Einmal um die ganze Welt...
Australien und die große Freiheit...: Auf dem Weg ins "Rote Zentrum"
Katherine, der Wendepunkt auf dem Weg zurück in den Süden
13.06.2013
60 km vor Katherine entschließen wir uns auf einem kleinen Rastplatz über Nacht zu bleiben. Auf unserem Weg hierher haben wir Westaustralien verlassen und stellen die Uhren für das Northern Territory 90 Minuten vor.
Sehr streng wird es hier von Land zu Land mit der Einfuhr von Lebensmitteln bzw. Tieren genommen. So haben wir eine riesige Quarantäne Station für Rinder und Pferde besichtigt. Überhaupt gibt es hier wieder riesige Farmen und wir tauchen weiter ein in das Land der Aboriginies.
Aber zurück zum Campingplatz. Walter zückt wie immer nach einer langen Fahrt die Gitarre, während ich in unserer Miniküche schaffe, um ein leckeres Abendbrot zu zaubern. Ein waschechter "Aussi" gesellt sich mit seiner Gitarre zu Walter und sie spielen zusammen, als hätten sie noch nie etwas anderes getan. Es klingt fantastisch.
Nach dem Essen setzen wir uns noch ein bisschen zu dem nicht alltäglichen Paar. Nils ist 68 und lebt seit 16 Jahren auf Australiens Highways. Seine Freundin Joy ist 72 und travelt seit 4 Jahren mit ihm. So ziehen sie gemeinsam mit einem Jeep und Anhänger, in dem sich vom Motorboot bis zur eigenen Brauerei (ja, ihr habt richtig gelesen!) alles befindet, durch die australischen Weiten. Er ist ein alter "Haudegen" und ganz auf die Musik und sein Bier konzentriert, während sie munter aus ihrem Leben plaudert. Während Joy schon in vielen Ländern dieser Welt war, hat er Australien noch nie verlassen und würde dies auch niemals tun.
Vor zwei Tagen hat Nils sich eine neue Gitarre geleistet und schenkt Walter seine alte Klampfe. Hää.... was wird das denn? OK, dann tauscht Walter halt seine thailändische Gitarre einfach ein und Niels nimmt es so auch an.
Wir genießen sein eisgekühltes, selbst gebrautes Bier und haben mal wieder einen richtig netten Abend.
14.06.2013
Unser alter "Alwyn" kränkelt schon wieder. Nachdem er nun nicht mehr bremstechnisch umanander tröpfelt, tun ihm nach der anstrengenden Gibb- River- Road die Gelenke weh. So scheint vorn links das Radlager angeschlagen zu sein, aber er lässt uns auf keinen Fall hängen, so zäh ist der Bursche. Es ist wieder einmal Freitag und keine Werkstatt will ihn so kurz vorm Wochenende helfen. Wir stehen mal wieder auf dem Schlauch, denn wir wissen nicht, was wir tun sollen. Bis Montag warten oder das volle Risiko eingehen und einfach weiterfahren? Mir tut er so leid, doch die Zeit wird knapp. So gehen wir erst einmal auf Nahrungssuche und ich entschließe mich, Alwyn etwas mit neuen Gardinen aufzuhübschen.
Am Spätnachmittag hüpfen wir noch in die Thermalquelle von Katherine und es ist herrlich da zu baden, nicht zu warm und nicht zu kalt, gerade so als würde man ein Vollbad nehmen. Wir beobachten lange wild herumtobende Aboriginie- Kinder, die mit Erzieherinnen da sind. Ich muss sofort an mein Töchterlein denken, denn hier gäbe es auch viel zu tun in ihrem Beruf.
Als wir so gemütlich zur Brotzeit übergehen, treffen wir unser french Girl Stephanie wieder. Na das aber eine Freude. Sie ist jetzt mit ihrer besten Freundin und zwei netten Jungs unterwegs. Sogleich haben wir an diesem Abend auch ein Schlafplätzchen, denn die französischen Traveler wissen immer einen schönen kostenlosen Campground.
15.06.2013
Wir schlendern über den Wochenmarkt von Katherine, der hier zur Hilfe der Community jede Woche abgehalten wird und essen endlich mal wieder eine, nein zwei Bratwürste mit Senf. Hmmm..., lecker! Danach gehen wir ein bisschen zu MC Donald (nein nicht schon wieder essen) und surfen im Internet, was eigendlich auch Quatsch ist, denn um diese Zeit ( es ist Mittag) liegen in Deutschland alle Leute im Tiefschlaf.
OK, Walter hat sich noch immer nicht entschieden was wir nun mit Alwyn machen, so gehen wir zurück zum Schlafplatz und ich schaue mal nach, was sich so alles im Bus sich befindet, denn so langsam sollten wir uns mit dem Verkauf des selbigen beschäftigen. Oh....was für eine Überraschung, wir hatten sogar eine Strandmuschel (also, so ein halbes Zelt) an Bord, na die hätte mich sicher vor den Sandfliegen etwas geschützt. Ein Zweimann- Zelt und ein wasserabweisender Schlafsack, den man auch als Piknik- Decke verwenden könnte, fahren auch schon lange mit uns mit. Na gut zu wissen, so kann ich ja al ne' Liste erstellen.
Am Abend gesellen sich ca. 20 junge Leute aus Europa (natürlich die meisten aus Frankreich) dazu und machen ein großes Feuer und laden uns ein ein wenig mit ihnen zu feiern. Na, da sagen wir doch nicht nein, zumal 2 Jungs wunderschön Gitarre spielen und 3 andere ihre Didgeridoo's ausprobieren.
16.06.2013
Wir entschließen uns zur gemütlichen Weiterfahrt und sollte Alwyn Radlager lauter werden, bleiben wir im nächsten Ort, der eine Werkstatt vorweisen kann.
Bevor wir in Mataranka abermals die heißen Quellen besuchen, stoppen wir an einer Pferdefarm.
Bryan und sein vierjähriges Töchterchen Betty kümmern sich gerade um die Stuten und Walter geht mit Bryan in einen Erfahrungsaustausch, während Betty mir Löcher in den Bauch fragt und mich anscheinend als ihre neue Freundin auserkohren hat.
In Australien gibt es lang nicht so ein übertriebenes "Getue" rund ums Pferd, wie bei uns daheim.
Die aufgeweckte Betty läuft barfuß über die Koppel zwischen ca. 8 Stuten hindurch, wobei sie mir jedes Pferd namentlich vorstellt. Eine von ihnen ist am Bein verletzt, deswegen geht es ihr auf der Koppel nicht schlechter, auch ohne Verband und tralala.
Wir verabschieden uns herzlich und fahren weiter an den Pool.
Da ist aber schön...glasklares ca. 33°C warmes Wasser sprudelt aus einer Quelle und bildet einen Flusslauf, den man entlang schwimmen oder sich von der starken Strömung treiben lassen kann. Fast dschungelartig ist der Flusslauf mit Palmen bewachsen. Eine kleine erholsame Oase, mitten im Outback.
Unser Ziel am Abend ist Daly Water, mit dem ältesten Outback- Pub in Mittelaustralien. Ich war vor ca. 10 Jahren schon einmal da, damals war es urig und gemütlich. Heute hat man es kommerziell aufgepuscht und zur Touristenattraktion gemacht, für Walter ein Greul....
Ich finde die Aufmachung der Kneipe immer noch lustig, denn jedes Travelersouvenier wird hier verewigt und an die Wand gepinnt, vom BH bis zum T- Shirt und von der Kappe bis zum adressierten Dollarschein, schaut einfach klasse aus. Früher war hier eine der ersten Telegraphenstationen und eine der Hauptversorgungsstätten für die Outback- Farmer. Später kamen dann die Trackerfahrer und heute die Touris, die wohl das meiste Geld da lassen.
Wir tun das nicht und suchen uns ein Schlafplätzchen. Ein deutsches Pärchen gesellt sich zu uns und wir plaudern noch bis weit nach Mitternacht, auch wenn es arschkalt ist.
Aufbruch: | 21.08.2012 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 01.05.2014 |
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