Einmal um die ganze Welt...
Das goldene Land- Myanmar: Gemütlichkeit kennt keine Grenzen....
....erholsame und lehrreiche Tage am Inle-See/ Nuang Shwe
03.03.2013
Nachdem wir, Kati und ich, unseren kleinen Haushalt wieder in Ordnung gebracht haben, mieten wir uns ein Fahrrad und radeln los. Wir wollen an die Ostseite des Inlesees zum Waldkloster. Unterwegs machen wir in einem "Lokal -restaurant" halt, um etwas zu trinken. Wir treffen einen Engländer, der uns den Tipp gibt, eine Bootsfahrt zu machen, da wir dadurch am meisten vom Leben am See mitbekommen.
Witzigerweise steht auch gleich ein Bootsmann zur Verfügung, keine Ahnung, wo der plötzlich her kam. Ok, wir willigen ein und planen diese für morgen.
Heute radeln wir weiter durch kleine Dörfer, entdecken eine Winerie und es riecht lecker nach Zuckerrohr, der zu Bonbons und Rum verarbeitet wird.
Zum Waldkloster müssen wir unsere Räder ca. zwei Kilometer den Berg hoch schieben, puh... bei gefühlten 30°C im Schatten....Aber die Aussicht belohnt uns für unsere Mühe, ein idyllischer, ruhiger Platz breitet sich vor unseren Augen aus, mit einem fantastischen Blick über den Inlesee...herrlich.
Das Kloster erscheint uns frisch renoviert, hier leben viele Mönche, große und kleine und anhand des großen Lehrsaals mit all den Utensilien können wir erkennen, das sie gut unterrichtet werden.
Für die Mönche ist es Zeit für ein Gebet und so pilgern sie an die nahe gelegene Pagode.
Tja und für uns wird es Zeit für ein Mittagsschläfchen, es ist unglaublich schön, schweigsam nebeneinander zu liegen, den eigenen Gedanken zu folgen, den Vögeln und Fröschen zu lauschen und darüber einzuschlafen.
Walter weckt uns mit wildem Fotogeknipse...schade, auch die Sonne sagt uns, das es Zeit wird, zurück zu fahren.
Auch hier begegnen uns die freundlichsten Menschen. Ein Farmer, der seinen Wasserbüffel duscht und dieser das sichtlich genießt.
Eine junge Mutter mit ihrem einjährigen Mädchen, die Kleine bekommt einen Lachanfall, als sie uns sieht. Normalerweise fangen die Kleinen alle an zu heulen, wenn sie einen Weißen sehen.
Zum Schluss animieren uns noch ein paar junge Frauen zu einem Fahrradwettrennen auf ihrem Weg von den Plantagen nach hause. Naja, Kati war die Stärkere, da hatten die zarten Birmesinnen nicht viel Chance, aber lustig war es auf jeden Fall.
Wir kaufen uns noch Obst und Gemüse und machen heute mal selbst Salat. Hmm... Avocados und Papayas sind grad bei uns der absolute Renner.
Am Abend gibt in Myanmar nirgendwo Disco oder Rambazamba... nein hier werden Feuerchen gemacht, Kerzen aufgestellt, sogar Fackeln schmücken am Abend die kleine Brücke. Junge Leute holen gehen mit ihrer Gitarre zum Fluss und sie singen wunderschön. So auch Walter und tatsächlich kommen unsere beiden Jungs vom Restaurant mit ihrer Gitarre auf die Terrasse und sind verliebt in Walters Gitarre und seine deutsche Musik. Philipp Poisel, der große Schwarm in Burma, wenn das der Stuttgarder wüßte., grins
04.03.2013
Morgens um 7.30 Uhr startet unser Boot vom Hostel aus, unser Guide heißt Om Deng und ist ein ganz lieber Mann.
Zuerst bringt er uns zur Silberschmiede, wo in der 3. Generation Silber, das von den umliegenden Bergen kommt, verarbeitet wird. Schöne Dinge gibt es hier, sehr geschmackvoll verarbeitet, leider auch teuer.
Als nächstes schippert er uns zu den Papierschöpfern und Schirmherstellern. Wir sind begeistert, denn alle Materialien sind aus der Natur, sogar der Kleber wird aus Reis hergestellt. Ökofans hätten ihre reinste Freude. Leider waren hier auch die Longneck-frauen "ausgestellt", das habe ich mir nicht angeschaut, da ich es schrecklich finde, ethnische Minderheiten wie Affen im Zoo zu begutachten. Ich gehe .... und entdecke 3 putzige, kleine Babyhunde, süüüß...
Weiter geht unsere "Butterfahrt" zu den Zigarrendrehern. Interessant, auch hier werden ausschließlich Naturmaterialien verarbeitet, in allererster Linie natürlich Tabak und natürliche Aromen, wie Sternanis, Ingwer und Zimt...feines Geschmäckle! Die Frauen arbeiten im Accord und bekommen für 2000 Stück täglich, ca. 15 €, das ist relativ gut verdient, wenn man bedenkt, daß ein Lehrer nur 25 € im Monat für seine Arbeit bekommt. Allerdings arbeiten sie von morgens 6.00 Uhr bis abends 18.00 Uhr, an 6 Tagen die Woche, unter diesen Bedingungen würde bei uns niemand einen Fuß aus dem Bett heben. Ja, so unterschiedlich kann das Leben sein.
Aber die Frauen haben gesungen und die Arbeit ging ihnen flott von der Hand....auch die Kinder waren dabei, irgendwie doch ein bisschen sozial...
Nun fahren wir zu dem angeblichen Floutingmarkt, bei dem alle Produkte von den Langbooten aus verkauft werden. Aber dem war nicht so, denn der Markt war auf dem Land und völlig touristisch aufgemotzt. Mit dutzenden von Souvenierständen und nur ein paar Gemüse- und Obstverkäuferinnen.
Hier haben wir die besten Reistörtchen aller Zeiten gegessen, die zwei Frauen am Wegesrand verkauften. Sie waren aus zerstossenem Reis, in der Mitte mit Zuckerrohrbrei gefüllt und mit Kososflocken über Wasserdampf gegart, köstlich. Katharina hat sich noch ein paar Mal auf die Socken gemacht, um dergleichen wieder zu finden, doch leider vergeblich. So bleibt es für uns eine unvergessliche, burmesische Delikatesse...
Wir werden weiter geschippert zu einem Nobelrestaurant und hier platzt uns fast der Kragen, denn zu dieser Gesellschaft von dutzenden Hoteltouristen möchten wir nicht dazu gezählt werden. So trinken wir nur einen Fruchtshake und verschwinden wieder.
Ong Deng bringt uns noch zu einer Seidenweberei. Oh, hier werden die schönsten Muster von Hand gewebt. Auch das man aus Lotusblumen Garn herstellen kann, fasziniert uns enorm, vor allem wieviel Arbeit dahinter steckt. An einer Rolle Garn arbeitet eine Frau einen Monat, bevor diese weiter verarbeitet werden kann. Das Lotusgarn ist sehr fest, ähnlich dem Sisal. Höchster Respekt gilt den Frauen, die diese wertvollen Handarbeiten herstellen.
So, nun fahren wir noch durch die schwimmenden Gärten von "Kela". Tomaten, Gurken und Bohnen werden hier mehrmals im Jahr, durch das gute Klima, geerntet.
Wir erreichen das Kloster "Nga Phe Kyaung", auch das Kloster "springenden Katzen"genannt. Ein Mönch hatte sich vor längerer Zeit ein paar Katzen zugelegt und sie für ein paar Kunststücke dressiert. Als wir da ankommen, sind alle eingeschlafen, sowohl der Mönch, als auch die Katzen liegen vor ihm und pennen. Lustig schaut es trotzdem aus, denn die Pilger setzen sich dazu, trinken Tee und entspannen sich völlig durch das Streicheln der schnurrenden Miezen.
Dann fängt es an zu regnen, so verzichten wir auf den Sonnenuntergang und lassen uns ins Hotel zurück schippern. Ein schöner Tag geht zu Ende.
05.02.2013
Der Radelausflug zu den Hot-Springs an der Westseite des Sees war ein voller Reinfall, da diese Quellen zum Spa- Bad für gut betuchte Touristen umgebaut wurde und Low- budget- Traveller, recht deppert davor stehen....(naja ehrlich, ich fand den Preis von 8 $ angemessen, bei uns zahlt man das Dreifache p.P, aber wir sind zu dritt, darunter 2 Sparfüchse, was will man da machen ....???
07.02.2013
Schade, nun geht er zu Ende, unser Aufenthalt in Myanmar. Heute fahren wir gemeinsam mit dem Nachtbus nach Yangon zurück und morgen in aller früh trennen sich unsere Wege wieder. Katharina fliegt zurück nach Nordthailand, um von da aus mit dem Boot nach Laos zu schippern.
Tja und wir fliegen nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. Von da aus werden wir nach Borneo gehen, bevor wir uns ins "Outback" wagen.
Fazit Myanmar:
Von allen bisher gesehenen südostasiatischen Ländern war es das Ärmste. Aber auch trotz zunehmenden Tourismus, ist es noch das ursprünglichste Land von allen.
Landschaftlich und klimatechnisch hat dieses wunderschöne Land alles zu bieten, angefangen mit kühlen, hohen Bergregionen bis hin zu trockenen, kahlen Steppengebieten. großen,fruchtbaren Süßwasserarealen und wunderschönen Stränden.(angeblich, denn wir waren ja nicht da)
Hier haben wir den Glauben an Buddha hautnah bei den Menschen erlebt, denn noch nie zuvor hatten wir so viele schöne Kontakte zu der einheimischen Bevölkerung, die uns den Buddhismus erklärten. Hier gab es auch die meisten Klöster und Pagoden, in denen oft, lang und laut gebetet wurde.
Menschen, die von Herzen geben, immer hilfsbereit und ohne Erwartungen auf einen zugehen. Es entstanden so viele ungezwungene Begegnungen, denn die Burmesen sind äußerst neugierig und bereit, alles geistig in sich aufzusaugen, was von außen kommt.
Menschen, die herzlich lachen, vor allem über sich selbst, die noch wenig von den Medien abhängig sind und dafür unverdorben singen und musizieren, immer und überall.....
Unsere Hochachtung gilt der engagierten Ärztin in den Shan- Bergen, die sich mit ihrem hohen Fachwissen durch den Armutsdschungel kämpft. Wir werden unser Bestes für sie tun...
Der junger Mann am Inle- See, der mit Walter seine große Liebe zur Musik teilte, wir werden ihn niemals vergessen!
Wir hoffen, das alles was wir gesehen und erlebt haben noch lange, lange so bleibt..... und wir wünschen uns, all diese Menschen wieder zutreffen.....möglichst bald!!
Aufbruch: | 21.08.2012 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 01.05.2014 |
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