Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
20. Woche (Tibet, Einreise Nepal)
Kathmandu, 22. November 2010
Montag 15. November 2010
Nachdem wir gestern Abend unseren Reisebericht fertiggestellt haben, sind wir gut essen gegangen. Wir sind in einem Tibetanischem Steak House gewesen und haben uns ein Yak Steak bestellt. Es wurde mit Pommes frites und Gemüse serviert - fast wie zu Hause. Es hat uns sehr gut geschmeckt. Ich sah noch in einer Glasvitrine eine Schwarzwälder Torte und konnte natürlich nicht widerstehen. Die Torte war sehr gut und ich bekam sogar noch einen Café dazu.
Den ganzen heutigen Tag verbringen wir in Lhasa, da wir erst morgen weiterfahren. Patric erledigt noch ein paar E-Mails und ich faulenze den ganzen Morgen. Am Nachmittag gehen wir mit Thoobten ein Kloster anschauen. Er erzählt uns sehr viel über sein Land und den Dalai Lama. Ich will ein paar Trekking Schuhe für unsere Tour in Nepal kaufen. Ich finde auch Schuhe und werde diese nun tragen, um sie ein wenig einzulaufen. Patric wartet noch, bis wir in Nepal sind. Wir müssen dort ja auch noch Kleider für die Berge besorgen. Von unserem Reisebüro haben wir ein Angebot bekommen für die Tour zum Basis Camp des Mt. Everest. Diese Tour beinhaltet einen Flug zur Ausgangsstation des Trekkings. Da das Flugzeug ja nicht das bevorzugte Verkehrsmittel von Patric ist, versuchen wir eine andere Tour zu bekommen. Unser Ziel wäre, mit dem Auto zur Ausgangsstation zu fahren und von dort aus unsere Tour zu starten. Es wird vermutlich nicht einfach werden, aber wir können uns sonst immer noch in Katmandu vor Ort umsehen, ob wir eine Tour bekommen. So eine Tour dauert drei bis vier Wochen und es wird sicher eine grosse Herausforderung für mich werden. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste und meine Kondition war auch schon besser. Auch ist mein Zigarettenkonsum sicher nicht förderlich für ein solches Unternehmen. Es würde für mich ein Jugendtraum in Erfüllung gehen, könnte ich einmal am Fusse des Mt. Everest stehen. Ich werde mich bemühen, nun weniger zu rauchen, ganz aufzuhören wäre sowieso das Beste. Gestern ist eine grosse deutsche Reisegruppe bei uns im Hotel eingetroffen und wir haben mit einem Reisenden über unsere Reise gesprochen. Heute Nachmittag sind wir mit Friedhelm, sein Name, noch ein Bier trinken gegangen. Er selber hat vor Jahren eine grosse Reise mit seinem Motorrad in Australien unternommen und war begeistert, von unserer Reise zu hören.
Dienstag 16. November 2010
Wir verlassen am Morgen Lhasa und fahren Richtung Süden. Unser Ziel ist Tsedang, welches etwa 140 Kilometer entfernt liegt. Wir sehen noch den Flughafen von Lhasa, dieser befindet sich 60 Kilometer ausserhalb und fahren durch ein schönes Tal, den Bergen entlang. Heute stehen noch zwei Ausflüge auf dem Programm, wieder ein Palast und ein Kloster. Um zu diesen Sehenswürdigkeiten zu gelangen, müssen wir rund 70 Kilometer auf Naturstrasse fahren und natürlich denselben Weg wieder zurück. Thoobten meint, dass es sich um ähnliche Bauwerke handelt, welche wir schon gesehen haben. Aus diesem Grund entschliessen wir uns, diese Fahrt auszulassen und anstatt dessen, eine Autogarage zu suchen. Wir wollen unserem Nissan Patrol einen kleinen Service gönnen. Er hat es verdient. Wir finden eine grosse Garage, sogar mit einem Nissan Schild. Es ist eine grosse Halle mit Hebebühnen. Ich freue mich schon, unser Auto wieder einmal von unten anschauen zu können. Leider haben sie keinen Strom. So müssen wir halt auf eine Grube ausweichen um dort das Öl zu wechseln. Es stehen sicher fünfzehn Personen um unser Auto, die Hälfte in Überkleider. Ein junger Mechaniker steigt mit mir in die Grube runter und zusammen nehmen wir den Ölwechsel vor. Unser Nissan Patrol hat neues Öl verdient. Wir mussten bis jetzt (ca. 27'000 Kilometer) nur drei Liter Öl nachfüllen. Ich kann noch einen kleinen Check unter dem Auto vornehmen. Wir sind glücklich mit unserem Auto und hoffen es wird auch weiter so bleiben. Wir erreichen früh am Nachmittag unser Hotel, da wir ja den Ausflug ausgelassen haben und beziehen unser Zimmer. Es ist auch hier ziemlich kalt im Hotel, wie fast in jedem Hotel. Mit dem Heizen haben sie in Tibet noch Probleme, was vermutlich mit der Stromversorgung zu tun hat. Wir nähern uns langsam dem Himalaya und werden, wenn das Wetter so gut bleibt, den Mt. Everest in zwei Tagen zum ersten Mal sehen. Wir werden langsam nervös.
Mittwoch 17. November 2010
Nach einem super guten Morgenessen mit Café, Spiegeleier, Toast, Butter und Confiture verlassen wir Tsedang. Es wird auch heute wieder eine wunderschöne Fahrt. Die Sonne lacht einmal mehr uns ins Gesicht. Seit wir unterwegs sind, haben wir mit ein paar ganz wenigen Ausnahmen gutes und schönes Wetter. Wir werden heute rund 400 Kilometer zurücklegen und werden die meiste Zeit uns über 4500 Meter Höhe befinden. Wir haben uns mittlerweile an die Höhe gewöhnt. Wir befinden uns natürlich auch fast den ganzen Tag nur im Auto und bewegen uns nicht viel. Die Herausforderung unseres Körpers und Kondition wird der Trip in Nepal zum Base camp des Mt. Everest werden. Wie es aussieht, wird diese Trekking Tour rund 20 bis 25 Tage dauern. Wir werden jeden Tag fünf bis sieben Stunden zu Fuss unterwegs sein und uns immer in sehr grosser Höhe befinden. Wir freuen uns auf dieses Abenteuer.
Schon nach wenigen Kilometer geht es stetig bergauf. Wir überqueren einen Pass, welcher ein "Schweizer" Pass ist. Also bergauf und auf der anderen Seite wieder runter. Wir befinden uns auf 4900 Meter Höhe. Zu unseren Füssen liegt ein wunderbarer See. Er schimmert in allen erdenklichen Blautönen und ist sehr schön anzusehen. Wir treffen auf der Passhöhe eine Österreichische Reisegruppe, welche wir schon Lhasa gesehen haben und kommen ins Gespräch. Diese Reisegruppe ist von Peking aus unterwegs nach Kathmandu. Alles mit dem Bus. Ein Teil von ihnen wird auch eine Trekkingtour zum Base camp des Mt. Everest unternehmen. Wir fahren durch wunderbare Täler und über einen kleinen Pass, welcher "nur" auf 4800 Meter liegt. Wir sehen und durchfahren immer wieder kleine Dörfer, in welchen natürlich auch Menschen leben. Es ist schon beeindruckend wie einfach und trotzdem zufrieden die Menschen hier leben. Sie bertreiben hauptsächlich Viehzucht und Ackerbau. Es sind, so vermute ich, ausschliesslich Tibeter. Es leben noch rund 1.8 Millionen Tibeter in "ihrem" Land. In den Städten hat es viele Chinesen, welche auch sämtliche Geschäfte und Hotels berteiben. Für einen Tibeter ist es fast unmöglich, ein Geschäft zu eröffnen oder nur schon einen Pass zu erhalten. Schade. Wir fahren an diesem See entlang und kommen immer tiefer, wo aus einem kleinen Fluss plötzlich ein grosser Stausee entsteht. Sehr beeindruckend. Am frühen Abend, wir haben eine weitere Klosterbesichtigung ausgelassen, erreichen wir Shigatse. Wir gehen im Hotel Nachtessen. Ich habe ein Pizzaschild gesehen und habe Lust eine solche zu essen. Es gibt sogar einen Tomatensalat mit Käse und dazu eine Flasche Wein. Das Essen ist sehr gut, aber leider ist es im Restaurant sau kalt. Es hat keine Heizung, weil wieder einmal zu wenig Strom vorhanden ist. Wir essen in unseren Winterjacken. Es ist nicht sehr gemütlich. Thoobten isst natürlich keine Pizza, er kennt es nicht. Unser Guide ist 40 Jahre alt und war in seinem ganzen Leben noch nie tiefer als 2000 Meter Höhe. Unglaublich. Wir finden in unserem Zimmer sogar eine Heizung und verbringen eine gute Nacht.
Donnerstag 18. November 2010
Heute wird ein Tag mit neuen Höhepunkten. Wir werden einen neuen Höhenrekord erleben und den Mt. Everest sehen. Wir sind gespannt. Nach einem "kalten" Morgenessen im Restaurant starten wir unseren Nissan Patrol. Er hat, wie jeden Morgen, Mühe zu starten und raucht und hustet bis er endlich sauber läuft. Wir sind seit bald zwei Wochen immer höher als 2800 Meter. Wir sind die Höhe langsam gewöhnt, aber unser Auto noch nicht. Den ganzen Tag läuft er super, das Starten fällt ihm verständlicherweise schwer. Wir müssen nur 360 Kilometer fahren und starten aus diesem Grund erst um 10.00 Uhr. Nach einem Pass über 4528 Meter erreichen wir Lhaze, von dort aus geht es steil bergauf. 60 Kilometer später stehen wir auf 5246 Meter über Meer. Die Passhöhen sind immer mit vielen farbigen Fahnen geschmückt. Wir halten an und steigen aus. Auf der Passhöhe stehen ein paar Zelte und kaum haben wir angehalten, kommen vier Kinder zu uns gerannt. Sie sind zwischen fünf und zwölf Jahre alt und leben hier oben. Sie sind im Gesicht fast Schwarz, von der Sonne, und lachen und strahlen uns mit grossen Augen an. Es ist schon eindrücklich dies zu sehen. Die Aussicht ist phantastisch und wir sehen zum ersten Mal den Himalaya mit seinen hohen Bergen. Wir müssen noch ein paar Kilometer fahren und erreichen den "View of Mt. Everest". Von hier aus hat man Blick auf den höchsten Berg der Welt. Leider ist der Wettergott uns hier nicht hold und "unser" Berg versteckt sich hinter einer Wolkendecke. Wir haben Morgen noch einmal Gelegenheit ihn zu sehen. Hoffentlich mit besserer Sicht. Wir erreichen früh Shelkar und beziehen unsere Zimmer, leider ohne fliessendes Wasser. Als Toilettenspüllung stehen zwei Kübel Wasser im Badezimmer. Duschen können wir also vergessen. Von Shelkar aus werden viele Trekking Touren zum Chomolungma, der Tibetische Name des Mt. Everest, durchgeführt. Wir haben im Internet gesehen, dass man von Tibet aus sogar mit dem Auto zum Basis Lager fahren kann. Das wäre doch etwas für uns zwei gewesen.
Wir versuchen, in Kathmandu eine Tour zu buchen. Ein neues Problem ist nun aber aufgetaucht. Laut unserem Reisebüro darf unser Auto nur dreissig Tage in Nepal bleiben. Wir müssen aber rund sechs Wochen dort blieben, weil wir erst am 28. Dezember wieder nach China einreisen können. Wir müssen, so wie es aussieht, einen Abstecher nach Indien machen. Einfach Ausreisen, ein paar Tage bleiben und wieder einreisen. Wir bekommen nun aber ein kleines Zeitproblem. Unsere Trekking Tour dauert rund 23 Tage. Wir müssen nun aber noch, neben dem neuen China Visa, auch noch ein Visa für Indien besorgen, was ja immer ein paar Tage dauert. Wir werden vor Ort schauen wie wir dieses Problem lösen werden.
Ich konnte von Lhasa aus Kontakt mit Tsering aufnehmen und habe Ihm den Link unseres Reisberichtes gemailt. Es ist schade, braucht es immer etwas Besonderes um Kontakt mit "alten" Freunden aufzunehmen. Ich glaube, es geht uns allen ähnlich; man denkt an jemanden, den man schon lange nicht mehr gesehen hat, nimmt sich vor, ihn anzurufen und tut es dann trotzdem nicht. Wieso auch immer. Tsering und mich hat es auf jeden Fall gefreut, wieder Kontakt miteinander gehabt zu haben.
Freitag 19. November 2010
Heute ist unser letzter Tag in Tibet. Nach einer nicht besonders guten Nacht, wir befinden uns auf 4600 Meter Höhe, fahren wir Richtung Grenze von Nepal. Das Wetter heute ist sehr schön. Nicht eine Wolke am Himmel und die Sonne scheint den ganzen Tag. Nach 60 Kilometer sehen wir den Mt. Everest in etwa 100 Kilometer Entfernung. Er sieht wunderschön aus und es hat nur eine ganz kleine Wolke um den Gipfel. Wir befinden uns nun mitten im Himalaya und wir können unglaublich viele hohe Berge sehen. Wir Schweizer sind stolz auf unser Matterhorn, auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Was Patric und ich hier aber zu sehen bekommen übersteigt unsere Vorstellungskraft. Es ist unbeschreiblich. Wenn man Berge liebt und mit der Höhe keine Probleme hat, so ist Tibet das schönste Land welches ich je gesehen habe. Wir fahren am Shisha-Pangma vorbei, ein Berg mit 8021 Meter Höhe. Er ist zum greifen nah. Wir beide sind sehr beeindruckt und fasziniert.
Wir werden Morgen in ein neues Land einreisen. Wir haben in den letzten Wochen mit China und Tibet zwei Länder erlebt, welche für uns absolut unbekannt waren. Vor allem Tibet ist ein unbekanntes Land für die meisten Schweizer oder Europäer. Wir werden die Zeit in Tibet nie vergessen und freuen uns, obwohl wir fast dieselbe Route wieder zurückfahren müssen, auf der zweiten Tour Ende Dezember durch Tibet. Durch China werden wir eine neue Strecke Richtung Laos fahren. Aber zuerst dürfen wir sechs Wochen Nepal erleben und hoffentlich auch einen Höhepunkt unserer Reise. Den Trip zum Mt. Everest.
Wir überqueren noch einmal die 5000 Meter Grenze, bevor es steil ein Tal runter geht zum Zoll. Die heutige Nacht verbringen wir in Zhangmu, auf bescheidenen 2600 Meter Höhe. Diese Stadt ist ein typischer Grenzort, mit vielen Lastwagen und Verkehr. Das besondere an dieser Stadt ist die Lage. Zhangmu ist sehr steil, wahnsinnig steil sogar, in einen Hang gebaut. Die Strassen sind sehr eng und es geht talwärts, steil den Berg runter. Patric konnte hier ein paar Trekking Schuhe und einen Rucksack kaufen. Für den Rest unserer Trekkingausrüstung werden wir uns in Kathmandu umsehen. Wir konnten uns an den Bergen in Tibet nicht satt sehen und raten jedem, der die Berge und das einfache Leben liebt, eine Reise hierher zu unternehmen. Wir zwei sind begeistert.
Wir beziehen ein einfaches Hotel und müssen unseren Nissan Patrol auf den engen Strassen parkieren. Natürlich werden wir und unser Auto auch hier mit grossen Augen bestaunt und mit Fragen überhäuft, von wo wir kommen und wohin wir gehen.
Seit einer Woche ist Rasieren verboten und wir lassen uns einen Bart wachsen, so gut er auch immer kommt. Wir haben noch nie einen glatt rasierten Bergsteiger gesehen. Patric steht der "Bart" gut und ich werde einfach jeden Tag einen Monat älter. Wir werden uns erst wieder an der Wärme rasieren und das wird in Laos sein. Mal schauen wie wir bis dahin aussehen. Wenn es nicht zu schlimm ist, werden wir euch Porträtfotos liefern.
Wir gehen in ein Internet Cafe unsere Mails checken. Wir haben hier nicht in jedem Hotel Verbindung. Wir haben von Claudine, einer Nepal- Kennerin, sehr viele gute und nützliche Tipps bekommen. Vielen Dank Claudine, dank deinem Mail werden wir Nepal sicher besser kennen lernen und werden die sechs Wochen dort geniessen. Nach einer eher kalten Dusche und einem Nachtessen sind wir früh schlafen gegangen.
Samstag 20. November 2010
Wir haben trotz eines kalten Zimmers sehr gut geschlafen. Wir befinden uns nur auf 2600 Meter Höhe, welches man sofort merkt. Uns geht es in dieser Höhe besser, Thoobten aber geht es eher schlechter. Er ist diese "tiefe" nicht gewöhnt.
Wir werden heute die Grenze zu Nepal passieren. Was wir am Zoll erleben kann ich einmal mal mehr nur schwer mit Worten beschreiben. Thoobten hat mit einem Beamten um 10.00 Uhr abgemacht um unser Auto zu kontrollieren. Wir sind pünktlich, müssen aber rund vier Stunden auf diesen Beamten warten. Thoobten war überfordert. Endlich fahren wir zum Zoll. Dort ist wegen der Zeitverschiebung von zwei Stunden gerade Mittagspause. Wir parken unser Auto inmitten von etwa hundert Motorrädern und schliessen es ab. Es stehen hunderte von Personen, die meisten mit riesigen Paketen auf ihren Schultern, welche über die Grenzen zurück nach Nepal wollen, vor dem Zoll. Zu Fuss und ohne Gepäck gehen wir über den Zoll. Wir sind in Nepal, wo uns ein Angestellter des Reisebüros von Nepal erwartet. Er will uns bei den Zollformalitäten für Nepal helfen. Wir sind in Nepal, unser Auto aber ist immer noch in China. Neben dem Zollgebäude für die Fussgänger hat es die Durchfahrt für die Autos, Lastwagen und die vielen Motorräder. Es geht immer nur in eine Richtung und kreuzen ist unmöglich. Man schickt mich durch diese Durchfahrt um unser Auto zu holen. Dort sitzen zwei junge Polizeibeamte, welche Mittagspause haben. Der Eine, mein neuer "Freund", jagt mich sehr bestimmt zurück. Wir warten und ich versuche es noch einmal. Ohne Erfolg, im Gegenteil, der Beamte wird nun richtig wütend. Ein anderer Beamter klärt mich auf. Ich sei nun in Nepal und könne nicht einfach nach China zurück. Ist ja eigentlich logisch. Aber unser Auto steht in China. Plötzlich geht die Schranke auf und die ersten Motorräder passieren die Grenze. Ich schleiche mich Richtung unser Auto, aber ich werde wieder zurückgewiesen. Nun gebe ich den Autoschlüssel einem Beamten und dieser fährt unser Auto durch den Zoll. Nun darf ich zum Auto und mein "Freund" untersucht es. Sehr gründlich. Patric muss in Nepal warten. Ich muss alles auspacken, sogar die Zelte und werde langsam wütend. Ich muss mich richtig beherrschen um den Zöllner nicht anzuschreien. Endlich darf ich unser Auto über den Zoll fahren. Wir sind nun alle in Nepal. Wir stehen mit unserem Auto auf der Freundschaftsbrücke, die heisst wirklich so, und es geht nichts mehr. Alles ist blockiert. Patric und Dependra, unser Nepalguide, erledigen die Einreiseformalitäten. Noch nie haben wir die Zollformalitäten so schnell erledigt. Patric erledigt unser Visa, inkl. meiner Unterschrift, und verzollt unser Auto. Er muss den Zollbeamten zeigen, wo sie welchen Stempel machen müssen. Wir können nun zusammen mit unserem Auto 90 Tage in Nepal bleiben. Wir müssen also nicht nach Indien ausweichen. Eigentlich könnten wir nun fahren, aber der Verkehr ist so gross, dass nichts mehr geht. Was an diesem Zoll abläuft, kann ich nicht beschreiben. Eine Riesenmenschenmenge, alle mit Riesenpaketen auf den Schultern, Lastwagen von vorne und hinten und wir mittendrin. Nach zwei Stunden können wir endlich Richtung Kathmandu starten. Es sind nur 120 Kilometer, aber wir brauchen sechs Stunden. Wir fahren ein wunderschönes, grünes Tal runter auf einer sehr schlechten Strasse. In Nepal ist Linksverkehr und ich muss mich an diese Umstellung gewöhnen. In Nepal wird schlimmer gefahren, als in jedem Land wo wir bis jetzt waren. Die Fahrt ist wunderschön und wir sehen sehr viel Menschen und Kinder. Alle leben hier in sehr einfachen, fast schon primitiven Verhältnissen. Aber alle lachen uns zu, vor allem die Kinder. Es wird dunkel, was das fahren nicht einfacher macht. In Kathmandu herrscht ein riesen Chaos und wir erreichen müde, aber zufrieden, unser Hotel. Zusammen mit Dependra geniessen wir ein sehr gutes Nachtessen. Ich glaube, Nepal wird uns gefallen.
Sonntag 21. November 2010
Wir haben sehr gut geschlafen und bekommen ein super Frühstück. Mit allem drum und dran. So richtig wie wir es von zuhause gewöhnt sind. Man merkt sofort, dass in Nepal sehr viele Touristen sind. In unserem Hotel und auch auf der Strasse sehen wir sehr viele westliche Touristen.
Um 10.00 Uhr morgens kommt Harka, der Chef des Reisebüros und Bruder von Dependra, zu uns ins Hotel. Wir besprechen unsere Trekkingtour und gehen anschliessend mit ihm in sein Büro um alle Formalitäten zu erledigen. Er besorgt uns auch die Visa für China. Unsere Tour startet am 25. November. Wir fahren mit unserem Auto nach Jiri, was normalerweise geflogen wird, und werden von dort aus zu Fuss weiter gehen. Die Tour dauert rund 23 Tage. Begleitet werden wir von einen Tourguide und einem Träger, welcher unser Gepäck tragen soll. Hoffentlich muss er mich nicht tragen. Wir werden 350 Kilometer zu Fuss zurück legen und in einfachen Unterkünften schlafen. Wir haben vermutlich keine Internet Verbindung und werden euch also nicht jede Woche von unserer Tour berichten können. Wir versuchen noch kurz vor Abmarsch, mitten nächste Woche, einen kleinen Bericht zu schreiben.
Am Morgen mussten wir noch feststellen, dass unser Auto hinten rechts einen platten Reifen hat. Ich habe gestern eine Glasflasche überfahren und es war tatsächlich eine Scherbe in unserem Reifen. Mit vereinten Kräften schafften wir es, einen Wagenheber zu organisieren, das Rad zu demontieren und in einer kleinen Garage reparieren zu lassen. Den Nachmittag beschliessen wir mit dem Schreiben unseres Reiseberichtes und am Abend werden wir mit Harka essen gehen. Wie schon gesagt, werden wir versuchen, uns nächste Woche noch einmal zu melden, danach wird allerdings Funkstille für rund 25 Tage sein. Wir freuen uns auf das Abenteuer Mt. Everest.
Barkhor Strasse in Lhasa. Hier sitzen wir gemütlich im 1. Stock eines Restaurants bei einem Lhasa Bier (Beer from the roof of the world)
Vom Debrung Kloster mit Blick auf die Barkhof Strasse. Diesmal von der anderen Seite
Hier wird im Uhrzeigersinn um das Deprung Kloster gepilgert. Das geht den ganzen Tag so.
Pilger beim Beten vor dem Deprung Kloster
In Tsedang sahen wir diese Garage mit Nissan Schild. Hier wollen wir unserem Nissan Patrol neues Öl geben
Urs gefiel diese Garage. Nebenan hat es eine grosse Werkstatthalle mit Schienenlift und fünf weiteren Autoliften. Da der Strom jedoch nicht funktionierte mussten wir die Grube benutzen
Ölwechsel. Das war auch für die Leute von Tsedang ein Erlebnis. Ein richtiges wirrwarr an Leuten und jeder steckte seine Nase in unser Auto. Sie sind halt schon "wunderfitzig".
Auf der Passhöhe von Kumba La auf 4900 Meter hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den Yamdrok Yumtso See
Diese Frau verkauft mit ihrem Yak auf dieser Passhöhe Souvenirs. Urs kaufte ihr eine schöne Kette ab
Ankunft in Shigatse. Wohnungen gegenüber von unserem Hotel. Unser "Schweisser-Heinz" könnte hier noch die Geländer fertigmachen. Gehst ja nächstens sowieso nach China auf Montage...
Urs auf 5246 Meter über Meer. Den Fotobetrachter ist sicher aufgefallen, dass wir praktisch immer dieselben Kleider anhaben. Tja, das ist eben alles, was wir noch haben...Aber keine Angst, ab und zu waschen wir unsere Kleider schon noch...
Wunderschöne, über die Strasse springende Yaks. Wir haben sie gerade noch mit unserer Kamera erwischt
Leider ein wenig bewölkt. Im Hintergrund in ca. 100 Km Entfernung, der Mount Everest
Dann gings weiter Richtung Himalaya und Shelkar unserer nächsten Übernachtunsstätte
Ankunft in Shelkar im Hotel Qomolangma. Qomolangma ist der Tibetische Name für den Mount Everest.
Na, was findet Urs denn da so lustig?
Diese beiden Kessel Wasser müssen für WC und Dusche reichen
Ja, und so funktionierts
Wir liessen die Besichtigung hier in Shelkar aus und genossen in der warmen Sonne ein Lhasa Bier
Beim Abendessen in Shelkar traffen wir Kerry und Peter, zwei Australier. Ja, wir konnten eigentlich nicht so viel miteinander sprechen, da Kerry die Höhe gespürt hat. Da sie später auch nach Kathmandu weiterreisen, hoffen wir, dass wir sie dort nochmals auf ein Bier treffen werden. Hi Peter, I read, that you are now crossing the China customs,,,bravo!!We're also thrilled to meet you again!!
Essen mit Mütze und Jacke war in den letzten Tage angesagt. Hier in Tibet ist es einfach kalt! Aber wir ziehen einfach alles an, was wir haben und dann gehts schon. Die Angestellten der Hotelrezeption und auch die Bedienung arbeiten mit Skijacken.Ja, und die Fotokamera hatte hier vermutlich auch wieder kalt..
Letzte Fahrt in Tibet. Auf nach Zhangmu zur Grenze nach Nepal
Keine Wolken am Himmer. Gleich können wir nochmals den Mount Everest sehen
Und hier ist er nochmals, schön im Hintergrund.
Mount Everest mit unserem Nissan Patrol
Dann gehts weiter auf 5000 Meter zum Lalung La Pass...
...umgeben von 7000-er Bergen
Ankunft auf dem Thon La Pass
Gruss von 5153 MüM
dann gings weiter, umgeben von 8000-er
Die Eindrücke sind gewaltig!
Bis jetzt habe ich nur unseren Nissan Patrol bestiegen - die Berge kommen später dran
Der Grenzort Zhangmu, wunderschön in den Bergen gelegen. Die Durchfahrt durch dieses Dorf dauerte Stunden. Eine Strasse und sehr viel Verkehr
Hier war fotografieren verboten - habs dann doch irgendwie geschafft. Durch diesen Durchgang müssen wir mit dem Auto. Mussten jedoch zwei Stunden warten, bis die Schranke wieder oben waren. Es war Mittagszeit..
Dann gings los. Auf der anderen Seite steht unser Nissan Patrol. Wir mussten hier alles ausladen und kontrollieren lassen. Sogar unsere Dachzelte wurden kontrolliert. Aber irgend einmal mussten sie uns dann halt doch durchlassen und wir verabschiedeten uns von unserem Tibet Guide Thoobten
Dann, fünf Stunden später, nachdem wir uns durch -zig Lastwagen durchgeschlängelt haben; die Ankunft in Kodari, Nepal. Kein Wunder, dass wir so lange hatten. Vom Rechtsverkehr in China, wurde während dem Fahren zum Linksverkehr in Nepal gewechselt.
Nach den wirklich guten Strassen in China, hier das pure Gegenteil. Wir hatten ca. 5 Stunden für die 120 km nach Kathmandu. Die Fahrt war trotzdem wunderschön.
Jetzt geniessen wir noch zwei Tage Kathmandu mit den vielen, schönen und guten Restaurants, besorgen uns Kleider und eine neue Fotokamera. Wir möchten auf unserer Trekkingtour für uns und euch schöne Erinnerungsfotos machen.
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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