Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2013  |  von Patric Dillier + Urs Liechti

56. Woche (Australien, Darwin NT)

Darwin, 24. Juli 2011
Wir haben Zeit, mehr als genug Zeit hier in Darwin und tun Wenig bis gar Nichts. Wir faulenzen, lesen, liegen am Pool und zwischendurch kümmere ich mich um unser Auto. Der Rost frisst an unserem Nissan Patrol und ich versuche, dies so gut wie möglich zu beheben. Vor allem sehen die beiden Kotflügel hinten nicht mehr sehr schön aus. Gegenüber von unserem Campingplatz befindet sich eine Autoverwertung und wir finden dort einen alten Nissan Patrol. An diesem Auto können wir die Kunststoffverbreiterungen an den Kotflügel hinten abschrauben. Wir bezahlen die Teile im Buero und ich habe wieder etwas zum Arbeiten. Der Rost wird abgeschliffen und mit Spachtel werden die Löcher geschlossen. Patric reinigt die Verbreiterungen und nach der Montage sieht unser Nissan wieder ein wenig besser aus. Ich befestige noch die zweite Batterie und wir melden unser Auto in der Stadt bei einer Garage an. Der Auspuff muss geschweisst werden.
Wir lernen auf dem Campingplatz drei junge Deutsche Reisende kennen, welche mit einem Mitsubishi Pajero unterwegs sind. Markus, der Besitzer des Autos, sitzt traurig vor einem ausgebauten und zerlegten Turbolader. Der Turbo machte Geräusche, ein Mechaniker hat das Teil ausgebaut und zerlegt. Sieht nach einem grösseren und teuren Schaden aus. Mein Mechanikerherz schlägt schneller und ich betrachte mir den Schaden. Die Mutter des Turbinenrades ist lose und wir wissen nicht, ob der Mechaniker diese Mutter gelöst hat. Ich mache den Jungs den Vorschlag, die Mutter zu befestigen und den Turbolader wieder einzubauen. Schlechter kann es nicht werden. So kann ich wieder ein wenig herumschrauben und mir die Zeit vertreiben. Es ist eine mühsame Arbeit und ich werde wieder einmal so richtig schmutzig. Wir starten nach fast einem Tag Arbeit den Motor und das Geräusch ist weg. Sieht gar nicht so schlecht aus. Wir hoffen nun, dass der Turbo noch möglichst lange hält. Markus und die anderen zwei Jungs freuen sich, sind jetzt wieder Mobil und wollen sich nun in Darwin Arbeit suchen.

Unser Auto steht direkt neben einem überdachten Aufenthaltsraum und am Dienstagabend wird dort eine Unterhaltungsshow gezeigt. Ein etwas dicker und unförmiger Künstler imitiert diverse Sänger und die Australier und Touristen werden immer wieder auf die Bühne gelockt. Dort müssen sie tanzen und zusammen mit dem Künstler zur Belustigung des Publikums einen Beitrag leisten. Wir sitzen praktisch auf unserem Platz in der ersten Reihe. Die Deutschen, welche schon drei Wochen auf diesem Campingplatz sind, erklären uns, dass dieselbe Show jeden Dienstag aufgeführt wird. An diesem Abend kochen die Drei als Dank für die Reparatur ihres Fahrzeuges uns ein Nachtessen. Patric und ich bekommen die wohl grössten und besten Hamburger, welche wir je gegessen haben. Vielen Dank.
Am Mittwoch, den 20. Juli, bringen Patric und ich unser Auto in die Werkstatt. Der Chef will nicht, dass wir dort warten und so spazieren wir in die Stadt und bummeln durch die diversen Einkaufszentren. Ich sehe ein Coiffeure Geschäft und entschliesse mich, meine nun mittlerweile sehr langen Haare zu schneiden. Ich sehe nun ein paar Wochen jünger aus. Unser Stromadapter vom Kühlschrank hat den Geist aufgegeben und wir gehen auf die Suche nach einem Ersatz. Diesen Adapter haben wir ja vor etwa fünf Wochen in Alice Springs gekauft und er hat nun einen Kurzschluss. Die Suche wird schwieriger als wir angenommen haben. So fahren wir den halben Tag in der Stadt hin und her, bis wir im sechsten oder siebten Geschäft fündig werden. Dort finden wir den genau gleichen Adapter und die Verkäuferin fragt uns, wo und wann wir den Adapter gekauft haben. Sie meint, dies wär ein Fall, welcher noch durch die Garantie bezahlt würde. Wir suchen und finden dann auch die Quittung, welche Patric zum Glück aufbewahrt hat. Die Verkäuferin macht eine Kopie der Quittung, schreibt unsere Namen und Telefonnummer auf und ersetzt uns ohne weitere Fragen kostenlos diesen defekten Adapter. Das alte Teil müssen wir nicht einmal dort lassen. So eine grosszügige und kulante Garantieabwicklung haben wir in unserem ganzen Leben noch nie erlebt. Es war nicht einmal dieselbe Ladenkette, es handelte sich nur um das genau gleiche Teil. Wir sind natürlich froh darüber und haben Geld gespart.

Am Mittwochabend ist wieder Showtime neben unserem Zelt. Es ist derselbe Künstler, aber eine andere Show. "Frograce" ist angesagt. Hier werden Frösche mit aufgemalten Startnummern in die Mitte eines Kreises gesetzt. Das Publikum kann nun auf einen Frosch Geld setzen. Der Frosch, welcher zuerst den Rand des Kreises erreicht, hat gewonnen. Alles zur Belustigung des Publikums. Ich fand dieses Spiel nicht besonders lustig.
Am Donnerstagabend fahren wir mit Fredi an die Mindil Beach. Hier findet immer Donnerstag- und Sonntagabend der bekannte Mindil Beach Market statt. Einheimisches Kunsthandwerk, Musik und kulinarische Genüsse werden angeboten. Diverse Restaurants aus der Stadt betreiben am Markt die Stände und werben für ihre Produkte. Ein Restaurant ist uns besonders aufgefallen. Dort werden auf der Strasse überfahrene Kängurus zum Verzehr angeboten. Unter dem Motto "You kill it, We grill it" kann man hier gegrillte Steaks und Würste bestellen. Es hat sehr viele Menschen, welche diesen Markt besuchen und es ist ein riesiges Gedränge. Die Australier nehmen natürlich ihre Stühle und Klapptische mit und speisen gemütlich auf der grossen Wiese in der Mitte des Marktes.
Wir sehen auf dem Markt wieder ein bekanntes Gesicht. Es ist eine Thailändische Frau, welche hinter einem Marktstand arbeitet. Ich schaue sie und sie schaut mich an und plötzlich lacht und winkt sie mir. Ich gehe zu ihr und sie fragt mich als erstes " hast du dir die Haare geschnitten"?
Es ist die Thailänderin, welche zusammen mit ihren zwei Schwestern ein Guest House in Phuket besitzt. Patric und ich waren bei den drei Schwestern ja zweimal Gäste und verbrachten zwei schöne und lustige Wochen dort. Sie lebt und arbeitet im Moment in Darwin. Und wieder einmal zeigt sich, wie klein die Welt doch ist. Wir wollen nächste Woche in dem Thailändischen Restaurant, wo sie arbeitet, essen gehen.

Auch am Freitag treffen wir Personen, welche wir auch schon "kannten". Patric hat vor drei Tagen im Internet gesurft und eine Website gefunden, welche er mit grossem Interesse gelesen hat. Es ist dies die Seite von zwei Schweizer Paaren. Sie reisen schon seit längerer Zeit in der Welt herum und haben schon mehrmals ihre Autos verschifft. Auch waren sie schon in Südamerika, was Patric besonders interessiert.
Wir sitzen gemütlich bei unserem Auto und werden auf Schweizerdeutsch angesprochen. "Seid ihr auch mit eurem eigenen Auto unterwegs?", werden wir gefragt. Wir wurden schon mehrmals gefragt, ob wir mit unserem eigenen Auto unterwegs sind. Das Wort "auch" gefällt uns aber dieses Mal besonders gut. Wir kommen mit dem Typen ins Gespräch und finden heraus, dass es sich bei ihm um genau diese Reislustigen handelt, aus der sehr interessanten Webseite. So lernen wir Roger und Anita kennen. Sie sind die eine Hälfte des Teams, welches auf Reisen ist. Das andere Paar befindet sich im Moment in Afrika. Anita und Roger haben ihr Auto nur ein paar wenige Meter neben uns parkiert. Wir plaudern sehr angeregt mit den Beiden, vor allem interessiert sich Patric für die ganzen Verschiffungen und Südamerika. Ich bewundere ihr Auto. Sie sind mit einem Land Rover Defender unterwegs. Ein wirklich schönes und von ihnen zum grössten Teil selbst umgebautes Fahrzeug. Ich hoffe, unser Nissan Patrol bekommt den nächsten Satz nicht mit. Dieser Land Rover wär eigentlich das Traumauto für unsere Reise gewesen. Wir sind aber natürlich mit unserem Nissan absolut glücklich und sehr zufrieden und würden ihn gegen kein anderes Fahrzeug tauschen. Ich möchte euch allen einen Blick auf die Webseite www.nichtswieweg.ch empfehlen. Eine wirklich professionelle, interessante und sehr schön gestaltete Website.
Das Wochenende verbringen wir gemütlich vor unserem Zelt, kochen am Samstagabend etwas Gutes und trinken ein paar Biere. Fredi, die zwei Deutschen, Markus und Mario sitzen bei uns und am späteren Abend gesellen sich noch drei etwas durchgeknallte, junge Mädchen aus Amerika zu uns. Die drei Mädchen sind per Autostopp unterwegs, zwei schlafen in einem sehr kleinen Zelt und eine schläft einfach im Schlafsack neben dem Zelt im Freien. Wie gesagt, etwas durchgeknallt, aber sehr nett und fröhlich.
Die nächste Woche verbringen wir auch in Darwin, bevor ich dann Ende Woche nach Hause fliege. Wir haben super Wetter und das Faulenzen ist auch schön und wir geniessen es.

Unser Nissan Patrol braucht unbedingt eine kosmetische Aufbesserung

Unser Nissan Patrol braucht unbedingt eine kosmetische Aufbesserung

Ich habe alles gereinigt und Urs hat geschliffen, gespachtelt und gesprayt.

Ich habe alles gereinigt und Urs hat geschliffen, gespachtelt und gesprayt.

So gefällt er uns wieder besser.

So gefällt er uns wieder besser.

Daily business. Sitzen, relaxen und im Internet herumkurven

Daily business. Sitzen, relaxen und im Internet herumkurven

Neben unserem Platz geht es Dienstags und Mittwochs rund. Fat Thommy macht am Dienstag ne Show und am Mittwoch Abend ist Krötenrennen..

Neben unserem Platz geht es Dienstags und Mittwochs rund. Fat Thommy macht am Dienstag ne Show und am Mittwoch Abend ist Krötenrennen..

Klar, dass am Dienstag noch schnell Elvis bei uns vorbeischaute..

Klar, dass am Dienstag noch schnell Elvis bei uns vorbeischaute..

Urs hat den Turbo des Mitsubishi Pajero von Markus repariert. Als Dank kochte Markus für uns ein leckeres Nachtessen. Kein Problem für ihn; ist er doch Koch

Urs hat den Turbo des Mitsubishi Pajero von Markus repariert. Als Dank kochte Markus für uns ein leckeres Nachtessen. Kein Problem für ihn; ist er doch Koch

Sieht nicht nur gut aus, schmeckte auch hervorragend

Sieht nicht nur gut aus, schmeckte auch hervorragend

Australische Spezialitäten auf dem Mindil Beach Markets am Roadkill Café Stand. Haben nen speziellen Humor, die Australier...

Australische Spezialitäten auf dem Mindil Beach Markets am Roadkill Café Stand. Haben nen speziellen Humor, die Australier...

Mindil Beach Markets, welcher jeden Donnerstag- und Sonntagabend stattfindet-mit unglaublich vielen Leuten.

Mindil Beach Markets, welcher jeden Donnerstag- und Sonntagabend stattfindet-mit unglaublich vielen Leuten.

Sunset am Mindil Beach Markets

Sunset am Mindil Beach Markets

Der Land Rover Defender von Roger und Anita. Wirklich ein Vorzeigeauto für das Reisen auf der ganzen Welt. Sie verschiffen nächste Woche von Darwin nach Südafrika. Viel Spass und Glück weiterhin

Der Land Rover Defender von Roger und Anita. Wirklich ein Vorzeigeauto für das Reisen auf der ganzen Welt. Sie verschiffen nächste Woche von Darwin nach Südafrika. Viel Spass und Glück weiterhin

Bye, bye America and England - nice to meet you. Sie ziehen per Autostopp weiter Richtung Katherine - viel Glück!

Bye, bye America and England - nice to meet you. Sie ziehen per Autostopp weiter Richtung Katherine - viel Glück!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir brechen unsere Zelte am 1.Juli 2010 in der Schweiz ab und fahren mit unserem Nissan Patrol von Basel über Griechenland, Türkei, Tibet bis Australien.Dann nach Argentinien bis Nordamerika.Von New York lassen wir uns wieder mit unserem Nissan Patrol nach Westeuropa verschiffen.Nach circa 2-3 Jahren werden wir voraussichtlich wieder in Basel ankommen.Dies wäre der Plan,welcher sicher anders rauskommen wird. Wir freuen uns auf euren Besuch (und nicht nur auf der Homepage!).
Details:
Aufbruch: 01.07.2010
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 02.07.2013
Reiseziele: Griechenland
Schweiz
Kroatien
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kasachstan
China
Tibet
Nepal
Laos
Kambodscha
Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor