehr andaechtig...

....sehr andaechtig...

Ordnung muss sein....bei so vielen Pilgern taeglich

Ordnung muss sein....bei so vielen Pilgern taeglich

.....fuer warme Gedanken

.....fuer warme Gedanken

Gebetstafeln saeumen den Weg...

Gebetstafeln saeumen den Weg...

....nicht gerade Mausbibers Temperatur....

....nicht gerade Mausbibers Temperatur....

da schaust, deine Ohren sind winzig gegen seine...

da schaust, deine Ohren sind winzig gegen seine...

der Moench entzuendet seine Gebetskerze am grossen Zeh des Buddhas...

der Moench entzuendet seine Gebetskerze am grossen Zeh des Buddhas...

...und so wacht er ueber die Fluesse, der gianth buddha...

...und so wacht er ueber die Fluesse, der gianth buddha...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Teil 1: von Moskau mit der Transib nach Peking, wieder westwärts nach Indien, Thailand, Kambodscha, Laos,Burma, Indonesien, Australien Teil 2: Argentinien,Chile, Bolivien, Peru, Brasilien, Venezuela, Costa-Rica, Karibik
Details:
Aufbruch: 21.08.2012
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 01.05.2014
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Myanmar
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor