Einmal um die ganze Welt...
Sumatra und die letzten Orang Utans...
Was guckt ihr denn da unten so komisch, habt ihr noch nie nen Affen gesehen? Da schaut doch einfach mal in den Spiegel...
Jungle-Trek, Jungle-Trek in Bukit Lawang.....
19.03.2013
Gestern Abend sind wir noch zum Flughafen nach Kuala Lumpur zurück gefahren, um gleich in der Früh da zu sein. Wir haben die Nacht auf einer Wiese verbracht, das war vielleicht lustig, hab auch gut geschlafen.
Wir landen in Medan zur gleichen Zeit wie wir gestartet sind, um 7.40 Uhr, also die Uhren wieder zurück drehen.
Medan ist die wichtigste Stadt auf Sumatra und die drittgrößte Indonesiens. Sumatra ist die größte Insel im wiederum größten Inselstaat der Welt.
Aber genug gefachsimpelt.
Wir stehen wieder einmal etwas "neu" am Flughafen und schon sprechen sie uns an. Wer? Die Taxifahrer natürlich. Diesmal hatten wir wirklich keinen Plan, da wir ja auf Borneo wollten, hatte ich diesen Reiseführer studiert und den von Sumatra nur kurz überflogen.
Ein netter Indonesier malt uns die schönsten Ziele auf der Insel auf und wir folgen ihm wortlos, denn wir gehen mit ihm nach Bukit Lawang, mitten in den Dschungel. Wir zahlen natürlich wieder zuviel, doch diesmal stimmt das Preis/ Leistungsverhältnis....denn er fährt uns klimatisiert zu einer Bank, zum Mittagessen und anschließend geradeweg ins Paradies.....
Tja, manchmal darf es auch mal ein bisschen Luxus sein. Übrigens sind wir hier wieder "Millionäre", vielleicht hat uns das so leichtsinnig gemacht.
Er bringt uns in eine kleine Lodge und wir kommen in den Genuss, eines kleinen "Eigenheimes" mit Terrasse. Umgeben von einem überaus gepflegtem Garten, indem alle unsere Lieblingsfrüchte wachsen, Papayas, Ananas, Mangos, Passionsfrüchte usw. Wir haben den Dschungelfluss vor der Nase und ich empfinde gerade in diesem Moment des Schreibens, größtes Glück.
So buchen wir für morgen eine zweitägige Dschungeltour in den "Taman Nasional Gunung Leuser" (Nationalpark) und ich werde gleich mal die Kameras aufladen, so freu ich mich auf die Orang Utans und wer weiß, was uns noch so alles vor die Linse springt.
Ich wasche die Wäsche, die wohl nie trocknen wird in diesem dampfigen Klima und Walter nimmt die Gitarre und singt, ein Zeichen, das es ihm hier auch gut gefällt.....
20.03.2013
Ich bin schon seit 7.00 Uhr auf den Beinen und ein bisschen aufgeregt. Ein schönes Gefühl und ein Zeichen, das unsere Reise noch nicht ganz zur Routine geworden ist.
Unsere Gasthaus- Mama serviert uns einen Frühstücks- Obstteller, der alle Sinne anregt.....unglaublich hübsch verziert.
Dann gehen wir zum Treffpunkt, wir müssen noch ein wenig warten, denn die Jungs aus Columbien sind nicht rechtzeitig aus den Federn gekommen.
Zusammen mit zwei Jungs aus Kaufering (witzig, wie klein die Welt doch ist ) den zwei Jungs aus Columbien ( einer studiert in München, hihi...noch witziger), Uden und seinem Bruder Jomar (unsere Guides) machen wir uns bei einer "Affenhitze" auf den Weg zu den Affen.
Die Guidebrüder sind im Dschungel aufgewachsen und Uden kennt jeden Baum, den er uns sorgfältig erklärt und auch, wie er genutzt wird.
So zum Beispiel die Oelpalme, für die der Regenwald sterben muss, um große Plantagen davon anzubauen und die ganze Welt dagegen ankämpft.
Zimt- und Kautschukbäume, Passions- Früchte, den Betelnussbaum, dessen Früchte manchmal auch die Affen kauen und sich dann "high" durch den Dschungel hangeln. Die Nüsse wirken natürlich auch bei uns und sollen die Potenz steigern. Sie schmecken bitter und man bekommt scheußlich rote Zähne, pfui....das kennen wir schon von Indien und Myanmar.
Dann erklärt er uns, mit welchen Blättern ein Knochenbruch geschient wird und das dies im Dschungel normal sei, denn das Krankenhaus ist weit weg und zahlen kann das sowieso keiner.
Und dann sehen wir ein paar Menschen vor uns, die alle nach oben schauen...ich fasse es kaum, der zweite meiner Lebensträume erfüllt sich in diesem Moment.
Da hocken zwei Orang- Utan-Damen und ein kleiner, übermutiger Affenjunge schwebt an Lianen über unseren Köpfen vorbei. Oh, was für ein Wunder der Natur!!!
Und mir ist es völlig egal, das sie "nur" ausgewildert wurden... sie sind frei und sie sind für uns wunderschön, nur das zählt in diesem Augenblick. Ich könnte stundenlang zuschauen und uns mit ihnen vergleichen, ja... da gibt viel identisches Verhalten, schon allein wie sie uns anschauen, was wir wohl für sie sind?
Nebenbei bemerkt:
Bezaubernde Rotschöpfe
Orang Utans sind die größten auf Bäumen lebenden Säugetiere der Welt. Einst schwangen sie sich durch die dichten Regenwälder ganz Südostasiens. Doch heute findet man sie nur noch auf Sumatra und Borneo. Forscher befürchten, daß die wenigen Überlebenden den andauernden Lebensraumverlust, durch Abholzung und Landwirtschaft, nicht überstehen. Obwohl diese Affenart sehr intelligent ist, kann sie ihre Lebensweise dem Schrumpfen des Regenwaldes nicht anpassen, denn Orang Utans sind hauptsächlich Vegetarier.
Ein ausgewachsenes Männchen kann bis zu 90 kg schwer werden. Sie sind keine Rudel- oder Herdentiere, wobei das Weibchen ihr Junges ca. 7 Jahre fürsorglich umhegt und ihm alles lernt, was es fürs Leben braucht. Erst dann wird sie sich wieder paaren.
Orang Utans werden über 60 Jahre alt und haben ein ausdrucksstarke Gesicht, weswegen sie oft mit den Menschen verglichen werden - dies ist natürlich ein Trugschluß. (entn. aus "Loneley Planet, Südostasien")
Danach ist schon wieder "Lunchtime" . Unsere Guides führen uns an ein lauschiges Plätzchen an einem Bach und servieren köstlichen Gemüsereis und so manch andere Leckerei auf Bananenblättern.
Wir laufen und klettern an diesem Tag bergauf und bergab, sehen noch eine große Orang- Utan- Dame und hören ganz nah Gibbons, leider zeigt sich nur ein Weißhandgibbon in der Ferne.
Hier gibt es Riesenameisen und Schmetterlinge, die "Elfen" gleichen...Hibiscus, Orchideen, Strelizien usw. blühen im Überfluss und als wir den glasklaren Fluss erreichen, rundet dieser, unseren "Dschungelbuchblick"ab, fehlt nur noch Balu, der Bär......grins.
Da wir alle klatschnass durchgeschwitzt sind, springen wir voller Freude hinein.
Uden, Jomar und unser Koch Pe servieren uns köstliche, indonesische Küche, angefangen vom Hühnchen in Erdnusssoße, Gemüse mit Kokosnuss und Tofu mit Chili. Der arme Pe hat noch unser Bier her geschleppt, das wir uns bestellt hatten.
Der Abend wird so lustig, wie schon lange nicht mehr.....wobei wir als Deutsche ganz schön steif sind und lange brauchen, bis wir auftauen, um an den witzigen Gesellschaftsspielchen teilzunehmen.
Uden legt Rätsel aus Streichhölzern auf die Matte, jawohl...das regt die grauen Traveler-Zellen an. Dann folgt das "Jonny"- Spiel, wo alle verlieren und zum Schluss "laute" Post, der indonesische Brüller schlechthin. Dazwischen singen unsere indonesischen Freunde noch den "Buket Lawang- Buisness- Song mit der Melodie von "Jingle Bells" und ich kann kaum noch vor lachen.
jungle-trek, jungle-trek
in Bukit Lawang
sea the monkeys, sea the birds
sea orang utan....
Mein guter Mann hat seine Hängematte mitgenommen und hätte sie mir gern überlassen (als einzige Frau), doch als die Jungs von Pythons, schwarzen Mambas und Kobras erzählen, möchte ich doch lieber bei meinem "Dschungheld" schlafen. Aua, das wird hart....
21.03.2013
Ich glaube, daß nicht nur ich an diesem Morgen meine Knochen erst einmal sortieren muß, auch die Jungs sind alle am Strecken und Dehnen.
Nach dem Frühstück, bei dem wir ein paar ungeladene, freche Makaken- Äffchen als Dschungelgäste hatten, gehen wir durch den Fluss zum Wasserfall. Ich habe den "Mama- Bonus", Pe ist mein Fährmann und ich bekomme einen Autoschlauch, mit dem er mich durch die Fluten ans andere Ufer zieht.
Hier bekommt Rafael die Trophäe als Dschungelkönig, denn Jomar und Pe basteln ihm ein Blattröckchen, eine Krone und verpassen ihm noch eine Körperbemalung aus zermahlenem Stein. Hübsch schaut er aus.
Als wir zurück gehen, beobachten wir noch einen riesigen Waran und viele, große, bunte Schmetterlinge.
Ach ich habe es gewußt, Indonesien wird mein nächster Favorit. Hier fühlen wir uns so wohl, es ist ein unglaublich schönes Stück Erde und das ist erst der Anfang.
Nach dem Mittagessen geschehen wieder wunderliche Dinge im Dschungelcamp. Taschen, Schuhe, Kameras werden wasserdicht verpackt und die Jungs haben ein Schlauchboot aus 3 großen und 2 kleinen Autoschläuchen zusammen gebaut, in denen wir alle zusammen Platz nehmen und zur Raftingtour flussabwärts starten. Uden und Bob übernehmen das Steuer und haben echte Mühe, uns sauber zwischen den Strudeln durchzuschippern. Von diesem Spaß haben wir leider keine Bilder, schade.....
Tja und schon ist der Zauber des Dschungels vorbei. Frei nach dem Motto: "Ich bin kein Star....", hättet ihr uns gern noch eine Weile da lassen können.
Am Abend treffen wir uns alle noch mal in der......Lodge und es wird auch diesmal ein großer Moment, denn alle Guides treffen sich hier auch zum gemütlichen Erfahrungsaustausch und sie können alle Gitarre spielen, singen und trommeln, was für ein Fest für meinen Mausbiber, der erst wieder weit nach Mitternacht mit nach hause geht
22.03.2013
Trüb schaut es heute wettertechnisch aus und wir haben beide Muskelkater, sowohl in den Beinen, als auch im Bauch.
Wir beschließen nichts zu tun und so wurschelt endlich mal jeder vor sich hin. Walter lernt und schreibt Liedertexte und ich lerne ein bisschen englisch, gehe im Garten spazieren und zum Fluss.
Der Himmel verdunkelt sich Nachmittag halb drei, mich stechen mindestens 20 Mücken und dann geht es los das Spektakel..... Ein Gewitter bricht hernieder und mit ihm so viel Regen, das wir froh sind, uns spontan zur Dschungeltour entschieden zu haben. Denn heute wäre sie buchstäblich ins Wasser gefallen.
So genießen wir das köstliche Essen unserer Lodge-Mama und chillen in er Hängematte, was soll man sonst auch tun....
23.03.2013
Es ist mir tatsächlich gelungen, den Tag mit Yoga zu beginnen. Hatte mir dafür gestern schon ein ruhiges Plätz'chen im Garten rausgesucht.....oje, ich bin steif wie ein altes Weib und habe alle Übungen vergessen. Naja, da fang ich halt wieder von vorn an...., ich hab ja Zeit
Es ist zu heiß, um irgendwelche Dinge zu unternehmen... so warten wir auf den Samstag Abend, an dem ganz Bukit Lawang auf den Beinen ist und zur "Party" geht, wir natürlich auch. Alle sind wieder da, auch der junge Ricky, bei ihm mus ich immer lachen, wenn ich ihn sehe, denn sein einziges deutsches Wort ist "achsooo", er benutzt es sehr bewußt und setzt damit oft eine Pointe.
Super war's, wir haben Karin aus Memmingen kennen gelernt und Rene' aus Aue. Karin arbeitet seit 3 Jahren immer wieder mal als Volontair in der Orang Utan Aufzuchtstation in Bohorong und es war sehr spannend ihr zuzuhören. Tja und Rene' hat uns daran erinnert, das wir ein Visa nach Australien brauchen.
Sabra, sabra, das hätten wir doch glatt vergessen. Gott sei Dank hat auch ein Dschungeldorf eine Internetverbindung.
24.03.2013
Uden hat uns heute zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Habe erst gestern erfahren, das er verheiratet ist und eine vierjährige Tochter hat. Somit begeben wir uns ins Dorf, um ein kleines Gastgeschenk zu besorgen.
Pünktlich um 6.00 Uhr holt er uns, gemeinsam mit Pe (ich nenne ihn immer Bob) zum Essen ab. Wir laufen eine ganze Weile bis ans andere Ende des Dorfes und dann stehen wir vor seinem hübschen Holzhaus. Das Töchterchen schläft bereits im großen Raum am Boden, überhaupt spielt sich hier alles am Boden ab. Auch das Essen wird auf dem Teppich serviert. Hmm... alles sehr lecker und spannend. Hühnchen mit Curry (den ich hier in Asien zum ersten Mal heraus schmecke) Gemüse in Kokosmilch gekocht und Sojabohnen geröstet mit Erdnüssen.....dazu viel Reis, Gurkensalat mit Peperonie und Wassermelonen....
Hier beschließen die Jungs noch einmal in den Dschungel zu gehen, mir sind 5 Tage zu lang, um auf einer Isomatte zu schlafen und durch den Matsch zu laufen. Mein Mausbiber reagiert ganz komisch, als ich ihm vorschlage, allein mit den Jungs zu gehen. Wir waren noch nie getrennt seit 7 Monaten. Wir werden sehen....
Uden und seine Freunde organisieren am Abend noch rasch ein paar Roller und so fahren wir alle gemeinsam an diesem Abend zu einer moslemischen Hochzeit.
Na das ist ja auch recht interessant. Das Brautpaar sitzt fein herausgeputzt in einer mit Blumen umstellten Loge und schaut etwas gelangweilt dem bunten Treiben zu. Uden erklärt uns, je nach "Geldbeutel" der Eltern dauert eine Hochzeit ein bis drei Tage. Jeder darf daran teilnehmen und essen und trinken soviel er will (es gibt keinen Alkohol !!!) und gibt anschließend den Eltern etwas Geld am Ausgang. Es ist eine Bühne aufgebaut und viele kommen und singen die schönsten Lieder auf das frisch vermählte Paar. Uden seine Hochzeit dauerte 2 Tage, aha....deshalb hatte seine Frau auf den Bildern verschiedene Kleider an...
26.03.2012
Walter geht doch heute tatsächlich allein mit den Jungs in den Dschungel und ich werde meine "freien" Tage genießen, das garantier ich mir, auch wenn ich die Herausforderung angenommen habe, die australischen Visa online zu beantragen......Oje, ob da mein englisch ausreichen wird????
...wie sie lächelt, während sie mit ihrem Jungen spielt.....also mal ehrlich, gewisse Ähnlichkeiten sind doch nicht auszuschließen, oder?
Aufbruch: | 21.08.2012 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 01.05.2014 |
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