Lizzy und Rod im Flitterjahr!
Neuseeland: East Coast und Hawke’s Bay
(21.-27.04.11)
Nach einer Nacht in Opotiki wollten wir die East Coast erkunden. Diese dünn besiedelte Gegend ist Maoriland und liegt abseits der touristischen Hauptrouten. Zuerst besorgten wir uns in der i-site in Opotiki eine sehr empfehlenswerte kostenlose Broschüre zur East Coast. Dort findet man alle Informationen zu Unterkünften, Sehenswürdigkeiten und Versorgungsmöglichkeiten entlang der Strecke. Anschließend tankten wir unseren Campervan noch einmal voll und dann fuhren wir entlang der Küste auf dem Pacific Coast Highway. Eine sehr schöne Strecke mit wenig Verkehr. Kurz vor Te Kaha wollten wir anhalten für eine Mittagspause und ich fuhr unser 'Schätzchen' im losen Schotter fest. Nach nur einer Minute hielt ein Maori mit Bau-LKW an. Ohne viele Worte parkte er seinen LKW mit dem Heck an das 'Hinterteil' unseres Campers und machte eine schwere Kette an beiden Fahrzeugen fest. Dann zog er uns ruckzuck aus dem Schotter. Wir bedankten uns und fuhren zum nächsten (geteerten) Rastplatz.
Nach einem Halt bei 'Pacific Coast Macadamias', wo wir viele leckere Macadamiaprodukte kauften, verbrachten wir die Nacht auf dem 'Maraehako Camping Ground' und hatten vom Bett aus diesen schönen Ausblick.
Der Campingplatz hat eine super Lage an einer Bucht und man kann sich direkt ans Ufer stellen, aber der Preis ist recht hoch für die mäßigen Sanitäranlagen (mit Bezahlduschen!).
Am nächsten Tag fuhren wir weiter entlang der Küste. Da es Karfreitag war musste ich wenigstens eine Kirche fotografieren.
Diese hübsche Kirche ist von der Straße aus nicht zu übersehen und liegt bei Raukokore.
Weiter ging es entlang der wunderschönen Küste bis Whangaparaoa. Ab da verlässt man die Küste und die Straße führt durchs Hinterland.
In Te Araroa steht auf dem dortigen Schulgelände der (nach eigenen Angaben) größte 'pohutukawa tree' der Welt. Diese Baumart wird auch 'Neuseeländischer Weihnachtsbaum' genannt, da die Blütezeit von Mitte Dezember bis Mitte Januar dauert.
Ein Foto aus dem Allgäu - ne, natürlich nicht! Auch wenn es aussieht wie das deutsche Voralpenland befinden wir uns weiterhin an der East Coast Neuseelands.
Wir haben auch einen lohnenden Abstecher zum 'East Cape Lighthouse' gemacht - dem östlichsten Punkt auf dem neuseeländischen Festland. Lizzy genießt beim Aufstieg den Ausblick.
Oben angekommen wird man von einem strahlend weißen Leuchtturm begrüßt. Der Leuchtturm ist 14 Meter hoch und das Licht der modernen 50-Watt Birne kann man bis zu 35 Kilometer weit sehen. Seit 1985 ist der Leuchtturm voll automatisiert.
Noch dazu hat man eine fantastische Aussicht. Ohne die 'blöde' Erdkrümmung könnte man in dieser Richtung Chile sehen.
Auf dem Rückweg vom Leuchtturm (liegt am Ende einer langen Schotterstraße) ging die Sonne langsam unter und tauchte die schroffe Küstenlandschaft in ein warmes Licht.
Die Nacht verbrachten auf dem 'Araroa Holiday Park & Motels' in Te Araroa. So gepflegt wie der Stromkasten war der gesamte Campingplatz. Mit Ausnahme der cabins (die von außen durchschnittlich wirkten) ein super schlechter/abgewirtschafteter Campingplatz. Trotz des hohen Preises gab es kein Trinkwasser in der Küche, die Dusche war nur lauwarm, es gab keine Seife und zwei von drei Herrentoiletten konnten nicht abgeschlossen werden! Wir bezahlten 30 NZ-Dollar für eine powered site auf diesem schrottigen Campingplatz und fühlten uns von vorne bis hinten verarscht. Am nächsten Morgen beschwerten wir uns im Büro und bekamen nur die gelangweilte Antwort "wenn wir das so sehen würden, dann wär das halt unsere Meinung - sie würden das anders sehen!"
Fazit: Schlechtester Campingplatz Neuseelands!
In Tikitiki schauten wir uns die St. Mary's Church an. Sie ist von innen komplett im Maori-Style gehalten.
Mittagspause am Strand von Tokomaru Bay.
Anschließend fuhren wir nach Anaura Bay und machten dort den DOC Walk durch das Anaura Bay Scenic Reserve.
Zuerst führte der Weg am Fluss entlang, dann durch den Wald. Bereits nach einer halben Stunde entdeckten wir diese schüchterne Kuh, die erfolglos versuchte sich hinter einem Baum zu versteckten.
Nach der Wanderung fuhren wir zur Tolaga Bay. Hier ragt die 'Tolaga Bay Wharf', die längste Seebrücke (660m) der südlichen Hemisphäre, in die Bucht. Sie wurde in den 1920er Jahren gebaut um in der flachen Bucht auch größere Schiffe sicher beladen zu können. Bis 1967 wurde die Seebrücke genutzt um Agrarprodukte über den Seeweg zu exportieren.
Dies ist das Endstück der Seebrücke. Ein beliebter Platz bei Anglern. An einigen Stellen wurde die Seebrücke bereits restauriert, aber überwiegend ist sie in einem baufälligen Zustand.
Nach einer Nacht im schönen Tolaga Bay Holiday Park starteten wir direkt vom Campingplatz aus unsere Wanderung zur Cooks Cove (5,4 km in 2,5h). Im Bild der Blick von der Aussichtsplattform am höchsten Punkt der Wanderung auf die Cooks Cove.
Die Bucht war eingerahmt von sanften Hügeln wie im Auenland, wo die Schafe ihre 'Rillen' hinterlassen haben.
Dies ist der Strand von Cooks Cove. Benannt nach Captain James Cook, der hier im Oktober 1769 für 6 Tage ankerte.
Wiedersehen mit Amy und Sean, Regen und Napier
Als wir in Richtung Süden fuhren, fing der Regen an ... und hörte nicht wieder auf! Klingt im ersten Moment nicht so dramatisch, aber es regnete sehr intensiv (wie in den Tropen) und ohne Pause.
In Napier trafen wir uns mit Amy und Sean, mit denen wir bereits durch Laos gereist waren. Sie waren nach über einem Jahr am Ende ihrer Reise und hatten noch eine Woche in Neuseeland, bevor es nach einem letzten Zwischenstopp auf Hawai zurück nach Pittsburgh ging. Amy und Sean hatten insgesamt 'nur' 4 Wochen für Neuseeland und hatten ihren Trip ebenfalls auf der Südinsel Neuseelands gestartet. Wir freuten uns, dass wir trotz unserer unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Routen durchs Land ein Wiedersehen schafften. Zusammen verbrachten wir 2,5 Tage in Napier und hatten zwei sehr schöne und angenehme Abende mit den beiden. Auch tagsüber waren wir gemeinsam unterwegs, allerdings waren die Möglichkeiten durch den Dauerregen sehr eingeschränkt und ich hab nicht ein Foto von der eigentlich sehr schönen und fotogenen Stadt gemacht. Napier ist nämlich bekannt für seine Art-Déco Architektur. Die Stadt und die gesamte Region wurden 1931 von einem sehr schweren Erdbeben verwüstet, wobei sich unter anderem das Erdbodenniveau um zwei Meter hob. Anschließend wurde die Stadt im Art-Déco Stil wieder aufgebaut. Sie gilt heute als die am besten erhaltene Art-Déco Stadt. Nur in South Beach (Miami) gibt es noch vergleichbar viele Art-Déco Gebäude. Da die widrigen Wetterbedingungen keine Außenaktivitäten und Fotos zuließen, verbrachten wir die meiste Zeit in Cafes und Geschäften in der Innenstadt. Hervorzuheben ist noch ein netter Besuch der Mission Estate Winery mit kleiner Weinprobe.
Der nicht nachlassende Regen wurde für die gesamte Region Hawke's Bay immer mehr zu einem Desaster. Die unüblichen Regenmengen setzten große Landstriche unter Wasser und führten zu großen Schäden bei den Landwirten. Aufgrund von Überflutungen wurden Straßen gesperrt und Campingplätze evakuiert.
Nach drei Tagen Dauerregen trennten sich unsere Wege und wir waren froh die Region Hawke's Bay verlassen zu können. Amy und Sean fuhren in den Norden und wir steuerten die Mitte der Nordinsel an um anschließend die Westküste zu erkunden.
Als wir über den Thermal Explorer Highway bei starkem Regen und Wind nach Taupo fuhren, sahen wir immer wieder Wasserfälle und kleine Flüsse mit Hochwaser. Als wir Taupo erreichten wurde das Wetter (und unser Campervan!) wieder trockener.
Aufbruch: | 30.07.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.07.2011 |
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