Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
53. Woche (Australien, Alice Springs, NT)
Alice Springs, 3. Juli 2011
Diese Woche war eine richtige "Touriwoche". Ich war am Montag mit unserem Auto in der Autogarage. Dort wurde das Getriebeöl ersetzt. Ich war noch in einem Autoshop einen Ölzusatz kaufen, in der Hoffnung, das defekte Lager damit besser zu schmieren. Der Erfolg war nicht so, wie ich es erhofft habe. Das Lagergeräusch ist ein wenig besser, aber wirklich gut ist es noch nicht. Wir hoffen nun, das Getriebe hält noch möglichst lange.
Wir starten unsere Touristenwoche in Alice Springs und fahren die rund 500 Kilometer zum Ayers Rock. Die Fahrt führt durch eine steppenartige Landschaft und entlang kleiner Hügel und Berge. Wir haben wunderbares Wetter und erreichen den Ayers Rock Resort am späten Nachmittag. Dieser Resort ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe des Uluru. Es werden hier Unterkünfte in allen Preiskategorien angeboten. Es ist aber alles nicht ganz günstig hier. Im Nationalpark selber, welcher auch Eintritt kostet, gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit.
Schon rund hundert Kilometer vor dem Ayers Rock glauben wir den Berg zu sehen. Es ist aber der Mount Conner, welcher dem Uluru täuschend ähnlich sieht. Den Uluru sehen wir von unserem Campingplatz im Ayers Rock Resort. Wir stellen unsere Zelte auf. Der Campingplatz ist mit 18 Dollar pro Person, ohne Strom, relativ teuer. Manfred, ein Leser unserer Reiseberichte, schreibt uns, wir sollen wenn möglich den Sonnenuntergang am Ayers Rock anschauen. Der Sonnenaufgang sei nicht so sehenswert. Den Gästebucheintrag lesen wir aber leider zu spät. Die Internetverbindung ist in dieser Gegend nicht besonders gut. Es gibt hier rund um den Uluru zwei Plätze, von welchem aus man bequem im Auto den Sonnenaufgang oder auf der anderen Seite, den Sonnenuntergang sehen kann. Patric geht von einem nahen Aussichtspunkt aus den Sonnenuntergang schauen. Ich stehe dafür früh am Morgen auf und schaue mir den Sonnenaufgang an. Uns wurde auf unserer mittlerweile langen Reise schon fast in jedem Land der weltweit schönste Sonnenauf- oder Sonnenuntergang versprochen. Es ist aber immer alles auch eine Frage, in welcher Stimmung man sich im Moment befindet und wie man sich fühlt. Sind wir doch alle einfach nur froh, geht die Sonne noch jeden Tag irgendwo auf der Welt auf und bringt uns Wärme und Leben. Für mich ist der schönste Sonnenaufgang im Moment sowieso in der Schweiz.
Am Morgen fahren wir die rund zwanzig Kilometer vom Resort in den Nationalpark und direkt zum Fusse des Ayers Rock. Es ist schon ein imposantes Gefühl, direkt vor dem weltweit zweitgrössten Monolithen zu stehen. Die ganze Umgebung schimmert in einem wunderschönen rot. Auch unser Auto ist wieder aussen und innen mit einem roten Staub bedeckt, welches uns aber weniger gefällt. Es stehen sehr viele Autos und Reisebusse vor dem 348 Meter hohen Berg. Vom Besteigen des Berges wird abgeraten und der Weg nach oben ist im Moment gerade gesperrt, da es zu windig ist. Auch wenn der steile Weg offen ist, sollte man den Glauben der Ureinwohner dieses Landes respektieren und den Uluru nicht besteigen. Es hat hier diverse Wanderwege rund um den Monolithen. Wir begnügen uns aber mit der Fahrt im Auto rund um den Giganten.
Patric und ich fahren weiter zum Kata Tjuta, auch Olgas genannt. Die 36 mächtigen, bis zu 564 Meter hohen Felsdome, beeindrucken mich noch fast mehr als der Ayers Rock. Auch hier kann man auf diversen Wanderwegen die Gegend rund um diese Felsen besichtigen. Hier soll der Sonnenaufgang laut Manfred am schönsten sein. Wir wollen aber weiter zum Kings Canyon fahren. Mitten im Watarrka National Park, in Kings Creek, finden wir einen sehr schönen Campingplatz. Auch hier ist alles mit roter Erde bedeckt. Es campieren viele Reisende mit Autobussen hier. Es ist gerade Schulferien und so hat es viele Jugendliche in der Gegend. Auf diesem Campingplatz wird auch Kamelreiten angeboten und die jungen Menschen sind natürlich davon begeistert. Wir plaudern mit unseren Campingnachbarn über unsere Reise und über die Sehenswürdigkeiten in Australien.
Am Donnerstag, den 30 Juni, besuchen wir zwei den Kings Canyon. Auch hier führen Wanderwege in die Sandsteinschlucht. Diese Wege sind alle sehr gut beschildert und für die Sicherheit der Touristen wird in Australien sehr gut gesorgt. Wir entschliessen uns, die kleinere, rund einstündige Wanderung unter unsere Füsse zu nehmen. In Badelatschen, wie es sich für richtige Touristen gehört. Wir sind aber die Einzigen, welche mit schlechten Schuhen in diesen Felsen herumwandern. Wie werden auch von Australischen Touristen auf unser Schuhwerk angesprochen, die meinen, hier tragen normalerweise nur die Eingeborenen solche "Schuhe". Wir überstehen die Wanderung aber auch in Flip - Flops und fahren weiter in den West MacDonnell National Park. Die Strasse ab dem Kings Canyon ist nur noch eine staubige und rote Naturstrasse. Es ist aber sehr schön hier zu Fahren. Eine wunderschöne Gegend.
Der Campingplatz für unsere heutige Nacht befindet sich etwa fünf Kilometer abseits der Hauptstrasse und liegt wunderbar am Fusse eines kleinen Berges. Die Gegend heisst Ormiston Gorge und muss ein Vogelparadies sein. Es campen hier sehr viele Wanderer, welche alle mit Fotoausrüstung auf "Vogeljagd" gehen. Bezahlen muss man hier, indem man einen Zettel ausfüllt, mit Auto- und Platznummer, und das Geld in einen Briefkasten wirft. Es kostet nur 6.60 Australische Dollar pro Person. Auch treffen wir wieder sehr viele Reisende und plaudern mit ihnen. Wir verbringen eine ruhige und erholsame Nacht.
Am Freitag treffen wir wieder in Alice Springs ein und buchen einen Campingplatz für drei Tage. Schon seit ein paar Tagen sind Patric und ich ein wenig erkältet. Die kalten Nächte in den letzten paar Tagen haben uns ein wenig zugesetzt. In Alice Springs ist dieses Wochenende ein grosses Fest mit Shows, einem riesigen Rummelplatz und Feuerwerk. Ich habe mittlerweile fast eine Grippe bekommen, mit Kopfweh und ein wenig Fieber. Wir besorgen uns in der Stadt Lebensmittel und Medikamente und ich verkrieche mich nach dem Abendessen in mein Bett. (Zelt und Schlafsack).
Am Samstag, den 2. Juli, ist genau ein Jahr vergangen seit unserer Abreise in der Schweiz. Es ist schon unglaublich, wir schnell die Zeit vergeht. Es war für uns beide ein sehr schönes Jahr. Was wir alles erlebt, gesehen und erfahren haben, ist schwer mit Worten zu beschreiben. Für Patric geht das Erlebnis "mit unserem Nissan Patrol um die Welt" weiter. Ich freue mich auf die Heimreise.
Mir geht es wieder sehr viel besser, die Medis haben gewirkt und wir wollen unser "Einjähriges" ein wenig Feiern gehen. Zuerst steht ein Besuch auf dem Rummelplatz an. Der grosse Festplatz liegt gleich gegenüber von unserem Campingplatz und so können wir bequem zu Fuss dorthin gehen. Es hat hier diverse Bahnen, Schiessbuden, Verkaufsstände und Verpflegungsmöglichkeiten. Es geht hier zu wie bei uns in Basel an der Herbstmesse oder in München am Oktoberfest. Man fühlt sich aber irgendwie um Jahrzehnte zurück versetzt. Die meisten Bahnen sind schon sehr alt und werden noch wie früher mit Ketten, Umlenkrollen und einfacher Mechanik angetrieben. Auch hat es ein altes Zelt, in welchem Boxkämpfe ausgetragen werden. Wir fühlen uns wie in einem alten Film. Viele dieser Bahnen und Karusselle sind richtige Raritäten. Ich glaube, die meisten wären bei uns gar nicht mehr zugelassen. Natürlich hat es auch ganz neue und moderne Attraktionen. Ansonsten ist es wie bei uns auf dem Rummel. Es ist laut, ein Gedränge, überall dröhnt Musik aus den Lautsprechern, die Kinder haben glänzende Augen und die Erwachsenen geben ihr Geld aus. Leider hat unser Fotoapparat ein kleines Problem und die Bilder dieses Rummelplatzes sind fast nicht zu gebrauchen.
Mit dem Taxi fahren wir in die Stadt und besuchen zuerst " unser" Pub. Wir beide hätten Lust auf einen "Italiener". Pizza, Pasta und Rotwein würde uns gefallen. Wir finden aber keinen und gehen in das uns bekannte Steakhouse Abendessen. Nach dem Essen fahren wir zurück auf den Campingplatz und gehen relativ früh schlafen.
Unsere Touriwoche geht zu Ende. Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche Woche. Der Ayers Rock, der Kings Canyon und die Nationalparks haben uns sehr gut gefallen und beeindruckt. Nächste Woche fahren wir noch einmal in das Outback. Über eine staubige und unbefestigte Strasse, den Tanami Road, geht es alles durch Busch und Steppe. Wir werden in etwa zehn Tagen Darwin erreichen und dort bis zu meiner Abreise bleiben. Dort werden wir auf Fredi, den jungen Deutschen, treffen. Er wird dann alleine in Australien sein. Denis zieht es nach Hause.
Wir verbringen einen ruhigen Sonntag. Patric beendet unseren Reisebericht und ich faulenze, ruhe mich aus und sammle Kräfte für den letzten Monat in Australien.
Nach sechs schönen und abwechslungsreichen Tagen mit vielen Bekanntschafen in Alice Springs gings wieder auf die Strasse. Auf dem Stuart Hwy südwärts und dann auf den Lasseter Hwy Richtung Uluru.
2 Dann, plötzlich, ca. 100 km vor dem Uluru kam auf der linken Seite dieser schöne Berg bei uns ins Blickfeld. Zuerst dachten wir, dass dies jetzt der Uluru - also der Ayers Rock ist. Aber das können unmöglich 100 Km Luftlinie sein. Wir machten uns in unseren Unterlagen schlau und fanden dann heraus, dass dies der Mount Conner ist und von den Aborigines "Attila" oder auch "Artilla" genannt wird.
Von unserem Campingplatz aus konnten wir den Uluru das erste Mal fotografieren - mit vielen anderen Touristen zusammen
Schön, he???
Urs und ...
...ich vor dem Ayers Rock. Ja, gefällt!!
Noch ein paar Fotos von unserer Umfahrung. Die Wanderung liessen wir hier aus und genossen die Aussicht vom Auto aus...
Hat ja genügend andere, welche da herumwatscheln...
Nach ungefähr 40 Kilometer kam der Kata Tjuta, the Olgas, in Sicht.
Auch hier fuhren wir mit unserem Nissan Patrol so nahe wie möglich, bestaunten alles,,,
...machten Fotos und..
... fuhren weiter zur Luritja Road Richtung Kings Canyon, wo die George Gill Ranges sind
Vor dem Watarrka National Park in Kings Creek fanden wir eine wunderschöne Übernachtungsmöglichkeit
Morgens um halb neun gabs Frühstück im Busch mit der Morgensonne.
Hatten hier auch sehr nette Nachbarn
Gemütlich gings am nächsten Tag weiter, mit dem Ziel Kings Canyon.
Wir entschieden uns für den kürzeren walk
Mit den Aussie Flip-Flops....
..auf dem Kings Creek Walk unterwegs
Da schnaufte Urs mal kräftig durch und war froh, dass wir nicht den längeren Weg nahmen. Diese Brücken hat er einfach nicht so gerne
Angekommen am Aussichtspunkt, erklärte Urs den Australischen Touristen den Kings Canyon und die Geschichte des Uluru...
Das war wieder einmal eine sehr lustige und unterhaltsame Begegnung mit freundlichen und interessierten Australier.
Der Kings Canyon
Wir grüssen vom Kings Canyon
Dann machten wir uns bereits wieder auf den Rückweg, wo wir wieder viele bekannte Gesichter vom letzten Campingplatz antrafen.
"Was wotsch??!!"
Und weiter gings auf unserer Tour Richtung den MacDonnell Ranges
Auf einem Pässchen trafen wir den Slowenen Victor mit seinem Fahrrad. Unglaublich, er ist schon 2 1/2 Jahre unterwegs und seit einem Jahr mit dem Fahrrad. Dobro, dobro, Junge!!
Auf der gnadenlosen, langen und staubigen Mereenie Loop Road unterwegs nach Ormiston Gorge.
Am Freitag, den 1. Juli, gings wieder zurück nach Alice Springs
Gegenüber von unserem Campingplatz fand die traditionelle Alice Springs Show statt. So starteten wir unser "Einjähriges Zusammenunterwegssein" mit einem Besuch auf diesem Rummelplatz
Also den Aborigines muss es auch sehr gefallen haben. Die Fotos wurden hier leider nicht so gut - ist vermutlich der Wüstenstaub daran schuld
Waren richtig viele Leute da, obwohl es doch nicht sooooo atemberaubend war..
Wir entschieden uns für unser Jubiläumsessen für das Overlanders Steakhouse
War schon alles super fein gedeckt für uns
Ja, und so sieht das dann aus. Mit Schweizer Flagge feierten wir unser Einjähriges. Lustig war da noch, dass der Kellner die Schweizer Fahne nicht erkannt hat und uns fragte, ob wir Ärzte seien und für welche Organisation wir arbeiten. Natürlich sind wir Ärzte - aber die Kellnerin von Hongkong klärte ihn dann doch noch auf..
Sonntagsstimmung auf dem G'Mate Caravan Park, wo ich den Reisebericht mit den Fotos fertigstellte,...
..während Urs sich weiterbildete..
Unsere Route nach der Rückkehr vom Cape York; vom 16. Juni bis Jetzt
Wir sagen Prost und hauen jetzt ab ins Tanami Desert, wo wir einige Tage das Outback geniessen wollen und werden. Also wieder einmal kein Handy- und Internetempfang. Wir freuen uns!!!
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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