Lizzy und Rod im Flitterjahr!
Neuseeland: Fazit Neuseeland
Drei Monate im 'Land der langen weißen Wolke'. Es war eine wunderschöne Zeit und wir haben Neuseeland in unser Herz geschlossen. Neuseeland fehlen die Superlative anderer Länder - es ist in vielerlei Hinsicht viel gemäßigter! Nach 6,5 Monaten Reisen und einigen Ermüdungserscheinungen hat uns wahrscheinlich gerade dieses Unaufgeregte besonders gut gefallen als wir in Neuseeland ankamen. Land (Klima, Fauna und Flora) und Leute (Einheimische und auch die meisten Touris) sind sehr entspannt und freundlich.
Ein extremer Superlativ (auf den wir gerne verzichtet hätten) ereilte uns gleich zu Beginn unser Reise in Christchurch - das Erdbeben! Glücklicherweise kamen wir heil davon und spürten in den folgenden Wochen nur minimale Auswirkungen. Am deutlichsten merkten wir es in den Supermärkten der Südinsel. Es gab ziemliche Brotengpässe nach dem Erdbeben. In einigen Supermärkten (hunderte Kilometer entfernt) gab es nur noch die Eigenmarke Weißbrot und teilweise sogar eine Beschränkunung auf maximal 4 Brote pro Person. Die meisten Großbäckereien der Südinsel liegen nämlich in Christchurch. Auch günstiges Flaschenwasser war in den ersten Wochen nach dem Beben nur schwer zu bekommen.
Das wars aber auch schon an Einschränkungen.
Neuseeland ist ein super Reiseland. Es gibt fast überall eine gute touristische Infrastruktur und es ist insgesamt sehr touristenfreundlich! Die neuseeländische Touristeninformation 'i-site' gibt's in jedem größeren Städtchen. Wie in Australien ist ein Campervan (unserer Meinung nach) die beste Art das Land zu bereisen. Das Klima ist in vielen Bereichen mit dem deutschen vergleichbar. Trotzdem haben einige Regionen in Neuseeland klimatische und andere Bedingungen, die es in Deutschland nicht gibt. Vom subtropischen Northland über Vulkane (und super thermal pools) bis zu einer der regenreichsten Regionen der Welt - dem Fiordland Nationalpark im Südwesten der Südinsel. Auch die Tierwelt ist super beeindruckend, aber bei weitem nicht so exotisch und gefährlich wie z. B. in Australien. In Neuseeland haben wir Pinguine (auch Gelbaugenpinguine), verschiedenste Robben, Seelöwen, Delphine, Albatrosse, Kiwis und jede Menge Vögel gesehen. Die einzigen nervigen "Tiere" waren die sandflies Sie sehen aus wie Fruchtfliegen und können sehr unangenehm beißen. Außer intensivem Juckreiz hat das keine Folgen, aber in einigen Regionen sind sie eine echte Plage (besonders die Westküste der Südinsel). Den gleichen Nervfaktor wie sandflys hatten die Waschmaschinen in Neuseeland. Die Waschmaschinen sind genau so vorsintflutlich wie in Australien, d.h. uneffektiv und teuer.
Weitere Ähnlichkeiten zu Australien sind die Supermärkte, auch hier gibt es starke Gemeinsamkeiten. Pak'nSave geht in Richtung Discounter, die großen sind sonst noch Countdown/Woolworth und New World. Dann gibt's noch die kleineren Four Square und viele kleine Bioläden bzw. viele Wochenmärkte mit regionalen Produkten. In größeren Städten findet man auch meist einen Sushi-Laden (lecker wie in Australien) und fish & chips gibt es fast überall. Bei Heißgetränken war auch in Neuseeland der Flat White immer unsere erste Wahl.
Ansonsten muss noch erwähnt werden, dass Neuseeland ein Shoppingparadies für Outdoorbekleidung ist. Besonders Kleidung aus Merinowolle gibt es in Neuseeland viel günstiger und in einer viel größeren Auswahl als in Deutschland. Wir haben so einige Stunden in den unterschiedlichen Outdoorläden verbracht: Macpac, Kathmandu (gut mit kostenloser membership), Icebreaker oder bivouac/outdoor. Ich habe mich überwiegend auf Macpac, Kathmandu und Icebreaker (besonders die Outlet-Stores) beschränkt. Lizzy gefielen neben diesen Marken (die fast alle in China produzieren) ganz besonders die Marken, die in Neuseeland produzieren wie "Earth, Sea Sky", "Glowing Sky" oder "Soma". Bei bivouac/outdoor (sehr weit verbreitet) und vielen kleinen Inhabergeführten Geschäften gibt es diese neuseeländischen Marken zu kaufen.
Ein weiterer Grund, warum uns Neuseeland so gut gefallen hat, waren die Besuche von Mary und Amy und Sean. Mit Amy und Sean trafen wir uns nur kurz, aber mit Mary haben wir vier schöne Wochen verbracht, die uns Dreien in sehr schöner Erinnerung bleiben werden.
Campingplätze
Wir sind gleich zu Beginn in Christchurch Mitglieder (VIP Member) bei Kiwi Holiday Parks NZ geworden. Für 20 Dollar wird man VIP Member und erhält 10% Nachlass auf den Normalpreis bei Übernachtungen. Die Kiwi Holiday Parks gibt es in allen touristischen Gegenden Neuseelands und die Campingplätze haben immer ein ordentliches Niveau. Die meisten Campingplätze haben auch W-LAN über IAC (relativ günstige Monatstarife). Einige Kiwi Holiday Parks arbeiten allerdings mit anderen Anbietern zusammen. Amy und Sean haben sich z. B. ihre Campingplätze immer danach ausgesucht, welcher IAC anbietet. Durch unsere VIP Membership haben wir häufig in den Kiwi Holiday Parks übernachtet, aber wir waren auch einige Male auf Top 10 Holiday Parks (sehr gut und sehr teuer) und kleinen Inhabergeführten Plätzen. Nicht zu vergessen die DOC-Campingplätze auf denen wir auch waren. Sie sind sehr günstig bis umsonst und die Ausstattung ist meist sehr minimal. Dafür liegen sie meist mitten in einer fantastischen Landschaft.
Ansonsten war unsere Erfahrung, dass die Campingplätze in den Großstädten Wellington und ganz besonders Auckland überteuert sind. Eine weitere Camperweisheit: Wenn die Zufahrt zum Campingplatz ungepflegt ist und viele Schlaglöcher hat, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Campingplatz ebenfalls schlecht geführt ist!
Campervan
Zum Campervan brauche ich ja nicht mehr so viel zu schreiben. Es war eigentlich das Modell, welches wir bereits in Australien hatten, aber viel besser ausgestattet und gepflegt. Daher nochmals ein großes Lob an den Vermieter Wendekreisen, die immer sehr nett, hilfsbereit und flexibel waren. Da wir die maximale Versicherung zum Campervan gebucht hatten (Kosten s. Statistik), gabs ein Navi und ein DVD-Player ohne Aufpreis. Das Navi war super und wir haben es sehr viel genutzt. Der DVD-Player war okay, aber wir haben ihn nur selten genutzt.
Auch in Neuseeland war ich der Fahrer. Da sich der Campervan fahrtechnisch nicht vom australischen Campervan unterschied, reichten Lizzy die 2 Kilometer Fahrerfahrung aus Australien und ich habe alle 12.053 Kilometer in Neuseeland hinter dem Steuer gesessen. Auch die Kiwis fahren auf der linken Straßenseite, wobei ich leider schreiben muss, dass ich/wir die Neuseeländer für sehr schlechte und sehr aggressive Autofahrer halten. Die hohe Zahl an Verkehrstoten ließe sich durch weniger Aggressionen im Straßenverkehr sicherlich reduzieren.
Highlights
- Otago-Peninsula - Tiere und Wanderwege
- Catlins Coast
- Milford Sound
- Mount Cook National Park
- Abel Tasman Nationalpark
- Franz Josef Gletscher (-Wanderung)
- Tongariro Crossing
- East Coast der Nordinsel
- Mount Taranaki
- 90 Mile Beach
- Thermal Pools (heiße Quellen jeder Art)
- Wandern in Neuseeland
- Robben, Pinguine und Glowworms
- Kauri-Bäume & Riesenfarne
- Unser Campervan (von Wendekreisen)
- Erdbeben in Christchurch (negatives Highlight)
Statistik
So, jetzt noch ein wenig Statistik. Gestartet sind wir am 15.02.11 in Christchurch mit 481.382km und abgegeben haben wir den Campervan am 14.05.11 in Auckland mit 493.435km. Macht zusammen 12.053 gefahrene Kilometer auf den zwei kleinen neuseeländischen Inseln. Pro Tag ergibt sich eine durchschnittliche Fahrleistung von 135km, was fast 100km weniger als in Australien ist. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 11,4 Liter/100km. In Neuseeland gab es bei den Spritpreisen (im Vergleich zu Australien) landesweit keine so großen Unterschiede (von 1,99 NZD bis 2,29NZD). Für deutsche Verhältnisse war der Sprit aber immer noch günstig. Im Durchschnitt bezahlten wir 2,15NZD, was gemittelt 1,19EUR entspricht.
Für unseren Campervan von Wendekreisen haben wir pro Tag (Langzeitmiete) 70NZD/42,30EUR inkl. maximaler Versicherung gezahlt.
Bei den Campingplätzen gab es auch eine gewisse Bandbreite pro Übernachtung. Die DOC-Campingplätze sind die günstigsten mit Preisen von 0 bis 12,20NZD/Nacht bei zwei Personen. Die kommerziellen Campingplätze kosteten uns zwischen 24 und 48 NZD. Im Durchschnitt zahlten wir 29,50NZD (16,50EUR) pro Übernachtung. In der Hauptsaison (besonders in den Schulferien) ziehen die Preise der kommerziellen Campingplätze sehr stark an.
Aufbruch: | 30.07.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.07.2011 |
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