Lizzy und Rod im Flitterjahr!
Samoa: Apia
(22.-28.01.11)
Am 22.01. starteten wir abends um 20.10 Uhr in Auckland und landeten dank der Datumsgrenze früh morgens um 00.45 Uhr auf Samoa ebenfalls am 22.01.! So hatten wir einen doppelten 22. Januar! Leider wurde uns dafür ein ganzer Tag auf dem Rückflug nach Neuseeland "geklaut". Genauere Erklärungen zur Datumsgrenze spare ich mir, das Ganze ist viel zu verwirrend. Bei näherem Interesse bitte Wikipedia oder andere Informationsquellen zu Rate ziehen.
Auf jeden Fall kamen wir nachts bei strömendem Regen am Flughafen an und bis wir draußen waren hat es ein wenig gedauert. Dann noch ca. 45 Minuten mit dem Taxi nach Apia und in der Unterkunft einchecken. Gegen 03.00 Uhr waren wir endlich im Bett. Um 08.30 Uhr mussten wir schon wieder aufstehen, da das Frühstück (im Zimmerpreis inklusive) nur bis 09.00 Uhr ging. Danach legte sich Lizzy wieder ins Bett und ich bin (es regnete immer noch) in die Stadt gegangen um etwas zu trinken zu kaufen. Uns war klar, dass wir zur Regenzeit auf Samoa waren, aber der Regen hörte überhaupt nicht auf. Eigentlich wollte ich an der Hafenmauer entlang in die Innenstadt gehen, aber da einige Bereiche unter Wasser standen, bin ich einen Umweg durch die Wohngebiete gelaufen. An einigen Häusern sah ich Einheimische, die Spanplatten vor den Fenstern und Türen ihrer Häuser anbrachten. Da die neuseeländischen Sommerferien Ende Januar zu Ende gingen dachte ich, es handelt sich um Samoaner, die in Neuseeland leben und arbeiten (davon gibt es viele) und nun am Ende des Urlaubs in der Heimat ihr Ferienhaus für die Zeit der Abwesenheit präparieren. Als ich in die Geschäftsstraße kam, sah ich wie an einigen Geschäften ebenfalls Spanplatten oder Blechverkleidungen angebracht wurden. Mir wurde klar, dass meine Vermutungen über Samoaner die ihre Ferienhäuser präparieren, bei den Geschäften irgendwie nicht hinhauten. Meine komplizierten Annahmen waren falsch und es gab eine ganz einfache Erklärung für das Verhalten der Einheimischen - es war ein tropischer Zyklon im Anmarsch!
Da der Zyklon für nachmittags vorhergesagt war, machten die meisten Geschäfte in der Hauptgeschäftsstraße bereits mittags dicht.
Der Blick von der Terrasse unserer Unterkunft. Am Nachmittag schüttete es dann wie aus Eimern, aber wir bekamen netterweise nur die Ausläufer des Zyklons ab. Außer sehr viel Regen, einer überforderten Kanalisation und stärkerem Wellengang als üblich, ist nichts passiert.
Leider fing es dann wieder an zu regnen und die Straßen liefen erneut voll mit Regenwasser. Auf dem Gehweg übrigens ein samoanischer Mann im traditionellem Lava-Lava Rock. Selbst ein Teil der Geschäftsleute und Polizisten trägt Rock.
Ein typisches Samoabild! Auf Samoa haben die Missionare ganze Arbeit geleistet - hier wimmelt es nur so von Kirchen und selbst das kleinste Dorf hat noch eine Kirche. Der Bus im Vordergrund ist ein typisch samoanischer Bus. Es sind alte LKWs mit selbstgebauten Fahrgastbereichen aus Holz. Fenster gibt es keine, lediglich kleine Rollos, die man bei Regen runterlassen kann.
In den Regenpausen erkundeten wir ein wenig die Kleinstadt Apia. Da Samoa bis zum ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie war, gibt es hier auch deutsche Gräber aus der Zeit.
Was man bei uns im Gartencenter als Zimmerpflanze kauft, wächst hier als Hecke! Willkommen auf einer tropischen Insel. Oben rechts im Bild ein interessantes Hinweisschild: "Keep left of centreline". Die Erinnerung man möge doch bitte links fahren, ist kein Hinweis für die Touristen (wie man es häufig in Australien und Neuseeland sieht), sondern eher für die Einheimischen. In Samoa wurde im Jahr 2009 von Rechts- auf Linksverkehr umgestellt! Für Samoa hat dies den Vorteil, dass man dadurch besser und günstiger Gebrauchtwagen aus Neuseeland/Australien (auch Linksverkehr) importieren kann.
Selbst 'downtown' Apia liefen/lagen überall wilde Hunde herum. Angeknurrt wurden wir aber nur selten, meistens verhielten sich die Hunde sehr defensiv gegenüber Menschen.
Downtown Apia, die Hauptgeschäftstraße von Samoas Hauptstadt. Natürlich ist auch hier das goldene 'M' vertreten. Ansonsten ist Apia sehr überschaubar und eher eine Kleinstadt.
Auf dem Markt von Apia gab es neben Kokosnüssen und Wurzeln alles zu kaufen, was die Tropen an leckeren Früchten zu bieten haben.
Ein Denkmal für im Jahr 1888 bei Apia gefallene deutsche Soldaten. Da Samoa 1888 noch keine deutsche Kolonie war, steht auf dem Denkmal "Den auf der australischen Station für das Vaterland gebliebenen Kameraden".
Ein samoanisches Wohnhaus mit dem traditionellen offenen Bereich (linke Seite) und einem geschlossen Bereich (rechte Seite), der mehr Privatsphäre bietet. Interessant ist der Kasten auf einem Pfahl vorne rechts im Bild. Es ist eine samoanische Mülltonne, die dafür sorgt, dass keine wilden Hunde oder anderen wilden Tiere vom Müll angezogen werden.
Einen Abend gingen wir ins Aggie Grey's Hotel um dort die Fia Fia Tanzshow anzuschauen (inkl. anschließendem Buffet). Der Service war schlecht (Getränke kamen erst nach 55 Minuten) und die Einbindung von drei armen Touristen bei einem Tanz war nicht nach unserem Geschmack, ansonsten war die Fia Fia Tanzshow wirklich schön. Die Akteure waren alle Beschäftigte des Hotels und die meisten (vor allem die Kerle) hatten sichtlich Spaß an der Aufführung und haben eine tolle Show geboten. Es war ein sehr schöner Abend mit anschließend nettem Buffet/Essen.
Unsere Unterkunft 'Seaside Inn' in Apia war dagegen weniger schön. Leider war sie im Lonely Planet als günstige Unterkunft aufgeführt, sodass es hier den häufig zu beobachtenden negativen Lonely Planet-Effekt gab. Sobald es eine Unterkunft oder Restaurant in den Lonely Planet geschafft hat, kommen die Touristen automatisch. Man muss sich daher keine Mühe mehr geben und kann gleichzeitig noch die Preise erhöhen. Auch wenn Samoa kein Billigreiseland ist, fanden wir über 50 Euro für ein kleines muffiges Doppelzimmer sehr überteuert. Die Betten waren durchgelegen und es war feucht und klamm im Zimmer. Die Toilette war so klein, dass selbst Lizzy die Tür der Toilette nicht schließen konnte, wenn sie auf der Toilette saß. Das Frühstück war sehr mäßig und das Wi-Fi funktionierte nicht - man hatte den Code vor einiger Zeit vergessen!
(Lizzy) Ganz ehrlich, das war eine absolute Bruchbude. Jede Übernachtung (mit einer Ausnahme) in Asien war der reine Luxus dagegen. Das Haus schien um 1900 erbaut und ab da nicht mehr sonderlich renoviert worden zu sein. Ach ja, fließend Wasser und Klo mit Spülung gab es! Man konnte an den Stellen wo der Flickerlteppich aus PVC-Boden aufgerissen war durch den Fußboden "nach draußen" sehen! Die Betten waren aus Brettern zusammengezimmert und das Klo: das absolute highlight! Alles kein Problem, wenn der Preis entsprechend ist!
(Rod) So suchten wir uns nach drei Tagen eine nettere Unterkunft und wechselten in das 'Apia Central Hotel'. Das Zimmer war billiger, größer, heller und trockener. Auch das Frühstück gefiel uns besser.
Leider hatte ich in dem schönen Zimmer einen kleinen Unfall. Als ich das Kabel des Netzteils meines geliebten Eee Pc auseinander ziehen wollte, amputierte ich mir fast einen Finger. Der Deckenventilator hing in ungefähr 2,20 Meter Höhe, weshalb man seinen Arm bei laufendem Ventilator nicht gen Himmel strecken sollte!
Nachgestellte Szene des Unfalls - als ich wieder Lachen konnte.
Liebe Kinder: Bitte versucht nicht eure Hand in einen laufenden Ventilator zu stecken - es tut höllisch weh!
Der Schnitt einen Tag später. Im ersten Moment dachte ich, der Finger wäre amputiert, aber das Rotorblatt ist anscheinend nur bis zum Knochen gekommen. Aktuell (fast vier Monate später) kann man immer noch einen Huckel unter der Haut spüren und ich habe an der Stelle nun eine dezente Narbe. So habe ich zumindest ein dauerhaftes (und noch dazu kostenloses) Souvenir von Samoa!
Ansonsten waren unsere verregneten Tage in Apia recht unspektakulär. Wir haben noch das Samoa National Museum besucht - Lizzy fand es nett aufgemacht, ich fand es in Ordnung.
(Lizzy) Es ist in einer alten Schule aus deutscher Kolonialzeit untergebracht. Wirklich nett aufgemacht, mit je einem Themenschwerpunkt pro Klassenraum. Es gibt nur drei!
(Rod) Es gab immer wieder sinnflutartige Regenfälle und laut Wetterbericht waren weitere Zyklone im Anmarsch, sodass wir schnell entschieden auf der Hauptinsel zu bleiben. Da wir bei dem ganzen Regen nicht an einem der Strände festhängen wollten, blieben wir eine ganze Woche in Apia. Nach einer Woche waren wir dann sehr gefrustet, schließlich fliegt man nicht auf eine pazifische Insel um in der Kleinstadt Apia rumzuhängen. So sind wir trotz Regens auf die andere Seite der Insel gefahren. Unser Ziel war der Lalomanu Beach, einer der angeblich schönsten Strände von Samoa.
Aufbruch: | 30.07.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.07.2011 |
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