Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
93.-96. Woche (MDP,BA,Ushuaia)
Mittwoch, 25. April 2012 (Ushuaia, fin del mondo)
Freitag, 30. März 2012 (Mar del Plata)
Am Abend gehe ich nach Güemes, setze mich draussen ins Café Hardi und beobachte die vielen Leute bei einem Café con Leche. Um halb zehn gehe ich ins Kerry Keel Pub und ich bin begeistert, wie viele Leute (speziell Südamerikanerinnen..) hier sind und hereinkommen. Ich unterhalte mich ein wenig mit meinen Bar Nachbarn in Spanisch und Englisch. Es ist sehr lustig und so ziehen wir nach Mitternacht weiter ins Pehuen, da es in dieser Bar Live Musik geben soll. Wir amüsieren uns bestens und ein sehr lustiger Tag geht morgens mit Sonnenschein zu Ende.... und ich freue mich auf mein Bett.
Samstag, 31. März 2012 (Mar del Plata)
Das Frühstück habe ich verpasst, da ich erst um fünf Uhr aufstehe. Nach einem super Nachtessen geht's schon wieder ins Pehuen. Heute spielt eine Argentinische Rock Band und es geht nicht lange, bis wir alle ausgelassen dazu tanzen. Beim nach Hause gehen sehen wir die Sonne diesmal nicht, das heisst, wir machen heute ein wenig früher Feierabend.
Sonntag, 1. April 2012 (Mar del Plata)
Heute bin ich eingeladen, mit Viviana und ihrem Sohn Nicanor an den "Playa Arena" zu gehen. Sie haben dort mit Freunden einen Strandplatz mit einem Zelt für das ganze Jahr gemietet. Man sitzt und liegt hier zwar sehr eng beieinander, fast wie Sardinen in der Dose, aber es herrscht eine sehr gute Stimmung, da sich hier alle kennen und es ist sehr unterhaltsam. Sobald die Sonne weg ist, kühlt es rasch ab und innerhalb von einer halben Stunde ist der Strand wie leer gefegt.
Montag, 2. bis 6. April 2012 (Mar del Plata)
Die Woche verbringe ich mit langen Spaziergängen und am Abend gehe ich meistens nach Güemes. Ich erhalte immer wieder E-Mails von Ana Maria, in welchen sie mich auf dem Laufenden hält. Adem benötigt doch glatte sieben (!) Tage, bis er die korrekte Bill of Lading mit Fedex nach Buenos Aires abschickt. Am 3. April sendet er uns die Tracking Nummer von Fedex, mit welcher wir auf der Website von Fedex schauen können, wo unsere Dokumente sind und wann die Dokumente ankommen. Schade, hat Adem so lange gebraucht, da das Schiff mit unserem Container und unseren Autos am Freitag, den 6. April in Buenos Aires angekommen ist und wir am Montag die Dokumente leider noch nicht haben werden. Für die Abholung unserer Fahrzeuge müssen wir mit den drei Original Bill of Lading (B/L) zuerst zur Schifffahrtsgesellschaft Maritima Heinlein gehen. Dort müssen wir ein Original der B/L abgeben um ein Dokument zu erhalten, welches bescheinigt, dass wir alles bei der Schifffahrtsgesellschaft bezahlt haben. Ana Maria hat die Rechnung von 1'800 Pesos bereits bezahlt. Die Zahlungsbestätigung erhalten wir jedoch erst nach der Abgabe der B/L. Danach geht es zur EMBA. Das ist eine Art Verzollungsbüro wo wir all unsere Dokumente abgeben müssen (B/L, Fahrzeug- und Führerausweise, Passkopien und die abgeschlossene Autoversicherungen). Hier erhalten wir dann auch die Bescheinigung, dass wir acht Monate mit unseren Autos in Argentinien fahren können. Nach der EMBA müssen wir an das Terminal 5 gehen wo unser Container steht. Dort müssen wir die Terminalgebühren von ca. 1'500.-US Dollar bezahlen. Danach sollten wir unsere Autos aus dem Container fahren können. Das wäre der theoretische Ablauf, welcher Ana Maria nach vielen Telefonaten und "Bürogängen" abgeklärt und herausgefunden hat.
Heute Abend bin ich zum Abendessen bei Viviana und Nicanor eingeladen. Nach einem einstündigen Fussmarsch komme ich bei ihnen zu Hause an und ich werde mit Empanadas, Chorizo, ensalada rusa und verschiedenen Rotweinen verwöhnt. Muchos gracias por todos Viviana!!
Samstag, 7. April 2012 (Mar del Plata / Buenos Aires)
Mein Zug fährt um 10.30 Uhr heute Morgen. Ich geniesse zum letzten Mal das Frühstücksbuffet und gehe zu Fuss zum Bahnhof. Mit zwei Rucksäcken vollbepackt - einer vorne und einer hinten - bin ich nach gut einer halben Stunde am Bahnhof. Bei Tageslicht sehen diese Bahnwagen schon ein wenig "speziell" aus. Vieles ist durchgerostet, einige Fenster sind eingeschlagen und praktisch alle Bahnwagen sind vollgesprayt. Ich denke nicht, dass diese Bahnwagen in der Schweiz zugelassen wären. Leider habe ich keine Fotos gemacht, was mich jetzt stört. Aber ich hatte da das Gefühl, dass es nicht so angebracht gewesen wäre. Nun denn, ich habe eine sehr gute Fahrt und höre die ganzen sechseinhalb Stunden ein Hörbuch auf meinem iPod. (Also ja, ist nicht mein iPod, sondern er gehört immer noch dem lieben Urs...). Schweizerisch pünktlich am Bahnhof Constitucion angekommen nehme ich die Subte und finde den Weg zur Wohnung von Mike und Ana Maria auf Anhieb. Ich werde freundlich empfangen und sie haben mir eine grosse Luftmatratze in der Küche zum Schlafen aufgestellt. Die beiden waren in den letzten Tagen praktisch nur zu Hause und so beschliessen wir, unser Wiedersehen bei einem klassischen Parilla zu feiern. Wir füllen unsere Bäuche und plappern uns die Köpfe voll.
Sonntag, 8. April 2012 (Buenos Aires)
Wir schlafen lange und verbringen den ganzen Sonntag in der Wohnung. Jeder ist mit sich und seinem Computer beschäftigt. Ich fühle mich sehr wohl mit Ana Maria und Mike. Ana Maria "verfolgt" unsere Dokumente im Internet und momentan befinden sie sich in Memphis. Eventuell morgen können wir sie in Empfang nehmen.
Montag, 9. April 2012 (Buenos Aires)
Unsere Dokumente sind am Zoll "hängengeblieben" und es wird heute immer noch nichts mit der grossen Befreiungsaktion unserer Autos. Wir bleiben praktisch den ganzen Tag zu Hause. Ana Maria und ich gehen kurz um die Ecke und kaufen etwas zum Abendessen ein. Das war's dann schon für heute.
Dienstag, 10. April 2012 (Buenos Aires)
Ana Maria telefoniert am Morgen mit der Fedex in Buenos Aires. Es sieht nicht so aus, dass wir heute die Dokumente erhalten. Also gehe ich an diesem wunderschönen Morgen ins achte Stockwerk. Dort oben ist eine sehr grosse Terrasse mit einem Swimmingpool. Ich lege mich ein wenig an die Sonne und mache nichts. Am Nachmittag holt mich Ana Maria vom Dachgeschoss, da sie ein wenig "raus" muss. Wir gehen zusammen mit dem Bus nach La Boca, trödeln ein wenig rum und besichtigen diesen wunderschönen Stadtteil. Wir gehen zu Fuss den ganzen Weg zurück und treffen im Centro Agustina, welche soeben von einer Hochzeitsfeier im Norden zurückgekommen ist. Wir trinken in der Fussgängerzone ein, zwei Bierchen und essen Fiambres und Rabas dazu. Danach gehen wir nach Hause und sind bereit, morgen die Dokumente zu empfangen.
Mittwoch, 11. April 2012 (Buenos Aires)
---> Tag 1: "Gefangen im Netz der Behörden"
Um zehn vor zwei Uhr nachmittags überreicht uns der Fedex Mann die Dokumente. Wir kontrollieren sofort die drei Bill of Lading Originale und sind froh, dass alles korrekt ist. Wir nehmen den Bus und fahren zur Schifffahrtsgesellschaft Maritima Heinlein SA, welche im Zentrum von Buenos Aires ihren Sitz hat. Ana Maria und Mike kennen die Adresse und den Weg auswendig, da sie schon ein paar Mal hier waren. Ich war auch bereits zweimal hier. Die Abwicklung geht rasch über die Bühne und zu unserem Vorteil kennen uns - ganz speziell Ana Maria - die meisten Angestellten. Wir erhalten die Bescheinigung, dass wir alles bezahlt haben. Danach gehen wir in die nächste Subte und fahren bis zum Bahnhof Retiro, welches auch die Endstation ist. Zu Fuss geht's weiter zur EMBA und wir kommen um halb vier Uhr dort an. Es sitzen ungefähr drei Personen auf der Holzbank und warten. Sieht nicht schlecht aus, finden wir und Ana Maria geht mit unseren Dokumenten ins Büro, um sich anzumelden. Die vier Beamten machen keinen erfreuten Eindruck und sagen ihr, dass wir draussen warten sollen, da man zuerst warten muss. Sie erhält eine Nummer, aber die Beamten sagen auch gleich, dass das heute nichts mehr wird. Andere Leute sind schon am Morgen gekommen und haben bereits lange gewartet; wir sollen morgen früh wieder kommen, aber wenn wir wollen, können wir auch warten. Im Büro wird gelacht und Mate getrunken und ich finde, dass dort nicht so richtig gearbeitet wird. Aber was sollen wir anderes machen als Warten? Das Büro ist bis um sechs Uhr abends geöffnet und kurz vor fünf Uhr sagt uns der Beamte, dass wir gehen sollen, da sie für uns heute bestimmt keine Zeit mehr haben. Wir zeigen ihm all unsere Dokumente und Kopien und fragen, ob diese Unterlagen für morgen genügen. Er sagt, wir müssen noch von unseren Pässen zwei Kopien von jeder beschrifteten Seite dazulegen, sonst ist alles in Ordnung. Wir gehen zu Fuss zum Terminal 5, damit wir einen Termin für das Auslösen unseres Containers erhalten. Wir kommen nach gut zehn Minuten "Marsch" kurz vor fünf Uhr dort an. Leider hat der zuständige Beamte schon Feierabend und wir müssen morgen früh nochmals kommen. Auf dem nach Hause Weg arbeiten wir unseren morgigen "Schlachtplan" aus.
Donnerstag, 12. April 2012 (Buenos Aires)
---> Tag 2: "Gefangen im Netz der Behörden"
Um halb acht Uhr ist Tagwach und wir fahren mit dem Bus zur EMBA. Ana Maria hat gestern den Busfahrplan studiert und wir kommen sehr früh bei der EMBA an und erhalten die erste Nummer. Da wir wissen, dass man zuerst eine gewisse Zeit "absitzen" muss, nimmt Mike auf der Holzbank Platz und Ana Maria und ich gehen zum Terminal 5 um die Terminalgebühren zu bezahlen und uns einen Termin für die Auslösung unseres Containers geben zu lassen. Der Beamte macht auf mich einen unsicheren, fast unterwürfigen Eindruck und nach ein paar Diskussionen und Erklärungen dürfen wir 1'500.-- US Dollar für die Auslösung unseres Containers bezahlen. Er gibt uns einen Termin für morgen um neun Uhr. Wir erhalten zudem eine E-Mail Adresse, bei welcher wir uns heute mit unseren Namen und Passnummern anmelden müssen. Nur so kommen wir morgen ins Terminal zum Depot. Nach eineinhalb Stunden gehen wir zurück zur EMBA und Mike ist schon ein wenig nervös, da er so lange auf uns warten muss. Er hätte ohne Dokumente nichts mit den Beamten machen können. Aber eben; es ist weiteres Warten angesagt. Mittlerweile sitzen fünf weitere Personen auf der Holzbank und warten. Das einzig beruhigende an der ganzen Sache ist, dass alle im gleichen Boot sitzen. Nach einigen Gesprächen mit den anderen Wartenden, erzählt jeder ungefähr dieselben Geschichten. Die Beamten lassen alle warten und finden immer wieder eine Unstimmigkeit auf den Dokumenten. Um halb zwei darf Ana Maria ins Büro. Irgendwie denke ich, dass der Beamte uns nicht so mag, denn, obwohl wir die erste Nummer haben, fragt er gar nicht nach der Nummer, sondern guckt der Holzbank entlang und fragt die anderen, wer denn als Nächstes dran ist. Aber wir kennen uns ja bereits ein paar Stunden und alle nicken zu uns. So, jetzt muss er uns einfach dran nehmen. Mike und ich müssen draussen warten. Ana Maria kommt bereits nach einer Viertelstunde wieder raus und wir müssen zur Schifffahrtsgesellschaft, da auf der Bill of Lading nicht steht, dass unser Container in Hongkong auf ein anderes Schiff umgeladen worden ist. Wir beschliessen, mit dem Taxi ins Zentrum zurückzufahren. Bei Maritima Heinlein erhalten wir einen Stempel und zurück geht's zur EMBA. Leider fährt die Subte momentan nicht, da eine Demonstration im Gange ist. Auch die Taxis können uns nicht fahren, da - gemäss Taxifahrer - viele Lastwagen den Verkehr zu den Terminals blockieren. Ana Maria sucht uns in ihrem schlauen Büchlein einen Bus heraus und wir fahren mit dem Bus zur EMBA. Die Holzbank ist immer noch gut gefüllt und Ana Maria klopft an die Bürotür und sagt sehr freundlich und mit viel Geduld dem Beamten, dass wir den Stempel erhalten haben und wir draussen auf der Holzbank warten bis er Zeit für uns hat. Ich denke, das hat ihm gefallen, denn da war doch das erste Mal ein Anzeichen von einem Lächeln bei ihm zu sehen. Nach zehn Minuten darf Ana Maria ins Büro und bleibt sehr lange drinnen. Für Mike und mich ein gutes Zeichen. Ich gehe zu Fuss zum Bahnhof Retiro und suche eine Internetverbindung, damit ich das E-Mail mit unseren Angaben an das Terminal 5 abschicken kann. Nach knapp einer Stunde bin ich zurück und Ana Maria kommt ein wenig später - ein bisschen gezeichnet - wieder aus dem Büro. Sie sagt, dass wir zum Terminal 5 gehen müssen. Bei der Eingabe unserer Daten in den Computer, ist eine Fehlermeldung aufgetreten, welche sie hier nicht beheben können. Sie wissen leider nicht, was das für ein Fehler ist, aber wir sollen es beim Terminal versuchen. Sie sagen noch, dass wir wirklich Pech haben.... Wir gehen mit der ausgedruckten Computer Fehlermeldung zum Terminal und verlangen die zuständige Chefin, eine gewisse Carmen. Carmen kommt nicht, aber unser "unterwürfiger" Beamter kommt dahergeschlichen. Ana Maria und er reden sehr lange miteinander und ich brauche da gar keine Spanischkenntnisse um zu verstehen, dass er nicht weiss, was das für ein Problem sei und er alles korrekt gemacht habe. Mittlerweile ist es halb sechs Uhr abends und wir können jetzt nichts mehr unternehmen. Wir beschliessen nach Hause zu gehen und hoffen, dass es morgen dann schon irgendwie weitergeht. Wir fahren erschöpft mit dem Bus nach Hause. Ja, und morgen holen wir unsere Autos! Bestimmt!!!
Freitag, 13. April 2012 (Buenos Aires)
---> Tag 3: "Gefangen im Netz der Behörden"
DIE BEFREIUNG!!
Wieder dieselbe Prozedere am Morgen. Halb acht Uhr aufstehen und mit dem Bus ans Terminal 5. Wir melden uns an der Pforte und erhalten einen Batch, mit welchem wir in das Terminal reinkommen. Nach dem Drehkreuz müssen wir an einer Haltestelle warten, bis uns ein Shuttle Bus zum Depot fährt. Dort angekommen werden wir von einem freundlichen Mann empfangen. Er sagt uns, dass wir heute unsere Autos erhalten, aber dass uns ein langer und geduldiger Tag bevorsteht. Er sagt, dass wir uns beim "Polen" melden sollen und danach geht's los. Wir gehen zum Container, kontrollieren die Plombe und ein Depotmitarbeiter schneidet mit einer Riesenzange die Plombe entzwei. Mittlerweile stehen über sechs Leute bei uns, welche das Öffnen des Containers bezeugen. Wir wissen nicht, welches Auto vorne und welches hinten im Container eingeladen wurde, da wir in Sydney beim Verladen unserer Autos nicht dabei sein konnten/durften (wer erinnert sich noch an diesen Bericht?? Ja, es war der 17. Januar 2012). Wir hoffen, dass wir zuerst den Toyota Landcruiser herausfahren können, da ich glaube, dass meine Batterie nach so langer Zeit sicher "flach" ist. In Canberra, als es null Grad in der Nacht hatte, sprang mein Nissan Patrol ja nicht mehr an. Trotz der Plombe ist es ein komisches Gefühl, als die Türen des Containers geöffnet werden. Ist alles drin? Ist etwas beschädigt? Stehen unsere Autos noch auf allen vier Rädern? Oder was weiss ich, was wir sonst noch für Gedanken haben. Wir haben Glück und alles sieht auf den ersten Blick gut aus. Mike fährt sein Auto locker & gekonnt rückwärts raus. Danach setze ich mich in den Nissan Patrol und die Kontrolllämpchen leuchten alle. Das stimmt mich zuversichtlich, jedoch geht beim Drehen des Zündschlüssels überhaupt nichts. Ich versuche es nochmals und muss fast eine Sekunde beim Anschlag warten. Und siehe da: ER LÄUFT!! Vermutlich stimmt irgendetwas mit den Kontakten nicht, aber das kann ich später klären und erledigen. Tja, der Urs wüsste jetzt sicher, wo und was das Problem ist. Der Reifen vorne links hat praktisch keine Luft mehr, sonst ist alles okay. Wir müssen unsere Autos in eine Lagerhalle fahren und Mike und ich besorgen uns noch die acht Spannsets, mit welchen unsere Autos im Container befestigt waren. Ein Glücksgefühl überkommt uns und wir sind bereit für die administrativen Angelegenheiten. Es stellt sich ein Mann mit dem Namen Victor von der Zollbehörde uns vor. Er sagt, er gibt jetzt den nächsten Schritt im Computer ein und wir sollen die restlichen benötigten Unterlagen bei der EMBA holen. Die Fehlermeldung wird dann dort nicht mehr erscheinen. Danach sollen wir wieder in sein Büro kommen. Wir warten auf den Shuttle Bus, fahren zurück zur Pforte, geben unseren Batch ab und gehen zu Fuss zu EMBA wo wir um zehn Uhr ankommen. Dort sitzt nur eine Person auf der Holzbank und Ana Maria meldet sich geduldig und brav bei unserem Beamten im Büro. Er sagt, wir sollen warten bis er uns ruft. Ich gehe uns in der Zwischenzeit Café con Leche, Gipfeli und Sandwiches besorgen; könnte ja länger dauern. Wir haben schon in den letzten beiden Tagen beobachtet, dass immer wieder die Beamten mit Dokumenten rauskommen und eine Treppe hochgehen. In diesem oberen Büro sitzt der Chef, welcher die letzte benötigte Unterschrift auf die Dokumente setzt. Ana Maria kann reingehen und der Beamte erklärt der wartenden Person, dass wir bereits gestern hier waren und daher sie zuerst an der Reihe ist. Das klingt ja gut und Mike und ich sehen, dass nach einer gewissen Zeit jemand mit unseren Dokumenten in die oberen Büros geht. Um zwölf Uhr kommt Ana Maria leider nicht mit einem Lächeln aus dem Büro. Die Dokumente wurden alle bearbeitet, gestempelt und es hat auch viele Unterschriften darauf. Bei der Eingabe in den Computer blockiert dieser jedoch und keiner im Büro kann weiterhelfen. Es versucht sogar eine andere Person, die Daten einzugeben. Leider ohne Erfolg. Sie sagen, dass der Fehler ziemlich sicher beim Terminal 5 liege und wir dorthin gehen sollen. Okay, wieder zu Fuss zum Terminal 5 und wir verlangen nochmals diese Carmen. Leider ist Carmen nicht auffindbar und ratet mal, wer dann nach einiger Zeit auftaucht: Unser "Unterwürfiger". Er erklärt wieder, dass er alles korrekt gemacht habe und er nicht weiss, was da nicht funktioniert. Er nimmt Ana Maria ein wenig zu Seite und flüstert ihr zu, dass wir das dann beim Zoll schon "regeln" können. An der Pforte beantragen und erhalten wir wieder einen Batch, gehen durchs Drehkreuz und warten auf den Shuttle Bus. Am Depot gehen wir in Victors Büro und er sagt, dass das Depot leider um zwei Uhr schliesse und er nichts mehr für uns machen kann. Ana Maria sagt ihm, dass es erst zwanzig vor Eins ist. Daraufhin nimmt er das Telefon und spricht mit jemandem. Er legt das Telefon auf, nimmt sein Handy und verschwindet um die Ecke in ein Büro. Wir hören nur noch, dass er ins Handy so etwas wie: "Was machen wir jetzt mit denen?" sagt und danach hören wir nichts mehr. Nach zwei Minuten kommt er zurück und sagt, dass jetzt Mittagspause ist und um zwei Uhr die Angestellten wieder hier sind um sich um uns zu kümmern: Er geht jetzt auch in die Mittagspause. Klingt komisch, aber genauso ist es abgelaufen und wir fragen uns einmal mehr, wie oder was wir hätten anders machen sollen??? Wir warten also eineinhalb Stunden, bis jemand im Büro auftaucht. Es ist eine ganz freundliche Frau, welche sich nach ein paar Fragen unsere Dokumente schnappt und diese in den Computer eingibt. Ich muss dazu noch sagen, dass Ana Maria - das schlaue Füchslein - all unsere Unterlagen von der EMBA mitgenommen hat. Es hat überall schon viele Stempel und Unterschriften drauf, aber bestimmt noch nicht alle. Wir drei schauen uns fragend und skeptisch an, als diese nette Frau beginnt unsere Daten einzugeben. Ach, Pech gehabt. Sie schaut fragend in den Computer und kommt zu uns und schaut die Unterlagen an. Sie ist wenigstens lösungsorientiert und versucht, den Fehler zu finden. Ein Blick auf unsere Dokumente und alles ist klar. Der Fehler liegt daran, dass es zwei Möglichkeiten (Vorgangsarten) gibt, die Daten in den Computer einzugeben. Unser lieber (unterwürfiger) Angestellter von der BACTSSA startete den Vorgang mit einer anderen Art, als die EMBA unsere weiteren Daten eingab, claro?? Die Frau sagt, so einen Fehler hat es schon einmal gegeben, aber sie war zu diesem Zeitpunkt in den Ferien. Man muss alles löschen und neu eingeben, dazu braucht es jedoch einen Vorgesetzten. Da wäre mal Victor, ihr Chef und diese Carmen, die Vorgesetzte bei der BACTSSA. Die gute Frau telefoniert überall rum und versucht irgendeine Person zu finden, welche uns helfen kann. Zwei Stunden später stellt sich heraus, dass Victor nicht ans Telefon geht und heute vermutlich auch nicht mehr ins Büro zurückkehrt. Carmen hat heute frei genommen. Es gibt noch eine Person beim Terminal 4, welche das erledigen kann. Dieser will diese Daten jedoch nicht löschen, da er für das Terminal 5 nicht zuständig ist und er nicht weiss, ob das sein Kollege vom Terminal 5 gut fände. Wir müssen zurück zur EMBA. Wieder das Warten auf den Shuttle Bus, auschecken und zu Fuss zur EMBA. Ana Maria rein ins Büro und Mike und ich nehmen auf der Holzbank Platz. Jetzt fängt das Bangen an. Um sechs Uhr schliesst das Terminal und wir machen uns Mut, dass wir es schon noch schaffen werden. Nach einer Viertelstunde kommt Ana Maria raus und sagt zu Mike und mir, dass wir zurückgehen und beim Depot warten sollen. So können wir bereits unsere Batches für den Zutritt machen lassen und sie kommt dann später nach. Wieder zu Fuss zurück zum Terminal 5 und leider ist unser Pförtner nicht mehr da. Es sitzt jetzt eine Pförtnerin da und Mike und ich schaffen es nicht, ihr zu erklären, dass wir einen Batch fürs Depot benötigen. Sie meint, dass wir Matrosen sind, welche auf ein Schiff wollen. Sie fragt uns die ganze Zeit, auf welches Schiff wir denn müssen und wir sind der Meinung, dass sie wissen will, mit welchem Schiff denn unser Container hier am Hafen angekommen ist. Diskussionen hin und her und bis wir unsere Batches erhalten, kommt auch schon Ana Maria winkend mit den Dokumenten. Mike und ich Matrosen; tstststs.... Mit dem Shuttle Bus zurück zum Depot und Ana Maria klärt uns auf, was und wie sich alles in der EMBA zugetragen hat. Das Problem war einzig, dass unser Beamter bei der EMBA nicht wusste, welchen "Knopf" er drücken musste. Vorhin waren vermutlich die "Schlaueren" im Büro und erledigten die Eingabe unserer Daten. Nach der Eingabe unserer Daten nahm Ana Maria die Dokumente, ging hoch in das obere Büro und gab einem Angestellten unsere Dokumente und sagte, der Chef müsse diese auch noch unterschreiben. Ich glaube, Ana Maria kann morgen dort arbeiten gehen. Zurück bei unserer netten Zollangestellten konnten unsere Daten und Dokumente endlich im Computer eingegeben werden. Jetzt müssen wir auf die Drogenhunde warten. Sie waren noch bis vor zehn Minuten hier und jetzt müssen wir warten, bis sie wieder hier sind. Mittlerweile ist es zehn nach fünf Uhr und es kommen drei oder vier weitere Zollbeamte. Wir dürfen unsere Autos aus der Lagerhalle rausfahren und müssen sie komplett ausräumen. Die Drogenhunde kommen nicht, das machen jetzt die vier Zollbeamten. Ich habe keine Probleme, mein Auto komplett auszuräumen. Ich denke einfach, dass es mit der Zeit einfach nicht mehr reichen wird. Aber das Denken muss ich hier wirklich den Beamten überlassen. Die interessieren sich gar nicht für mein Auto und meine Sachen. Alle schleichen um den Toyota von Ana Maria und Mike herum und untersuchen ihn sehr genau. Ana Maria hat ein paar Wortfetzen aufgeschnappt, dass sie ein Mail erhalten haben und sie besonders den Wagen der Kolumbianerin auf Drogen untersuchen sollen. Ana Maria ist sich nicht ganz sicher, aber sie glaubt gehört zu haben, dass der Mailabsender Victor war. Später schauen sich die Zollbeamten auch noch mein Auto und meine Utensilien an. Ich muss das Dachzelt aufstellen und nach ein paar Minuten war ich und mein Auto "sauber". Mike bleibt bei den Autos während Ana Maria und ich ein paar Formulare ausfüllen und unterschreiben müssen. Es ist mittlerweile nach sechs Uhr und es kommt ein wenig Hektik auf. Die Zollangestellte möchte in ihr wohlverdientes Wochenende und wir müssen unsere neuen Formulare noch in ein weiteres Büro bringen. Der "Pole" gibt dem nächsten Büro zu verstehen, dass die Autos nicht mehr in der Lagerhalle sind und dass er die Halle jetzt schliesst. Das heisst, sie müssen uns heute noch rauslassen - so verstehe ich das zumindest. Die Zollangestellte ist mittlerweile recht nervös und verwechselt in der Hektik einige Formulare. So steht jetzt auf meiner Fahrerlaubnis die Passnummer von Ana Maria und umgekehrt und sie tackert auch Ana Maria's Dokumente an meine und umgekehrt. Aber Ana Maria und ich sind ja geprobte "Dokumentenverwalter" und erledigen die Arbeit der Zollangestellten. Viele Angestellte vom Depot hängen rum und warten, bis wir endlich fertig sind. Endlich gehen unsere Dokumente ins letzte Büro wo wir auch unsere Ausfahrtsbescheinigung erhalten sollen. Es ist bereits dunkel und siehe da; da fehlt doch tatsächlich wieder einmal eine Nummer auf den Dokumenten. Auf der Bill of Lading fehlt unsere Passnummer. Wieder einmal etwas Neues und jetzt wird wild hin- und her diskutiert. Ana Maria muss nochmals an den Terminal 5 Schalter. Der Shuttle Busfahrer hat jedoch bereits Feierabend und ein Depotangestellter fährt Ana Maria mit einem Wagen weg. Ich gehe mal zu Mike und halte ihn auf dem Laufenden. Der Gute wartet doch auch schon eine gute Stunde hinter der Lagerhalle und bewacht unsere Autos ohne zu wissen, was wir da in den Büros treiben. Ana Maria kommt lange nicht und der Bürochef kommt zu mir und fragt mich, wo denn diese Frau ist. Ich weiss es nicht, denn er hat sie ja weggeschickt. Er ist recht unfreundlich zu mir, aber ich weiss ja wirklich nicht, wann sie zurückkommt. Genau in diesem Moment kommt sie zurück und übergibt dem Büro unsere Dokumente. Der "Pole" kommt mit ein paar Dokumenten zurück und übergibt sie dem Schalter. Er sagt, eigentlich müssen wir noch etwas bezahlen aber da die Büros geschlossen sind, muss das die BACTSSA übernehmen. Ein paar Fragezeichen mehr für mich. Endlich kann auch die nette Zollangestellte Feierabend machen. Sie sagt uns, dass sie dem Beamten am Ausgang Bescheid gegeben hat, uns ohne langes Kontrollieren passieren zu lassen. Um 19.17 Uhr sind wir am Terminalausgang und können rausfahren. Leider funktioniert mein rechter Scheinwerfer nicht aber ich mache die Nebelleuchten an und wir fahren zur nächsten Tankstelle. Reifen aufgepumpt und vollgetankt fahren wir dank dem Navigationsgerät von Mike im dichten Verkehr von Buenos Aires sicher nach Hause. Ana Maria hat zwei Parkplätze im Innenhof ihrer Wohnung organisiert und wir können dort parken. Die Einfahrt in den Innenhof schaffen wir knapp, da die Höhe der Einfahrt kein Zentimeter tiefer sein darf. Geschafft!!! Wir feiern unsere Befreiungsaktion in der Pizzeria Pertutti bei Speis & Trank.
Samstag, 14. April 2012 (Tigre)
Heute fahren wir in das vierzig Kilometer entfernte Tigre. Ana Maria und Mike kennen dort Lucas von ihren Ausflügen und Kursen über Permakultur. Lucas' Vater besitzt dort eine Autowerkstatt hat. Er renoviert alte Autos und Lucas meint, dass sich sein Vater Fernando über uns mit unseren Autos sicher freuen wird. Leider passiert mir bei der Ausfahrt aus dem Innenhof ein Ungeschick. Zuerst fährt Mike raus und hängt ein wenig am Ausfahrttor mit dem hinteren Teil seines Gepäckträgers an. Es passiert jedoch nichts. Als ich hinter ihm hinausfahren will, geht das Tor automatisch zu. Ich warte bis Ana Maria den Toröffner nochmals betätigt und fahre langsam los. Mein Auto ist ja nicht so hoch wie der Toyota und sollte daher keine Probleme haben. Leider sehe ich zu spät, dass sich das Tor nicht bis ganz nach oben geöffnet hat - warum auch immer. Ich hänge oben an und trete sofort auf die Bremse, jedoch zu spät. Ich bin mit dem Zelt hängengeblieben und der obere Teil meines Zeltes hat sich um knapp zwanzig Zentimeter "vermurkst". Ich fahre ein wenig zurück und Ana Maria hält das Tor hoch während ich rausfahre. Auf der ganzen Fahrt nach Tigre benutze ich keine schönen Wörter in meinem Kopf. Mann!! Einen Tag habe ich nun das Auto und schon das. Ich rege mich unglaublich über mich selbst auf. Bei der Ankunft im Haus von Lucas, wo sich auch die Werkstatt von Fernando befindet, kommt das Glück zu mir zurück. Ich habe nicht nur Glück, sondern auch einfach gute Freunde. Fernando ist Schreiner, Schweisser, Elektriker, Automechaniker und einfach Alles. Er plaudert drauflos und Ana Maria muss Mike und mir alles übersetzen. Fernando geht momentan an Krücken, da er (so habe ich das verstanden) vier Meter vom Haus runtergefallen ist. Der gebrochene Fuss wurde mit Knochen von seiner Hüfte operiert. Nichts desto trotz schaut er sich mein entstelltes Dachzelt an und sagt, dass wir das ohne Probleme reparieren können. Es geht nicht lange und er schraubt an meinem Dachzelt rum. Er springt einbeinig die Leiter rauf und runter, schraubt die Teile auseinander, während ich ihm die Werkzeuge aushändige. Wir müssen alle verbogenen Metallstangen und Platten demontieren, damit er diese auf seiner Werkbank richten kann. Später kommt Lucas von seinem Zimmer und ich erkläre ihm, dass ich eigentlich ein Brett in mein Auto einbauen will, damit ich im Auto drinnen schlafen kann. Mittlerweile arbeiten alle an meinem Auto und am wenigsten ich. Mike repariert zusammen mit Fernando mein Dachzelt, Lucas sucht ein Holzbrett und andere Teile für mein grosses Autobett, während ich das Auto ausräume. Die vier Winterräder und die Sandbleche befestige ich - mit grosser Unterstützung von Fernando & Co. - mit den "Containerspannsets" auf dem Dach. Die drei Dieselkanister und die Schaufel befestigen wir hinten auf dem Veloträger. Ab und zu gibt es eine Pause und Fernando zeigt uns seine Sammlung von Oldtimern, welche er wieder Instand stellt. Ach, ich könnte so viel über die Werkstatt und die Arbeit von Fernando erzählen; er ist einfach ein Unikum. Währendem er das Holz für mein Bett zubereitet, lässt er auf einem alten Schallplattenspieler Tango laufen. Nachdem das Zelt repariert und das Bett montiert ist, gibt es Essen. Lucas und Ana Maria haben uns einen "Snack" zubereitet. Es gibt selbstgemachtes Brot, Pizza oder man kann es auch à la Lucas nennen. Mittlerweile ist es zehn Uhr abends und Ana Maria und Mike müssen und wollen noch nach Buenos Aires in ihre Wohnung fahren. Sie müssen am Montag die Wohnung in sauberen Zustand abgeben und wollen sicher nochmals in einem Bett schlafen - ohne den Patric in der Küche.... Fernando verabschiedet sich auch. Er wohnt nur fünf Strassen weiter entfernt und kann ohne Probleme selbst mit seinen Krücken nach Hause gehen. Ich werde meine erste Nacht im Auto in meinem neuen Bett verbringen. Ich kann hier vor der Werkstatt und dem Haus von Lucas das Auto stehen lassen. Nach der Verabschiedung von Fernando ( Muchas, Muchas Gracias Fernando, eres increible!!) und Ana Maria & Mike (wann werden wir uns wiedersehen??) bin ich müde und will schlafen gehen. Ich darf die Dusche benutzen und plaudere danach noch recht lange mit Lucas. Aber irgendeinmal gehe ich schlafen.
Sonntag, 15. April 2012 (Mar del Plata)
Die Nacht durch hat es ein wenig geregnet und ich habe super in meinem neuen "Autohausbett" geschlafen. Nach einem langen und unterhaltsamen Frühstück verabschiede ich mich von Lucas. Hasta luego Lucas y Gracias!! Um die Mittagszeit fahre ich los in Richtung Mar del Plata. Ich möchte Viviana und Nicanor mit dem Nissan Patrol einen Besuch abstatten. Gestern wäre ich bei einer Geburtstagsfeier mit Freunden von Viviana eingeladen gewesen, aber das war leider zu knapp. Hätte mir sicher gefallen mit den Argentiniern und natürlich Argentinierinnen zu feiern. Mein neues TomTom funktioniert nicht. Keine Ahnung was das soll. Aber ich erhalte einfach kein GPS Signal. Wie soll ich denn nur das Haus von Viviana in Mar del Plata finden? Zuerst fahre ich mit Hilfe der Skizze von Lucas aus Tigre raus auf die Autobahn in Richtung Buenos Aires und Mar del Plata. In Mar del Plata fahre ich in das Hotel America, wo ich vor einer Woche "gehaust" habe. Hier habe ich Internetempfang und kann eine E-Mail an Viviana senden. Alles klappt hervorragend und wenig später steht mein Nissan Patrol im grossen Garten bei ihrem Haus. Bei Viviana und Nicanor gibt es ein wunderbares Nachtessen: Lasagne mit Malbec.
Montag, 16. April 2012 (Mar del Plata)
Gut ausgeschlafen mache ich mich an die Feinheiten des Beladens und Bepackens des Nissan Patrol. Ich gehe auch ein wenig Esswaren einkaufen. Ich benötige den ganzen Tag, bis alles an seinem Ort hängt und versorgt ist. Ich bin zufrieden und froh, dass es morgen endlich losgehen wird. Zufall oder Schicksal? Morgen werden es auf den Tag genau drei Monate her sein, dass ich mein Auto beim Depot in Sydney hinterliess. Für heute Abend sind wir bei Freunden von Viviana eingeladen. Es ist beschämend, dass ich mich nicht mehr an alle Namen erinnern kann. Es ist ein wunderschöner Abend mit wieder einmal total freundlichen und sehr sympathischen Leuten. Ich erhalte viele Tipps für meine Reise nach Ushuaia und wir studieren alle die verschiedensten Land- und Strassenkarten. Nach dem Begrüssungsbier mit Salami, Käse und Brot gibt es zum Abendessen zwei grosse Pizzas und natürlich noch mehr Bier. Am Tisch sitzen noch ungefähr fünf oder sechs Kinder und die Stimmung ist ausgezeichnet. Die Schwester von Viviana arbeitet bei einem Zahnarzt hier in Mar del Plata und da ich seit zwei Jahren nicht mehr beim Zahnarzt zur Kontrolle und Zahnreinigung war, wird für mich ein Zahnarzttermin für Morgen um halb elf Uhr organisiert. Und wieder einmal ein Riesendankeschön an Viviana, Bravo!!
Dienstag, 17. April 2012 (Bahia Blanca)
Heute Morgen ist es vermutlich das letzte Mal, dass ich ein wenig im Internet rumsurfen kann. Ab heute bin ich wieder "on the Road" und nicht mehr so viel im Netz anzutreffen. Ich kann sogar das Problem mit meinem TomTom Gerät lösen. Viele TomTom Geräte hatten per Ende März ein Problem mit dem Empfang der GPS Signale. Nachdem ich die Updates heruntergeladen habe, funktioniert mein TomTom wieder bestens. Um halb elf Uhr gehe ich zum Zahnarzt und die Schwester von Viviana kontrolliert und reinigt meine Zähne. Alles in bester Ordnung und ich bezahle 240 Pesos (Fr. 50.--). So, aber jetzt geht es los. Nach ein paar Kilometer kommt die erste Polizeikontrolle auf der Hauptstrasse. Der Polizist steht zuerst vor mein Auto, schaut auf den Frontbügel, die Nebellampen und zusätzlichen Scheinwerfer und schüttelt den Kopf. Danach verlangt er meine Dokumente und begutachtet den hinteren Teil meines Autos. Er schüttelt wieder den Kopf. Ich muss aussteigen und er erklärt mir, dass der Frontbügel und die zusätzlichen Lampen nicht erlaubt sind. Ich verstehe natürlich nicht alles, was er mir in Spanisch erzählt, aber das ist unmissverständlich. So stehe ich da und sage nichts. Spanisch verstehen ist für mich ja schon schwierig, aber sprechen und dann noch alles erklären, ist unmöglich. Es geht nicht lange und er holt seinen Chef. Der sieht aber sehr wichtig aus und ich gehe mit ihm in sein Polizeihäuschen. Zuerst kontrolliert er jedes Dokument. Führer- und Fahrzeugausweis, die Berechtigung zum Fahren in Argentinien und die Versicherung. Er benötigt gute zehn Minuten, mit dem Kontrollieren und Vergleichen all der Zahlen und Buchstaben. Danach holt er den Bussenkatalog hervor und erklärt mir, dass der Frontbügel nicht erlaubt sei. Das mache 907.45 Pesos (ca. Fr. 200.--). Die Anhängerkupplung sei auch nicht erlaubt, das heisst, sie ist nur erlaubt, wenn auch etwas dranhängt. Wenn nichts dranhängt, dann muss sie entfernt werden. Nochmals 907.45 Pesos. Der Veloträger mit den Kanistern schaue über die hintere Stossstange heraus und sei somit auch nicht erlaubt. Nochmals 907.45 Pesos. Er zeigt mir jeweils auf den Paragraphen der Busse. Es ist für mich jedoch unmöglich, das zu Übersetzen. Er sagt, dass er mir eine Busse von 2'722.35 Pesos geben und ich diese bei dem Zollübergang nach Ushuaia bezahlen muss. Ich versuche ihm in Spanisch zu erklären, dass bei der Inspektion am Zoll in Buenos Aires alles in Ordnung gewesen wäre und dass ich mittlerweile in über fünfundzwanzig Ländern mit diesem Fahrzeug gewesen bin. Er redet viel mit mir und ich verstehe die meisten Worte nicht, aber dann sagt er plötzlich, dass er von den drei Bussen von je 907.45 auf eine Busse von 907.45 runtergehe. Ich sage "Gracias" und er redet weiter. Ich weiss nicht genau, was er weiter zu mir sagt, da ich wirklich nichts verstehe. Ein bisschen später - nach langem und vielem Blablabla - wird er recht ernst und deutet mir mit einer Handbewegung an, dass ich gehen soll. Ich soll den Frontbügel, die Lampen, die Anhängerkupplung und den Veloträger in der nächsten Stadt demontieren und jetzt gehen. Ich traue ihm nicht so ganz und frage, ob das jetzt alles ist und ich losfahren kann. Er gibt mir keine Antwort, steht auf, verlässt das kleine Polizeihäuschen und geht fort. Ja, und das mache ich dann auch. Ich verabschiede mich von den beiden anderen Polizeibeamten und bin ein wenig verunsichert, was es denn auf sich hat mit dem Frontbügel, der Anhängerkupplung und dem Veloträger. Später komme ich an einer Kontrolle vorbei, wo ich nach Früchten oder Gemüse gefragt und kontrolliert werde. Später passiere ich eine weitere Polizeikontrolle, welche jedoch sehr freundlich ist. Das Fahren macht enormen Spass und mir geht es hervorragend. Die Landschaft und einfach alles gefallen mir. Mir geht es gut. Was mich auch freut, ist der niedrige Treibstoffverbrauch. Die von Fernando empfohlene Dachbepackung erweist sich als sehr treibstoffsparend. Langsam wird es dunkel und ich muss meine erste Übernachtung "organisieren". Ich habe gehört, dass man sehr gut bei den Tankstellen übernachten kann - umsonst. Ich fahre zu einer YPF Tankstelle und tanke erst mal auf. Danach fahre ich ein wenig um die Tankstelle herum und suche mir ein Plätzchen, wo ich parken kann. Es hat sehr viele Lastwagen hier und ich fühle mich sicher. Apropos Sicherheit: Ich fühle mich hier bis jetzt in Argentinien sehr sicher und bin umgeben von freundlichen und interessierten Menschen. Die einzige Unsicherheit kommt bei mir bei den Beamten und Polizisten auf. Das ist mein momentanes Gefühl und Befinden. Zum Nachtessen mache ich mir einen Thonsalat à la Dillier mit einem Glas Malbec.
Mittwoch, 18. April 2012 (Puerto Madryn)
Ich habe super geschlafen und fülle meine Thermoskanne mit heissem Wasser, welches man für zwei Pesos (vierzig Rappen) rauslassen kann. So kann ich meinen geliebten Pfefferminztee auf der Fahrt geniessen. Die Gegend hier ist flach und steppenartig. Der Wind ist bis jetzt noch nicht so stark, wie mir vorausgesagt wurde. Ich komme vor Einbruch der Dunkelheit in Puerto Madryn an. Puerto Madryn liegt am Golfo Nuevo und ist bekannt für Whale watching. Bei der Einfahrt in den Ort gibt es wieder eine Polizeikontrolle. Das ist mittlerweile die vierte oder fünfte Polizeikontrolle und ich kann die Kontrolle problemlos passieren. Ich finde einen öffentlich Parkplatz im Zentrum direkt am Meer. Ich habe eine wunderschöne Aussicht und werde hier auch übernachten. Es ist schon von Vorteil, dass ich nicht mehr mein Dachzelt aufstellen muss, sondern einfach nach hinten gehen und mich schlafen legen kann. Bevor ich jedoch nach hinten "husche", wird die Stadt noch ein wenig abgelaufen. Um halb acht gehe ich in den Margarita Pub, wo ich bei Bier und etwas Essen am Reisebericht weiterschreibe.
Donnerstag, 19. April 2012 (Garayalde)
Uups, hab ich doch bis nach elf Uhr geschlafen. Ich gehe tanken und stelle mit Freude fest, dass ich für die bis jetzt gefahrenen 1'600 Kilometer knappe zehn Liter Diesel auf hundert Kilometer benötigt habe. Ich versuche jeweils vor sechs Uhr abends meinen Übernachtungsplatz gefunden zu haben, denn nach sechs Uhr wird es dunkel und ich mag es nicht im Dunkeln zu fahren und zu suchen. Ich halte an einem kleinen Ort mit dem Namen Garayalde und suche mir bei der Tankstelle mein Plätzchen. Auf den letzten hundert Kilometer ist der Wind enorm stark und wenn ich jetzt so im Auto liege, pfeift der Wind sehr laut.
Freitag, 20. April 2012 (Puerto San Julian)
Ich frühstücke an der Tankstelle und tanke Diesel. Jetzt kämpfen der Nissan Patrol und ich gegen den Wind. Der ist wirklich sehr stark und ich halte an und steige aus. Ich will mal die Stärke des Windes spüren und der ist wirklich gewaltig - ich hebe fast ab. Gegen den Wind komme ich in Puerto San Julian an und stelle beim Tanken fest, dass ich über siebzehn Liter Treibstoff auf hundert Kilometer verbraucht habe. Unglaublich! Ich bleibe bei dieser sehr grossen YPF Tankstelle und suche mir den bestmöglichen windgeschützten Platz. Ist nicht ganz einfach, aber ich bin zufrieden. Danach setze ich mich ins Café wo ich meinen Laptop am Strom anschliessen kann und schreibe ein wenig an meinem Reisebericht weiter. Ich gehe um zehn Uhr schlafen und freue mich auf morgen. Morgen habe ich vor, die Fähre von Punta Delgada nach Tierra del Fuego zu nehmen. Hierzu muss ich zuerst über die Grenze nach Chile. Es steht mir wieder eine windige und kalte Nacht bevor, aber ich bin gut gewärmt und geschützt in meinem Nissan Patrol.
Samstag, 21. April 2012 (San Sebastian, Chile)
Ab und zu erwache ich durch den heulenden Wind oder wenn ein Lastwagenfahrer wieder einmal zum Aufwärmen seinen Motor laufen lässt. Aber ich schlafe eigentlich recht gut und gönne mir heute Morgen - nach vier Tagen wieder einmal... - eine schöne, lange und warme Dusche für fünf Pesos. Danach frühstücke ich etwas und tanke den Nissan Patrol voll. Ich fahre um neun Uhr los, bin fit und bin gespannt auf den Grenzübergang, die Fähre und natürlich auf Feuerland. Der Wind ist immer noch unglaublich stark aber das Fahren und die Landschaft gefallen mir sehr. Der Grenzübergang ist sehr gut organisiert. Es gibt den Schalter 1 für die Einwanderung, den Schalter 2 für die Fahrzeuge und den Schalter 3 für die Warendeklaration. Die Zollbeamten von Argentinien und Chile sitzen jeweils am selben Schalter nebeneinander. Die Beamten sind alle sehr nett und freundlich und wickeln ihre Arbeit rasch und routiniert ab. Beim Fahrzeugschalter gibt es leider ein Problem. Meine Autonummer, BL 57118, finden sie im Computer nicht, obwohl ich alle benötigten Unterlagen dabei habe. Mich wundert das überhaupt nicht, nach dem dreitägigen Formularmarathon in Buenos Aires. Die Beamtin ruft nach Buenos Aires an, fragt nach, was die denn dort mit meinen Dokumenten gemacht haben und erledigt die Sache in zehn Minuten. Sie erhält eine fast unendliche, ellenlange Nummer, welche sie im Computer eingeben muss und schon nimmt der Chilenische Zollbeamte meine Papiere und gibt mir eine Fahrgenehmigung für Chile. Am dritten Schalter gibt's noch einen Stempel und dann heisst es; Hasta luego y ciao. Ich fahre nach Punta Delgada an den Hafen. Es stehen ein paar Lastwagen und Autos an und warten auf die Fähre. Ich steige aus und frage den Fahrer vor mir, ob ich ein Ticket benötige, respektive wo ich mir dieses besorgen kann. Er sagt mir, dass man einfach auf die Fähre fahren und dort mit Dollars, Chilenischen oder Argentinischen Pesos bezahlen kann. Die Fahrt dauert zwanzig Minuten und kostet 155 Argentinische Pesos. Ich bin fasziniert vom Rundumblick und es gefällt mir hier. Um vier Uhr Nachmittag komme ich auf Tierra del Fuego an und entscheide mich, bis zur nächsten Ortschaft zu fahren. Tja, das war keine so gute Idee. Die Strasse wird eng und enger, sie ist nicht mehr asphaltiert und man kann nirgends anhalten. Es hat auch viele Lastwagen, welche mit nur zwanzig Stundenkilometer fahren. Okay, das gibt ne Nachtübung bis nach San Sebastian, welches 160 Kilometer entfernt liegt. Ich kann zwischen 35 und manchmal 45 Stundenkilometer fahren. Das ist wieder einmal eine abenteuerliche Fahrt - aber macht Spass. Um halb zehn Uhr abends komme ich in San Sebastian an. Der Ort besteht aus einem kleinen Restaurant und ein paar wenigen Holzhäusern. Zweihundert Meter nach dem Restaurant kommt der Grenzübergang, welcher jedoch geschlossen ist. Ich fahre zurück zum Restaurant und frage, ob ich dort parkieren und schlafen darf. Selbstverständlich darf ich und in diesem lustigen Lokal sitzen noch ein paar Jungs. Wir unterhalten uns alle amüsant und ich trinke das erste Mal ein Austral Bier, von Chile selbstverständlich. Mamma-Chefin sagt mir, dass die Küche geschlossen ist. Sie macht mir trotzdem ein Riesensandwich. Einer von den Jungs heisst Christian und er wohnt in Ushuaia. Er gibt mir seine Adresse und sagt, dass ich jederzeit beim ihm und seiner Familie übernachten könne oder einfach mal vorbeikommen soll. Nach dem zweiten Austral steige ich in mein Bett und schlafe sehr gut..
Sonntag, 22. April 2012 (Ushuaia)
Die kälteste Nacht habe ich sehr gut überstanden. Draussen ist alles gefroren und ich gehe auf einen Café con Leche ins Restaurant. Mamma-Chefin ist gut gelaunt und freundlich. Sie sagt, dass ich bei der Rückfahrt unbedingt nochmals vorbeikommen soll. Mach ich bestimmt. Der Grenzübergang ist problemlos. Nach zehn Minuten bin ich aus Chile ausgereist und habe ein neues Argentinisches Visum für drei Monate, inklusive der neuen Fahrberechtigung für meinen Nissan Patrol. Nach der Grenze tanke ich voll und der Diesel ist hier sehr günstig - nur 3.719 Pesos (76 Rappen) der Liter. Ab hier ist die Strasse asphaltiert und ich sehe die ersten schneebedeckten Berge. Ich fahre auf das Ende der Welt zu und die Gegend ist atemberaubend. Ich fühle mich sehr gut. Die Strassen sind manchmal ein wenig schneebedeckt, dann wieder trocken und manchmal gefährlich vereist. Ich fahre vorsichtig, denn ich erlebe drei Unfälle direkt vor meinen Augen. Vorhin kam ein Geländewagen die Passtrasse herunter und rutschte bei der Kurve geradeaus und überschlug sich. Der Mann und die Frau sind mit dem Schrecken davongekommen. Ausser der relativ neue Hilux sieht nicht mehr gut aus. Bei den beiden anderen Unfällen ist es dasselbe; die Strasse ist vereist und die Autos kriegen die Kurve nicht und überschlagen sich. Um zwei Uhr komme ich in diesem wunderschönen Ushuaia an. Ich parkiere mein Auto auf dem öffentlichen Parkplatz des Casinos, direkt am Beagle Canal. Die Sonne scheint und ich spaziere ein wenig in Ushuaia umher und betrachte die vielen, schneebedeckten Berge. Es ist wunderschön hier. Ich nehme meinen Laptop und setze mich in das Café "Tante Sara" - lustig, he?? Hier kann ich meinen Laptop am Strom anschliessen und habe Internetverbindung. Ich möchte ein paar Tage hier in Ushuaia bleiben und endlich den Reisebericht fertigstellen. Ushuaia gefällt mir sehr gut und ich werde sicher ein paar Tage hierbleiben und mal schauen, was es denn hier alles zu sehen gibt.... Hier, am Ende der Welt, wie sich diese Stadt selbst nennt, beginnt auch etwas ganz Besonderes für mich. Sicher, hier zu sein bedeutet mir sehr viel, aber ab hier geht es für mich auf die Heimreise. Ja, richtig gehört: Wenn ich hier losfahre, komme ich immer ein wenig näher nach Augst, egal ob ich durch Nordamerika oder was weiss ich fahre. Auf jeden Fall möchte ich auf dem ersten Teil meiner Heimfahrt nach El Calafate den Perito Moreno besichtigen gehen. Ich schreibe bis ein Uhr morgens im Tante Sara und koste auch das Beagle Bier mit einem sehr guten Käse Sandwich. Danach gehe ich noch auf einen Schlummertrunk ins Dublin Pub. Dieser Besuch wäre nicht nötig gewesen, hingen doch nur noch ein paar schräge Jungs - inklusive mir - hier rum.
Montag, 23. April 2012 (Ushuaia)
Als ich aufwache, regnet es. Heute möchte ich auskundschaften, wo ich eine öffentliche Toilette und eine Dusche finde. Ich mache mir ein Frühstück und fahre ein wenig rum. Ich fahre zum Flughafen und bin begeistert. Hier gibt es eine schöne Toilette, kann meinen Laptop am Strom anschliessen und ein wenig schreiben. Den Wasserkocher, damit ich Tee machen kann, nehme ich jedoch nicht mit. Irgendwie wäre das doch des Guten zu viel, oder?? Ich verbringe den restlichen Tag im Flughafengebäude und schreibe weiter an meinem Bericht. Die Aussicht ist traumhaft und zwischendurch skype ich ein wenig mit Ronny und Bea - Danke euch zwei; tut gut. Später fahre ich wieder zurück zum Casino Parkplatz und gehe schlafen.
Dienstag, 24. April 2012 (Ushuaia)
Der Bericht ist beinahe fertig und ich hoffe, dass ich morgen mit dem Bearbeiten der Fotos beginnen kann. Vor dem Frühstück und der Fahrt zum Flughafen fahre ich ein wenig aus der Stadt raus und finde eine grosse YPF Tankstelle wo ich für fünf Pesos duschen kann. Tja, war wieder mal nötig und ich kleide mich mit Kleidern ein, welche ich schon über drei Monate nicht mehr an hatte. Ein wunderbares Gefühl. Nachdem ich im Flughafengebäude war, fahre ich in Richtung Marita Gletscher und sehe viele Leute, welche gut eingepackt vom Berg runterkommen. Am Ende der Strasse gibt es einen Sessellift, mit welchem Mann zum Gletscher fahren kann. Dort oben soll die Aussicht auf Ushuaia und den Beagle Kanal besonders schön sein. Schon der Weg zum Sessellift ist rutschig, gefährlich und es ist sehr kalt. Leider - oder zum Glück? - ist der Sessellift seit dem 16. April nicht mehr in Betrieb und ich fahre wieder runter. Christian und Pablo haben mich von Ushuaia zum Marita Gletscher rauffahren sehen und laden mich ins Haus zu Christian ein. Wir gehen in ein grosses Holzhaus, welches Christian mit seiner Frau Marina selbst gebaut haben. Im Haus befinden sich noch andere Leute und Kinder und ich kann mich mit Marina, der sechzehnjährigen Tochter Camilla und dem vierzehnjährigen Matias auf Englisch verständigen. Christian, Pablo und die anderen Leute sprechen nur Spanisch; aber auch das funktioniert sehr gut. Christian lädt mich nicht nur zum Nachtessen ein, nein, er gibt mir sogar ein Zimmer im ersten Stock mit atemberaubender Aussicht, inklusive eigenem Badezimmer. Und wieder einmal darf ich unglaublich liebenswürdige und interessierte Argentinier kennenlernen.
Mittwoch, 25. April 2012 (Ushuaia)
Heute morgen ist draussen alle gefroren. Sogar der Nissan Patrol ist mit einer weissen Eisschicht überzogen. Das Wasser in der Solardusche und im Wasserkanister ist sicher auch gefroren.
Ich bearbeite die Fotos und will ins Café Tante Sara alles online stellen lassen. Christian hat zu Hause keine Internetverbindung. Als ich losfahren will, werde zeigt mir Christian "seine" Internetverbindung in seinem Haus. Er nimmt mich in ein spezielles Zimmer in seinem Haus von wo ich zum Nachbarshaus eine Wi-Fi Verbindung habe. Das Passwort kennt er natürlich auch und somit kann ich jetzt beginnen, meinen Bericht und die ungefähr einhundert Fotos upzuloaden.
So, ich hoffe, dass dieser lange Bericht euch etwas von meiner wunderschönen Reise mit unglaublich tollen Bekanntschaften gefallen hat. Mein nächstes Ziel ist dann El Calafate wo ich zum Perito Moreno, dem grossen Gletscher gehen werde. Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Zeit und bis zum nächsten Mal auf meiner langen Heimreise. Hasta luego amigos, Patricio
Leider erwischte ich den längst pensionierten Kellner, welcher ein wenig zitterte. Aber die Stimmung, das Essen und natürlich die Leute mussten hier drauf
In La Boca treffe ich doch tatsächlich meinen alten Fussballerkollegen - und ich dachte, dass er in den Vereinigten Arabischen Emiraten weilt...
Ich ging dann noch ein wenig näher. Und tatsächlich: Er war's! Wir tranken ein Quilmes zusammen und redeten von den '"Guten, Alten Zeiten"
So wie er jedoch hinter Ana Maria herguckt, interessierte er sich mehr für sie - okay, irgendwie verständlich, oder??
Heute hat es nicht so viele Leute, wie ich das letzte Mal hier war. Heute können wir schön zwischen den vielen Strassencafés durchgehen.
In La Boca steht das Stadion der Boca Juniors. Hab's glaube ich schon mal hier gezeigt - mir gefällts halt
Es geht mir sehr gut mit den beiden hübschen Südamerikanerinnen. Hier in der ersten, alten Subte auf dem Heimweg
So ein kleiner Eingang mit sooo grossen Problemen: Die EMBA. Weiss immer noch nicht, was diese Abkürzung heissen soll..
So sieht die Warterei bei der EMBA aus. Hier sind die beiden Holzbänke bereits besetzt und ihr seht uns bei unserer Hauptbeschäftigung hier: WARTEN
Bei der EMBA am Warten mit der tiefsten Nummer heute; die 248. Neben mir ist die Türe offen, haben uns jedoch nicht getraut die Leute beim Kaffeekränzchen zu fotografieren
Die Avenida 9 Julio mitten in Buenos Aires. Um die jeweils sieben Autospuren zu überqueren braucht man zwei Anläufe. Im Hintergrund der Obilisk.
Eine Stunde später ist es bereits dunkel und wir warten immer noch auf ein paar fehlende Nummern und Zahlen auf unseren Dokumenten
Mit einigen Lastwagen Chauffeuren in der Fähre unterwegs nach Feuerland. Nach zwanzig Minuten waren wir schon dort.
Hier habe ich gestern ein Mega Sandwich und zwei Austral Biere zum Abendessen verdrückt. Ich konnte vor dem Restaurant im Auto schlafen. Hat mir super gefallen. Alles!!
Besuch beim öffentlichen Campingplatz - welcher jedoch geschlossen ist - und el tren del fin del mundo
Die dritte Nacht in Ushuaia durfte ich in diesem Holzhaus übernachten. Mein Zimmer befindet sich im ersten Stock mit dem grossen Fenster.
Bei Christian, welchen ich in San Sebastian an der Grenze im Restaurant kennenlernte. Hier bekocht er uns mit Milanese und Teigwaren
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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