Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: August 2012 - Mai 2014  |  von Walter und Heike Tautermann

Die Insel " Olchon" im groessten See der Welt

Walter wandert im keltischen Labyrinth......

Walter wandert im keltischen Labyrinth......

Schamanenfelsen mit Gluecksbaendern am Baum....

Schamanenfelsen mit Gluecksbaendern am Baum....

So kalt hatten wir uns Sibirien vorgestellt, aber nicht damit gerechnet....

So kalt hatten wir uns Sibirien vorgestellt, aber nicht damit gerechnet....

Zum Ursprung zurueck...

29.08.2012
Im Hostel gibt uns Swetlana eine Privatdresse auf der Insel "Olchon" und wir packen unsere sieben Sachen und fahren mit einem vollgestopften Minibus 6 Stunden auf die Insel. Es wird eine rasante Fahrt und die Landschaften aendern sich im Minutentakt. Weite grosse Steppe wechselt sich ab mit mit kahler, bemooster Bergwelt. Weit und breit kein Haus, nur riesige Herden mit wohlgenaehrten Kuehen, die keine Zaeune brauchen, ebenso die Pferde. Wir erreichen die Insel mit der Faehre und unser Driver bringt uns bis zur Haustuer. Da sind wir echt froh, denn hier in dem Dorf "Chuschir" spricht, glaub ich, niemand englisch.
Unsere Gastgeberin "Luboschka" wohnt in einem kleinem Blockhaus, zusammen mit ihrer 80jaehrigen Mutter, der "Babuschka"( Oma )In alle Raeume hat sie Betten fuer die Touristen gestellt, sie selbst schlaeft in der Kueche hinterm Vorhang und Oma wurde ins Gartenhaeuschen ausquartiert, die Arme. Luboschka hat mit ihrer Freundin eimerweise Preiselbeeren gesammelt und ich helfe an diesem Abend gleich ein bisschen mit beim Saeubern. Hier gibt es keine Wasserleitung und auch keine Kanalisation. Das WC ist ein Bretterhaeuschen mitten im Kartoffelacker. Herrlich,...ihr werdet es kaum glauben, so hab ich mir das vorgestellt.

30.08.2012

Wie schon vorher gesagt, dass Wetter wird schlecht. Macht nix, wir gehen trotzdem zum "Schamanenfelsen". Der See ist stuermig, ueberall an Baeumen und Pfaehlen, meist auf Bergkuppen, wurden bunte Baender hinein gebunden......warum? Ich werde es heraus finden.
Wir laufen und laufen, es ist eiskalt im Wind, gefuehlte 5 Grad.
Zwei Hollaender begegnen uns mit Mountainbikes, eins ist schon kaputt. Walter hilft spontan. Das waere auch schoen, ueber die Insel zu radeln, Fahrradverleih haben wir schon entdeckt.

Wir finden einen netten, kleinen Campingplatz, mit Feuerstelle und heizen mal kraeftig ein. Leider haben wir die Brotzeit vergessen. Als wir nach hause traben, finden wir viele Birkenpilze, Braunkappen, usw., Steinpilz ist keiner dabei. Muss gleich an Annelie denken.... Wir kaufen noch ein und machen uns sogleich ans kochen, hmmm... Bratkartoffeln mit Pilzen, lecker!

31.08.2012

Wir leben noch und haben auch keine Bauchschmerzen, also waren alle Pilze geniessbar, hihi....
So machen wir uns wieder auf den Weg, diesmal in die andere Richtung und mit Brotzeit ausgeruestet.
Im Dorf treffen wir auf "Mascha", sie moechte noch ein paar Souveniers verkaufen, bevor die Saison zu ende geht und spricht gut deutsch. Sie lebt hier auf der Insel nur im Sommer, denn sie hat nicht einmal Strom in ihrem Haus. Im Winter geht sie in die Stadt nach Wladiwostock.
Spaeter entdecken wir noch so ca.2x2 m grosse Eisengestelle mit kleinen Ofen daran. Prompt kommt auch ein Mann daher, der uns das alles (ebenfalls in deutsch) erklaert. Diese Gestelle dienen zum Eisfischen. Es wird noch eine Plane drueber gezogen und etwas eingeheizt.

Nebenbei bemerkt:

Der Baikalsee ist der groesste Suesswassersee der Erde. Er ist 682 km lang, ca. 21 km an der schmalsten und ca. 200 km an der breitesten Stelle breit. Beeindruckend ist jedoch die Tiefe von 1680 m und vor allem, er hat die sauberste Trinkwaserqualitaet. Alle Fluesse dieser Welt braeuchten ein ganzes Jahr, um ihn zu fuellen. Im Winter friert er voellig zu. Die Eisschicht betraegt mehr als ein Meter, man kann dann mit LKWs drueber fahren.
Der Winter dauert hier von November bis Mai, allerdings mit wenig Schnee, jedoch mit Temperaturen bis zu -45 Grad.

Jetzt erklaert sich auch die fehlende Waserleitung auf der Insel. Das Wasser wird abgepumpt und in die Haushalte alle paar Tage geliefert.

01.09.2012

Heute scheint zum ersten Mal die Sonne und wir begeben uns zum Fahrradverleih. Wir radeln in Richtung Ostspitze der Insel, mal schauen, wie weit wir kommen.
Wir sind begeistert von allen Situationen und Bildern, die an uns vorueber ziehen. Es eroeffnen sich uns wieder ueberwaeltigende Landschaften. Immer wieder legen wir Stopps ein, um zu schauen und zu geniessen. Links das tiefe Azurblau des Sees, rechts endlose, gelbgruene Steppen, dunkeelgruene Walder und dazu ein strahlend weissblauer Himmel... keine Autos, keine Menschen, nur ein paar Kuehe und Moeven. Nie haetten wir gedacht, dass Sibierien so gigantisch schoen ist. Ein Paradies fuer alle Naturfreunde, Wanderer und Biker.
Unsere Fahrradtour fand leider ein jaehes Ende, als meine Kette riss und die gesamte Gangschaltung abschlug... dass war wieder typisch fuer mich Schussel. Aber Walter hat mich kraeftig heim geschoben, sodass wir nicht allzu lange laufen mussten.

Nebenbei bemerkt:

Manche Leute im Dorf halten sich ein bis zwei Kuehe , die am Morgen rausgelassen werden und sich mit allen anderen Kuehen treffen. Sie ziehen dann den ganzen Tag umher, fressen hier und da ein Kraeutlein, chillen am Strand und treffen sich am Abend wieder, um nach hause zu traben. Dort stellen sie sich dann vors heimatliche Tor, schreien ein paar Mal, damit sie erhoert und reingelassen werden...

02.09.2012

Heute ist nichts besonderes passiert, ausser das die Oma endlich mit uns isst und Walter sie mit Haenden und Fuessen ueberredet, leckere russische "Plinies" (Pfannkuchen) fuer uns zu backen. Wir gehen spazieren, denn wir wollen noch ein bisschen Geld tauschen. Leider gibt es hier im Ort keine Bank. Wir fragen zwei junge Maedchen danach, sie fuehren uns zum Hotel" Nikita". Hier koennen wir Geld wechseln. Anschliessend zeigen sie uns noch einen kleinen Kunstladen mit allerhand Souveniers. Hier finde ich meine erste handgearbeitete Haarspange, ich freu mich wie ein Schnitzel...

03.09.2012

Wir haben heute gut gefruehstueckt, denn Oma hat uns mindestens 20 Plinies gebacken und leckers Preidselbeermarmelade dazu serviert.
Heute wollen wir per Autostopp nochmals zur Ostspitze trampen, beginnt auch wirklich gut...Ein junger Fischer nimmt uns mit bis zum naechsten Dorf. Wir gehen weiter und es kommt ein aelterer Fischer und nimmt uns mit bis zum letzten Dorf. Er lacht ueber unser Vorhaben und bietet uns gefrorene Heidelbeeren (als Snack) und seinen Schuppen mit Pritsche, Wasserkocher und Schluessel an... Na, wir schauen da mal rein und lehnen freundlich dankend ab. Ab hier gibt es keine Autos mehr, also kommt auch keines mehr. Es sind noch mindestens 20 km bis zur Spitze, also latschen wir weiter. Ausser einer wieder praechtigen Natur, einem russischen Paerchen und einer einsamen Pilgerin begegnen wir niemanden. Wir laufen noch ca. 15 km dann geben wir auf, denn die Spitze ist nicht in Sichtweite. Da es schon 16.00 Uhr ist, drehen wir um. Immerhin war der See nun schon von beiden Seiten zu sehen.
Auf unserem langen Rueckweg denke ich gerade, wie schoen es waere, wenn jetzt wenigstens mal ein Traktor kaeme, schon kommen
2 Jeeps angefahren. Junge Leute machen Urlaub und nehemen uns mit bis zu ihrem Campingplatz, da steiegen die Frauen aus und Anton und Alexey bringen uns nach hause..... So ein Glueck, wir trinken noch ein Bier mit Ihnen, Alexey spricht hervorragend englisch und ist an allem interessiert...Wir auch und unsere vorbehaltene Meinung ueber die russische Bevoelkerung lassen wir nun endlich los, denn wir haben bisher nur hilfsbereite, liebe Leute kennen gelernt. Zwar etwas scheu und zurueckhaltend, aber durch und durch nett.

04.09.2012

Der letzte Tag am Baikalsee beginnt voellig relaxt mit etwas Lesen im Garten und endet mit dem ersten Sonnenuntergang, den wir erleben.
Morgen fahren wir in aller Fruehe wieder nach Irkutsk, schaaade.....

......typisches Urlaubsbild, wahrscheinlich werden noch 1000 folgen....

......typisches Urlaubsbild, wahrscheinlich werden noch 1000 folgen....

Schlittengestell zum Eisfischen......

Schlittengestell zum Eisfischen......

.....Pilze und Beeren, soweit das Auge reicht

.....Pilze und Beeren, soweit das Auge reicht

Trude und Frieda haben sich schon am Morgen ein Handtuch an den Strand gelegt, wegen der vielen Urlauber...............grins

Trude und Frieda haben sich schon am Morgen ein Handtuch an den Strand gelegt, wegen der vielen Urlauber...............grins

Genial, oder...????

Genial, oder...????

....noch genialer..????

....noch genialer..????

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Teil 1: von Moskau mit der Transib nach Peking, wieder westwärts nach Indien, Thailand, Kambodscha, Laos,Burma, Indonesien, Australien Teil 2: Argentinien,Chile, Bolivien, Peru, Brasilien, Venezuela, Costa-Rica, Karibik
Details:
Aufbruch: 21.08.2012
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 01.05.2014
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Myanmar
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor