Lizzy und Rod im Flitterjahr!

(24.08.-01.09.10)

Nach einer 'entspannten' Nacht in Embryonalhaltung kamen wir vormittags (mit nur noch 1,5 Stunden Verspätung) im Hauptbahnhof von Bangkok an. Am Bahnhof bekamen wir direkt ein Taxi, welches bereit war mit Taxameter zu fahren. Wir steuerten das "Rambuttri Village Inn" (Empfehlung eines netten US-Amerikaners, den wir auf Ko Samui getroffen hatten) in der Nähe der Khaosan Road an. Dort bekamen wir auch problemlos ein Zimmer. Nach der 24-Stunden Tour von Ko Samui nach Bangkok fielen wir direkt in Bett. Da uns das Hotel und unser Zimmer (muffiges Raucherzimmer) nicht so zusagten, wechselten wir am nächsten Tag die Unterkunft und zogen ins sehr zu empfehlende "New Siam III" in der gleichen Straße.

Taxifahrer in Bangkok: Ich war 2006 schon einmal in Bangkok und hatte sehr unterschiedliche Erfahrungen mit den Taxifahrern gemacht. Nur selten bekam man direkt ein Taxi, welches bereit war mit Taxameter zu fahren. Meistens stellten sich die Taxifahrer taub oder erklärten das Taxameter ist leider defekt. Im Durchschnitt musste ich 2-3 Taxifahrer fragen (Maximum lag bei 8!), bis ich einen fand, der bereit war mit Taxameter zu fahren. Die genannten Festpreise der Taxifahrer waren nie eine Alternative, da sie normalerweise 500% über dem Fahrpreis mit Taxameter lagen.
An dieser Stelle möchte ich die aktuellen Taxifahrer der Hauptstadt loben! (Fast) jeder Taxifahrer hat uns ohne Probleme mit Taxameter gefahren (spät abends hatten wir einmal Probleme). Soweit wir es beurteilen konnten, wurden auch keine unnötigen Umwege gefahren. Schönstes Taxi-Erlebnis: Wir stiegen bei einem Herren im Rentenalter ins Taxi und nannten unser Ziel. Er fuhr los in die entgegengesetzte Richtung. Wir dachten, vielleicht kennt er nur diese Strecke oder er versucht einen Stau zu umfahren, aber nach ca. 7 Minuten in die falsche Richtung hielt er an und sagte "Wir sind da!". Allerdings war es das falsche Museum und wir dachten beide, was ist das für eine billige Abzocknummer. Wir erklärten ihm dann noch mal, wo wir hinwollten und er entschuldigte sich für den Umweg. Es war zwar kein großer Umweg, aber wir fühlten uns trotzdem verarscht. Als wir einige Minuten später an der Stelle vorbei kamen, wo wir ins Taxi eingestiegen waren, machte er uns darauf aufmerksam, entschuldigte sich nochmals und stellte den Taxameter zurück auf den Ausgangswert. Das fanden wir so nett und ehrlich, dass er hinterher auch ein dickes Trinkgeld bekam!
Warum es diesmal in Bangkok so gut mit den Taxifahrern lief, weiß ich nicht - vielleicht hatten wir einfach nur Glück.

Wir haben natürlich auch sightseeing gemacht.

Am übernächsten Tag waren wir in den Dusit-Palastanlagen, eine riesige Parkanlage mit vielen historischen Palastgebäuden. Hier befindet sich auch der Palast des aktuellen Königs. Wir haben unterschiedliche Museen in der Anlage besucht. Besonders interessant sind die Ausstellungen mit Fotos die der aktuelle König von seiner Familie und seinen Reisen gemacht hat. Auch das Vimanmek Mansion, Königspalast bis 1907, ist interessant, da es ein Palast komplett aus Teakholz ist.

(Lizzy) Dort sind Kunsthandwerksarbeiten der absoluten Spitzenklasse ausgestellt, die alle von thailändischen Handwerkern gemacht wurden. Der Großteil der Ausstellungsstücke wurde anlässlich des 60. Thronjubiläums des Königs angefertigt. Es gab Goldschmiedearbeiten, Holzschnitzereien, Gemälde aus Seidenstickerei, Flechtarbeiten und Stoffe zu bewundern. Alles aus edelsten Materialien und in riesigen Dimensionen! Ich fand das so beeindruckend!!! An vielen Stücken haben mehrere Dutzend Handwerker über mehrere Jahre gearbeitet. Ich fühlte mich wie damals im Grünen Gewölbe in Dresden, wo auch alles glitzert und funkelt. Die Ausstellungsstücke sind allerdings nicht wegen der Prachtentfaltung gemacht worden, sondern um altes Handwerk in Thailand nicht aussterben zu lassen. Ein besonderes Anliegen der Königin. Ich bin froh, dass wir noch in den Palast gegangen sind, denn eigentlich hatte ich Rod vorher erklärt, dass ich zu fertig sei um mir noch etwas anzugucken!!

(Lizzy) Das Bumrungrat-Krankenhaus gilt als das beste Krankenhaus Südostasiens und das Ambiente unterstreicht das. Ich hatte nicht das Gefühl in einem Krankenhaus zu sein. Jetzt habe ich alle Tollwutimpfungen komplett! Weil alles so edel ist, hatte ich schon Angst ich müsste eine hohe Rechnung bezahlen, aber die war mit ca. 34 EUR sogar niedriger als im Provinzkrankenhaus auf Ko Samui (ca. 35 EUR) und viel niedriger als in Deutschland.

Erster Schultag!!!
(Lizzy) Und dann war er endlich da, der erste Schultag, der offizielle Beginn meines Sabbatjahres! Zur Feier des Tages sind wir extra zum teureren Büffetfrühstück in ein Hotel direkt am Fluss gegangen.

Tja, was ist mir sonst noch so aufgefallen bei unserem Südostasien-Trip? Wenn man in westliche Supermärkte geht ist alles sehr ähnlich. Neben einer größeren Obst- und Gemüseauswahl sind mir besonders die Verkaufsgrößen beim Reis aufgefallen. Der wird hier in den gleichen Größenordnungen verkauft, wie bei uns die Blumenerde.

Das Umweltverhalten hat sich nach meiner subjektiven Einschätzung auch in den letzten Jahren verbessert. In Malaysia/Georgetown gab es in den Geschäften nur noch an zwei Wochentagen Plastiktüten zum Einkauf dazu. Energiesparlampen werden besonders in Malysia konsequent eingesetzt, aber auch in Thailand sieht man sehr viele. In Malaysia hat uns auch sehr gut gefallen, dass es in den meisten Unterkünften Wasserautomaten gab, wo man für lau gefiltertes Leitungswasser zapfen konnte. Das hat uns bei der Hitze viel Geld für Getränke gespart und der Umwelt viele Plastikflaschen. Thailand kam mir insgesamt viel sauberer vor als vor vier Jahren. Auffällig ist ebenfalls, wie viele Taxen inzwischen mit Gasantrieb fahren (leider ist der Kofferraum durch die großen Gas-Tanks dann sehr klein) und auch einige Tuk-Tuks fahren mit Gas.

Wir hatten eine schöne Zeit in Südostasien, aber wir fühlten uns wegen der vielen Mücken und Mückenstiche nicht mehr wohl. Trotz Mückenmittel mit DEET konnten wir uns die vielen Viecher nicht vom Leibe halten. Es war kein Vergleich zu meinem Thailandbesuch im Dezember 2006, wo man selten eine Mücke sah. Das Problem ist das momentan Regenzeit ist und somit Unmengen an Mücken unterwegs sind. In der Regenzeit ist die Gefahr Dengue, Malaria und japanische Enzephalitis von den Mücken zu bekommen hoch, besonders in den ländlichen Gebieten die wir als nächstes bereisen wollten. Gerade die japanische Enzephalitis (Hirnhautenzündung) hat uns besonders beunruhigt, da wir dagegen nicht geimpft waren und es im Falle einer Erkrankung (die nur während der Regenzeit wahrscheinlich ist) anscheinend keine Medikamente dagegen gibt.

Deshalb gibt es eine Planänderung: Wir verschieben Südostasien auf die Trockenzeit im Dezember und Januar und fliegen zwischenzeitlich nach AUSTRALIEN.