Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: August 2012 - Mai 2014  |  von Walter und Heike Tautermann

Das Maerchen aus 1001er Nacht: Klostertour in Sikkim

auf nach Sikkim...

auf nach Sikkim...

eine Vielfalt an Gruentoenen, eine Wonne fuer die Augen...

eine Vielfalt an Gruentoenen, eine Wonne fuer die Augen...

blumige Impressionen

blumige Impressionen

Oje, immer noch 10 km....

Oje, immer noch 10 km....

reges Treiben im Kloste r"Permajangtse"

reges Treiben im Kloste r"Permajangtse"

Huch, was machst du denn im Reisfeld?

Huch, was machst du denn im Reisfeld?

eine raumfuellende Gebetstrommel...

eine raumfuellende Gebetstrommel...

Tibet aus einer anderen Sichtweise

31.10.2012
Nachdem ich nun von Dargeeling nicht viel gesehen habe, entschließen wir uns zu einer längeren Bergtour, um den Himalaya hautnah zu erleben, vor allem aber die Menschen im indischen Tibet. Wir planen eine Klostertour in Sikkim, einem Ministaat oberhalb Dargeelings. Ich freu mich schon, denn mir geht es wieder richtig gut. Zuerst ordern wir ein Permit, um in Sikkim einreisen zu dürfen.
Zusammen mit Kim und Tim geht die abenteuerliche Jeepfahrt los. Es ist keine Passstrasse wie bei uns, sondern eine schmale Schotterpiste, ohne Befestigungen, immer knapp am Steilhang entlang. So fahren wir ca.1000 Höhenmeter hinab und genauso viele wieder hoch. Die abgefahrenen Reifen haben wir Gottlob erst wieder hinterher bemerkt.
Ich bin von der Landschaft wieder einmal total begeistert, denn ich hatte mir Tibet, egal von welcher Seite, ganz anders vorgestellt, viel karger, ärmer und was weiß ich... Nein, es ist ein fruchtbares Bergland mit Teeplantagen, Reisterrassen und riesengroßen Farnbäumen, Engelstrompeten und "Weihnachtsstern"- Sträuchern, die den Wegesrand säumen. Bananenstauden stehen schattenspendend in den Vorgärten der bunten Häuschen. Die Brücken über die glasklaren Gebirgsflüsse sind geschmückt mit bunten Gebetsfahnen. Große Bambusstangen mit roten und weißen Fahnen zeigen meist vor den Ortseingängen den Weg. Hier ist es komischerweise auch wärmer als in Dargeeling. Oh, hier gefällt es mir gut, da könnt ich mich doch glatt noch an Indien gewöhnen.
Wir finden in Pelling ein nettes Hostel und unser Magen erinnert uns, mal wieder gut essen zu gehen. Auch die tibetische Küche ist sehr lecker, wie koennte es anders sein, ähnlich der chinesischen.

01.11.2012
Heute frühstücken wir im Sonnenschein, der Kanchenjunga wacht über uns. Mausbiber hat Brot, Marmelade und Butter besorgt, hmmm...Butter, wann habe ich die denn die zuletzt gegessen?
Dann gehen wir los, heute gehen wir zum ersten Kloster in Permayjangtse und zur Ruine "Rabdentse".. die ja einmal die erste Hauptstadt von Sikkim war. Es ist heute ein kleiner Spaziergang von ca. 8 km, unser "warm up" für morgen.
Unterwegs sehen wir eine kleine Bäckerei, aus der es hervorragend duftet. Vor diesem Gebäude springen viele Kinder in Schuluniform herum. Nachdem ich gestern einen Inder befragt habe, ob es in Indien die Schulpflicht gibt, wird diese Bäckerei für uns alle hochinteressant. Es besteht die Schulpflicht, bzw. die Regierung möchte, das alle Kinder lernen. Doch nicht alle Kinder haben genügend zu essen und müssen leider mit Arbeit ihre Eltern unterstützen. In dieser Bäckerei können alle Kinder, die die Schule besuchen umsonst essen und das Geld, das durch die leckeren Produkte herein kommt, geht auch an die Schule. Diese wiederum hat mit den Kindern und Müttern ein Arbeitsprojekt, nämlich..... Kuchen und anderes feines Gebäck backen. Die Kinder verkaufen dann noch Kaffee und Tee und somit schließt sich der Kreis. Wir finden das für alle Beteiligten eine wirklich gelungene Sache.
Am Abend packen wir noch ein paar Sachen zusammen, die wir brauchen werden, duschen endlich mal wieder warm und gehen bald ins Bett. Hoffentlich kläfft der Hund nicht wieder die halbe Nacht.

02.11.2012
So wandern wir im Sonnenschein gegen 9.00 Uhr los, das grosse Gepäck können wir im Hostel lassen. Das Ziel ist heute Khatchopalri, samt seinem "Holy Lake", 26 km stehen auf dem Plan.....

Zuerst gehen wir nur bergab, in Richtung Fluss. Es ist schon sehr heiss. Wir kommen vorbei an bunten, kleinen Dörfern, quer durch den Dschungel und durch Korianderfelder. Nach ca. 3 Stunden machen wir unsere erste Rast in "Rimbi", trinken Kaffee und essen eine Kleinigkeit. Die Wanderung geht weitere 8 km bergab. Nun sind es nur noch 10 km bis zu unserem ersten Ziel und die gehen beharrlich bergauf. Unterwegs treffen wir viele, freundliche Menschen. Kinder begegnen uns auf ihrem Schulweg und laufen ein Stück mit uns mit. Doch die letzten 4 km werden wirklich beschwerlich. Wir sind jetzt schon 8 Stunden unterwegs und 22 km gelaufen. Die Sonne ist auch schon lang untergegangen. Tim's Tempo kann ich kaum halten und Kim schlürft lustlos hinter mir her.
Endlich erreichen wir das Dörfchen mit dem Monasterie. Ca. 1 km vorher ist ein kleines Gasthaus, hier sind noch 4 Betten frei in einem Raum mit 6 Betten. Ok, Essen gibt es auch, also bleiben wir da. So treffen wir am Abend auf Marcelo aus Brasilien und seinem Wanderfreund Roman aus Moskau. Es entwickelt sich ein schönes Gespräch und wir bekommen wieder wertvolle Tipps für Brasilien. Marcelo ist auch der erste, der von Deutschland ehrlich schwärmt, denn er hat vor Jahren mal für 9 Monate in Berlin gelebt.
Das Essen schmeckt einigermaßen gut, wir bestellen uns noch ein seltsames Gebräu aus vergorenen Körnern, die mit heißen Wasser aufgegossen und mit einem Bambusröhrchen angesaugt werden. Schmeckt nur annähernd wie Most bei uns. Mir ist kalt und ich bin heil froh, das wir die dicken Schlafsäcke mitgeschleppt haben. So gehe ich bald ins Bett, denn die Füße tun mir mächtig weh. Morgen wandern wir zum Glück nur die Hälfte.

03.11.2012
Aus der Hälfte wurde nichts.
Aber schön der Reihe nach, zuerst habe ich mir die Pension bei Tageslicht betrachtet: Jesus, wie schrecklich! Kim ist das marode Bett unter seinem Hintern zusammen gebrochen. Der Raum erscheint bei Tageslicht wie unser Keller daheim und der ist wahrlich nicht schön. Das Bettzeug wurde nicht zum ersten Mal benutzt und die Toilette....? Egal, wir haben es überlebt. Frühstück war auch nur spärlich, alles zusammen ist mit deutschen Almhütten und den netten "Naxi"Hütten in den chinesischen Bergen nicht zu vergleichen. Die Wirtin verlangt ca. 10,-€ für alles, für indische Verhältnisse viel zu viel, für schlechtes Essen und einen Verschlag zum Schlafen. Ich rege mich noch eine Weile auf, doch beim Wandern legt der Frust schnell.
Zuerst gehen wir ohne Gepäck an den "Holy-Lake". Hier soll es Krokodile geben. Doch außer vielen Karpfen, Gebetsfahnen,-trommeln und Glocken, sehen wir nichts. Wir erklimmen noch den Aussichtspunkt mit der Gebetshalle und verweilen einen Moment, da es hier sehr still ist.
Später holen wir unsere Rucksäcke und latschen los. Ziemlich träge ist heut unser Tempo und der Himmel ist bewölkt. 1000 Höhenmeter hinunter und 800 wieder hinauf, dann noch einmal 700 hinunter und 600 rauf. Alles durch den Dschungel, keine Dörfer, keine Menschen, keine Sonne und noch weniger schöne Aussichten, heute macht es uns allen keinen Spaß. Kim hat schon lange keine Lust mehr und Walter ist ganz arg erkältet. So stoppen wir die letzten 4 km ein Auto und fahren bis nach Yuksom, unserem zweiten Pilgerort. Hier finden wir eine einigermaßen, saubere Unterkunft mit einer heißen Dusche und gehen mal wieder richtig gut essen. Im Lokal treffen wir eine junge Frau aus Bayern, die mit ihrem neuseeländischen Freund ein paar Monate durch Indien tingelt. Beide leben seit 3 Jahren in Australien, doch laut ihrer Ansage ist es nirgends so schön wie in Bayern, wie wahr

04.11.2012
Heute legen wir einen Tag Pause ein, nachdem wir schon ca. 40 km gelaufen sind und uns allen die Glieder weh tun. Nur am Nachmittag steigen wir hinauf zum Kloster. Es ist das Älteste in Sikkim aus dem Jahre 1701. Hier leben noch etwa 15 Mönche,vor allem Jungs im Alter zwischen 7 und 14 Jahren. Der Weg nach oben und der Platz sind so schön, wirklich heilig. Jeder hängt seinen Gedanken nach an diesem Platz der Ruhe. Auf dem Heimweg sehen wir einen jungen Burschen mit zwei Yaks, vollbeladen mit Zelten, Rucksäcken und anderen Utensilien. Er kommt von einer großen Trekkingtour, ich gerate ins Schwärmen....Naja, wir machen nur ne' Pilgertour, aber immerhin, wer wandert schon im Himalaya???
Ach ja, so ein Bierchen wäre auch mal wieder nicht schlecht. Und so bestellen wir uns am Abend den gleichen Tee wie die franz. Reisegruppe am Nebentisch. Das Bier gibts im Moment in Teekannen mit Plastiktassen, denn in Sikkim sind Wahlen und damit die Kreuzchen nicht falsch gesetzt werden, besteht Alkoholausschankverbot. Das finden wir alle megawitzig

05.11.2012
So nun aber auf zur letzten Etappe, heute gehen wir zum größten Kloster nach Tashidinh. Ca. 20 km stehen auf dem Plan und so brechen wir vier, gut erholt und bei strahlendem Sonnenschein früh auf. Der Weg ist schwierig und es ist bereits sehr heiß, doch er wird der Schönste von allen bisher gegangenen.
Stets am Hang entlang, vorbei an weiten, wundervollen Aussichten und kleinen, bunten Bergdörfern, in denen wir oft Rast machen und uns umschauen. Heute haben wir auch eine kleine Begleiterin, das heißt, Walter hat eine neue Freundin. Eine Hündin, die mit uns ca. 20 km mitläuft. Wir nennen sie zuerst "Findu", später "Momo", denn da hat sie sich einen Teller voll verdient.( Momo's sind in Indien leckere, gekochte Teigtaschen mit Gemüse oder Fleisch, ähnlich den Maultaschen bei uns)

Nachdem wir uns auch unendlich viele Gedanken machen über den Hund und nicht wissen, was nun aus "Momo"wird, erklärt uns der Hostelwirt, das oft Hunde mit den Touristen mitgehen und entweder da bleiben, oder wieder zurück gehen. Hier im Hostel treffen wir auch Marcelo und Roman wieder und ein Pärchen der franz. Reisegruppe von gestern. Der Abend wird wunderbar unterhaltsam, denn wenn man sich öfter begegnet, wächst man zusammen wie eine Familie. Auch Momo gehört dazu und übernachtet bei uns im Zimmer.
lecker, ähnlich der chinesischen.

auf. Der Weg ist schwierig und es ist bereits sehr heiß, doch er wird der Schönste von allen bisher gegangenen.
Stets am Hang entlang, vorbei an weiten, wundervollen Aussichten und kleinen, bunten Bergdörfern, in denen wir oft Rast machen und uns umschauen. Heute haben wir auch eine kleine Begleiterin, das heißt, Walter hat eine neue Freundin. Eine Hündin die mit uns ca. 20 km mitläuft. Wir nennen sie zuerst "Findu", später "Momo", denn da hat sie sich einen Teller voll verdient.( Momo's sind in Indien leckere, gekochte Teigtaschen mit Gemüse oder Fleisch, ähnlich den Maultaschen bei uns)

06.11.2012
Nachdem wir gut gefrühsückt haben, hmm...leckere Pancakes mit Schokolade, ist unsere treue Momo verschwunden. Wir nehmen an, das sie mit den Franzosen mit gegangen ist. Einerseits sind wir froh, doch andererseits auch ein bisschen traurig. So fahren wir an diesem Tag zurück nach Pelling und hoffen, das der Bankautomat uns diesmal etwas Geld gibt, denn wir können gerade noch ein muffiges Zimmer bezahlen und einen Teller Nudeln essen. Doch Sikkim hat kein Geld für uns, der gute Tim hilft uns mit ein bisschen Geld aus...

und der Kandchenjunga wacht immer ueber uns ( aber meistens nur in der Frueh, ansonsten verhaelt er sich bedeckt)

und der Kandchenjunga wacht immer ueber uns ( aber meistens nur in der Frueh, ansonsten verhaelt er sich bedeckt)

Tim und das "Waldmaennchen"

Tim und das "Waldmaennchen"

Begegnungen..." Namaste"

Begegnungen..." Namaste"

Bambuswaelder mit Staemmen so dick wie Oberschenkel...

Bambuswaelder mit Staemmen so dick wie Oberschenkel...

Walters neue Freundin "Momo"...

Walters neue Freundin "Momo"...

Alkohol auf tibetan...vergorene Koerner mit heissen Wasser aufgesetzt und durch ein Bambusrohr gesaugt....(nicht sehr lecker)

Alkohol auf tibetan...vergorene Koerner mit heissen Wasser aufgesetzt und durch ein Bambusrohr gesaugt....(nicht sehr lecker)

Holy- Lake, ein Platz der Ruhe und Besonnenheit...

Holy- Lake, ein Platz der Ruhe und Besonnenheit...

Schulkinder im "Draussen- Unterricht"

Schulkinder im "Draussen- Unterricht"

Wanderwege im Himalaya...

Wanderwege im Himalaya...

ganz schoen hart bei der Hitze...

ganz schoen hart bei der Hitze...

Gebetsfahnen flattern im Wind...

Gebetsfahnen flattern im Wind...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Teil 1: von Moskau mit der Transib nach Peking, wieder westwärts nach Indien, Thailand, Kambodscha, Laos,Burma, Indonesien, Australien Teil 2: Argentinien,Chile, Bolivien, Peru, Brasilien, Venezuela, Costa-Rica, Karibik
Details:
Aufbruch: 21.08.2012
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 01.05.2014
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Myanmar
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor