Einmal um die ganze Welt...
Das goldene Land- Myanmar: Das Wandern ist des Müllers Lust......
Trinkwasserbehälter auf den Wegen, schaut schön aus....jedoch wir hätten nicht daraus trinken wollen...
Der Weg zum Inle- See, ein Erlebnis der besonderen Art...
26.02.2013
Zeitig beginnt heute unser Tag, denn um halb neun ist Treffpunkt am Trekkingbüro.
Dr. Khin... gibt uns noch ein paar Leckereien mit auf den Weg. Der Abschied fällt uns schwer. Sie hat uns gestern auch noch ein paar Tipps gegeben, was wir für die Bewohner der Bergdörfer mitnehmen können, vor allem für die Kinder. So haben wir Schulhefte, Bleistifte und natürlich auch Süßigkeiten im Gepäck.
Nachdem alle Rucksäcke verladen sind (die großen Gepäckstücke werden mit dem Auto zu dem jeweils gebuchten Hotel gebracht), stiefeln wir zusammen mit Momo unserem Guide, Gerry aus England und Kate aus Kanada los. Wir werden ca. 60 km laufen und das drei Tage lang. Na dann....auf geht's!
Die erste Wegstrecke führt uns sanft bergauf. Wir gehen ausschließlich durch Pinienwälder, kommen an zwei Bergseen vorbei und erreichen in der Mittagshitze die Teeplantagen und Orangenhaine hoch oben in den Bergen. Ein umwerfend, fantastischer Blick in die Bergwelt breitet sich vor unseren Augen aus, mit klitzekleinen Dörfern und funkelnden Pagodenspitzen auf den Berggipfeln.
Hier oben machen wir auch die erste Rast. Der kleine Bergbauernhof sieht auf den ersten Blick aus wie bei uns daheim, mit Kühen, Schafen und Hühnern. Nur die Bewohner sind indischer Abstammung und somit wird auch indisch gekocht. Mausbiber zieht schon wieder die Nase hoch, denn seit er in Pushkar so krank war, kann er kein indisches Essen mehr riechen.
Doch es schmeckt sehr gut, ... Hmm, Linsensuppe, Fladenbrot und Avocadocreme, köstlich.
Der Nachittagsmarsch wird zäh, jeder von uns spürt seine Füße bereits und der Muskelater macht sich bei mir breit.
Schon in den ersten beiden Dörfern verteilen wir alle Hefte und wecken bei den Kindern Begeisterung und Freude. Immer wieder stecken wir uns eine Hand voll Bonbons in die Hosentaschen,um einem Kind ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Die gerösteten Bohnen von der Ärztin schenken wir zwei Landarbeiterinnen und die getrockneten Pflaumen in einem Kloster, den kleinen Mönchen.
Der Tag geht zu ende und wir kommen bei unserer Gastfamilie an, die uns ebenfalls köstlich bewirtet und wo wir den Tag am Feuer ausklingen lassen.
Ich massiere noch meine müden Knochen und verschwinde so kurz vor acht auf's Matratzenlager, so müde war ich schon lang nicht mehr.
27.02.2013
Pünktlich um 7.00 Uhr wird das Frühstück serviert und um acht sind wir schon wieder auf Tour. Momo meint, das es heute der anstrengendste Tag wird. Ich empfinde das gar nicht so, fühle mich ausgeschlafen und fit, verpflaster meine Zehe und stapfe los.
Walter jammert heute über seinen schweren Rucksack und ich wundere mich sowieso, was er da alles mit sich rum schleppt. Ein Handtuch im Rücken sorgt schnell für Abhilfe.
Kati kämpft heute mit sich, sie ist den Tränen nah.
Gerry spricht mit heut mit niemand, hat seine Ohrenstöpsel drin und lebt in seiner Welt. Kate labert mit Momo und ich trotte so vor mich hin. Der Weg ist hart, denn wir laufen bis zur Mittagshitze nur über Felder, ohne schattenspendende Bäume.
Unterwegs treffen wir heute viele Wandertruppen,die wie ich glaube, alle im Kloster übernachten wollen, na da bin ich ja mal gespannt.
In einem Dorf treffen wir auf Frauen, denen wir beim weben zuschauen können. Natürlich können wir Frauen den wunderhübschen Taschen nicht widerstehen.
Beim Mittagessen bricht Kati in Tränen aus und zeigt uns ihre Füße. Ach du liebe Zeit, die sehen echt schlimm aus, übervoll mit dicken Wasserblasen. Ihr Frust ist somit nicht umsonst, jedoch nicht allein wegen der Blasen, sondern darüber, das für sie wohl die Wanderung zu Ende ist, schade! Momo organisiert ein Motorbike und wir sind alle entsetzt über den Fahrpreis. Kate spendet ein wenig und Katharina ist traurig, das sieht man ihr an.
Ok, wir müssen trotzdem weiter....
Der zweite Teil der heutigen Strecke ist viel interessanter als am Vormittag, denn es gibt jede Menge zu beobachten.
Während unsere Füße über rote Sandwege bergauf und bergab gehen, treffen wir fröhliche Kinder, die auf Wasserbüffeln reiten, lachende Frauen bei harter Feldarbeit, Ochsenkarren, die an uns vorüber ziehen und Waldarbeiter die Bretter von Hand aus einem Baumstamm sägen. Wir kommen auch vorbei an einem kleinem Steinkohlestollen, unfassbar für uns, wie primitiv hier die Kohle abgebaut wird. Und immer wieder die Kinder, die winkend uns mit großen Kulleraugen anschauen und nichts erwarten, außer einem freundlichen "Mingelaba".
Ich mag dieses Land sehr, jeden Tag mehr....
Im Kloster angekommen, sitzt Kati schon frisch gewaschen da und wartet auf uns. Nachdem wir uns alle der Reihe nach am Brunnen erfrischt haben, verarzte ich ihre Blasen unter vielen Zuschauern und noch mehr helfenden Händen.
Vor dem Dinner gehen wir noch weg vom Klosterhof auf ein Bierchen. Katharina humpelt auf Socken hinterher.
Die Übernachtung im Kloster hatte ich mir etwas anders vorgestellt, ich kann aber auch nicht sagen wie, vielleicht etwas romantischer?
Auf jeden Fall ist es ein alter Holztempel, in dem innen Tücher aufgehängt wurden, die die verschiedenen Trekkingtruppen voneinander trennen. Somit ist es ein riesiges Matratzenlager für ca. 30- 50 Leute, inclusiv der kleinen Mönche, die hier leben. Irgendwie komisch so viele Menschen an einem Ort der Zuflucht....
Zum Sonnenuntergang können wir vor dem Altar ihren Gebetsgesängen lauschen, es klingt wundervoll.
Ich verschwinde auch heute wieder zeitig ins Bett, so wie viele andere Wandersleute auch, denn morgen wird bei Sonnenaufgang geweckt.
28.02.2013
Gut das ich mir ne' Schmerzpille eingesteckt hatte, die kann ich heute gut gebrauchen, wirklich, so einen Muskelkater hatte ich seit Sikkim nicht mehr.
Aber auch unser Schnellläufer Gerry schaut heute etwas angespannt aus, naja wir hatten wirklich schon nettere Trekkingfreunde.
Schade nur ein kleiner Mönch hat bei Sonnenaufgang gebetet. Es war schön, seinem engelsgleichen Gesang im Halbschlaf zuzuhören.
Nun gut, nach dem Frühstück geht's wieder los, auch Kati läuft heute wieder mit. Mutig, mutig! Wenn ich an ihre Füße denke, tun mir meine gleich doppelt weh. Aber wir werden das schon schaffen, es gibt sowieso kein zurück.
Zuerst laufen wir ohne Highlights die Bergstraße entlang. Unser Guide merkt, das wir alle nicht so fit sind, macht er bei der ersten Brotzeithütte stopp.
Danach geht es einen steilen, steinigen Weg bergab. Nachdem ich meine Bergschuhe gegen die Flip-Flops eingetauscht hatte, ziehe ich sie nun gern wieder an. Die Aussicht ist grandios.
Doch im Handumdrehen sind wir in Tonle angekommen und nehmen in einer urigen Hütte unsere letzte gemeinsame Mahlzeit ein. Walter gewinnt wieder ein Bier mit seinem Deckel und wir haben alle unseren Spaß und die Strapazen sind im Handumdrehen vergessen.
Wir gehen aufs Boot und fahren fast eine Stunde quer über den See. Hier begegnen uns viele Fischerboote, unter anderem die für den Inlesee bekannten Einbeinruderer.
In Nuang Shwe angekommen, verabschieden wir uns herzlich bei Momo und sprechen ihm ein großes Kompliment aus, da er auf jeden von uns Rücksicht genommen hat. Da er studiert, spenden wir alle noch ein paar Kyat für seinen Computer, auf den er spart.
Wir finden gleich unser Hostel und wir finden es nett....ja, hier lässt es sich ein paar Tage aushalten.....
die Felder schauen aus, als wären sie mit Maschinen bearbeitet worden, aber wir sehen nur fleißige Menschen....
Aufbruch: | 21.08.2012 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 01.05.2014 |
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