Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Delhi

Ich (Beat) bin also im grossen Delhi, in der Hauptstadt von Indien. Und ich habe hier also ziemlich viel Zeit zur Verfuegung, genau gesagt sechs Tage. Aber die Stadt ist ja so gross, da wird es mir bestimmt nicht langweilig. Die Frage ist wohl eher, ob ich es sechs Tage lang in dieser riesen Stadt aushalte. Weil gross bedeutet unweigerlich auch viel Verkehr, viel Laerm und viele Leute, die versuchen einem ihre Ware anzudrehen.

Und nach der ersten Nacht wurde mir schon klar, die Stadt ist wirklich laut. Denn obwohl ich enorm muede war, konnte ich kaum schlafen. Die ganze Nacht wurde gehupt, irgendwelche Leute haben rumgeschrien und das Hundegebell war kaum zu ertragen. So machte ich mich am Donnerstag, der 11. Dezember 2008 zuerst einmal auf den Weg, um mir eine ruhigere Bleibe zu suchen. Ich wollte im gleichen Gebiet bleiben (Baharganj), da dies ziemlich Zentral liegt und viele Touristen hat. Tatsaechlich wurde ich im Hotel Star Paradise fuendig. Ein helles und relativ ruhiges Zimmer mit heisser Dusche und sogar TV und das fuer 300 indische Rupien (ca 8Fr.). Von da machte ich mich nun also kuenftig auf den Weg, um Delhi zu entdecken.

Am 12. Dezember startete ich also meine Besichtigungstour. Ich liess mich von einer Fahrradritschka in die Altstadt von Delhi bringen. Als erstes schlenderte ich durch den Gewuerz- und Fruechtemarkt. Das war schon unglaublich eindruecklich. So viele kleine Laeden, Staende hatte es da nebeneinander, die mehr oder weniger genau das selbe verkauften. Da fragte ich mich schon, wie die alle existieren koennen. Es duftete herrlich nach Tee und Gewuerzen...

Einer von vielen wunderschoenen Nuss- und Trockenfruechtenstaenden.

Einer von vielen wunderschoenen Nuss- und Trockenfruechtenstaenden.

Nach einem Fussmarsch durch den Chandni Chowk, der Hauptverkehrsader von Old Delhi und dem Kauf einer indischen SIM-Karte, was locker eine volle Stunde in Anspruch nahm (unglaublich wie viele Formulare man ausfuellen muss), erreichte ich das Red Fort.

Die Sandsteinmauern des Red Fort sind 2km lang und zwischen 18 bin 33 Meter hoch. Das ganze Fort ist eine riesen Anlage mit mehreren unglaublich beeindruckenden Hallen. Es war enorm schoen durch die Anlage zu schlendern und die Bauten zu bestaunen.

Das Haupttor des Red Fort.

Das Haupttor des Red Fort.

Die Torbogen des Diwan-i-Khas, der Audienzhalle im Red Fort - alles aus Marmor und eingesetzten (Halbedel-)Steinen.

Die Torbogen des Diwan-i-Khas, der Audienzhalle im Red Fort - alles aus Marmor und eingesetzten (Halbedel-)Steinen.

Vom Red Fort aus erreicht man in einem 10min Fussmarsch die Jama Masjid. Diese eindrucksvolle Moschee ist die groesste Indiens und wurde von 1644 - 1658 erbaut.
Der Innenhof der Moschee fasst 25'000 Menschen. Beim Bestaunen der Moschee mit seinen riesigen (40Metern hohen) Minaretten genoss ich die letzten Sonnenstrahlen in diesem Innenhof.

Jama Majid-die groesste Moschee in Indien.

Jama Majid-die groesste Moschee in Indien.

Inderinnen mit farbigen Saris im Innenhof der Moschee.

Inderinnen mit farbigen Saris im Innenhof der Moschee.

Auf den suedlicheren Minarett konnte man raufsteigen. Dies liess ich mir natuerlich nicht entgehen. Der Blick von oben war herrlich.

Blick auf das imposante Eingangportal mit einem Teil des Innenhofes der Jama Masjid. Im Hintergrund sind die Mauern des Red Forts zu sehen.

Blick auf das imposante Eingangportal mit einem Teil des Innenhofes der Jama Masjid. Im Hintergrund sind die Mauern des Red Forts zu sehen.

Blick auf die engen Gassen von Delhis Altstadt.

Blick auf die engen Gassen von Delhis Altstadt.

Am naechsten Tag liess ich mich per Fahrradrtischka zum Connaught Place bringen. Der Connaught Place mit seinem Kreisverkehr ist das Herz von New Delhi, so stand es im Reisefuehrer geschrieben.
Dies liess mich wohl dazu verleiten, zu diesem riesen Platz, mit enormen Verkehrsaufkommen zu gehen. Im Innersten gaebe es wohl einen grossen schoenen Park, aber da man mit einer Kamera nicht reindurfte, war dies fuer mich passe. So erkundete ich halt einfach ein bisschen die Gegend. Und das war ganz schoen anstrengend.
Ich habe mal gezaehlt. In dreieinhalb Stunden wurde ich 32 mal von irgendwelchen Typen, die mir dies oder jenes andrehen wollten, angesprochen: Ritschkafahrer, Ohren- und Schuhputzer, Pashmina-Schal-Verkaeufer und andere Souvenierverkaeufer, Glaceverkaufer, Teehaendler, Uhrenhaendler, Erdnuesschenverkauefer,... Das Angebot ist genauso riesig wie die Art und Weise wie nachgefragt wird. Vom einfachen und hoeflichen Fragen und mich wieder in Ruhe lassen nach einem "no, thank you" (die meisten davon) bis zu 5minuetigem muehsamen Gespraech mit all den Floskeln "Where are you come from? Oh, Switzerland, very nice country? How long do you stay in India? How is India?...I have a shop...." Dabei laufen sie einem wie Hunde hinterher und glauben einem kaum, dass man nichts von ihrem Shop moechte. So kann einem durch die Gegend schlendern ziemlich verleiden. Ab und zu mal ok, aber auf die Dauer war mir das einfach zu viel. So goennte ich mir an diesem Tag in einem Luxusrestaurant einen Imbiss. Im obersten Stock eines Hochhauses liess ich mir ein Palak Paneer mit Reis schmecken.

Nicht das alles schlecht war an diesem Tag. Es gab wiederum viel tolles und spannendes zu sehen, aber ich ertrug all die Angebote einfach nicht so gut an diesem Tag.

Auf den Maerkten ging es hoch zu und her.

Auf den Maerkten ging es hoch zu und her.

Jantar Mantar - eine Sternwarte eines Maharadschas im Jahre 1725 erbaut. Spezielle Bauten umgeben von Palmen und modernen Hochhaeusern.

Jantar Mantar - eine Sternwarte eines Maharadschas im Jahre 1725 erbaut. Spezielle Bauten umgeben von Palmen und modernen Hochhaeusern.

Ein weiterer Marktstand - Baeume dienen als Halter fuer die Kleiderbuegel.

Ein weiterer Marktstand - Baeume dienen als Halter fuer die Kleiderbuegel.

Am Sonntag (14. Dezember) machte ich mich auf den Weg, um weitere grosse Sehenswuerdigkeiten von Delhi zu entdecken: Das India-Gate, Rajpath (Koenigsweg), die Secretariat Buildings und das Parlamentshaus. Und all diese Bauten und Strassen sind unglaublich gross, einfach beeindruckend.

Eines der Secretariat Building - auf der anderen Strassenseite gibts nochmals genau das gleiche.

Eines der Secretariat Building - auf der anderen Strassenseite gibts nochmals genau das gleiche.

Dieses Bild laesst erahnen, wie gross diese Bauten sind. Im Hintergrund (in der Mitte) ist noch die Kuppel des Parlamentshaus zu erkennen.

Dieses Bild laesst erahnen, wie gross diese Bauten sind. Im Hintergrund (in der Mitte) ist noch die Kuppel des Parlamentshaus zu erkennen.

Das India-Gate - 42 Meter hoch ist dieser Steintorbogen.

Das India-Gate - 42 Meter hoch ist dieser Steintorbogen.

Toll war der Spaziergang von den Secretariats Buildings zum Indian Gate. Ich schlenderte durch die Parkanlage entlang dem Rajpath. Es hatte viele Familien, die picknickten und Spiele machten. Beeindruckend war dabei, dass bei einem Fangis vom Grossvater bis zum kleinen Enkelkind alles mitspielte. Einer eher kleineren Familie (wohl ohne Onkels und Grosseltern) schaute ich beim Cricketspielen zu. Es ging nicht lange und schon war ich mit dabei beim Spielen. So kam ich in den Genuss eines Cricketspiels. Es hat unheimlich Spass gemacht.

Cricket - der Lieblingssport der meisten Inder, wird ueberall gespielt.

Cricket - der Lieblingssport der meisten Inder, wird ueberall gespielt.

Tagesabschluss im Purana Qila (Old Fort)

Tagesabschluss im Purana Qila (Old Fort)

Doch nun hatte ich langsam ziemlich genug von der Grossstadt Delhi und so entschied ich mich, fuer zwei Tage (15. + 16. Dez. 2008) nach Chandigarh zu reisen. Darueber koennt ihr im entsprechenden Kapitel mehr lesen.

Ab 17. Dezember 2008 sind wir wieder zu zweit unterwegs. Esthi ist am Nachmittag von diesem Tag von der Schweiz in Delhi gelandet. Und ich muss sagen: Zu zweit Reisen ist nicht nur einfacher, sondern macht mir auch wesentlich mehr Spass.

Wir entschieden uns, am Freitag, 19. Dezember weiter nach Agra zu reisen. So hatten wir noch einen Tag in Delhi - schliesslich hatten wir uns nach dieser getrennten Woche einiges zu erzaehlen. Wir liessen es uns aber auch nicht nehmen, am 18. Dezember das Humayuns's Tomb zu besichtigen. Dieses Mogul-Grab wurde mitte des 16. Jhs. gebaut und sieht aus wie ein riesen Tempel. Wir genossen die Ruhe in den Paerken und bestaunten die wunderschoenen Gebaeude...

Alte Sandsteinmauern umgeben das Humayun's Tomb.

Alte Sandsteinmauern umgeben das Humayun's Tomb.

Das Hauptgebaeude des Humayun's Tomb. Unglaublich welch riesige Gebaeude in dieser Zeit fuer Graeber gebaut wurden.

Das Hauptgebaeude des Humayun's Tomb. Unglaublich welch riesige Gebaeude in dieser Zeit fuer Graeber gebaut wurden.

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.