Vamos - Woanders ist es sicher besser!
In Kambodscha: Phnom Penh - alles ist käuflich
Beim Ausstieg und dem freundlichem Empfang der TukTuk Fahrer bemerkte ich erst nach 200m, dass mein T-shirt am Rücken nass war. Das kam vom Rucksack, dessen hinterer Teil tropfte und bei näherer Begutachtung auch noch merkwürdig stank. Vielleicht waren es die Überreste den toten Schweines, was man vor kurzem transportiert hatte, wer weiß?! Wir hatten uns kurz vor der Ankunft gut im Lonely Planet belesen und entschieden uns für ein als gut bewertetes Hostel. Wiedermal ein Fehler, eigentlich sollten wir es schon besser wissen. Das Zimmer war recht ordentlich, auch sauber, bis auf die Bettwäsche. Leider hatten einige Insekten (Bettwanzen)das Bett bereits lange vor mir bezogen und wollten ihren Teil abhaben, wenn man sich dazu legte. Ich war damit nicht einverstanden und wir wechselten das Zimmer, denn wir hatten bereits alle Nächte bezahlt . Kulinarisch war das dazugehörende Cafe eher ein Reinfall, lieblos und teuer.
Früh um die Mittagshitze zu vermeiden machten wir uns zum Königspalast auf, um die Pagoden und endlich wieder sauber geputzte Plätze zu bewundern.
Königspalast (kein Tütchen auf den Straßen, es geht doch!)
Gleich anschließend drehten wir noch eine Runde im Museum, leider ohne Klimaanlage, dafür aber mit Spendenzwang eines Dollars für die Götter von der Blumenfrau. Aber nicht mit uns, seit wann sind Götter Materialisten? Nach der obligatorischen Siesta in der Kühle des Hotelzimmers, erkundeten wir noch das Wat Phnom, den Ausgangspunkt der Stadtgründung von Phom Penh. Hier wurden wir gleich abgefangen um eine "freiwillige" Eintrittsspende abzugeben, welches wir allerdings verweigerten!
Nationalmuseum
Wat Phnom
Da es zur Pflicht eines jeden Kambodscha Touristen gehört, auch die kulturell weniger amüsanten Orte zu besichtigen, stand am folgenden Tag der Besuch des Museums S21 auf dem Tagesplan. Die einstmals als Schule gegründete Anlange wurde unter dem Regime der Roten Khmer als Untersuchungsgefängnis genutzt. Heute sind leere Räume mit bedrückender Atmosphäre, tausende Photos der gequälten Opfer, Berichte, "Werkzeuge" und dilettantische Umbauten zu besichtigen.
Vor den Toren des Museums ist auch der ideale Platz um an erbetteltes Geld zu kommen, gerade wenn die Stimmung gedrückt ist, sitzt wohl auch das Geld locker. Das dachten sich die 20 Bettler vor der Tür, von denen jeder besser lebt als der normale Arbeiter in Kambodscha.
S-21 Tuol Sleng Gefängnis
Nichtsdestotrotz, wir belebten unseren Tag mit dem Trubel des Alltagsgeschehens und spazierten zum Marktplatz. Unterwegs versuchten die Händler in der Museumsnähe uns zweimal beim Wasserkauf zu betrügen, so dass das Mitleid, was sich in der Zeit des Museumsbesuches aufkam auch gleich wieder verschwand.
Im Marktgetümmel war es bei den Temperaturen eine sehr schweißtreibende Angelegenheit das Angebot zu studieren und die ersten Angebote einzuholen. Wir beendeten unseren Rundgang bereits mit den ersten Souvenirs in den Taschen.
Oh je, welche nur?
Geschafft vom Einkaufen fanden wir neben dem Museum ein kleines Cafe, welches wunderbare Fruchtshakes zu normalen Preisen anbot. Hier konnte man gut das Treiben am Museumseingang beobachten. Bettelnde Kinder, die sich mit großen fragenden Augen an die Touristen hängten, Bücher und Postkartenverkäufer, die ihre Ware in die Gesichter hielten und lauernde TukTukfahrer, die die Fahrpreise anhand des Erschöpfungszustandes der Mitfahrer berechneten. Von der Ferne ein unglaublich witziges Schauspiel. Hier in der Nähe des kleinen Cafes fanden wir auch ein kleines Restaurant, in welchem man die Speisen zu Preisen anbot, die normalerweise in Kambodscha Standard sind, aber in der Hauptstadt fast ausgestorben scheinen. Am Ufer reiht sich ein Restaurant an das anderes, viele haben horrende Preisvorstellungen für simple Gerichte. Erstaunlicherweise, sind sie trotzdem stark frequentiert, trotz der 4 - 6 fachen Preise. Viele Restaurants bieten vorwiegend westliche Küche, die auf kambodschanische Art hergestellt meistens nur den Namen mit der eigentlichen gemeinsam hat. So war es jeden Tag ein neues Erlebnis, die kleinen Restaurants in den Nebenstraßen auszukundschaften und zu experimentieren, immer nach der alten Regel: je mehr Einheimische, desto besser (für den Magen).
Die folgende Nacht entlud sich ein unwetterartiges Gewitter über der Stadt. Wir bewohnten das oberste Geschoss und hatten somit den besten Empfang. Der Regen prasselte bis in die frühen Morgenstunden. Nach einer kurzen Pause begann es erneut, erst am Nachmittag konnten wir uns in die geplanten Einkaufsfreuden stürzen, von welchen wir bepackt und geschafft am Abend ins Hotel stolperten.
Alles verschnürt und verladen begann der nächste Tag sehr zeitig. Unser Bus setzte sich gegen 7 Uhr in Bewegung Richtung thailändische Grenze. Nach vielen Stunden und einigen von kambodschanischen Mitreisenden gefüllten Plasiktüten erreichten wir spät am Nachmittag die Grenze in Poi Pet. Hier konnten wir schon aus dem Fenster die Bemühungen der Taxifahrer und Touristenführer sehen, wie sie die frisch einreisenden Touristen von ihrem Service überzeugen wollten. Die unserem Bus am nächsten stehenden Europäer bekamen schnell die guten Tipps von uns alten Hasen . Wir überquerten die Grenzstation und bekamen das neue thailändische Visum von 15 Tagen, denn seit dem Januar 2010 wird bei Einreisen über Land nur noch ein 15- tägiges Visum erstellt. Fliegt man dagegen bekommt man einen Monat, allerdings kostet der Abflug aus Phnom Penh 25 USD, the lucky number!
Wir wechselten die Bus und bekamen einen Reiseleiter, der uns nach Grenzübertritt in einen wartenden Minibus verfrachtete. Dieser hatte eine längere Wartezeit, den ein weiterer Mitreisender aus der Schweiz hatte Probleme mit "Medikamenten", die er ohne Erlaubnis mitführte. Er kam gerade aus Sianoukville, dem feucht fröhlichen Pillenparadis und hatte wohl nicht mit der Gründlichkeit der Thailänder gerechnet. Vielleicht sollte man bei unerlaubten Aktionen doch wenigstens den Schein waren und in seriöser Kleidung auftreten und nicht wie gerade aus der happy Schankbar, das liebe Schweizer fällt auf!
So setzten wir eine gute Stunde später unsere Fahrt nach Bangkok ohne ihn fort. Angekommen suchten wir unser bekanntes Hotel auf und fielen in einen gemütlichen Schlaf.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in Bangkok beschäftigt mit diversen administrativen Ausflügen bis wir die Stadt mit dem Nachtbus nach Khao Lak verlassen konnten.
Promenadenrestaurants, hier gibts Rauschpizza
Was ist das? Teil III
Unser Hostel:
Royal Guesthouse und Restaurant, 15 USD (nicht unbedingt empfehlenswert)
Essen: in den Nebenstraßen bzw. in der Parallelstr zur Waterfront Richtung Museum, Menüs vergleichen
Aufbruch: | 22.08.2009 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Juli 2010 |
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