Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

10 Tage Sansibar: Stone Town: Erste Eindruecke und Spice Tour

Mit der Faehre fuhren wir also von Dar Es Salaam nach Sansibar, resp. Stone Town. Die 4h-Fahrt mit dem etwas alten und rostigen Schiff war nach schaukelndem Beginn ruhig und angenehm. Es befanden sich nur wenige Touristen auf dem Schiff, doch genau vor uns sassen Sarah und Fabian aus der Schweiz. Mit ihnen zusammen verbrachten wir dann auch die ersten Tage in Stone Town.
Schon die ersten Blicke auf die Stadt verlockte uns zu sagen: "Wow, das sieht aber schoen und spannend aus!" Die erste richtige Ferienstimmung kam durch diesen Anblick auf.

Blick von der Faehre auf Stone Town

Blick von der Faehre auf Stone Town

Kaum angekommen wurden wir von mindesten 10 Maennern belagert, die uns Touren und Hotels anboten. Wir schlossen uns Sarah und Fabian an, die sich bereits das nahegelegene Hotel "Ravere" vorgemerkt haben. Tatsaechlich hatte es noch freie Doppelzimmer, was nicht selbstverstaendlich war, da gerade Hochsaison ist. Schoen war in diesen Zimmern vor allem das fuer Sansibar typische Hochbett mit wunderschoen geschnitztem Holzrahmen und Bettgstellt. Mit dem Moskitonetz (und dieses war wirklich noetig) fuehlte man sich wie in einem Himmelbett. (Nur mit der Ausnahme, dass es in einem Himmelbett etwas besser riechen sollte, als in diesem etwas muffigen, aber orientalischangehauchten Hotel.)

Durch den ersten Stadtspaziergang bestaetigte sich unser erster Eindruck von der Stadt. Enge, (manchmal nur einen Meter breit) verwinkelte Gassen lassen die Stadt wie ein grosses Labyrinth erscheinen, Muezzingebete erschallen ueber der Stadt, schwarz verhuellte und auch bunt bekleidete Frauen schlendern durch die Gassen, Gewuerze, Souvenirs und Essen werden in kleinen Laeden angeboten. Kurz: ein Hauch von Orient liegt in der Luft. In acht nehmen musste man sich vor den Fahrraedern und Vespas, die teilweise rasend schnell durch diese engen Gassen fuhren!!! Wenigstens kuendigten sie sich jeweils durch huppen oder klingeln an - aber dann, sofort auf die Seite!! Nicht nur an den vielen Strassenverkaeufern erkannte man, dass die Stadt (resp. ganze Insel) viel touristischer als Dar Es Salaam ist: Viele kleine Restaurants mit Gerichten aus der ganzen Welt (Pasta, Pizza, indisch natuerlich, chinesisch, thailaendisch und einheimische Gerichte,.. und natuerlich viel Fisch und Seafood), Internetcafes, Glacestaende und Souvenirshops. Vor allem ich(Beat) machte mir einen wahren Spass daraus mit den Strassenhaendlern um den Preis zu feilschen. Besonders Freude hatte ich am Tansania-Fussballshirt, welches ich von 20 auf 5 Dollar runterhandelte. Aber auch Esther erfeilschte sich eine CD von 20'000 auf 4'000TSh runter. Dabei machte sie sich keine Freunde, da sie zuvor mal sagte, sie bezahle 5 Dollar - daraus folgt: Sage nie einen Preis, wenn du nicht sicher bist, dass du die Ware auch nimmst. Klar ist aber sowieso, dass beide Sachen einfache Raubkopien sind.

Schnell wurde aber auch klar, dass viele schoene Sachen nur Fassaden sind und dahinter die beschraenkten finanziellen Mittel zum Vorschein kommen. Viele Haeuser verfallen, Sanitaerinstallationen sind nicht dicht und lassen die Raeume und Gebaeude verschimmeln,... Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt vom Tourismus profitieren kann und so die baufaelligen Haeuser renoviert werden.

Sehr eindrucksvoll war auch die Spice-Tour, die wir am 5. August 08 gemacht haben. Durch die von Mitu's Spice Tour organisierte Fahrt zu einer Spice-Farm sahen wir viele Gewuerze und Fruechte, die in Sansibar angebaut werden. Es war sehr spannend zu sehen, wie Ingwer, Kuruma, Muskatnuss, Vanille, Naegeli, Kardamon,... wachsen, schmecken und aussehen. Ein weiterer Hoehepunkt war das probieren von Jackfruit, frischen Zitronen und Orangen, Papaja, Guava, Sternenfrucht, Rambutan und einer Kakaobohne. Letztere schmeckt uebrigens nach Joghurt, nicht etwa nach Schokolade.
Das mit frischem Markt-Gemuese und wie sollte es anders sein, mit frischen Gewuerzen zubereitet Essen schmeckte herrlich.
Zur Tour gehoerte auch ein Besuch in einer Hoehle, die als Versteck von Sklaven diente. Sansibars Geschichte ist gepraegt vom Sklavenhandel. Es war eindrucksvoll, machte nachdenklich und traurig, sich vorzustellen, wie die Menschen in dieser Hoehle leben mussten, versteckt wurden.
Der Abschluss der Tour bildete das erste Baden im Meer. Der Strand war herrlich und liess die traurigen Gedanken wieder verschwinden.

Kakaobohnen (braunrot) in ganzer Frucht

Kakaobohnen (braunrot) in ganzer Frucht

Dieses erste Baden zog uns dann definitiv zu den Traumstraenden....

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.