Einmal um die ganze Welt...

Erst einmal haeuslich einrichten...

Wir finden sofort unseren Wagon und unsere Plaetze. Gemeinsam mit "Irina" einer jungen Mutter aus der Ukraine und ihrem Sohn "Ilja" richten wir uns haeuslich ein. Sie spricht nur russisch und faehrt nicht zum ersten Mal, dass sieht man an ihrem Geschick, wie schnell sie ihr immenses Gepaeck verstaut.
Schlafen kann man das ja nicht nennen, zu viel Bewegung, zu hartes Bett, zu heiss und die Decke kratzt....( bis ich merkte, dass man sie beziehen kann)

1.Tag
Es regnet und wir fahren vorbei an Birkenwaeldern und noch mehr Birkenwaeldern... Das Land scheint riesig und an den Haeusern kann man die Armut des Landes erkennen. Der Zug haelt zum wiederholten Male und wir kaufen die ersten Piroschkas und Gurken von den Frauen am Bahnsteig ab. Sie schmecken lecker und machen satt.
Schade das ich mich so wenig mit russisch beschaeftigt habe, so kann ich mich nur mittels Woerterbuch mit der kleinen Familie unterhalten. Wir haben trotzdem unseren Spass, fuer Ilja ist Walter bereits der "Djeduschka"( Opa), das will der Mausbiber gar nicht hoeren, grins....

2. Tag
So langsam kommt Routine ins Transsib- Leben. Wir schauen aus dem Fenster und sehen....Birkenwaelder, so weit das Auge reicht! Keine Berge, keine Fluesse, keine Staedte, nur weite flache Tundra. Ich denke an meine Kindheit und die russischen Maerchenfilme mit der Hexe "Babajaga" und " Vaeterchen Frost", ich traeume...
Spaeter kaufen wir noch leckeren Fisch und Proviant am Bahnsteig ein und treffen uns noch auf einen Wodka mit Christina und Manuel.
Irina sucht uns ueberall und ist uebergluecklich, als wir wieder auftauchen.

Nebenbei bemerkt:
Ein russischer Brauch...oder die Seele liegt im Wodka!
Stirbt in Russland ein Mensch, dann ist am 3. Tag die Beerdigung. Es wird ein Glas Wodka mit Brot bedeckt und neben das Foto des Verstorbenen gestellt. Am 40. Tag sollte der Wodka verdunstet sein, ein Zeichen, dass die Seele im Himmel ist.

3. Tag
Es regnet, schade. Denn jetzt wird es bergig und kleine bunte Doerfer reihen sich entlang der Bahnstrecke.
Am Abend essen wir unseren Raeucherfisch, salzig, aber sehr lecker.
Nur haetten wir jeder 3- 4 Stk. davon verputzen koennen, war ja nix dran... Danach inspizieren wir noch den Zug und gehen in den Speisewagen, sehr nostalgisch, jedoch etwas ungepflegt im Gegensatz zum Zug.
Die Abteile der 1. und 2. Klasse sind mit TV ausgestattet. In jedem Wagon gibt es zwei Toiletten mit allen Toilettenartikeln und einen Boiler der Tag und Nacht mitundlich, aber sehr aufmerksam. Es ist aeusserst ruhig im Wagon und somit angenehm zu reisen.
Ich erwaehne das nur, weil es noch anders kommen wird.

Nebenbei bemerkt:
Warum sind meisten Bauernhaeuser in den Farben blau, gruen und weiss gestrichen? Es sind farben der orthodoxen Kirche, sie symbolisieren die Erde und den Himmel. Die russischen Bauern glauben, das gott diese farben besonders mag un ddeshalb oefter mal durchs Fenster nach dem Rechten sieht.

Am 27.8.2012 empfaengt uns Irkutsk im Sonnenschein.....