Lizzy und Rod im Flitterjahr!

(11.-19.08.10)

Nachdem wir sicher mit der Fähre angekommen waren, ging's zu Fuß zur Unterkunft. Wir logierten die ersten beiden Nächte im "Waldorf Hotel", einem einfachen von Chinesen geführtem Hotel am Rande der Altstadt. Am Tag vorher hatten wir versucht telefonisch eine Unterkunft zu reservieren, aber die von und rausgesuchten schönen Unterkünfte waren alle dicht. Also landeten wir im Waldorf, was okay war, aber es hatte keine Wohlfühlatmosphäre, trotz des netten Personals. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück haben wir uns daher noch einmal auf die Suche nach einer netten Unterkunft gemacht und haben das "Red Inn" (www.redinnpenang.com) gefunden, welches direkt neben unserem ausgebuchten Wunsch-Hostel liegt.

Da das Red Inn erst vor 2 Monaten aufgemacht hat, war alles noch sehr neu. Im Bad gab es einen Durchlauferhitzer, der die asiatische Liebe zu europäischen (ganz besonders zu deutschen) Produkten zeigt.

Zur Namensklärung: Die gesamte Insel heißt Penang und die Stadt bzw. die Altstadt heißt Georgetown oder Penang. Beides geht irgendwie. Georgetown ist der alte koloniale Name und wir besonders im Zusammenhang mit der UNESCO und Touristen verwendet. Seit 2008 hat Georgetown den Status UNESCO Welt Kultur Stadt. Die Altstadt von Georgetown gilt als eine der schönsten in Südostasien. Sie besteht aus einem bunten Gemisch von Hindus, Christen, Moslems und Buddhisten. Dementsprechend findet man auch eine große Vielfalt an Tempeln, Moscheen und Kirchen sowie sehr unterschiedliche Geschäfte und Möglichkeiten zum Essen und Trinken. Uns hat diese Vielfalt in jeder Hinsicht gut gefallen.

Da ich 2006 schon einmal in Georgetown war, haben wir einige Touri-Highlights ausgelassen und ganz entspannt die Stadt erkundet. Im Bereich der Altstadt haben wir alles zu Fuß gemacht, auch wenn selbst kurze Strecken bei der hohen Luftfeuchtigkeit und intensiven Sonneneinstrahlung anstrengend sind bzw. man nach 500m in der Sonne komplett durchgeschwitzt ist.

Dank Lizzys verpeiltem Hausarzt, darf sie noch einige Impfen unterwegs nachholen. Wir haben uns daher am zweiten Tag auf den Weg gemacht, eine Tollwut-Impfung für Lizzy zu bekommen. In unserer Unterkunft fragten wir nach, wo wir hingehen sollen. Antwort: Die staatlichen Krankenhäuser sind sehr günstig, aber man wartet auch sehr lange. Private Krankenhäuser sind teurer, aber man wird fix behandelt. Im ersten Krankenhaus (Empfehlung des Reiseführers) hatte Lizzy bereits das halbe Aufnahmeformular ausgefüllt, als man uns mitteilte, dass generell keine Impfen durchgeführt würden. Also auf zum nächsten Krankenhaus (Empfehlung des Red Inn). Hier war es kein Problem eine Impfung zu bekommen, vielmehr war es der passende Impfstoff. Die erste Tollwut-Impfung in Deutschland wurde mit einem Impfstoff durchgeführt, der in Malaysia angeblich nicht bestellbar ist. Der verfügbare Impfstoff unterscheidet sich geringfügig vom heimischen. Die Schwestern und die Ärztin konnten uns keine klare Antwort darauf geben, inwieweit es problematisch ist mit einem anderen Impfstoff weiterzuimpfen. Wir haben dann etwas verunsichert das Krankenhaus verlassen und nach einer abendlichen Internetrecherche waren wir noch verunsicherter, da es zu diesem Thema sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Vorläufiges Ergebnis: Die Impfe wird verschoben.

Da die Krankenhäuser weit außerhalb der Altstadt liegen, haben wir auch weniger touristische Gebiete der Stadt gesehen.

Das Wetter ist eine Mischung aus Sonne und Wolken (aus denen es mal mehr mal weniger regnet). Ab und zu gibt es dann aber auch sinnflutartige Regenfälle. Dank der tropischen Temperaturen und meiner guten Regenhülle am Rucksack, ist es fast schon angenehm am ganzen Körper nass zu werden. Mein Hauptproblem bei Regen sind allerdings meine heiß geliebten Flip Flops von Crocs (4 Jahre alt). Das Profil der Sohle ist mittlerweile schon so stark abgelaufen, dass ich auf nassen Fliesen oder sonstigen glatten Flächen (und davon gibt es hier sehr viele Flächen!) laufe wie auf einer glitschigen Gel-Masse. Um das Problem zu beheben waren wir einige Zeit damit beschäftigt, durch diverse Shopping-Malls zu laufen und meine Lieblings-Crocs zu finden. Nach langem Suchen musste ich mich bei der Farbe mit einem Kompromiss zufrieden geben, da mein Lieblings-Modell 'Athens' nicht mehr im aktuellen Programm von Crocs ist. Jetzt trage ich pechschwarze Athens-Crocs. Die gute Passform war mir wichtiger, als die Farbe. Warum nimmt Crocs eigentlich so geile Flip Flops aus dem Programm? Die Nachfolgemodelle sind nicht annähernd so gut!
Apropos Sonne und Regen, Lizzy hat sich schlauerweise einen Knirps für dieses Wetter gekauft - guter Schutz bei Regen und Sonne! Als wir eines Abends im strömenden Regen zur Unterkunft liefen (den Knirps hatten wir im Zimmer vergessen!) rief uns ein älterer Asiate freundlich zu: "If you visit Penang, you need an umbrella!" Wir können uns da nur anschließen.

Unser weiteres Sightseeing bestand aus dem sehr informativem Penang Museum und dem Fort Cornwallis, welches die Briten im 19. Jahrhundert zum Schutz dieser Kolonie gebaut hatten.

Hier nun ein kleiner Katzenexkurs: In Malysia hatten wir bereits viele Katzen gesehen. Hauskatzen und sehr viele streunende Katzen mit Schwanz, mit halbem Schwanz oder ganz ohne Schwanz. Dabei war uns nicht ganz klar, auf welche Weise so viele Katzen Teile ihres Schwanzes verlieren? Da die Katzen hier nicht so überfüttert sind wie daheim und gerne mal beim Essen neben dem Tisch sitzen und mit treuen Augen minutenlang herzerweichend miauen, war Lizzys Katzenherz immer sehr berührt. Teilweise waren auch recht hübsche Katzen dabei, aber keine Katze war wie sie! Die hübscheste Katze Südostasiens ...

Weiter geht's mit Kultur.

Einen Tag sind wir zur Nordwestspitze der Insel Penang mit dem Bus gefahren und haben den "Penang National Park" besucht.

Die Nordküste der Insel ist gute Wohngegend und besonders in Wassernähe schießen die Hochhäuser (30 bis 50 Geschosse) mit Wohnungen nur so aus dem Boden. Wohnen im Hochhaus muss sehr beliebt sein!

Apropos Nahrung - Essen und Trinken waren überraschenderweise ein Schwerpunkt von uns in Georgetown! In den ersten Tagen war es bunt gemischt. Wir haben malaysisch, chinesisch, indisch, thailändisch und westlich gegessen. Danach hatten wir 2 Favoriten: Für den Cappuccino am Nachmittag haben wir das "Ecco Cafe" bevorzugt und für das Abendessen sind wir zum Inder "Kapitan" gegangen.

Weitere Impressionen aus Georgetown:

Ansonsten gibt's noch zu berichten, dass Lizzy auch in Georgetown einen Buchladen mit gebrauchten deutschen Büchern gefunden hat. Nachdem sie auf Langkawi 5 Bücher durchgelesen hat, konnte sie sich hier 2 weitere Bücher kaufen (mit Rabatt, da sie zwei alte abgegeben hat). Ich war beim Frisör für 5,50 Euro. Der Haarschnitt ist okay, mir tat nur der noch recht junge Frisör leid, da er die ganze Zeit versuchte smalltalk mit mir zu halten (ich mag das schon beim deutschen Frisör nicht). Leider war sein Englisch so schlecht, dass ich fast nichts verstanden habe und meist mit ja oder nein geantwortet hab.

Wir haben in Georgetown auch lange überlegt in welche Richtung die Reise weitergehen soll. Eigentlich wollten wir noch in die Cameron Highlands und an die Ostküste bzw. die Perhentian Islands, aber in beiden Gebieten herrscht im August Hochsaison (mit den entsprechenden Preisen) und an der stärker muslimisch geprägten Ostküste erwarteten wir einige Einschränkungen, da momentan Ramadan ist. So haben wir entschlossen erst einmal nach Norden zu ziehen!