Einmal um die ganze Welt...
und wieder zurueck nach Thailand...: Pai und der hohe Norden
ich hatte mir geschworen, nie wieder Motorrad zu fahren....hahaha
(das ist wie mit dem Rauchen aufzuhören...grins)
der alte Mann schnitzt in mühevoller Kleinarbeit, zarte Bambusstreben um daraus Körbe zu flechten...
familieres Ambiente in der "Lisu- Lodge"
05.02.2013
Nachdem wir noch ausgiebig Stefans Geburtstag bei einem Thai- Buffet am Sonntag gefeiert haben und gestern noch Kjo ein wenig trösten mussten, begeben wir uns heute mit dem Motorroller ins Gebirge, rund um den "Doi Inthanon". Wir wollen nach Pai und vor allem in die Bergdörfer wandern, um endlich einmal ein paar ethnische Minderheiten kennen zu lernen. Nachdem wir erfahren haben, das es den "Affen Rudi" doch noch gibt, reservieren wir uns gleich zwei Bungalows und freuen uns schon riesig.
Die Sonne scheint gnadenlos, doch je weiter wir in die Nähe der Berge kommen, erfrischt der Fahrtwind auf den Motorroller herrlich. Die Straßen schlängeln sich durchs Gebirge und sind hervorragend ausgebaut. Hier und da machen wir ein Päuschen und genießen die Landschaft.
Nachdem die Sonne schon untergegangen ist, finden wir ihn in einem Bergdorf. Wie eine kleine Familie sitzen die Gäste am großen Tisch bei Rudi in der "Lisu- Lodge" und wir bekommen sofort noch ein leckeres Essen serviert.
Rudi stammt aus Thüringen und lebt seit 1994 in Thailand. Seine Frau Amy ist eine "Lisu" daher auch der Name der Unterkunft. Gemütlich scheint es hier auf den ersten Blick zu sein. Arnold, ein langjähriger Gast aus Aschaffenburg, sitzt am Feuer im Garten. Linda aus Berlin gehört schon fast zur Familie, so oft war sie schon da.
Zwei Hunde und auch zwei Katzen leben hier, auch Schweine werden gezüchtet, doch Affen hat der Rudi keine mehr. Die musste er leider abgeben, nachdem ein Gast gebissen wurde.
Das achtjährige Töchterchen "Mimi" haben Amy und Rudi adoptiert. Überhaupt scheint hier alles so friedlich und die Welt in Ordnung zu sein.
Nebenbei bemerkt:
In ganz Südostasien leben noch zahlreiche ethnische Minderheiten, vorwiegend in den Bergen. Hierzu zählen die Hmong, die Karem und die Lisu, um nur drei Beispiele zu nennen. Dies sind Naturvölker, die sich dem Animismus widmen, dem sogenannten Glaube an Geister, an die Ahnen und die Seele. Sie alle haben eigene Lebensformen, die sie in ihren verschiedenen Trachten ausdrücken. Auch die "Langhals- Frauen", die mit Messingringen ihre Hälse als Schmuck verlängern, gehören dazu.
06.02.2013
Nachdem wir etwas ausgeschlafen haben und Rudi sich schon lustig macht (er ist Frühaufsteher) über unsere Wanderpläne, bekommen wir ein lecker Frühstück und stampfen los. Naja, recht hat er ja, denn je später der Tag, umso hitziger das Wandern. Gar nicht so einfach, mal schnell 3 Bergdörfer zu finden, wenn man nur eine abfotografierte Karte und eine mündliche Wegbeschreibung hat.
Im ersten Dorf kommen wir an einer Schule vorbei, was unser Herz gleich höher schlagen lässt. So kommen wir auch an einem kleinen Laden vorbei, wo wir unseren Durst löschen und ein wenig verweilen können. Wir finden auch das Waldkloster, doch den Weg in das dritte Dorf finden wir nicht. Naja, hier oben in den Bergen versteht uns auch keiner mehr. Dafür haben wir beeindruckende Bilder und Begegnungen.. Fasziniert sehen wir den Frauen bei der Herstellung ihrer trachten zu. Oder der alte Mann, der feinste Baumbusstreifen zum Flechten von Körben herstellt. Auch der Fahnenappell der Schulkinder lässt uns eine Weile am Zaun verweilen. So gehen wir den gleichen Weg zurück und freuen uns, als Kati's Wunsch in Erfüllung geht und ein Jeep uns bis ins Dorf mitnimmt.
Linda, Arnold und Rudi lachen sich beim Abendessen halb kaputt, darüber, das wir den Weg nicht gefunden haben und mit dem Auto nach Hause gefahren sind. Das finden wir gar nicht komisch. Neue Gäste sind auch angekommen, ein junges Paar aus Dresden. Wir haben uns viel zu erzählen, denn die Beiden traveln auch schon seit längerem und Ines stammt aus Steina, das ist gleich einen Katzensprung von meiner Heimatstadt Pulsnitz entfernt. Wie klein die Welt doch ist.
Heute gehen wir einmal früh ins Bett, damit wir morgen fit sind für unsere nächste Wanderung.
07.02.2013
Für uns ist 8.00 Uhr früh am Morgen, doch als wir unser Frühstück bei Rudi ordern, belächelt er uns schon wieder müde.
Wir wollen zum "Spirit Well" einem heiligen Tal, zudem es steile 400 Höhenmeter zu überwinden gilt und Rudi hatte uns davor gewarnt, diese in der Mittagshitze zu laufen.
Hatte ich schon erwähnt, das es in der "Lisu Lodge" wie im Paradies ist? Alles ist äußerst sauber und gepflegt, die Bungalows sind wie im Dschungel eingewachsen, der Garten ist eine Oase und alles ist so friedlich, sodass es mich nicht wundert, das manche Gäste mehrmals hierher kommen.
Also rollern wir los und fahren ca. 25 km ins Bergdorf... Hier werden wir von den Frauen schon vor dem Dorfplatz begrüßt und eine bietet ihren Dienst als Guide an, damit wir uns besser in der Bergwelt zurecht finden.
So gehen wir den sandigen Weg empor und es ist jetzt schon, um 10.00 Uhr, glühend heiß. Doch die Aussicht ist grandios und belohnt uns für unsere Mühe.
Unten wieder angelangt, bemühen sich die alle Frauen um unsere Gunst. Unserer Guide schmerzt das Knie und ich sage ihr, sie solle es bandagieren, doch sie versteht mich nicht. Ich gebe eine Runde "Menthos" aus und sie denkt wohl, dass es eine Pille gegen die Schmerzen sei... ich freue mich mit ihr und glaube fest an den "Placebo"-effekt.
Wir hatten sehr viel auf unseren Plan, denn wir wollten noch zum Klostergarten, zum Wasserfall und zur Höhle, aber wir finden den Garten nicht und nur den Eingang der falschen Höhle... egal, so trinken wir noch einen Eiskaffee bei einer netten Familie und fahren zurück, damit wir wenigstens zum "Lisu- Dinner"pünktlich da sind.
08.02.2013
Schade, die Zeit ist vorbei und wir müssen wieder zurück nach Chiang Mai. Ich hätte es hier locker noch 3 Wochen ausgehalten, aber morgen geht unser Flug nach Myanmar und irgendwie wird es auch langsam Zeit, das wir vorwärts kommen. Katharina wird mit uns reisen, denn sie traut sich noch nicht so ganz, allein durch Myanmar zu reisen.
Da ist es wieder mein Motorradleiden, ich habe schreckliche Schmerzen im Kreuz und so müssen wir alle paar Kilometer anhalten. Den ersten Stopp machen wir in Pai. Oh, das ist ein schnuckeliges Städtchen. Es lädt herrlich zum Verweilen ein. Hier gibt es wunderschöne Dinge zu kaufen und bei einem Erdbeereisbecher kann man hervorragend Leute beobachten. Übrigens ist jetzt in Nordthailand Erdbeerernte, hmmmm.....
Später machen wir noch einen Stopp bei den heißen Quellen und Geysiren von"Ta Pai" und baden im Mineralbecken, ein fantastisches Gefühl.
Als wir in Chiang Mai ankommen, schwöre ich mir zum letzten Mal, das ich mich nie mehr aufs Motorrad setze. Die gute Kjo massiert mich sofort und verschafft mir etwas Linderung.
..."Hot Springs" hatte ich noch zu vor in meinem Leben gesehen und empfand dieses auch als "Wunder der Natur"....
Aufbruch: | 21.08.2012 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 01.05.2014 |
Mongolei
China
Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Myanmar
Malaysia
Indonesien
Australien