Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

10 Tage Sansibar: Jambiani - kleines Paradies an der Ostkueste

In Stone Town versuchten wir noch eine nette Unterkunft an einem Strand zu reservieren, aber alle im Fuehrer vergeschlagenen Hotels und Bungalows waren ausgebucht. So entschieden wir uns, einfach mal in den Osten, nach Jambiani zu fahren. Wir wussten, dass Mitus Spice Tour auch Fahrten in den Osten anbietet. Dass wir aber gleich fuenf Minuten nach dem ersten Anfragen in einem Bus sitzen wuerden, haben wir wirklich nicht angenommen. Unsere geplante Wartezeit zogen die Fahrer aber gleich wieder ein. Sie stoppten bei einer Art Garage und sagten, dass sie den Ersatzreifen wechseln muessen. Dies nahm eine volle Stunde in Anspruch. Ich (Beat) sah zwischen dem alten und "neuen" Ersatzreifen keinen Unterschied. Aber was solls - pole pole (langsam, langsam)!
Im selben Bus fuhr ein Ehepaar aus Muenchen (D) mit. Mit den beiden 50-jaehrigen junggebliebenen (gell Franz und Erika) verbrachten wir dann viele lustige und spannende Abende im schmucken Bungalos-Doerfchen (Grand Bungalows) in Jambiani. Vorallem die Nachtessen mit den Beiden und den damit verbundenen interessanten Reiseberichten von den zwei Reiselustigen werden wir in guter Erinnerung behalten. Danke, Erika und Franz fuer die tollen Stunden mit euch zusammen. Wir freuen uns jetzt schon darauf, euch mal in der Schweiz begruessen zu duerfen.

Aber zurueck zu Jambiani, diesem kleinen Paradies direkt am Meer und unserem kleinen Doerfchen. Es lud foermlich zum Baden, Verweilen und Spazieren ein. Aber was soll ich lange schreiben, Bilder sagen da wohl mehr:

Essbereich im Grand Bungalow in Jambiani, im Hintergrund ist ein Bungalow zu sehen.

Essbereich im Grand Bungalow in Jambiani, im Hintergrund ist ein Bungalow zu sehen.

Aussicht auf Meer und Strand vom Bungalow-Doerfchen

Aussicht auf Meer und Strand vom Bungalow-Doerfchen

Nur etwas ueberrascht waren wir, als wir die erste Dusche nahmen: Das wenige Wasser, welches uns entgegentropfte, war auch noch ziemlich salzig. Aber das nahmen wir natuerlich locker in Kauf. So verweilten wir schlussendlich vom 6.-12. August 2008 in Jambiani.

Zu dem kleinen Paradies gehoerte auch das Dorf Jambiani selber. Es wirkte trotz dem Tourismus, der die Kueste in Beschlag nahm, noch sehr urspruenglich, natuerlich und verschlafen. Durch eine gefuehrte Dorfbesichtigung lernten wir auch die Anbauweise von verschiedenen Gemuese und Gewuerzen kennen. Sie legen Gaerten in den nahegelegenen Steinbodengebieten("Ur-Korallengestein")an. Es war unglaublich zu sehen, wie die Pflanzen (Ananas, Maniok-eine Art Kartoffel, Papaya und co.) im steinigen Boden wachsen.
Sehr spannend war auch zu sehen und zu hoeren, wie und wozu sie alle Teile einer Kokospalme verwenden und nutzen. Die Blaetter werden zu einer Art Plane gewoben und als Daecher oder Zaeune verwendet. Die Kokosnuss selber wird zu Kokosnussmilch verarbeitet oder das Fleisch gegessen und der Saft getrunken. Die Schale wird getrocknet und als Brennholt verwendet, wie auch ein Teil der Blaetter. Die aeussere Schale der Kokosnuss wird ein halbes Jahr unter einem Steinhaufen im Meer eingelegt, um dann die Fasern zu Seilen zu verarbeiten. Ein Hoehepunkt war dann schlussendlich zu sehen, wie die Kokosnuesse gepflueckt werden. In windeseile kletterte Kaeptn Peace auf die Palme und warf die gepflueckten Kokosnuesse runter. Was fuer ein Aufprall...wenn da bloss niemand getroffen wird!

Spielende Kinder im Dorf Jambiani

Spielende Kinder im Dorf Jambiani

Ich beim Erklimmen einer Palme - ok, ich kam nur 2m hoch und die Fuesse taten schon weh.

Ich beim Erklimmen einer Palme - ok, ich kam nur 2m hoch und die Fuesse taten schon weh.

Blick vom Dorf auf Meer und Strand.

Blick vom Dorf auf Meer und Strand.

Der Besuch eines Kindergartens(Vorschule) wird uns wohl auch in Erinnerung bleiben: Kleine Raeume in denen ca. 20 Kinder auf dem Boden sassen oder lagen und Buchstaben(das ganze ABC!) linienweise auf erstaunlich saubere Blaetter(der Boden war kahler Beton)schrieben. Diese muehselige Aufgabe wurde von englischsprechenden Volonteers begleitet und schien uns fuer die meisten Kinder viel zu anspruchsvoll :Sonst wurden sie meistens "nur" muendlich unterrichtet und konnten kaum Englisch, dafuer kennen sie scheinbar bis zu 100 Lieder auswendig. Dieser Besuch hinterliess ein etwas komisches Gefuehl...

Ein spezielles Erlebnis hatten wir auf unserer Fahrradtour. Am Strand entlang fuhren wir gemuetlich mit Rueckenwind ca. eine Stunde. Um bei der Rueckfahrt dem starken Wind etwas zu entgehen, fuhren wir auf der Strasse. Schon nach wenigen Metern stoppten uns zwei Polizisten. Dabei hatte der eine gar kein Interesse sich um uns zu kuemmern, der andere aber roch wohl das Geld bei den Touristen. Er stellte fest, dass bei einem Rad die Glocke fehlt. Wir sagten natuerlich sofort, dass die Fahrraeder gemietet seien und wir nichts damit zu tun haben. Der Polizist wollte dieses Rad beschlagnahmen oder wir sollten 50Dollar bezahlen. Damit waren wir aber gar nicht einverstanden, wir mussten ja irgendwie noch zurueck nach Jambiani kommen und hatten auch keine 50Dollar dabei. So kam der Polizist mit der Busse auf 10Dollar runter. Schliesslich boten wir ihm 5Dollar an und damit war er einverstanden. Wir durften weiterfahren...

Ein weiteres Highligt waehrend des Aufenthalts in Jambiani war der Ausflug ins Jozani-Forrest-Reserve. Dabei ist unteranderem auch unsere erste Fahrt mit dem Dalla Dalla zu erwaehnen. Unglaublich, wie viel man in einen Art kleinen bedachten Lastwagen bringt.

Dalla Dalla

Dalla Dalla

Im Jozani-Forrest-Reserve waren vorallem die "Sansbar Rotkopf Guerezas" sehenswert. Erstaunlich, wie nahe man die spezielle Affenart, die es nur in Sansibar gibt, beobachten konnte. Sehr spannend war der Rundgang im Naturschutzgebiet, einem dunklen duesteren dichten Wald, der an den Urwald errinnerte.

Auf Tuchfuehlung mit den Sansibar Rotkopf Guerezas

Auf Tuchfuehlung mit den Sansibar Rotkopf Guerezas

Als kroenender Abschluss in Jambiani galt fuer uns die Delphin-Tour. Lange wussten wir nicht, ob wir buchen sollten, ob wir ueberhaupt Delphine sehen wuerden, ob dieser Ausflug "sinnvoll" war.

Fruehmorgens wurden wir abgeholt, um dann wenig spaeter bei Sonnenaufgang ein wackliges Boot zu besteigen. Da es ziemlich hohe Wellen gab, wurde unser "Nussschaelchen" so ziemlich durchgeschuettelt - Guten Morgen!
Schon nach kurzer Zeit wurden wir aber bereits belohnt: Die ersten 5-6 Delfinflossen waren ploetzlich zu sehen. Danach war lange Zeit nichts mehr zu sehen. Ob es das schon gewesen war? Nach weiterem kraeftigen durchruetteln sahen wir aber weitere Delfine: Immer wieder und immer mehr, bis zu 20-30 pro Gruppe direkt neben unserem Boot. Es war einfach unglaublich schoen und beeindruckend!

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.