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Reisezeit: August 2009 - Juli 2010  |  von Greta Flaemig

In Kambodscha: Kampot - ruhiger Süden

Die Fahrt in Richtung Hauptstadt wurde mit den üblichen Stopps durchgeführt. Pause für 20 min an für Busgruppen vorbereiteten Essensausschänken mit Toiletten verschiedenster Qualität. Hier wurden mit Ekstase die verteilten Brechtüten gefüllt, obwohl wir schon außerhalb des Busses standen. Abfälle jeglicher Art wurden am Straßenrand abgeladen, wo der Wind verschiedenste Plasikkunstwerke kreiirte und die trockene, rotbräunliche Landschaft mit Farbklecksen aufpolierte.

Suchbild

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Ein Straßenrand in Kambodscha (schlimmer geht's immer)

Ein Straßenrand in Kambodscha (schlimmer geht's immer)

In Phnom Penh nach etwa 7 h Fahrzeit angekommen, auch hier wurden wir von vielen engagierten Taxifahrern empfangen, gründeten wir eine Allianz mit dem Franzosen Alexi, um unseren Weg weiter nach Kampot fortzusetzen. Es kostete uns gute zwei Stunden um alle Unwegsamkeiten auszuräumen. Gegen frühen Abend fanden wir uns auf der Rückbank eines Taxis auf dem Weg zu unserem Ziel. Den vorderen Beifahrersitz belegte ein junges Pärchen und dessen nicht genug, wurde der Fahrersitz auch noch zum Verkauf freigegeben. Nun, was macht aber der, der eigentlich fahren sollte? Kein Problem, er macht das jeden Tag, er sitzt in der Mitte, halb auf dem Sitz, besser dem Mitfahrer, und halb auf der Mittelkonsole. Nun es war ein Automatikauto, so kein Grund zu schalten, nur lenken und beschleunigen, ab und zu bremsen, das funktioniert auch auf kleinem Raum.

Überladen? (Vorderansicht - Fahrer Mitte links)

Überladen? (Vorderansicht - Fahrer Mitte links)

Wir erreichten Kampot unbeschädigt und starteten die Zimmersuche. Alexi entschied sich für das erste Hostel. Wir aber, konnten nach 13 h Fahrzeit in Kambodscha, immer noch gut laufen und besichtigten den Rest des Angebotes auf der Straße. Das letzte Hostel war unsere Wahl. Hier erwartete uns ein sauberes Zimmer in netter Atmosphäre und gutem, preiswerten Essen. (verglichen mit dem Rest des Angebotes).
The Magic Sponge wurde stand unter vorwiegend irischer Leitung. So wurde ein weiteres Mal bewiesen, das man in Kambodscha bei entspannten Expats in guten Händen ist. In unserem Fall fanden wir dort stets die besten Preis - Leistungsverhältnisse und gute Informationen über Menschen, Kultur und Sehenswürdigkeiten.

Bettchen im Magic Sponge

Bettchen im Magic Sponge

Den ersten Tag in Kambot stand eine Unterrichtseinheit: "Die hohe Kunst der Korruption" auf dem Programm. In ein paar Km Entfernung liegt der Zugang zu einer ehemaligen französischen Bergsiedlung. Einstmals glanzvoll mit Luxushotel und Casino findet man heute verlassenes geisterhafte Gebäude. Bei Nebel wirkt zusätzlich noch die mystische Stimmung und versetzt den Besucher in die Kulisse des Stephen King Romans "Shining".
Nach der Einweisung in die hohe Kunst des Bestechens machten wir uns an die Praxis. Wir wollten die wegen Bauarbeiten gesperrte Straße zur Bokor Bergstation mit dem Moped befahren. Nach 30 min intensiver Bemühungen, in denen ich sogar solidarisch eine Zigarette rauchte, brachen wir die Verhandlungen mit den Straßenwärtern ab. Da der Anteil der Nichtbestechlichen in Kambodscha unter einem Prozent liegt, war vermutlich der Betrag zu gering. So konzentrierten wir uns auf das, was wir sehr gern hier im Land, mit dem Mopedchen durch die Gegend fahren.
Auf dem Weg in den verschlafenen Badeort Kep lohnt sich für Klaustrophobie Immune ein Besuch der Kalksteinhöhlen von Phnom Chhnork. Versteckt in einer Felsspalte öffnet sich sich die Eingangshöhle zu einem beachtenswerten Raum mit verschiedenartigen Stalaktiten. Die besten befinden sich vermutlich in versteckten Hallen mit beengten Zugängen. Vor den Höhlen findet sich eine Vielzahl schulpflichtiger Kinder, die gern gegen ein Trinkgeld den Weg zeigen. Die Preisverhandlungen sollten vorher geführt werden und einen Dollar nicht übersteigen, denn sonst werden wohl noch mehr der Kleinen die Schulbank vernachlässigen. Höhlenforscher sollten an eine gute Taschenlampe denken!
Der Ort Kep erwies sich als langgezogene Siedlung ohne richtigen Ortskern und weniger einladendem Strand. Eine Reihe von Restaurants lockt mit frischen Meerestieren, aber auch differenzierten Preisen. Hier lohnt sich der Vergleich bestimmt!

Hm, lecker

Hm, lecker

Um doch noch in den Flair der alten Bergstation zu kommen blieb nur eine organisierte Tour am nächsten Tag. Der Kleinbus brachte uns an der Rand der Berge, bepackte uns mit Mittagessen und Wasser, bevor wir uns auf den Weg machten die 600 Höhenmeter zu überwinden. Nach mühevoller Kletterei 3h erreichten wir die Straße, wo ein LKW auf uns wartete, der uns die letzten 20 km auf der unfertigen Straße bis zur Geisterstadt brachte. Alle, die das Erlebnis eine LKW Ausfluges erfahren durften, erinnern sich, das die Ladefläche nicht passagiergerecht gefedert ist. Die Strecke forderte das ganze Knochengerüst. Froh den LKW verlassen zu dürfen, erkundeten wir die leeren, leider oft als Müllhalde verwendeten, Räume der ehemaligen luxuriösen Gebäude. Danach erwartet uns die Rückfahrt, die wir diesmal stehend verbrachten, was sich als wahre Eingebung erwies und der Abstieg.

Viehtransport

Viehtransport

Ehemaliges Hotel mit Casino

Ehemaliges Hotel mit Casino

Kirche

Kirche

© Greta Flaemig, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn alles ver- und gepackt ist, geht es los einmal um die Welt, dem Frühling hinterher, der das Alte hinter sich und das Neue entstehen lässt
Details:
Aufbruch: 22.08.2009
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: Juli 2010
Reiseziele: Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Australien
Neuseeland
Indonesien
Hongkong
Kambodscha
Thailand
Indien
Jordanien
Russland / Russische Föderation
Der Autor
 
Greta Flaemig berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.