Jambo, namaste und namskaar
Unterwegs in Tansania: pole pole!: Reise zurueck nach Dar Es Salaam
Ja, leider kam es aber anstrengender als erwartet! Fruehzeitig erreichten wir den Faehrenhafen und fuellten unser Ausreiseformular(Sansibar ist fast ein eigenes Land!) aus, waehrend Beat dem gwundrigen Zollbeamten(er ist Sozialarbeiter in Ausbildung!)Auskunft ueber seine Ausbildung und die Arbeit als Sozialpaedagogen in der Schweiz geben durfte, ohne dass sich dieser durch die immer laenger werdende Warteschlange beunruhigen liess.
Diese oft unerwartete "Offenheit" der englischsprechenden Tansanier gilt fuer uns breits als eines der typischen Merkmale, und das nicht nur bei Leuten, die gerne etwas verkaufen moechten!
Keine Dalla-Dalla-Fahrt ohne dass dich Maenner und Frauen beobachten und nach kurzer Zeit ansprechen, fragen woher du kommst, wohin du moechtest, was du arbeitest und wie lange wir denn schon hier seien. Diese Begegnungen sind meistens sehr nett und heitern die Stimmung in den klapprigen,meist ueberfuellten(bis zu 30Personen auf ca. 20Plaetzen!) Minibussen sehr auf. Gespraeche koennen aber teilweise gar nicht erst entstehen, weil du nur noch auf dem Trittbrett ein Plaetzchen fuer deine Fuesse findest und der Rest meiner Winzigkeit irgendwo zwischen Alkoholatem eines aelteren Mitreisenden und den Hueften einer laechlenden Frau eingequetscht sind.
sehr(!)neues Dalla Dalla in Arusha, noch nicht gefuellt...
Aber zurueck an den Faehrenhafen: Einmal mehr schluerften wir eine kalte Cola(ich habe noch nie so viel Coca Cola getrunken wie hier!) und genossen es, die bunte Menschenmenge aus unterschiedlichsten Kulturen und Religionen, gemischt mit Koffer- und Rucksacktouristen zu beobachten. Nach mehreren "Fehlstarts" einzelner Faehrenpassagiere(die ersten koennen die Plaetze waehlen!), kam ploetzlich Bewegung in die ganze Wartemasse und so liessen wir uns auch mitreissen und beluden uns einmal mehr wie Packesel mit unseren riesigen Rucksaecken.
Kurz vor dem Eingang zur Faehre, eingepfercht zwischen Taschen, Armen, Paketen(meine Nase liegt bekannterweise unter 1.53m!), war es dann nocheinmal "Fehlalarm" und so standen wir bestimmt eine halbe Stunde in der brennenden Mittagssonne. Sich zu bewegen oder gar den Rucksack auszuziehen war nicht moeglich und so landeten wir schon ziemlich muede und verschwitzt auf der vollbesetzten Faehre, ausgestattet mit flugzeugaehnlichen Sitzen, nur mit mehr Plaetzen pro Reihe. Dass dann allen kurz nach der sehr verspaeteten Abfahrt auch noch Plastiktueten verteilt wurden, liess uns nicht wirklich auf eine ruhige Fahrt hoffen...
Die Fahrt war zwar einiges kuerzer als bei der langsamen Faehre, doch wurden wir so durchgeschuettelt, dass wir uns nur knapp vor der Seekrankheit retten konnten und die Plastiktueten fuer weit angenehmere Zwecke verwenden konnten!
Ziemlich bleich und ausgehoehlt, quetschten wir uns durch die wimmelnde Taxidriver-Masse und liessen uns zu einem bereits bekannten Hotel fahren.Nur noch ins Zimmer und Ruhe... schoen waere es gewesen!
Alles voll und das fast die gleiche Nachricht im naechsten Hotel. Da haette es zwar ein etwas teureres Zimmer gegeben, doch Beat wollte diesen "Handel" nicht eingehen. Ich haette schon fast zu jeder Unterkunft ja gesagt, war voellig entnervt und liess die naechsten Stunden einfach an mir vorueberziehen:Huetete die Rucksaecke, waehrend uns Beat Bustickets fuer den naechsten Morgen und ein Hotel suchte. Dass wir dann auch noch mit Stromausfall und einem Schild "Doppelzimmer nur fuer verheiratete Paare"(keine Ausweiskontrolle, wir durften ein Zimmer teilen!) empfangen wurden, konnte uns kaum noch aus der Ruhe bringen.
Dass wir unser Hotel auf dem Rueckweg nach dem Abendessen aber erst nach mehreren Fehlversuchen und Hilfe eines afrikanischen Touristenpaares fanden, zerrte erneut an den Nerven. Ist ja auch zu dumm als Tourist im Dunkeln in einer Stadt in Tansania herum zu spazieren!
Doch es sollte noch nicht genug sein:
Nach einem aufmunternden Besuch(Wie schoen, besonders an solchen Tagen ein "Briefli" aus der Schweiz zu lesen!) im hauseigenen Internetkaffee, wollten wir frueh ins Bett, da wir am naechstn Morgen um 7Uhr bei der Busstation sein sollten, startklar fuer die 9-stuendige Fahrt nach Arusha!
Einzuschlafen waere wohl kaum ein Problem gewesen, waere da nicht die Disco, Party oder was immer es in naechster Naehe war, gewesen. Anfaenglich hatten wir noch Hoffnung, die Musik wuerde irgendwann leiser gestellt, doch nicht einmal Beat's Versuch selber ueber Kopfhoerer Musik zu hoeren, um den Schlaf zu finden,half. Der Bass brummte bis um 4Uhr morgens so stark in den Mauern des Hauses, dass wir nur einen schwachen und unruhigen Schlaf finden konnten.
Ohne Mitleid zu fordern oder zu jammern:
REISEN KANN SEHR ANSTRENGEND UND NERVENRAUBEND SEIN!
(Fuer alle die sich um unsere Beziehung sorgen:
Dass du dir als Paar nicht auch noch in die Haare geraetst, ist gar nicht immer einfach. Doch bis jetzt sind wir richtig stolz auf uns: Wir sind ein tolles Team!)
Aufbruch: | 01.08.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 30.01.2009 |
Nepal
Tibet
Indien