Lizzy und Rod im Flitterjahr!
Tonga: Denguefieber
Leider gab es auf Tonga ziemlich viele Mücken - wir waren dummerweise auch in der Regenzeit dort. Obwohl wir uns mit DEET Mitteln einsprühten, bekamen wir ein paar Mückenstiche ab. Wir dachten uns nichts dabei, denn auch in Südostasien, Australien (dort gibt es in einigen Bereichen den Ross-River-Virus) und auf Samoa hatten uns ein paar Mücken gestochen. Leider hatten wir auf Tonga nicht ganz so viel Glück, wie wir es anscheinend in den anderen Ländern hatten.
Am Tag vor unserem Rückflug nach Neuseeland bekam ich Fieber, was ja generell nicht so schön ist. Aber auf einer tropischen Insel wir Tonga ist Fieber noch viel weniger schön, da es ein Zeichen für eine schlimme Tropenkrankheit, wie Malaria oder Denguefieber sein kann und die medizinische Versorgung nicht ganz deutschem Niveau entspricht. Dank Internet und einer intensiven Recherche zu den unterschiedlichen Tropenkrankheiten und deren Symptomen, wussten wir, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit Denguefieber hatte. Uns war nicht klar, was mich genau erwartete bei Denguefieber (man nennt es netterweise auch Knochenbrecherfieber). Es handelt sich um einen Virus, der durch Mücken(-stiche) übertragen wird. Beim Krankheitsverlauf waren die Angaben im Internet sehr unterschiedlich bis widersprüchlich. Unsere größte Sorge war, wie ich den Flug nach Neuseeland am nächsten Tag überstehe. Das Fieber blieb netterweise unter 39 Grad, aber ich hatte Knochen, Gelenks- und Muskelschmerzen und hab mich gefühlt wie 90 Jahre alt. Am nächsten Tag ging es mir dank viel Paracetamol etwas besser. Trotzdem waren die lange Taxifahrt zum Flughafen und der Flug nach Neuseeland kein großer Spaß für mich.
Da das Fieber am nächsten Tag fast verschwunden war, hatte ich anscheinend Glück und nur die leichte Variante des Denguefiebers. Leider ist auch die leichte Variante eine nur langsam heilende Krankheit und so durfte ich mich die ersten Tage in Neuseeland mit einem großen Ausschlag um den Mund herum (so wie ein Riesenherpes) und Schmerzen/Blutblasen in den Fingern und Fußsohlen herumschlagen. An einem Tag waren meine Fingerkuppen so empfindlich, dass ich keine Wasserflasche aufdrehen konnte. Am dritten Tag in Neuseeland erwischte es dann auch Lizzy und sie bekam Fieber. Es dauert bis zu 14 Tage bis die Krankheit ausbricht. Da das Denguefieber bei uns so zeitversetzt ausbrach, konnten wir uns gut gegenseitig pflegen! Immerhin ein Vorteil. Lizzy hatte etwas mehr Glück und das Fieber und die sonstigen Symptome waren nicht so stark wie bei mir. Fotos vom Ausschlag werde ich nicht online setzten, aber ein paar Fotos von meinen Händen/Fingern kann ich bieten.
Auf jeden Fall hat diese Denguefieber-Erfahrung dazu geführt, dass wir schweren Herzens die Cook Islands aus dem Programm genommen haben. Wir wollten uns nicht erneut tropischen Krankheiten aussetzen.
Bereist nach 24 Stunden hatte ich Flecken an den Händen (Blut welches in die oberen Hautschichten dringt). Das Foto ist meine Hand am Tag 4 nach Ausbruch des Denguefiebers. Der Ausschlag im Gesicht startete am 3. Tag- da gibts aber kein Foto. An meinem 4. Tag ging es auch Lizzy rapide schlechter.
Meine Hand an Tag 5. Die Bluteinschlüsse unter der Haut färbten sich langsam dunkel. Sah irgendwie aus wie Bierwurst mit dunklen Stücken. Lizzy hatte inzwischen auch Fieber.
Mir ging es dann von Tag zu Tag immer besser und Lizzy hatte die oben gezeigten Flecken nur sehr minimal im Vergleich zu mir. Die erste Woche ist man körperlich noch ziemlich schlapp drauf, aber spätestens nach 1,5 Wochen ist man wieder so fit wie vor der Erkrankung - es bleiben dann nur noch optische Beeinträchtigungen.
Tag 22 - nach drei Wochen begann sich die Haut mehrfach (im Durchschnitt 2-3 Schichten Haut) von den Fingern/Fingerkuppen zu schälen. Sah nicht schön aus, ist aber ansonsten recht unspektakulär.
Nachdem die Haut an Händen und Füßen wieder in Ordnung war, dachte ich alles überstanden zu haben ...
... leider reagieren Nägel anscheinend nicht so schnell wie die Haut. Zu Beginn hatte ich es nicht richtig wahrgenommen, aber dann bildete sich eine nicht zu übersehende 'Blase' auf meinem Fingernagel. Tag 74 links oben im Bild. Diese 'Blase' wuchs dann sehr langsam mit dem Fingernagel heraus. Rechts oben Tag 80, links unten Tag 100 und rechts unten Tag 128 (den linken Teil hatte ich bereits weggeschnitten).
Leider habe ich noch einen Zeigefinger und einen Fußnagel die ähnlich schlimm aussehen und einen Daumen mit 'Minimalblase'. Mal schauen wie es sich so entwickelt. Nervig ist vor allem, dass ich ständig mit Pflaster an den beiden schlimmsten Fingern rumlaufe, da ich ansonsten mit diesen Fingernägeln überall hängen bleibe. Zu allem Überfluss hatte ich mir zwischendurch noch einen Daumen am Kofferraum eines Mietwagens aufgerissen, was zu einem weiteren sehr großen Pflaster führte.
Ich hoffe bis zur Rückkehr nach Deutschland pflasterfrei zu sein! Lizzy hat mal wieder Glück gehabt und keinerlei Probleme mit ihren Fingernägeln.
... und für alle die sich Sorgen machen - uns gehts gut, wir haben die Krankheit gut überstanden und wir sind auch nicht ansteckend!
Aufbruch: | 30.07.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.07.2011 |
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