Vamos - Woanders ist es sicher besser!
Gastspiel - San Pedro de Atacama
Der erste Anschlag des fruehen Tages war der Ausreisezoll der bolivianischen Grenzbeamten. Trotz standhaften Beharren auf der Ungerechtigkeit mussten wir klein beigeben und die 21 Bolivianos bezahlen. Wir hatten ja schon bei frueheren Ausfluegen mit dem Wegezoll in Bolivien Bekanntschaft geschlossen.
Irgendwann kam ein Minibus aus dem Nirgendwo und brachte uns 2h spater an die chilenische Grenze. Dort gab es die uebliche Prozedur, das Durchleuchten des gesamten Gepaecks nach Lebensmitteln, deren Einfuhr verboten ist. Eine lustige Begebenheit musste ein Mitreisender am eigenen Leib erfahren. Er ist aus Italien, hat aber auch die kroatische Staatsbuergerschaft. Als er den Pass zur Kontrolle gab, wurde der Beamte etwas unruhig. Vielleicht dachte er: "Ist das ein Scherz, was ist das, Kroatien? Wo liegt denn das?". Jedenfalls begann er zu telefonieren und irgendwann hatte man sich geeinigt, dass es ein existierendes Land ist und auch gar nicht feindseelig. Er durfte einreisen und wir konnten weiterfahren.
Nach mehreren Tagen und Naechten in eisiger Kaelte freuten wir uns ueber die warmen Temperaturen der Atacama Wueste. Endlich raus aus den dicken Klamotten, wir suchten die Teva Schuhe, natuerlich ganz unten im Rucksack und noch fast nie gebraucht. Es hatte fast so was wie Urlaub in San Pedro de Atacama, viele Touristen und teuere Preise.
Da wir so in Sommerstimmung waren liehen wir gleich am naechsten sonnigen Morgen ein Fahrrad aus um die Salzlagunen zu besichtigen. Diese sind nur etwa 30 Km (eine Strecke) entfernt, eigentlich ein Kinderspiel, weil es relativ eben ist. Leider fuehrte der Weg zum grossen Teil ueber schlimme Wuestenstrassen, die ueberhaupt nicht eben sind. Manchmal blieben wir auch im Sand stecken und mussten schieben. Ich habe auch von noch niemandem gehoert, dass er/sie in der Wueste einen Fahrradausflug gemacht hat. Denn heiss war es auch, Wueste eben.
Dennoch war es, nachdem die Schmerzen verheilt waren betrachtet, ein ganz toller Ausflug, denn die Seen waren herrlich blau und klar, allerdings auch unglaublich kalt. Nach Luftanhalten und Abtauchen war es so aehnlich wie im toten Meer, man trieb ohne Anstrengung an der Wasseroberflaeche.
schwebende Jungfrau
leicht wie eine Feder
schiebend
Wir hatten eigentlich noch vor den Sonnenuntergang im Mondtal per Fahrrad anzusehen, aber sogar Alex hatte ein Einsehen und wir verbrachten einen kaempferischen Abend mit einem riesigen Hamburger, den wir zu essen versuchten. Das endete mit Magenschmerzen. Das Highlight des Abends war jedoch der Ausflug in die Astronomie und einem einzigartigen Sternenhimmel ueber der Atacama Wueste. Wir fuhren etwa 5 km aus der Stadt und unzaehlige Sterne tauchten aus dem Hellen .
Besonders schoen konnte man die Milchstrasse sehen. In San Pedro hat sich vor einiger Zeit ein franzoesischer Astronom niedergelassen. Allabendlich besuchen ihn Interessierte und er erklaert mit umwerfendem Humor einiges zu Sternen und Planeten. Anschliessend blickt man durch mehrere Telescope in den Himmel, einfach berauschend. Mich wundert, dass er noch keine Souvenirs oder sonstwas verkauft, die Abnahme waere sicher reissend.
Nach diesem Tag fielen schon 5 m vor dem Bett meine Augen zu. In meinem Traeumen sah ich noch einige Sterne und das ganz ohne Alkohol.
Dann war es auch schon vorbei mit Chile. Unser Bus startete nach Argentinien, es sollte wieder eine lange Reise mit verspaeteter Ankunft werden.
Aufbruch: | 22.08.2009 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Juli 2010 |
Bolivien
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Russland / Russische Föderation