Lizzy und Rod im Flitterjahr!
Laos: Bootstour Mekong und Pakbeng
(28.-29.12.10)
Auf laotischer Seite angekommen stapft man ein paar Meter die Straße hinauf und begibt sich auf der rechten Seite in das Gebäude mit den Visaschaltern und einer Wechselstube. An der Treppe hinauf zum Gebäude hängt ein Schild mit dem Hinweis, dass man in Laos ausschließlich mit Landeswährung (laotischer Kip) zahlen soll/darf. Interessanterweise werden am Visaschalter ausschließlich US-Dollar akzeptiert! Typisch südostasiatische Logik bzw. Geldmacherei bestimmter Gruppierungen. Nachdem wir brav unser "visa on arrival"-Formular ausgefüllt hatten (plus ein Passfoto), haben wir am Schalter auch brav unsere 30 US-Dollar pro Person bezahlt, sozusagen das Eintrittsentgelt in das Urlauberparadies Laos. Lizzy kam sich vor wie früher bei der Einreise in die DDR. Nach ungefähr 10 Minuten warten bekamen wir unser 'visa on arrivial' ausgehändigt und durften zur offiziellen Passkontrolle. An einem Tisch auf der Straße (neben dem Gebäude) bekommt man von Grenzbeamten den Einreisstempel. Sofort wurden wir von allen möglichen Leuten angequatscht. Wir entschieden uns zwei Sitzkissen und ein wenig Essen für die Bootsfahrt zu kaufen. Dann ging es mit einer Art Sammel-Tuk-Tuk zum Fährhafen wo die slowboats ablegen. Dort kauften wir uns zwei Tickets für ein slowboat, welches uns in zwei Tagen nach Luang Prabang bringen sollte. Es gibt auch kleine speedboats, die die Strecke in einem Tag schaffen, aber von denen wird überall abgeraten (hohe Unfallgefahr und null Komfort). Mit einer halben Stunde Verspätung legte unser slowboat um 11.30 Uhr in Richtung Pakbeng ab. Auf dem 2-Tagestrip nach Luang Prabang machen alle slowboats einen Übernachtungsstopp in Pakbeng.
Lizzy auf unserem Boot. Das Boot war vergleichsweise schmal und alt.
Im vorderen Teil gab es ein paar bessere Sitze. Für diese Sitze muss man allerdings sehr früh am/im Boot sein.
Ein baugleiches Boot von der Seite. Links beginnt das Boot mit Steuerrad (Fahrerkanzel) und normalerweise einem Premiumsitzbereich (der frühe Vogel fängt den Wurm bzw. Sitz). Der Mittelbereich beherbergt den Basic-Sitzbereich, dessen Ende immer die Bar/Theke bildet. Dahinter beginnt der verkleidete Bereich mit zuerst einer Toilette (western style, aber kein Wasser zum Händewaschen), dann der Motorraum und am Ende des Bootes ein Multifunktionsraum, der Gepäckablage, Küche, 'Personalraum' oder Aufenthalts- und Aussichtsbereich für Fahrgäste sein kann (manchmal ist der Raum aber auch alles in einem). Der Großteil des Gepäcks wird übrigens im Rumpf des Bootes verstaut.
Die Fahrt auf dem Mekong ist vergleichsweise entspannt und abwechselungsreich. Irgendwas gibt es immer am Ufer zu sehen und die Geschwindigkeit ist angenehm. Nur das Sitzen auf den kleinen Holzbänken laotischer Größe ist mit der Zeit etwas anstrengend. Das Boot hält immer mal wieder an und Einheimische steigen ein bzw. aus.
Häufig müssen Felsen im Fluss umfahren werden. Obwohl einige Laoten auf unserem slowboat mitgefahren sind, gibt es einige, die in kleineren slowboats (links im Bild) unterwegs sind, oder in ...
... speedboats. Die Dinger sind schnell, klein und wendig. Soweit die Vorteile. Dafür besteht während der Fahrt zumindest theoretisch Helmpflicht (anscheinend nicht für den Herrn ganz vorne im Boot - eine Kaputze scheints auch zu tun!). Die Boote sind außerdem sehr laut, man wird sehr nass und der Komfort ist gleich null! Nicht zu vergessen die hohe Unfallgefahr. Touristen wird grundsätzlich von einer Fahrt im speedboat abgeraten.
Wir sind lieber langsam (dafür ohne Helm) um die Felsen im Fluss herumgefahren.
Nach ein paar Stunden sitzen und grandiose Landschaft bewundern wird selbst der motivierteste Reisende müde.
Immer wieder eine tolle Sicht auf Fluss- und Berglandschaften. Im Hintergrund ist leider auch das hemmungslose Abholzen der Wälder zu erkennen. Bis zu den Spitzen der Berge reichen die hellen frisch abgeholzten Flächen.
Bei einem der Stopps konnten wir dieses Kunstwerk am Flussufer bestaunen. Hier wird nicht für "Wetten Dass" geübt, sondern der Abtransport einer ganzen Schiffsladung leerer Bierkästen vorbereitet.
Trotz Sitzkissen, toller Landschaft und netter Gespräche mit Amy und Sean war die Fahrt nach 4-5 Stunden auf den Miniaturholzbänken nicht mehr angenehm und wir waren froh, als das Boot um 17.30 Uhr in Pakbeng anlegte. Amy und Sean lernten wir zu Beginn unserer Bootsfahrt kennen und sie waren uns sofort sympathisch. Sie sind ungefähr unser Alter und kommen aus Pittsburgh/Pennsylvania (USA) und sind ebenfalls ein Jahr unterwegs.
Pakbeng
Über unseren Übernachtungsstopp in Pakbeng kursieren diverse Travellergeschichten. Angeblich gibt es nur ein paar gute Unterkünfte und wer dort kein Zimmer mehr bekommt landet in Rattenverseuchten und überteuerten Unterkünften. Damit wir auch ganz sicher ein gutes Zimmer erhalten, offerierte man uns direkt auf dem Boot ein Zimmer - die Laoten sind nun mal freundlich und kümmern sich um die Touristen.
Angeblich besaß der Kapitän des Bootes eines der besten Gästehäuser in Pakbeng und wir hatten auf dem Boot die Möglichkeit uns eines der letzten Zimmer zu sichern. Da wir verspätet losgefahren waren und uns zwischendurch ein größeres slowboat überholt hatte, waren wir etwas in Sorge, dass die guten Zimmer bereits vergeben sind, wenn wir in Pakbeng ankommen. Das genannte Guesthouse (Villa Sanila) war nicht negativ in irgendwelchen Berichten aufgefallen und so entschieden wir uns dort ein Zimmer zu nehmen.
Netterweise erhielten wir das James Bond-Zimmer. Damit hatten sich die Nettigkeiten aber bereits erschöpft. Das Zimmer war okay für eine Nacht, aber definitiv überteuert. Aber was will man schon erwarten bei einem Örtchen mit Übernachtungsmonopol?
Das Restaurant wo wir am nächsten Morgen frühstückten, bot uns einen schönen Mekongblick. Leider war es nicht mehr so sonnig wie am Vortag.
Die Hauptstraße von Pakbeng. Das cremefarbene Haus hinten rechts war unsere Unterkunft. Pakbeng ist gut auf westliche Touristen eingerichtet und bietet morgens an jedem Stand Frühstück an und Baguettes zum mitnehmen, da es auf den Booten kein Essen gibt.
Der Weg runter zum "Hafen" von Pakbeng.
Hafen ist vielleicht etwas zu viel für diese Anlegestelle am Mekongufer. Obwohl es diese Riesenauswahl an Booten gab, wurden alle Westtouristen auf ein großes Boot verfrachtet. Wie und wann die anderen Boote gebraucht wurden, war uns nicht klar.
Wie man sieht, war dieses Boot viel breiter und hatte mehr gute Sitze im hinteren Teil. Leider wurden diese Sitze nach dem Prinzip "der frühe Vogel fängt den Wurm" vergeben und wer uns kennt, der weiß, dass wir nicht zu den frühen Vögeln gehören. So blieben uns erneut nur die laotischen Miniaturholzbänke für das reine und unverfälschte Mekongerlebnis (kein westlicher Luxus, der uns von dieser grandiosen Naturerfahrung ablenkte!).
Amy und Sean hatten uns netterweise eine Holzbank ganz vorne reserviert, weit weg vom dröhnenden Motor im Heck. Vor dort hatten wir einen guten Blick auf die (ich nenne es mal) lounge-area, wo man sich nach belieben hinfläzen konnte.
Die Sonne konnte sich nicht gegen die tief hängenden Wolken durchsetzen. So wurde es (nachdem das Boot ablegte) durch den Fahrtwind ziemlich kühl auf dem Boot.
Nach und nach wurden alle möglichen Kleidungsschichten angezogen und selbst der dreckige Bodenteppich wurde zum zudecken genutzt.
Die Dörfer an unseren Haltepunkten wurden zunehmend größer und es kamen immer mehr Einheimische (und ihre Waren) an Board.
So wurde das Boot immer voller und voller und irgendwann saßen wir neben den obligatorischen Hühnern, so wie man sich Südostasien in echt vorstellt. Zwischen den ganzen Säcken die neben uns aufgetürmt wurden, war auch diese geflochtene Tasche in der sich ein lebendes Huhn befand.
Als das Boot an einem der Stopps ablegte, gaben uns die Kinder des Dorfes noch eine Vorstellung wie gut sie springen und rutschen können (und hatten viel Spaß dabei).
Das Wetter wurde besser und das Boot voller. Je näher wir Luang Prabang kamen, desto mehr Einheimische kamen an Board. Selbst die lounge-area war inzwischen gut gefüllt.
Im hinteren Teil war noch etwas mehr Platz, aber auch der füllte sich noch.
Kühe auf einer "Sandbank" am Ufer. Es ist erstaunlich wie mächtig die abgelagerten Sedimentschichten des Mekongs teilweise sind.
Ein weiteres Dorf versteckt hinter Palmen.
Verrücktes Huhn am Ufer. Vielleicht eine laotische Kreuzung von Legehenne und Kampfhahn?
Mit Sonnenschein und mittlerweile angenehmen Temperaturen kamen wir unserem Ziel Luang Prabang näher.
Die Mekongufer werden teilweise sehr intensiv genutzt.
Der große Motor unseres Bootes.
Eine halbe Stunde vor Ankunft kamen wir an Höhlentempeln vorbei und hatten diese nette Aussicht.
Die Bootsfahrt auf dem Mekong war ein Höhepunkt unseres Südostasientripps und sie war recht angenehm, besonders im Vergleich zu den sonstigen Transportmitteln in Südostasien. Trotzdem waren wir nach zwei Tagen rumsitzen auf Miniaturholzbänken froh, als wir um 17.30 Uhr in Luang Prabang ankamen.
Aufbruch: | 30.07.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.07.2011 |
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