Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2013  |  von Patric Dillier + Urs Liechti

15. Woche (Tashkent, Uzbekistan)

Tashkent, 17. Oktober 2010
Die Nacht im Hotel haben wir genossen. Wir haben sehr gut geschlafen und sind ausgeruht aufgestanden. Nach einem ausgiebigen und guten Morgenessen haben wir in der Lobby auf Anna gewartet. Zusammen mit Anna sind wir zur Botschaft von Kasachstan gefahren um die Visa zu beantragen. Um in die Botschaft zu kommen muss man sich auf einer Liste eintragen. Es werden auch nur fünfzig Personen pro Tag eingelassen. Aus diesem Grund ist Anna schon am Morgen um 07.00 Uhr uns einschreiben gegangen. Wir sind froh, hilft uns Anna bei der Besorgung der Visa. Ohne sie würden wir sicher viel Zeit mit warten und umherfahren verlieren. Wir stehen auf der Liste auf Platz 36 und können nach etwa einer Stunde unsere Anträge, Fotos und Pässe abgeben. Die Visa können wir schon am nächsten Tag um 17.00 Uhr abholen.
Wir fragen Anna, ob sie uns eine Garage zeigen kann wo wir mit unserem Nissan Patrol hingehen können um einen Service zu machen. Auch haben wir einen fast leeren Tank und brauchen Diesel. Was sich als ein grosses Problem noch herausstellen sollte. Anna nahm sich die Zeit um mit uns zusammen nach einer Garage und Tankstelle zu suchen. Es war nicht ganz so einfach das Toyota Center zu finden. Eine Nissan Werkstätte gibt es in dieser Stadt nicht. Zwischendurch halten wir immer wieder bei einer Tankstelle an. Entweder haben sie keine Dieselsäule oder keinen Diesel im Tank. Nächsten Monat sollten sie wieder Diesel haben, war die Antwort, die wir immer wieder bekommen. Ja, hilft uns nicht viel weiter, unser Tank ist praktisch leer. Endlich finden wir das Toyota Center, was einfach eine grosse Halle mit einem Toyota Schild ist. Anna verlässt uns um zur Arbeit zu gehen und wir versuchen den Mitarbeitern in der Garage zu erklären, was wir wollen. Unser Auto hat einen Service verdient, dass heisst sicher neues Öl und diverse Kontrollen. Ich will mithelfen bei der Arbeit und ziehe mein Überkleid endlich wieder einmal an. Es passt noch. Zusammen mit einem jungen Mechaniker wechseln wir das Motorenöl und den Öl- und Luftfilter. Auch will ich die Winterräder montieren. Obwohl es hier noch sehr warm ist, montieren wir diese Räder. Wir werden, wenn alles klappt, am ersten November in China Einreisen und um den 20. November in Nepal sein. Laut Reisebeschreibung werden wir schon in China Pässe überqueren, welche weit über 4500 Meter Höhe liegen. Hier haben wir Zeit und Werkzeug um diese Arbeit zu erledigen. Nach etwa zwei Stunden Arbeit ist unser Nissan Partol neu bereift und der Service ist auch erledigt. Wir sind stolz auf unser Auto, so musste er doch viel Gewicht schleppen und die letzten Tage über unglaublich schlechte Strassen fahren. Wir haben auf unserer Reise bis jetzt rund 16'000 Kilometer zurückgelegt. Wir verbrauchten 1'900 Liter Diesel und mussten nur zwei Liter Öl nachfüllen. Unser Auto ist tadellos und, ohne uns nur einmal im Stich zu lassen, gelaufen. Unser Nissan Patrol hat sich die nun rund zehntägige Pause hier in Tashkent verdient. Wir verlassen das Toyota Center Richtung Hotel und halten noch ein paarmal an verschiedenen Tankstellen an. Ohne Erfolg Diesel zu bekommen. Vor dem Hotel stehen diverse Reisebuse und wir gehen einen Fahrer fragen, ob er uns helfen kann Treibstoff zu bekommen. Sofort steigen zwei Fahrer zu uns ins Auto. "Dawei" und alles geradeaus sagt der Eine und wir fahren Richtung Stadtgrenze. Es wird eine sehr lustige Fahrt und obwohl wir uns untereinander nicht verständigen können, sprechen wir ununterbrochen und müssen alle den ganzen Weg lachen. Wir finden mit dem letzten Liter im Tank ohne Probleme eine Tankstelle und füllen unseren Tank, bis er überläuft, auf. Wir wollten die Fahrer auf einen Drink einladen oder sie bezahlen, aber sie winken nur ab. Einmal mehr durften wir wieder erleben, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen in einem für uns unbekannten Land sind. Wir hatten bisher auf der ganzen Reise noch nie irgendwelche Probleme mit der Bevölkerung eines Landes. Die Diebe unserer Sachen natürlich ausgeschlossen. Vielleicht waren das ja auch nur arme Kerle und Dank uns geht es ihnen jetzt besser. Schwarze Schafe hat es auch in der Schweiz, nicht nur unter den Ausländern. Den erfolgreichen Tag wollten wir mit dem Fertigschreiben und ins Netz Stellen unseres Reiseberichtes krönen.

Bis jetzt haben wir es immer geschafft, den Reisebericht auf das Wochenende abzuschicken. Schreiben können wir die Berichte ohne Internet Verbindung auf unserem Word Programm. Um die Fotos einzufügen und den Bericht zu verschicken brauchen wir aber Internet. Die letzten paar Tage hatten wir, da wir ja meistens im Auto geschlafen haben, nirgendwo die Möglichkeit eine Internet Verbindung zu finden. Die Internet Verbindung hier im Hotel ist auch nicht besonders gut. Entweder hat man gar keine Verbindung oder man wird immer wieder unterbrochen. Auch müssen wir ein paar dringende E-Mails erledigen. Wir fanden zum Glück ein Restaurant, zum Brauhaus, wo wir eine gute Verbindung haben und es erst noch gutes Bier gibt. Wir haben von unserem Webmaster unserer Internetseite, Martin aus Würzburg, ein Mail bekommen, welches uns sehr freute und aufgestellt hat. Wir haben mittlerweile 198 Abonnenten unserer Reiseberichte. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Lesern recht herzlich bedanken. Auch ein Dankeschön an Alle welche ins Gästebuch schreiben. Es motiviert uns diese Reise auch nach dem Tiefschlag im Iran nicht abzubrechen und möglichst pünktlich unseren Reisebericht ins Netz zu stellen. Solange wir in Tashkent sind ist dies kein Problem. Ob wir in Kasachstan und in den folgenden Ländern immer Internet Verbindung haben, wissen wir natürlich noch nicht.
Wir möchten uns auch bei Bea bedanken. Sie hat uns schon vor Wochen Bücher nach Tashkent an die Adresse des Reisebüros geschickt. Es hat alles wunderbar geklappt und Dank dir Bea, können wir uns die Zeit des Wartens hier mit lesen verkürzen. Vielen Dank.

Ein grosses Dankeschön auch an Rolli. Uns wurden in Teheran auch die Internationalen Führerscheine und der Fahrzeugausweis gestohlen. Ohne diese Dokumente würde die Einreise in China nicht klappen. Rolli hat es geschafft, in der Schweiz Duplikate für diese Dokumente zu besorgen, was vermutlich genau so schwierig ist, wie in Teheran eine Anzeige für einen Autodiebstal zu machen. Vor allem das Duplikat für die Führerscheine ohne ein Passfoto von uns zu Besorgen war sicher nicht einfach. Vielen Dank Rolli.
Den Mittwoch verbrachten wir mit lesen und faulenzen. Um 17.00 Uhr konnten wir die Visa für Kasachstan auf der Botschaft abholen. Wir haben Anna zum Nachtessen eingeladen. Sie hat uns hier sehr viel geholfen und wir wollten ihr dafür danken. Wir waren in einem guten Restaurant - im Caravane - Essen. Der Name des Restaurants erinnert an die alte Seidenstrasse. Wir sind auf dem Weg nach Tashkent eine lange Strecke auf der Seidenstrasse gefahren. Auf dieser alten Strasse werden wir auch in China immer wieder entlang fahren. Das Restaurant war sehr schön eingerichtet und das Essen war auch gut. In der Nacht bekam ich aber Magenprobleme, welche mit Krämpfen begangen und schlussendlich mit Durchfall endete. Diese Magenprobleme sollten mich noch die ganze Woche beschäftigen. Patric hatte überhaupt keine Probleme, was sich aber bei ihm noch ändern sollte. Ich verbrachte eine unruhige Nacht, die meiste Zeit auf der Toilette. Den ganzen Donnerstag blieb ich im Hotelzimmer und konnte eigentlich nichts Essen. Patric war auf der Suche nach einer Internet Verbindung um unsere diverse Mails zu erledigen.

Am Freitagmorgen mussten wir auf die Botschaft von China gehen. Da ich immer noch nicht richtig fit war, sind Anna und Patric alleine gegangen unser Visa zu besorgen. Die Visa von China können wir am Mittwoch nächste Woche abholen. Anna wird bis Mitte nächste Woche eine Reisegruppe begleiten und wir werden sie erst kurz vor unserer Abreise aus Uzbekistan wieder sehen. Im Hotel treffen wir immer wieder auf verschiedene Reisegruppen. Wir haben mit Schweizer, Deutschen und mit Franzosen gesprochen, welche hier Ferien machen. Den ganzen Tag sind diese Reisegruppen auf Ausflügen unterwegs. Es gibt sicher vieles zu sehen in Uzbekistan, aber wir wollen nicht in andere Städte fahren um die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Die Distanzen sind einfach zu gross und vom Autofahren haben wir im Moment die Nase voll. Wir werden in Tashkent bleiben und uns hier ein wenig umsehen. In der Zwischenzeit hat auch Patric ein wenig Magenprobleme, welche sich in Durchfall zeigen. Ich glaube ein wenig Ruhe tut uns beiden gut. So verbringen wir den ganzen Tag in oder in unmittelbarer Nähe unseres Hotels.
Unsere nächsten Reisepläne sehen nun so aus. Wir verlassen Uzbekisten am Freitag 22. Oktober Richtung Kasachstan. Für dieses Land haben wir zehn Tage Zeit. Wir freuen uns wieder einmal genug Zeit für ein neues Land zu haben. Es ist schade, mussten wir Turkmenistan so schnell durchfahren. Obwohl dieses Land eigentlich fast nur aus Wüste besteht, hätten wir uns aber gerne mehr Zeit für die Menschen und die Landschaft genommen. Auch in Uzbekistan würde es sehr viele Sehenswürdigkeiten geben. Was uns in Kasachstan erwartet, wissen wir noch nicht. Es ist für uns wieder ein ganz neues, unbekanntes Land. Was wir bis jetzt gehört haben, dass dieses Land sehr speziell, eigenartig und stark überwacht sein soll. Es werden viele Polizeikontrollen auf uns warten und die Strassen sind in gewissen Gebieten mit Kameras überwacht. Wir lassen uns überraschen.
Am 1. November reisen wir in China ein. Wir freuen uns auf die zwanzig Tage, welche wir in China und Tibet verbringen werden. Wir haben von China Tour einen Reiseplan erhalten und werden voraussichtlich sehr viele Sehenswürdigkeiten sehen. Wir werden hohe Berge überqueren und sehr schöne Landschaften kennenlernen. Auch sind wir natürlich auf die Bevölkerung gespannt. Es werden sicher ganz andere Menschen sein, als welche wir bis jetzt kennengelernt haben. Nach den "Araber" und den "Russen" werden wir nun die Chinesen kennenlernen. Wir freuen uns.

Unser "Kasten" Hotel Uzbekistan in welchem wir elf Tage verbringen

Unser "Kasten" Hotel Uzbekistan in welchem wir elf Tage verbringen

Blick auf den Fernsehturm aus unserem Hotelzimmer vom 15. Stock. Kann hier meine Beinmuskeln wieder ein wenig trainieren, da der Lift für mich ja tabu ist

Blick auf den Fernsehturm aus unserem Hotelzimmer vom 15. Stock. Kann hier meine Beinmuskeln wieder ein wenig trainieren, da der Lift für mich ja tabu ist

Blick vom Fernsehturm auf Tashkent

Blick vom Fernsehturm auf Tashkent

Amir Temur Denkmal umgeben von grossen, alten Bäumen. So sah es bis letzten Herbst aus, bis.....

Amir Temur Denkmal umgeben von grossen, alten Bäumen. So sah es bis letzten Herbst aus, bis.....

...man alle Bäume ausmachte und es jetzt so aussieht. Hinten sieht man unser Hotel

...man alle Bäume ausmachte und es jetzt so aussieht. Hinten sieht man unser Hotel

Hier nochmals die Amir Temur Grünanlage im Zentrum des modernen Tashkent. Wir haben hier in Tashkent ja nicht viele Fotos gemacht, daher noch etwas über den Staatshelden von Usbekistan:
Er gründete das größte Reich in der Geschichte des Orients und wird heute als bedeutendster mittelasiatischer Herrscher verehrt. Auf dem Denkmalpostament standen bis vor wenigen Jahren Marx- und Engels-Denkmal. Ausserdem hat dieser Ort schon ein Paar Denkmalwechsel erlebt: in 1880 wurde an der Stelle der Gouverneur Kaufmann-Denkmal platziert, später die Skulptur "Befreiung der Arbeit", die in 1940 durch das Stalin-Denkmal ersetzt wurde. Dieser Denkmalwechsel demonstriert den Staatsidentitätsfindungsprozeß und den Wertenwandel Usbekistans im Laufe der Geschichte.
Tamerlan war kein Usbeke. Die ersten Usbeken, die Schaibaniden, kamen erst 200 Jahre nach Tamerlan in diese Region.

Hier nochmals die Amir Temur Grünanlage im Zentrum des modernen Tashkent. Wir haben hier in Tashkent ja nicht viele Fotos gemacht, daher noch etwas über den Staatshelden von Usbekistan:

Er gründete das größte Reich in der Geschichte des Orients und wird heute als bedeutendster mittelasiatischer Herrscher verehrt. Auf dem Denkmalpostament standen bis vor wenigen Jahren Marx- und Engels-Denkmal. Ausserdem hat dieser Ort schon ein Paar Denkmalwechsel erlebt: in 1880 wurde an der Stelle der Gouverneur Kaufmann-Denkmal platziert, später die Skulptur "Befreiung der Arbeit", die in 1940 durch das Stalin-Denkmal ersetzt wurde. Dieser Denkmalwechsel demonstriert den Staatsidentitätsfindungsprozeß und den Wertenwandel Usbekistans im Laufe der Geschichte.
Tamerlan war kein Usbeke. Die ersten Usbeken, die Schaibaniden, kamen erst 200 Jahre nach Tamerlan in diese Region.

Urs endlich wieder "im Motor". Oel, Oelfilter und Luftilter wurden hier gewechselt. Beim Räder wechseln durfte ich dann mithelfen

Urs endlich wieder "im Motor". Oel, Oelfilter und Luftilter wurden hier gewechselt. Beim Räder wechseln durfte ich dann mithelfen

Hier steht unser Nissan Patrol auf dem bewachten Hotelparkplatz mit den frisch montierten Winterrädern. Vollgetankt und bereit für die nächsten paar tausend Kilometer.

Hier steht unser Nissan Patrol auf dem bewachten Hotelparkplatz mit den frisch montierten Winterrädern. Vollgetankt und bereit für die nächsten paar tausend Kilometer.

Das Restaurant Brauhaus in welchem wir ein paar gemütliche Stunden mit Internetverbindung, Bier und Schaschlik verbrachten

Das Restaurant Brauhaus in welchem wir ein paar gemütliche Stunden mit Internetverbindung, Bier und Schaschlik verbrachten

Sonntagmittag geht es uns schon wieder besser. Wir trauten uns ein wenig hinaus aus dem Hotel auf die Terrasse des Golden Wing. Bei Huhn und Cola (Bacardi trauten wir uns nach unseren Magenproblemen noch nicht zu) stellte ich den Bericht mit den Fotos ins Internet, damit es am Montag wieder etwas zum Lesen gibt.:

Sonntagmittag geht es uns schon wieder besser. Wir trauten uns ein wenig hinaus aus dem Hotel auf die Terrasse des Golden Wing. Bei Huhn und Cola (Bacardi trauten wir uns nach unseren Magenproblemen noch nicht zu) stellte ich den Bericht mit den Fotos ins Internet, damit es am Montag wieder etwas zum Lesen gibt.:

Urs war nach dem Huhn optimistisch und konnte seiner Leidenschaft ("ich muess no öppis Süesses ha") nicht wiederstehen. Nach dem Dessert verliess er mich "schleunigst" Richtung Hotel. Die Torte war vermutlich doch ein wenig zu früh...

Urs war nach dem Huhn optimistisch und konnte seiner Leidenschaft ("ich muess no öppis Süesses ha") nicht wiederstehen. Nach dem Dessert verliess er mich "schleunigst" Richtung Hotel. Die Torte war vermutlich doch ein wenig zu früh...

Du bist hier : Startseite Asien Usbekistan 15. Woche (Tashkent, Uzbekistan)
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir brechen unsere Zelte am 1.Juli 2010 in der Schweiz ab und fahren mit unserem Nissan Patrol von Basel über Griechenland, Türkei, Tibet bis Australien.Dann nach Argentinien bis Nordamerika.Von New York lassen wir uns wieder mit unserem Nissan Patrol nach Westeuropa verschiffen.Nach circa 2-3 Jahren werden wir voraussichtlich wieder in Basel ankommen.Dies wäre der Plan,welcher sicher anders rauskommen wird. Wir freuen uns auf euren Besuch (und nicht nur auf der Homepage!).
Details:
Aufbruch: 01.07.2010
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 02.07.2013
Reiseziele: Griechenland
Schweiz
Kroatien
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kasachstan
China
Tibet
Nepal
Laos
Kambodscha
Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor