Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
Dreizehnte Woche (Iran)
Teheran, 2. Oktober 2010
Uhh. Das war eine spezielle Woche. Es war eine sehr schöne Woche mit vielen unglaublichen Eindrücken. Es war eine nervenaufreibende Woche, wo wir sehr angespannt waren. Es war eine teure Woche, wobei wir unser Budget wieder einmal überziehen mussten. Aber fangen wir mit den schönen Eindrücken an. Am meisten freut sich unsere Leber über den Iran. Es gibt absolut keinen Alkohol, er ist sogar strengstens verboten. Ansonsten bietet dieses Land alles, was man sich als Reisender wünschen kann. Vor allem sind die Einheimischen wahnsinnig aufgestellt und freundlich.
Wir wurden noch in keinem Land so herzlich begrüsst. Die Menschen winken uns auf der Strasse zu. Sie hupen mit Ihren Autos wenn sie uns überholen. Wir werden angesprochen, wo wir anhalten oder wo wir zu Fuss unterwegs sind. Touristen ist etwas, was die Iraner noch nicht kennen. Wir haben im Iran noch kein anderes ausländisches Auto gesehen. Der Iran hätte mehr Touristen verdient und wir hoffen, dass mit der Zeit auch mehr Touristen dieses Land besuchen werden. Es ist landschaftlich wunderschön. Es hat - wie in der Türkei - viele kahle und hohe Berge. Der höchste Berg ist der Kuh-e Kalu Farangi mit 5642 Meter über Meer. Doch plötzlich ändert sich die Landschaft und man durchfährt grüne Berghänge und dschungelartige Wälder. Am Kaspisches Meer - es ist eigentlich kein Meer, sondern der grösste See der Welt - fühlt man sich landschaftlich wie an den Badestränden des Mittelmeeres. Die Städte sind gross und chaotisch. Am meisten beeindruckte uns die zum Teil unendliche Weite dieses Landes, was uns schon in der Türkei sehr beeindruckt hat. Wir Schweizer wohnen halt in einem sehr kleinen und engen Land. Trotzdem ist die Schweiz für mich immer noch das schönste Land der Welt.
Wie schon gesagt ist die Bevölkerung sehr freundlich und neugierig. Viele möchten wissen woher wir kommen. Die Frauen tragen im Iran alle ein Kopftuch und geschlossene Kleider. In der Türkei sahen wir sehr viele Frauen ohne Kopftuch, es gab Frauen mit einem modernen Kopftuch, mit einem ganz geschlossenen Kopftuch und komplett ganz geschlossene Kopftücher. Hier ist es eigentlich ähnlich, aber alle Frauen, auch die Touristen, müssen sich bedecken.
Ich habe nie gedacht, dass es schlimmere Autofahrer als in Albanien oder in der Türkei gibt. Es gibt sie aber. Im Iran fährt jeder wie er will. Zum Glück sind die Strassen meistens gut. Hier wird man aber links und rechts überholt und das auf jeder Strasse. Licht wird nur gemacht wenn es stockdunkel ist. Es gibt gewisse, die verzichten sogar dann auf das Licht. Ein besonderes Erlebnis ist das Fahren in der Stadt. Wir sollten das in Teheran am eigenen Leib noch erfahren.
Nachdem wir in Tabriz unsere erste Nacht in einem schönen Hotel verbracht haben, genossen wir den Samstag. Wir haben an unserem Reisbericht gearbeitet und diesen auch ins Netz gestellt. Am Nachmittag sind wir von der jungen Iranerin, die uns am Abend zuvor bei der Hotelsuche geholfen hat, im Hotel abgeholt worden. Sie ist zusammen mit Ihrem Vater gekommen. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man einer Frau nicht einmal die Hand zur Begrüssung geben darf. Mit uns durch die Stadt zu gehen war für sie überhaupt kein Problem. Natürlich nur wenn ihr Vater dabei ist. Leider waren fast alle Geschäfte, vor allem der alte Markt, an diesem Tag geschlossen. Der Vater half uns noch beim Geldwechseln auf der Strasse. Patric hat ja schon bei der Einreise ein wenig Geld gewechselt und wurde dort - wie wir nun merkten - so richtig übers Ohr gehauen. Im Iran wird man sehr schnell Millionär. Es reichen 100 Dollars in Rial zu wechseln. Man bekommt für 100 Dollar rund 1,100000 Rial. Wir sind nun Millionäre. Aber zu unserem Geldproblem komme ich später. Weil fast alles geschlossen war und ein Besuch in einem Museum uns nicht angemacht hat, sind wir in einen grossen Park etwas trinken gegangen. Es war sehr interessant mit den beiden zu reden. Sie wollten uns immer einladen und wir mussten uns sogar richtig aufdrängen, das Taxi zu bezahlen. Zum Abschluss wollten sie uns sogar noch zu sich nachhause einladen, aber wir mussten noch unseren Reisebericht zu Ende bringen. Wir möchten uns bei dieser Familie recht herzlich bedanken für ihre Hilfe und Herzlichkeit.
Am Sonntag haben wir Tabriz Richtung Kaspisches Meer verlassen. Wir mussten ein zweites Mal tanken. Weil es Diesel nur an speziellen Tankstellen gibt, muss man nur schauen wo die Lastwagen stehen. An allen übrigen Tankstellen stehen die Autos Schlange. Es stehen manchmal bis zu etwa zweihundert Autos an. Die Wartezeit für die Autos ist sehr lange, die Besitzer haben sogar Zeit um ihre Autos während dem Anstehen zu waschen. Mit Diesel ist es sehr viel einfacher. Wir gaben wieder unsere teure Dieselkarte ab, der Tankwart wollte aber nichts von unserer Karte wissen. Er nahm einfach den Tankschlauch bei einem Lastwagen während dem Tanken raus und füllte unseren Tank. Bezahlen mussten wir wieder etwa zwei Schweizer Franken. Das Dieselkartensystem verstehen wir nicht. Bei der nächsten Tankstelle mussten wir unsere Karte wieder gebrauchen. Patric fuhr durch die Berge und der Nebel wurde immer dichter. Ab Passhöhe war die Sichtweite gleich null. Es geht sehr steil bergab und ist kurvenreich. Zudem fahren viele Lastwagen diesen Berg runter und die meisten sehr langsam. Licht haben die wenigsten gemacht, die Lastwagen sowieso nicht. Ein paar fahren mit Standlicht, die Warnblinkanlage ist auch sehr beliebt. Überholen ist eigentlich bei dieser Sicht fast Selbstmord. Die Iraner schaffen es aber trotzdem immer wieder. Wenn es links nicht geht, dann halt rechts durch. Je weiter runter wir kommen, wird der Nebel weniger. Dafür fängt es an zu regnen. Es regnet sehr stark. Entlang den Berghängen, mit sehr üppiger Vegetation und sogar Seilbahnen, erreichen wie eine mittlegrosse Stadt mit dem Namen Astara. Diese Stadt liegt direkt an der Grenze zu Armenien. Campingplätze, sowie wir sie kennen, gibt es keine. Es hat Plätze wo die Menschen sitzen, ihr Pick- Nick machen und ihre Zelte aufstellen. Einen solchen Platz haben wir auch gesehen, direkt am Meer. Es hat aber so stak geregnet und der Boden war richtig schlammig, dass wir uns für ein Hotel oder Motel entschieden haben. Wir sind zweimal durch diese Stadt gefahren, als plötzlich ein Mann auf der Strasse uns zurief. Verstanden haben wir ihn nicht, aber irgendwie wusste er was wir suchen. Er kennt ein Hotel für 40 Dollars und wollte es uns zeigen. Da wir im Auto keinen Platz hatten für ihn, ist er etwa 800 Meter im Regen uns voraus gerannt. Das Hotel war eine einfache Privatwohnung in einer schmalen Gasse. Es war sauber, hatte Dusche und WC. Noch ein Wort zu den Toiletten. Seit etwa drei Wochen haben wir in der Regel Stehtoiletten. Eine sauber Sache eigentlich. Wir haben aber langsam Oberschenkel wie Bernhard Russi, als er Weltmeister wurde. Weil wir müde waren, bezogen wir diese Wohnung obwohl es mir wegen unserem Auto in dieser kleinen Gasse nicht recht wohl war. Schnell waren wir noch eine Pizza essen und fielen dann müde in das Bett. Die Matratze war so hart, die hält sicher drei Generationen stand. Kaum im Bett fängt eine Musik an zu spielen im Haus und zwar so laut, dass man das Gefühl hat, die spielen in unserem Schlafzimmer. Es war eine Hochzeit.
Wir haben trotzallem gut geschlafen und unser Auto stand unversehrt und mit allem Gepäck vor unserem Haus.
Wir fuhren weiter dem Meer entlang über einen wunderschönen Berg Richtung Osten. Teilweise fuhren wir durch Täler und wir meinten, wir seien in der Schweiz. Die Landschaft hier ist sehr abwechslungsreich. Durch kleinere und grössere Städte - alle am Meer - erreichten wir Now Shahr. Wir fanden keine Schlafgelegenheit zum Campieren und bezogen ein einfaches Hotel. Wir wollten mit unserer Visa- Karte bezahlen. Es hat nicht funktioniert. Also bezahlten wir bar. Zu diesem Zeitpunkt machten wir uns noch keine Gedanken über unsere Bargeldreserven. Das sollte sich später rächen und unser Hauptproblem in dieser Woche werden. Bei unserem Abendspaziergang durch diese Ortschaft schauten wir noch in ein anders Hotel rein und fragten ob das Bezahlen mit Kreditkarte hier möglich ist. " No Problem" war die Antwort, aber schlussendlich funktionierte es trotzdem nicht. Dieses " No Problem" kann ich mittlerweile nicht mehr hören. Nur Probleme, ist der Zustand den wir nun haben. Wir haben in unserem Zimmer Kassensturz gemacht und die Reiseinformationen über den Iran studiert. Im Iran ist es fast unmöglich mit der Visa- Karte zu bezahlen oder Geld zu beziehen. Wir wussten das ja alles und haben uns auch vorgenommen in der Türkei, eigentlich schon Istanbul, genug Dollars zu wechseln. Wir hatten vor genug Geld zu wechseln, dass es locker bis nach China reicht. Wir wollten natürlich auch nicht zu viel Bargeld mit uns führen. Patric und ich sind eigentlich zwei liebe und gute Typen (denke ich), aber manchmal halt auch zwei riesen Deppen. Wir haben in der Türkei, noch bevor wir die Grenze überquerten, ca. 1100 Dollar gewechselt. An der Grenze bezahlten wir rund 450 Dollar an diese "Halsabschneider" für Dieselkarten und Versicherung. Das Hotel in Tabriz hat für zwei Nächte 220 Dollar gekostet. Wir haben im Moment noch etwa 500 Dollar und für 200 Dollar Iranische Rial. Was wir auch nicht bedacht haben, dass das Bargeld beziehen in Turkmenistan ähnlich schlecht ist wie hier.
Wir haben noch zehn Tage im Iran vor uns und das Leben ist günstig hier. Auf Campingplätzen und mit selber Kochen würde das Bargeld eigentlich reichen. Aber manchmal geht es einfach nicht, hier im Zelt zu schlafen und wir befürchten, dass an der Grenze zu Turkmenistan auch wieder "Helfer" auf uns warten. Also, unser Hauptprojekt im Moment ist das besorgen von Bargeld. Wir haben Visakarten, Masterkarte und Travel Cash Karte. Wir verbringen unsere Zeit nun mit Banken suchen. Laut Auskunft unserer Bank in der Schweiz sollte man mit dem Reisepass und Master- oder Travel Cash Karte am Bankschalter Geld beziehen können. Wir waren sicher auf 35 Banken. Immer dasselbe Spiel. Zuerst am Geldautomaten versuchen, was nicht funktioniert, dann in die Bank rein und am Schalter versuchen. Alle sind freundlich und wollen uns helfen, aber wir haben keinen Erfolg. Viele verweisen uns auf andere Banken, wo wir in der Regel schon waren. Wir entschliessen uns nach Teheran zu fahren und es dort zu versuchen. In unseren Reiseplänen wollten wir nicht in die Hauptstadt fahren. Es ist aber unsere letzte Chance Geld zu bekommen. Schade. Wir haben nun fast keine Zeit dieses Land zu geniessen. Am nächsten Morgen gehen wir in den Speisesaal zum Frühstück. Der Saal ist gut besucht und wir grüssen freundlich als wir eintreten. Plötzlich steht eine Frau auf, kommt auf mich zu und begrüsst mich per Handschlag. Ich war sehr überrascht und fast ein wenig erschrocken. Im Iran ist es verboten einer fremden Frau die Hand zu geben. In gebrochenem Englisch fragt sie uns, wo her wir kommen und wie es uns im Iran gefällt. Wir kommen noch mit den anderen Personen - es war eine Reisegruppe - ins Gespräch.
Wir haben in Tabriz beim Stadtrundgang die Schaufenster angeschaut. Die Damenmode und die Schuhe sind wie bei uns in der Schweiz. Da bekommt man Jeans, schöne Röcke und moderne Schuhe mit hohen Absätzen. Natürlich undendlich viele Kopftücher in allen Farben und Formen und natürlich die langen Kleider und Mäntel, die dann schlussendlich die ganze schöne Mode wieder verdecken. Wir werden oft von Frauen, auch in Begleitung ihrer Männer, angesprochen. Die Frauen sind sehr aufgeschlossen und modern, aber fast ein wenig "gefangen" in den Bestimmungen ihres Glaubens. Wir haben gerade diese Woche einen dreiteiligen Bericht über die Frauen im Iran in der Basler Zeitung gelesen und mit verfolgt. Wir glauben, der Iran wird sich langsam öffnen für Touristen, was hoffentlich den aufgestellten und modern denkenden Frauen hier zu Gute kommt.
Wir fahren am Mittwoch Richtung Hauptstadt. Die Fahrt ist wieder wunderschön über kleine Berge und durch viele wunderschöne Täler. Je näher wir nach Teheran kommen, desto grösser wird bei uns der Respekt vor dieser grossen Stadt und ihrem Verkehr. Teheran liegt auf 1200-1500 Meter über Meer, hat eine Fläche von 700 Km2 und es wohnen ca. 14 millionen Menschen in und um diese Stadt. Wir fahren gleich zum Flughafen mit der Annahme, dort vielleicht eine Internationale Bank zu finden. Ohne Erfolg. Also mittenrein in das Gewühl von Menschen und Autos. Unglaublich was da abgeht. Das kann man nicht beschreiben, das muss erlebt werden. Nach diversen Versuchen auf Banken ohne Erfolg entschliessen wir uns, die Schweizer Botschaft anzurufen. Leider ist sie schon geschlossen. Wir sind langsam müde und können uns im Moment kein Hotelzimmer leisten. Wir haben schon einen Notfallplan erarbeitet. Das heisst, wenn wir nicht zu Bargeld kommen, so günstig wie möglich leben. Wir sehen in der Stadt keine Möglichkeit um zu Campieren. Wir fahren raus aus der Stadt, was bei dieser Grösse nicht so einfach ist. Es wird langsam dunkel und so richtig aufs Land kommen wir nicht. Ich habe ein wenig Respekt einfach auf einem Parkplatz zu campieren, Patric weniger. Ich kann aber Patric überzeugen, dass wir es auf einem bewachten Parkplatz versuchen. Ich schlage ihm den Flugplatz vor. Dort hat es immer Menschen und wir können uns auch in den Abflug- und Ankunftshallen aufhalten, etwas trinken und die Toiletten benützen. Wir fahren zum International Khomeini Airport auf den Parkplatz. Unser Nissan Patrol ist zu hoch für das Parkhaus und so suchen wir uns einen Platz im Freien. Wir drücken uns ein wenig in den Hallen herum und gehen schlafen. Die Zelte können wir hier natürlich nicht aufstellen und so heisst es, im Auto schlafen. Die Sitze flach stellen und so gut wie möglich schlafen. Das war eine richtige "Scheiss" Nacht. Irgendwann haben wir geschlafen, aber so richtig gut und viel war es nicht. Um 6.00 Uhr sind wir "aufgestanden" und einen Cafe trinken gegangen. Wir wussten, dass die Botschaft um 08.00 Uhr aufmacht. Die Adresse haben wir und an der Tourist-Information, wo die Stadtpläne leider ausgegangen sind, erklärten sie uns, dass diese Adresse irgendwo im Norden der Stadt ist. Bei der Grösse dieser Stadt war das keine einfache Aufgabe. Wir fahren vom Flugplatz, der 30 Kilometer ausserhalb liegt, in die Stadt rein. Ich fahre und Patric versucht irgendeine Strasse zu finden, die man uns angegeben hat. Bald geben wir auf und halten bei einem Taxistand an. Die Fahrer verstehen uns nicht und lesen können sie nur Arabisch. Sie nehmen Patric mit in das Büro zum Chef. Der ist gerade beim Frühstück und bittet Patric mit ihm zu essen. Leider haben wir keine Zeit. Wir finden einen Fahrer der uns anbietet mit seinem Taxi vorauszufahren. Er möchte Patric ins Taxi nehmen und ich soll ihnen folgen. Bei dem Chaos durch die ganze Stadt und wenn ich das Taxi verliere, finden wir uns nie mehr. Patric steigt bei mir ein und wir folgen dem Taxi. Ich muss fahren wie ein Iraner, einfach nach vorne schauen und keine Rücksicht nehmen auf Fusshänger, Motorradfahrer und alles was um uns sich bewegt. Wir hängen uns so nahe wie möglich an die Stosstange des Taxis. Trotzdem schafft es immer wieder einer, sich dazwischen zu drängen. Einmal bleibe ich stur und schon erwische ich ein Auto mit meinem hinteren Rad an seinem Kotflügel. Der Fahrer hupt nur und biegt an der nächsten Kreuzung ab. Irgendwann merken wir, dass der Taxifahrer auch nicht mehr genau weiss wo er ist und wohin er fahren soll. Er muss zweimal anhalten und nach dem Weg fragen. Anhalten ist noch gefährlicher als fahren. Nach eineinhalb Stunden stehen wir vor der Botschaft. Für mich war das die aufregendste Autofahrt in meinem Leben. Wir sind richtig froh. Der Taxifahrer hat sich eine Uhr von uns verdient. (Wir haben diverse Uhren, die wir bekommen haben, dabei) Danke an Debbi und Sari.
Wir können die Botschaft betreten und werden mit einem "Grüezi mitenander" begrüsst. Wieder einmal Schweizerdeutsch zu hören war schön. Wir erklären unsere Situation und die Botschaftsangestellten wollen uns helfen. Wir bekommen noch die Adresse eines Hotels welches Kreditkarten akzeptiert und ganz in der Nähe ist. Da noch nicht ganz sicher ist, ob es mit unserem Bargeld auch klappt und wir bis Sonntag warten müssen, fahren wir zu diesem Hotel. Das erste was wir sehen an der Rezeption, ist das VISA Schild. Wir fragen nach einem Zimmer und ob es möglich ist mit Karte zu bezahlen. Kein Problem, nur ist die ganze Sache nicht ganz billig. Dieses Hotel hat nur Appartements. Wir erkundigen uns nach dem Preis für das Günstigste und nehmen es. Unser Nissan Patrol ist zu hoch für das Parkhaus und muss im Freien bleiben. Gestern Nacht haben wir noch im Auto geschlafen und nun diese Wohnung. Wir haben zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer mit Dusche und einer Toilette, welche die Oberschenkel schont. Ein Riesenwohnzimmer mit einem noch grösseren Fernseher. Eine Küche mit allen Schikanen, eine Waschmaschine und zwei Balkone. Zugegeben nicht ganz billig, aber wir müssen ja immer noch mit dem Fall rechnen, dass wir kein Bargeld bekommen. Gestern im Auto und heute in der Penthouse. Wir waren ja auch anfangs Woche noch "Millionäre" und am anderen Tag fast pleite.
Nach dieser Nacht im Auto sind wir natürlich froh über diesen Luxus. Wir duschen ausgiebig, schonen unsere Oberschenkel und geniessen das Leben. Wir haben Internet im Zimmer und können unseren Reisebericht schreiben und ein wenig in Ruhe im Web surfen. Ich gehe früh Schlafen und Patric versucht noch ein paar Informationen der kommenden Länder die wir bereisen, im Internet zu bekommen. Wir müssen bis Sonntag in diesem Hotel bleiben und hoffen natürlich auf positiven Bescheid von der Botschaft.
Wir haben grossartig geschlafen und ein sehr gutes Frühstück bekommen. Da wir ja eine super Küche haben, werden wir diese natürlich auch benutzen und selber kochen. Am Freitag nach dem Frühstück machten wir zuerst unsere Wäsche. Im Gegensatz zum letzten Mal funktioniert diese Maschine vorzüglich. Am Nachmittag gehen wir zu Fuss unser Viertel anschauen wo wir wohnen. Der Freitag ist im Iran, was bei uns der Sonntag ist und viele Geschäfte sind geschlossen, vor allem die Banken und die grossen Einkaufshäuser. In unserem Viertel ist aber fast alles offen und so schlendern wir durch die Einkaufstrasse. Patric hat im Internet gesehen, dass wir in einem eher teuren Viertel wohnen. Auch hier werden wir von zwei Iranischen Touristinnen angesprochen. Die Frauen im Iran sind sehr aufgeschlossen und viele reden auch Englisch. Es gibt auch viel mehr Frauen als Männer, die eine Universität. Wir gehen in einem kleinen Laden Lebensmittel kaufen und Patric kocht am Abend sehr gute Spaghetti mit Pilzen. Es fehlt eigentlich nur noch eine Flasche Wein, aber wir trösten uns mit alkoholfreiem Bier.
Am Samstag nehmen wir ein Taxi und fahren zum Ferdosi Square. Einem Platz wo es laut Aussagen im Internet noch diverse Wechselstuben geben soll welche Kreditkarten akzeptieren. Nach etwa zehn vergeblichen Versuchen kehren wir zurück ins Hotel. Wir haben auf dem Markt frisches Obst gekauft. Wir hoffen, dass wir am Sonntag auf der Botschaft positiven Bescheid bekommen und danach unsere geplante Reise Richtung Grenze zu Turkmenistan weiterführen können.
Am Mittwoch den 05. Oktober sollten wir ja die Grenze erreichen und natürlich auch überqueren. Wir wollen noch die paar Tage bis dahin im Iran geniessen und vor allem auch dieses schöne Land noch ein wenig besser kennen lernen. Wir beide sind positiv überrascht was wir bis jetzt hier gesehen haben. Natürlich freuen wir uns auch auf das neue Land, welches wir ab Mitte nächster Woche bereisen werden. Turkmenistan ist für uns ein absolut unbekanntes Land. Wir wissen also nicht, was uns Landschaftlich erwartet und wie die Menschen uns dort empfangen werden. Wir sind gespannt und froh, wenn wir am Sonntag weiter reisen können.
Hier sind wir mit unseren iranischen Freunden im Park mit Blick auf Tabriz.
Beruhigter Hotelblick auf den bewachten Parkplatz in Tabriz
Juhuii!! Millionäre
Abfahrt von Tabriz, adieu..
Auf der Fahrt von Tabriz nach Astara
Ankunft in Astara am Kaspischen Meer. Hier wollten wir zuerst übernachten. Es war jedoch alles "pflotschnass" und schlammig
In dieser Seitengasse haben wir unseren Nissan Patrol vor unserer angebotenen Wohnung parkiert
Unsere Privatwohnung in Astara
Unser Schlafzimmer auf der betonharten Matratze. Die Kleider behielten wir zum schlafen an...
...und immer wieder ein Blick von unserem Fenster, ob die Neugierigen auch unser Auto in Ruhe lassen
Das Wetter war noch nicht viel besser auf der Fahrt von Astara nach Now Shahr. Und jede Ortschaftsdurchfahrt so in etwa so aus
Hier mal eine Aufnahme der Autowarteschlange vor der Tankstelle. So ungeordnet sie sich im Verkehr auf verhalten, so anständig stellt sich jeder hinten an
Iran ist das Land des Nissan Patrol
Hier sind wir auf dem Weg von Now Shahr nach Teheran
Auf der Fahrt nach Teheran bewältigten wir wieder ein paar Pässe mit bis beinahe 3000 MüM
Ankunft in Teheran
Mitten drin im Verkehr und auf der Suche nach Banken und Geld
Das musste ich aufnehmen. Bei einem Rotlicht quasselte dieser Iraner auf Urs ein und wir verstanden nicht mal "Bahnhof"
Diesem Taxi folgten wir zur Schweizer Botschaft. Urs machte sich gut als Iranischer Autofahrer. Nur ein kleines touché und wir kamen heil bei der Botschaft an
Vom room service gabs in unserem Appartement in Teheran Cheeseburger und Pommes
Ja ja, er schreibt und schreibt und schreibt. Bin sehr froh, dass Urs diese Aufgabe übernommen hat
Zeige euch noch ein paar Fotos von unserem luxuriösem Appartement in Teheran
Eines der beiden Schlafzimmer
Das macht Spass, mal so ne Riesenküche zu benuten, anstatt unseren Coleman Benzinkocher...
En Guete, Tschüss und hoffentlich gits bald Bilder vo Turkmenistan
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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