Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2013  |  von Patric Dillier + Urs Liechti

106.+107. Woche (Peru mit Donata)

Dienstag, 17. Juli 2012 (Miraflores, Peru)

Donnerstag, 28. Juni 2012 (Miraflores, Peru)
Nach dem Fussballspiel gehe ich in die Avenida de Paz und finde ein wunderschönes Café. Das Café Columbia befindet sich in einem Art Innenhof in einer Passage mit verschiedenen kleinen Bars, Cafés und Restaurants. Man nennt es hier auch den Jazz Corner. Das Café ist sehr originell und musikalisch eingerichtet. Aus den grossen Lautsprechern klingt Kuba-Kolumbianische Musik und an den Wänden und Decken hängen verschiedenste Instrumente. Ich beende hier meinen Reisebericht, beschrifte die Fotos und stelle alles online. Das erste Essen auswärts seit meinem Spitalaufenthalt besteht aus einer feinen Linsensuppe mit einer Portion Reis. Nach fünf Stunden ist dann endlich mein Monatsbericht im Kasten und das Café füllt sich mit gut gelaunten und lustigen Leuten. Das Wochenende beginnt bereits heute Abend, da morgen ein Feiertag ist (Pablo y Pedro). Hier komme ich bestimmt wieder einmal hin - vielleicht morgen mit Donata; das wird ihr bestimmt gefallen.
Valentino ist bereits zu Hause und wir spielen bis nach Mitternacht noch ein wenig "Tschau Sepp".

Freitag, 29. Juni 2012 (Miraflores, Peru)
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Valentino - Haferschleim mit einem geraffelten Apfel - putze ich die Wohnung und installiere meine Matratze mit Schlafsack von meinem Auto. Donata darf natürlich auf der grossen, frisch bezogenen Matratze schlafen. Nach einem weiteren Kartenspiel mit Valentino fahre ich zum Flughafen. Diesen Weg kenne ich ja bereits bestens und bin nach drei Uhr dort. Ihr Flug kommt von Paris und sie sollte um 15.50 Uhr ankommen. Der Flug hat jedoch Verspätung und die neue Ankunftszeit ist um 17.30 Uhr. Gut, dass ich mein Buch mitgenommen habe. Ich setze mich in eine Ecke und lese bis nach fünf Uhr. Dann sehe ich Donata. Sie schaut ein wenig verwirrt, da sehr viele Leute hier rumstehen und auf die Ankommenden warten. Zum Glück sind die Peruaner alle ein wenig kleiner als ich und sie sieht mich sofort. Wir fahren ohne Umweg zu Valentino und dann gibt's nach der Begrüssung viele Geschenke. Valentino erhält sein geliebtes Himalaya Salz und ein ganzes Fondue Set. Donata hat mir noch ein paar kleine Schweizer "Mitbringsel", obwohl ich ihr gesagt habe, dass ich eigentlich nichts brauche. Eine Flasche Rivella, Aromat, einen Sparschäler, einen Appenzeller- und Tilsiter Käse. Ich zeige Donata ein wenig Miraflores und wir gehen auf einen Drink und etwas kleines Essen ins Café Columbia. Kurz vor Mitternacht gehen wir nach Hause; Donata spürt ein wenig die Zeitumstellung und die lange Reise.

Heute ist der Eröffnungstag von der Autogarage von Urs. Lieber Urs, ich wünsche Dir viele Besucher, Freunde, Kollegen und natürlich Kunden, welche Dich besuchen kommen und Dir unendlich viele Aufträge geben. Ich denke an Dich und ich freue mich für Dich, dass es endlich "losgeht".

Samstag, 30. Juni 2012 (Miraflores, Peru)
Wir frühstücken zu viert. Die vierte im Bunde ist Valeria, eine Freundin von Valentino. Es gibt für alle Hafer mit Honig und Apfel - sollte Kraft und Vitamine für den Tag geben. Donata und ich wollen heute ins Zentrum von Lima zum Plaza Armas gehen. Valentino gibt uns seine Metropolitana Karte, mit welcher man für 1.50 Soles mit der Metropolitana (das ist ein Bus) in die Stadt fahren kann. Auf dem Weg zur Haltestelle Riccardo Palma machen wir noch einen Halt bei einem Coiffeur. Der Haarschnitt für Männer kostet zehn Soles; das sind gute drei Franken. Ich bin begeistert von meiner neuen Frisur und Donata wird auch noch dazu überredet, auf dem Coiffeure Stuhl Platz zu nehmen. Es ist hier wie bei uns in der Schweiz: Die Preise für Frauen sind gut doppelt so hoch, aber Donata kann diese sieben Franken locker entbehren. Frisch gestylt fahren wir nach Lima Center.
Die Fahrt dauert nicht ganz eine halbe Stunde und wir stehen dicht gedrängt Körper an Körper mit vielen Peruanern. Von der Haltestelle Jiron Union gehen wir durch eine Fussgängerzone mit vielen Läden, wo man sehr billig Kleider, Schuhe, Elektronikgeräte und einfach alles kaufen kann. Wir schlendern einmal um den wunderschönen Plaza Armas und gehen in einer Seitenstrasse in ein Restaurant. Es sitzen hier sehr viele Peruaner drinnen und das Menü kostet sechs Soles pro Person. Da sind wir aber gespannt, was es da alles für sechs Soles - ungefähr zwei Franken - gibt. Wir setzen uns hin und erhalten automatisch eine grosse Karaffe Fruchtsaft. Zur Vorspeise erhält Donata einen gemischten Salat und ich eine Suppe. Zur Hauptspeise gibt's Reis mit verschiedenen Gemüsen für Donata und ich verschlinge einen Fisch mit Kartoffeln und Reis. Zum Dessert stellen sie uns noch ein rotes, wackeliges Ding hin, von welchem wir nur ein wenig probieren. Es schmeckt ein wenig wie dicker Sirup. Das ist sehr lange her, dass ich für so wenig Geld so viel zu Essen gekriegt habe - und geschmeckt hat es auch hervorragend. Wir machen einen Verdauungsspaziergang durch den Plaza Armas, setzen uns in der Sonne auf eine Parkbank und spielen ein wenig Karten. Danach machen wir uns schon auf den Rückweg. Heute Abend um sieben Uhr findet der Fondue Abend statt. Wir müssen kleine Kartoffeln, Knoblauch, Wein und Sprit besorgen. Valentino ist verantwortlich für das Brot und die Stühle für die Gäste. Es sollen nebst Valentino, Valeria, Donata und ich, noch Willi, der Deutsche Backgammon Partner von Valentino, Abraham (Kenianischer Priesterlehrling) und Valentinos bester Freund Martin kommen. Und das alles soll auf dem kleinen Tischchen in seinem Wohnzimmer stattfinden. Das wird sicher lustig. Leider finden wir keinen Sprit in Miraflores, aber schlussendlich sind wir in einem kleinen Laden am Markt und der Verkäufer garantiert uns, dass diese blaue Flüssigkeit (Ron a quemar) genau das Richtige für uns ist. Zufälligerweise treffen wir im Supermarkt auf Valentino, welcher soeben das Brot einkauft. So gehen wir zusammen in die Wohnung und bereiten alles vor. Einen wunderschönen und lustigen Fondue Abend dürfen wir zusammen geniessen. Für Valentino und Abraham gibt's dann nach dem Fondue noch zwei, drei Grappas. Das war der Rest von Ronnys Grappa von seinem Besuch in Buenos Aires - Danke Amigo.

Den Ron a quemar kann man nicht gebrauchen. Ich musste ein wenig Reinbenzin nachschütten, damit das Ganze überhaupt brennt - und stinken tut diese blaue Flüssigkeit auch.
Nachdem die Gäste nach Hause gegangen sind, spielen wir zu viert noch ein wenig Karten. Wir gehen zufrieden und so richtig müde schlafen.

Sonntag, 1. Juli 2012 (Miraflores, Peru)
Ich stehe um acht Uhr auf und schreibe ein wenig E-Mails und am Reisebericht. Um zehn Uhr frühstücken wir, und Donata und ich machen danach einen Spaziergang dem Meer entlang zum Larco Mar. Wir kommen rechtzeitig zum Finalspiel in unser Restaurant, welches heute voll mit Leuten ist. Später kommen noch Valentino und Abraham dazu. Wir schauen das spannende und gute Finalspiel bei Pizza und Bier. Nach dem Spiel gehen Donata und ich ins Café Le Paz, schwatzen unendlich viel und lange, trinken Tee und Kaffee und spielen ein wenig Karten. Bei Valentino geht das Kartenspielen weiter und kurz vor zehn Uhr sagt Valentino, dass er ins Kino gehen möchte. Er macht das oft an einem Sonntag - auch natürlich um seine Spanischkenntnisse zu erweitern. Wir finden die Idee gut und so gehen wir gemeinsam Ice Age 4 auf Spanisch schauen. Ich verstehe natürlich am wenigsten von uns Dreien, oder besser gesagt, von allen Kinogästen. Das ist vermutlich der Grund, dass ich sicher eine halbe Stunde während dem Film ein kleines Nickerchen mache.... Nach dem Kino gehen wir zusammen nach Hause und Donata und ich sind parat für die morgige Abfahrt. Zuerst muss natürlich noch der Dachträger mit allen Sachen beladen und befestigt werden, aber wir freuen uns....

Montag, 2. Juli 2012 (Huacachina, Peru)
Um acht Uhr werde ich von einem Geräusch geweckt. Donata ist seit über einer Stunde wach und wirbelt umher. Sie ist voller Tatendrang und so stehe ich auch auf und mache mich an die Arbeit mit dem Beladen des Autodaches. Ich muss zuerst auf die stark befahrene Strasse fahren und es ist recht hektisch, zwischen den vielen durchfahrenden, hupenden Autos und Lastwagen den Dachträger zu beladen. Das Montieren des Dachzeltes ist eine mühselige Arbeit, aber mit viel Geduld - gespickt mit ein paar Kraftausdrücken - bin ich nach fünf Stunden fertig und wir sind abfahrbereit. Wir finden zum Glück gut aus Lima raus und sind nach zwanzig Minuten auf der Panamericana in Richtung Süden. Auf der Fahrt haben wir wieder viel Zeit, um über die vergangenen zwei Jahre zu berichten. In Ica verpassen wir zweimal die Abzweigung nach Huacachina und dann verfahren wir uns im Dunkeln noch in eine abgelegene Wüstenstadt. Schlussendlich finden wir kurz vor acht Uhr Huacachina und das Hostel Salvatierra, welches uns von Valentino empfohlen wurde. Er lebte hier ein paar Monate und bei unserer Ankunft richten wir den Inhabern Grüsse von ihm aus und wir werden sehr freundlich empfangen. Donata erhält für zwanzig Soles ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und ich kann mein Auto im Hinterhof parken, wo ich auch im Auto schlafen werde. Ich darf die Duschen und Toiletten im Hostel umsonst benutzen. Es ist recht kalt hier und wir müssen uns warm anziehen, als wir zum Nachtessen in ein Restaurant gehen. Ich habe so richtig kalt und leider finden wir nur Restaurants, welche mehrheitlich im Freien sind. Nach dem Essen hören wir von irgendwoher laute Musik und Partystimmen. Wir haben jedoch kalt und sind zu müde für Party heute. So gehen wir schlafen und ich bin froh, wieder einmal in meinen eigenen vier "Wänden" zu schlafen.

Dienstag, 3. Juli 2012 (Huacachina, Peru)
Donata ist schon wieder früh wach und klopft mich aus meinem Auto. Die Sonne scheint und es ist sehr warm. Hinter dem Hostel ist ein kleiner See, die Oase, welche von unendlich vielen Sanddünen umgeben ist. Rund um diese Oase gibt es Bars, Restaurants, Palmen, ein paar Geschäfte und viele Agenturen, welche lokale Veranstaltungen anbieten. Für Sandboarding, Sandbuggy fahren, Wein- und Pisco Touren wird am meisten geworben. Die Sandbuggys sehen gewaltig aus und haben Motoren mit über vierhundert PS. Ich finde es ein wenig übertrieben und schade, dass diese lauten und stinkenden Buggys die Sanddünen rauf- und runterfahren. Sieht zwar spektakulär aus und ist sicher abenteuerlich, aber ich finde es nicht nötig, die Luft mit diesen Vehikeln zu verschmutzen. Rund um die Oase ist es wunderschön und wir frühstücken im Restaurant Mayo in der Sonne. Donata hat sich heute Morgen schon über Huacachina und die Sanddünen informiert. Wir mieten für fünf Soles je ein Board und erhalten zum Wachsen der Sandboards kleine, abgeschnittene Kerzen. Nach dem Wachsen steigen wir bei grosser Hitze die Sanddünen hoch. Wir nehmen es recht gemütlich und bewundern bei unseren Verschnaufpausen die Wüstenlandschaft und die Oase. Oben angekommen geniessen wir nochmals den Ausblick und schnallen uns die Bretter an. Die Sandboards werden mit einem einfachen Klettverschluss an den Schuhen befestigt und dann geht's los; wir boarden die Sanddünen runter. Es macht riesigen Spass und unten angekommen sind wir natürlich von oben bis unten, innen und aussen, voller Sand. Leider hat mein Fotoapparat ein paar Sandkörner erwischt und er funktioniert nicht mehr so richtig. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwie reinigen kann. Im Hostel dürfen wir die Dusche und den Swimming Pool benutzen. Für mich genügt die Dusche. Donata montiert ihren Bikini und wagt sich ein wenig in - oder besser gesagt, an den Pool. Wir sind ein wenig müde, geniessen den schönen Nachmittag am Pool und entscheiden uns, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben. Nach dem Nachtessen und Kartenspielen an der Oase gehen wir schlafen und wollen morgen früh in Richtung Cusco abfahren.

Mittwoch, 4. Juli 2012 (Cotaruse, Zahl- Kontrollstelle auf 3100 Meter ü Meer, Peru)
Wir sind bereits um acht Uhr abfahrbereit und verabschieden uns von den sehr freundlichen Leuten hier. Huacachina und das Hostel Salvatierra kann ich wärmstens empfehlen.
Bis nach Nasca kommen wir gut voran. Danach folgen zeitraubende, enge und kurvenreiche Bergfahrten. Die Landschaft wird immer wie grüner und die Flüsse haben jetzt vermehrt auch Wasser. Wir überqueren einige Passhöhen von knapp 4'500 Meter Höhe. Die kleinen Ortschaften, welche wir durchfahren sind staubig und die Leute sehen arm aber zufrieden aus. Manchmal halten wir an und Donata geht in die winzigen Läden Früchte und Crackers einkaufen. Ich warte dann meistens im Auto und Donata ist bei ihren Einkäufen in Gespräche verwickelt.
Ab sechs Uhr wird es dunkel und wir suchen uns eine geeignete Schlafstelle, möglichst unter viertausend Metern Höhe. Wir werden heute beide im Auto schlafen und finden eine sichere Bleibe bei einer Zahlstelle. Es ist Polizei anwesend und einige Lastwagenfahrer übernachten ebenfalls hier. Wir kochen uns Teigwaren in Bouillon mit Erbsen und Rüebli. Eine ältere Peruanische Frau kommt zu uns und ist fasziniert von meinem Gaskocher. Sie bringt uns einen Teller mit einer Forelle blau mit Kartoffeln. So haben wir ein reichliches Abendessen und gehen nach dem Abwaschen schnurstracks ins Auto. Es ist sehr kalt und ich spüre ein wenig die Höhe. Das Einschlafen dauert ein wenig und wir schwatzen bis wir müde sind. Ich wache in der Nacht mehrmals auf, da ich durch die Höhe ein wenig Kopfweh habe. Donata schläft wie ein Murmeltier.

Donnerstag, 5. Juli (Cusco, Peru)
Bei den ersten Sonnenstrahlen stehen wir auf und wärmen uns in der Sonne. Wir fahren los in Richtung Cusco. Es ist eine wunderschöne Fahrt mit Landschaften, welche der Schweiz ähneln. Wir fahren Pässe rauf und runter, begleitet von Flüssen. Mein Kopfweh ist zum Glück weg und ungefähr zweihundert Kilometer vor Cusco kommen wir in Abancay, einer grösseren Stadt, um die Mittagszeit an. Wir sind bis jetzt gut vorangekommen und freuen uns, dass wir am Nachmittag in Cusco ankommen werden. Kaum haben wir das gesagt, stehen sehr viele Lastwagen und Autobusse vor uns. Wir überholen die lange, wartende Schlange, bis vor uns die Strasse mit grossen Steinen gesperrt ist. Es findet eine Demonstration statt und das soll Stunden dauern. Ein älteres peruanisches Ehepaar kommt zu unserem Auto und sagt, dass es eine Umfahrung gibt. Die Umfahrung geht zwar steil auf unebenen Strassen hinauf, aber nach ein paar Kilometern sollen wir wieder auf die Strasse nach Cusco gelangen. Also fahren wir diese schmalen Gassen mit riesigen Löchern in die Höhe und müssen uns immer wieder bei den Leuten durchfragen. Alle sind sehr hilfsbereit und freundlich. Nach einer halben Stunde sind wir wieder auf der Hauptstrasse und kommen am Nachmittag in Cusco an. Nach einer Stadtumfahrung finden wir den von Daniel und Johanna beschriebenen Übernachtungsplatz bei einer Tankstelle in der Nähe das Plaza de Armas. Sie haben mir sogar das Passwort vom gegenüberliegenden Hotel per E-Mail mitgeteilt. So schreibe ich bei unserer Ankunft ein E-Mail an die beiden Berliner. Vielleicht können wir uns ja hier irgendwo treffen. Sie parken leider nicht mehr hier, da sie ein paar Leute kennengelernt haben, bei denen sie übernachten können. Wir gehen auf die Suche nach einem Hostel für Donata. Es gibt so viele Hostels mit den unterschiedlichsten Preisen und Zimmerqualitäten, dass es sich lohnt, ein wenig Zeit dafür aufzuwenden. Wir suchen ja auch eine Unterkunft, wo ich mein Auto parken kann. Das ist in einer Stadt immer eine grosse Herausforderung. In einer Seitengasse finden wir dann ein kleines, sympathisches Hostel, wo ich auch meinen Nissan Patrol davor stellen kann. Donata kann für fünfzehn Soles in einem Viererdorm schlafen und ich kann für fünf Soles die Toiletten und die warme Dusche benutzen. Ich schlafe selbstverständlich im Auto. Erstens ist es für mich im Auto super bequem und mein Auto ist somit auch gut bewacht. Wir gehen ein wenig Cusco erkunden und werden von vielen Tourenanbietern und Souvenirverkäufer/-innen angesprochen. Nach einem Apéro und einem guten Nachtessen stürzen wir uns ein wenig in das Nachtleben. Aber es ist überall sehr kalt und wir sind müde. Wir schaffen es bis knapp um Mitternacht und dann gehen wir schlafen. Leider kann ich lange nicht einschlafen, da es in dieser Gasse drei Discos mit sehr lauter Musik und noch lauteren Partylöwen hat. Auch fahren immer wieder hupende Taxis an mir vorbei.

Freitag, 6. Juli 2012 (Vor Occobamba bei den Heissen Quelle auf 4'100 MüM)
Ich kann drei oder vier Stunden schlafen und gehe bereits um sieben Uhr ins Hostel auf eine Dusche. Nach der Dusche wecke ich Donata, welche jetzt in Peru definitiv angekommen ist. Die Zeitumstellung, das Wetter und die Höhe spürt sie nicht mehr und ist in ihrem normalen Rhythmus.
Ich mache einen Spaziergang in der Sonne zum Plaza de Armas. Später frühstücken wir in einem der schönen Cafés und schlendern durch die vielen kleinen Strassen und Gassen von Cusco. Am Nachmittag beschliessen wir, weiter zu fahren. Irgendwie ist uns die Stadt zu hektisch und die aufdringlichen Verkaufsleute sind sehr gewohnheitsbedürftig. Die Fahrt raus aus der Stadt ist nicht so einfach. Es gibt keine Beschilderung und viele Strassen sind mit Marktständen blockiert. Wir fragen bei einem Rotlicht den Fahrer neben uns und er sagt, wir sollen ihm einfach nur folgen. So kommen wir sicher aus Cusco raus und fahren wieder einmal durch wunderschöne Gegenden in Richtung Puno. Bis nach Puno können wir nicht durchfahren, da es zu weit ist. Ab fünf Uhr halten wir Ausschau nach einem guten und sicheren Übernachtungsplatz. Die nächste grössere Ortschaft ist Sicuani, aber wir finden hier nichts Passendes. Es gibt keine Möglichkeit, das Auto sicher zu parken und so fahren wir weiter. Es wird immer dunkler und es geht auch immer höher rauf. Wir wollen am liebsten wieder unter viertausend Meter übernachten. Kurz vor dem Dunkelwerden sehen wir auf der linken Seite ein paar Häuser. Es befinden sich hier heisse Quellen und es hat einen grossen Parkplatz. Für den Eintritt muss man drei Soles bezahlen. Wir wollen jedoch nur in das Restaurant und so können wir umsonst reingehen. Zum Abendessen gibt es Forelle blau mit Kartoffeln und Reis. Danach installieren wir uns im Nissan Patrol Schlafzimmer. Ich wache in der Nacht einmal auf und sehe, dass die Frontscheibe innen gefroren ist. Das ist eine sehr kalte Nacht auf viertausend Meter über Meer - aber wir überstehen diese Nacht mit Bravour.

Samstag, 7. Juli 2012 (Puno, Peru)
Wir wachen mit der Sonne auf und die ersten Besucher der Quellen sind auch schon hier. Der Nissan Patrol hat ein wenig Start Schwierigkeiten auf dieser Höhe, aber nach ein paar Versuchen und viel schwarzem Rauch läuft er wieder. Wir fahren meistens den Rio Vilcanota entlang und kämpfen uns fünfzig Kilometer vor Puno durch das verkehrsreiche und stockende Juliaca. Gleichzeitig mit uns durchquert auch der Zug Juliaca, welcher von Cusco nach Puno fährt. Die Schienen sind belegt und versperrt mit Marktständen, Fahrräder, Kindern und allerlei Dingen. Es ist faszinierend zuzuschauen, wie dem laut hupenden Zug langsam aber sicher die Schienen freigegeben werden. Um die Mittagszeit erreichen wir Puno. Wir fahren drei Mal durch Puno durch und sehen fast keine Hostels. Es ist hier sehr hektisch mit den vielen Autos, Märkten und Leuten. Wir fahren dem Titicacasee entlang ein wenig aus der Stadt heraus und kommen zu einem wunderschön gelegenen Hotel mit einem Parkplatz. Die Übernachtung kostet hier über sechshundert Soles, was ungefähr zweihundert Franken sind. Wir schleichen uns davon und gehen zuerst einmal etwas essen. Nach dem Essen finden wir ein weiteres so teures Hotel. Die Leute hier sind sehr freundlich und geben uns einen Stadtplan. Auf diesem Plan sehen wir, dass wir in Puno ein wenig in die Höhe fahren müssen. Dort befinden sich viele Hostels, der Plaza de Armas und der Parque Pino. Hier finden wir einen Parkplatz für ungefähr zehn Autos und nebenan winkt uns jemand vom Lake Hostal zu. Der Inhaber, Lucho, ist sehr freundlich und zeigt uns in seinem Hostel die Zimmer, die saubere Küche und die schöne Terrasse mit Blick auf den Titicacasee. Donata bezieht den Viererdorm für fünfzehn Soles. Das Viererzimmer ist momentan unbenutzt und so kann Donata das grosse Zimmer für sich alleine gebrauchen. Ich kann für fünf Soles die Toiletten, Duschen und Internetverbindung benutzen. Wir sind so froh, endlich eine geeignete Unterkunft für uns und den Nissan Patrol gefunden zu haben. Zum Abendessen suchen wir uns ein warmes Restaurant. Es ist hier am Abend sehr kalt auf nahezu viertausend Metern Höhe. Wir finden eine gemütliche, warme Pizzeria wo wir uns direkt neben den warmen Pizza Holzofen hinsetzen können. Danach gehen wir in ein recht belebtes Pub mit dem Namen "Rock & Reggae". Es wird hier getanzt und geflirtet. Kurz vor Mitternacht landen wir in einem Lokal mit Peruanischer Livemusik. Wir sind die einzigen Touristen und es geht hier so richtig ab. Es ist sehr eng mit diesen vielen tanzenden, lustigen und aufgestellten Peruanern. Wir haben den Vorteil, dass wir gut einen Kopf grösser sind und alles im Überblick haben. Das war ein langer Tag und wir gehen müde und zufrieden in unsere Bettchen.

Sonntag, 8. Juli 2012 (Puno, Peru)
Ich wache durch den Strassenlärm bereits um sieben Uhr auf und gehe ins Hostel duschen. Donata lass ich schlafen und lese im Auto ein wenig in meinem Buch. Nach dem mittlerweile obligaten Porridge gehen wir in ein wunderschönes und interessantes Café. Ich kann hier die Internetverbindung nutzen und an meinem Reisebericht weiterschreiben. Donata verabschiedet sich nach einem Sandwich und geht auf Shopping Tour. Sie kommt mit handgestrickten Handschuhen und Kappe zurück. Morgen kommen sollen die beiden Freundinnen von Donata, Andrea und Sonja, kommen. Wir freuen uns auf sie.

Montag, 9. Juli 2012 (Puno, Peru)
Um vier Uhr morgens wache ich durch ein Geräusch im Auto auf. Jemand versucht zuerst die Fahrer- und dann die Beifahrertüre zu öffnen. Ich kraxle nach vorne und sehe die Person nur noch davonrennen.
Nach dem Frühstück machen wir einen langen Spaziergang an den Titicacasee und geniessen das schöne Wetter. Der See ist hier nicht besonders einladend mit dem grünen Schlamm am Ufer. Auf dem Rückweg zum Hostel treffen wir Andrea und Sonja in einem Taxi an. Sie steigen aus und begleiten uns zu Fuss zum Hostel. Wir verbringen den restlichen Nachmittag auf der Hostel Terrasse und haben uns viel zu berichten. Bevor wir zum Abendessen gehen, will ich noch ein paar wärmere Kleider aus dem Auto holen. Da bemerke ich, dass schon wieder in das Auto eingebrochen wurde. Das Schloss auf der Beifahrertüre wurde demontiert und meine Reisetasche mit all meinen Kleidern wurde gestohlen; mehr war auch nicht zu holen. So, jetzt habe ich also nur noch die Kleider, welche ich anhabe und ein paar Trainerhosen, die im Schlafsack waren. Wieder einmal denke ich im Nachhinein, dass der versuchte Einbruch am Morgen und die Tatsache, dass mein Auto zwei Tage am selben Ort geparkt war, mich hätte warnen müssen. Aber es ist jetzt einfach passiert und Tatsache. Ich miete neben dem Hostel einen bewachten und abgeschlossenen Parkplatz und geselle mich zu den drei Mädels ins Viererdorm. Sonja, Andrea und Donata wollen mich sofort neu einkleiden gehen, aber ich möchte mir hier keine neuen Kleider kaufen, da es hier zu teuer ist. In Lima ist alles billiger und ich werde mir überlegen, was ich genau brauche. Ich werde dafür im Café Rico und später in der warmen Pizzeria von ihnen eingeladen. Muchas Gracias!! Andrea und Sonja werden in unsere Kartenspiele eingeweiht und wir spielen so lange, bis wir vor Müdigkeit einfach nicht mehr können. Es dauert lange, bis wir vier endlich einschlafen, da immer wieder jemand etwas Lustiges zu erzählen hat. Kommt mir ein wenig wie früher im Schullager vor....

Dienstag, 10. Juli 2012 (Puno, Peru)
Ich stehe um halb acht Uhr auf, gehe duschen und Frühstück einkaufen. Wir frühstücken bei Sonnenschein auf der schönen Terrasse und planen den heutigen Tag.
Um zwölf Uhr legen sich Andrea und Sonja hinten in den Nissan Patrol und wir fahren zu viert nach Sillustani. Der Friedhof "Chullpas de Sillustani" befindet sich ungefähr 30 Kilometer entfernt von Puno auf dem Weg nach Juliaca. Auf der Fahrt dorthin haben wir eine schöne Sicht auf die Stadt Puno, den Titicacasee See und die Hochebene von Collao. Auf diesem Friedhof aus der Zeit vor den Inka, wurden hohe Persönlichkeiten der Kolla und Aymara bestattet. Die Chullpas sind Rundtürme, 10 - 13 Meter hoch. An bestimmten Tagen wurde, je nach Sonnenstand, die Ankunft der Geister der verstorbenen, religiösen und politischen Führer erwartet. Es war eines der wichtigsten Ereignisse der damaligen Zeit. Wir müssen zehn Soles pro Person Eintritt bezahlen. Donata und ich verzichten auf die Besichtigung und unterhalten uns ein wenig mit einem älteren Mann, während Andrea und Sonja hinauf zu den Grabmälern gehen. Andrea geht es anfangs nicht so gut, da ihr die "liegende" Fahrt auf dem Bauch hinten im Nissan Patrol nicht so gut getan hat. Aber der Fussmarsch und die frische Luft geben ihr neue Kraft und als die beiden zurückkehren, sieht Andrea schon wieder gesund und voller Tatendrang aus. So fahren wir zurück und durch Puno nach Chucuito. Chucuito ist ein kleines Dorf, circa fünfzig Kilometer von Puno entfernt. Hier steht der phallische Tempel "Inca Uyo" aus der Inka-Zeit. Die "Iglesia Nuestra Senora de la Asuncion" steht an der Hauptplaza und die "Iglesia Sta. Domingo" ist mit Baujahr 1534 die älteste Kirche auf dem Altipiano. Wir parken am Hauptplaza und verschwinden durch ein Gässchen in ein kleines Restaurant. Kurz vor dem Dunkelwerden kommen wir zurück und machen uns frisch für unseren letzten gemeinsamen Abend. Wir finden irgendwo in Puno eine kleine Pizzeria, wo wir mittels einer winzigen Treppe in den ersten Stock gelangen. Es hat drei Tische und es sieht ein wenig wie ein Chalet aus. Ausserdem ist es sehr warm, da der offene Pizzaofen so richtig einheizt. Es gefällt uns auf Anhieb hier; es ist gemütlich und warm. Wir essen, trinken und spielen so lange Karten, bis der Chef Feierabend machen will. Für mich sind solche gemeinsame Abende - mit so wunderbaren Leuten - eine grosse und schöne Abwechslung. Ich geniesse die Zeit mit den drei hübschen Mädels natürlich sehr. Gut gelaunt kommen wir in unserem Hostel an und müssen feststellen, dass es kein Wasser mehr gibt. Eine grosse Herausforderung, wenn alle noch mindestens einmal auf die Toilette gehen müssen. Es wird jede Toilette im Hostel aufgesucht und benutzt, da man gerade noch einmal spülen kann - wenn man Glück hat. Nach dieser kleinen Aufregung schlafen wir relativ rasch ein.

Mittwoch, 11. Juli 2012 (Arequipa, Peru)
Nach dem gemeinsamen Frühstück auf der Dachterrasse verabschieden wir uns von Andrea und Sonja. Es wird zwölf Uhr Mittag, bis wir losfahren. Danke Andrea und Sonja für das Zusammentreffen. Es hat mir super gefallen mit euch und ich hoffe, dass ihr den Rest eurer Reiseferien gesund und weiter so fröhlich geniessen könnt.
Bei der Stadtausfahrt nehmen wir eine Nebenstrasse. Dies ist eine Abkürzung und so müssen wir nicht wieder durch den stockenden Verkehr in Juliaca. Die Abkürzung erweist sich als relativ holprige Strasse, auf welcher wir sehr langsam vorwärts kommen. Ab und zu treffen wir ein paar Leute an, welche uns den Weg zeigen. Die meisten wollen natürlich sofort in das Auto einsteigen, aber leider haben wir keinen Platz und ins Bett möchte ich sie nicht legen. Die Umgebung ist dafür sehr schön und nach über einer Stunde sind wir dann wieder auf der Hauptstrasse. Wir erreichen Arequipa erst nach sechs Uhr und leider ist es bereits dunkel. Es hat enorm viel Verkehr und es ist wieder einmal sehr hektisch. Im Dunkeln ist es auch schwierig, die Strassennamen zu lesen. Ich habe heute Morgen im Internet ein Hostal mit Camping Möglichkeit gefunden. So suchen wir also das Hostal Mercedes und finden es auch nach ein paar Stadtrundfahrten. Das Hostal Mercedes ist ein sehr schönes Hotel und wir können im Innenhof auf einer Rasenfläche campen. Auch hat es hier Stromanschluss, saubere Toiletten und Duschen mit heissem Wasser. Hinter uns steht ein Toyota Landcruiser mit französischen Nummernschildern. Wir können die Hotel Lounge mit den bequemen Sesseln und der Internetverbindung nutzen. Es ist die perfekte Übernachtungsgelegenheit in einer Stadt, wenn man mit dem Auto reist. Der Preis pro Person beträgt ungefähr sieben Franken. Nach dem Einchecken an der Rezeption sehen wir einen weissen Bus mit Schweizer Nummernschildern - und erst noch aus dem Baselland. Da müssen wir morgen mal einen Besuch abstatten. Hier noch die Website vom Hostal Las Mercedes: www.lasmercedeshostal.com

Wir besichtigen ein wenig Arequipa mit seinen wunderschönen, alten Gebäuden. An den starken Verkehr mit den stinkenden Abgasen und dem unendlichen Gehupe werde ich mich wohl nie so richtig anfreunden können. Wir vergessen die Zeit beim nächtlichen Stadtbummel und sind froh, dass wir nach zehn Uhr noch ein Restaurant finden, welches geöffnet hat.

Donnerstag, 12. Juli 2012 (Arequipa, Peru)
Wir schlafen sehr gut im Nissan Patrol und werden mit der Sonne geweckt. Wir lernen unsere französischen Camping Nachbarn Michel und seine Frau kennen. Sie sind schon seit drei Jahren mit ihrem Auto unterwegs. Später gesellt sich noch Urs mit seiner Frau von Aesch dazu. Für mich ist es natürlich sehr spannend, sich mit diesen reisefreudigen Leuten zu unterhalten. Ich erhalte viele Informationen und Adressen für meine Weiterreise, speziell für die anstehenden Verschiffungen.
Wir bleiben den ganzen Tag auf dem Campingplatz. Donata wäscht ihre Kleider und ich räume den Nissan Patrol wieder einmal ganz aus und versuche den vielen Staub vom Auto innen und allen Utensilien zu entfernen. Donata hat die Putzerei auch gepackt und hilft mir beim Reinigen des Autos. Nach einer Stunde beginnen auch unsere Nachbarn mit dem Reinigen ihres Toyota Landcruiser.... Am späten Nachmittag gehen wir nochmals ins Zentrum und beenden den Abend in einem hübschen, kleinen Restaurant bei einem Falafel.

Freitag, 13. Juli 2012 (Huacachina, Peru)
Wir müssen heute früh aufstehen. Unser nächstes Ziel ist Huacachina, welches über siebenhundert Kilometer entfernt ist. Wir stehen knapp nach sieben Uhr auf und die Verabschiedungszeremonie dauert ein wenig länger. Es ist doch einfach schön, wieder einmal ein bisschen "Camping" und tolle, nette Nachbarn zu haben. Um halb neun ist es dann soweit und wir fahren ohne grosse Mühe aus Arequipa raus. Bei der Stadtausfahrt werden wir von der Polizeikontrolle angehalten. Ich muss all meine Dokumente zeigen und er bemängelt, dass ich ohne Licht fahre. Ich habe das Licht sonst immer an und jetzt habe ich es doch tatsächlich vergessen. Wir verhandeln sehr lange und er sagt mir, dass die Busse einhundertzwanzig Soles betrage. Aber wenn ich ihm das Geld direkt gebe, mache er einen Spezialpreis. Okay, ich weiss Bescheid und kenne diese Prozedur. Ich entschuldige mich für mein Vergehen und bin mit der Busse von einhundertzwanzig Soles einverstanden. Ich zeige ihm die Visitenkarte vom Konsul von der Schweizer Botschaft in Canberra und sage ihm, dass ich eine detaillierte Rechnung benötige, welche ich dann beim Polizeiposten in Arequipa bezahlen werde. Der Polizist sieht das Schweizer Kreuz und dass die Visitenkarte von der Botschaft kommt. Das genügt bereits und er wünscht uns "buen viaje". Das linke Abblendlicht funktioniert nicht mehr und auf der rechten Seite hat es einen Wackelkontakt. So fahre ich mit Standlicht und den Nebelscheinwerfern weiter. Unterwegs besorge ich mir eine neue Scheinwerferbirne und dann fahren wir mit zügigem Tempo und wunderschöner Umgebung nach Huacachina. Kurz vor acht Uhr fahren wir auf den Parkplatz des Hostel Salvatierra und gehen etwas essen. Wir übernachten auf dem Hostel Parkplatz und Donata hat sich an das "Auto-Reiseleben" super eingewöhnt.

Samstag, 14. Juli 2012 (Miraflores, Peru)
Am Morgen fahren wir ab in Richtung Lima. Wir haben mit Walti vereinbart, dass wir so um die Mittagszeit in Miraflores ankommen werden. Er organisiert einen sicheren Parkplatz beim IKRK und dann werden wir ein Hostel suchen. Kurz vor Lima werden wir wieder von einem Polizisten angehalten. Er bemängelt wieder einmal meine hinteren, getönten Seitenfenster. Der junge Polizist macht einen seriösen und schlauen Eindruck. Ich erkläre ihm wieder alles, aber er gibt nicht nach. Er sagt, dass ich eine spezielle Bewilligung benötige und dass er mir eine Busse geben muss. Er geht hinter das Fahrzeug und redet noch ein wenig mit mir, bis er mich fragt, wie wir dieses Problem jetzt regeln sollen. Das hätte ich ihm jetzt aber nicht zugetraut, dass auch er mich abzocken will. Ich hole mein Portemonnaie aus dem Auto und kehre hinter das Fahrzeug zurück. Ein anderer Polizeibeamter hat gesehen, dass ich mein Portemonnaie hervor geholt habe und macht sich jetzt auch auf den Weg zu uns. Ich zeige wieder die Visitenkarte der Schweizer Botschaft in Canberra und verlange eine detaillierte Rechnung. Rasch gibt mir Señor Perez die Hand und wünscht mir Gute Fahrt. Um ein Uhr treffen wir uns am Parque de Amor mit Walti. Er hat für ein paar Tage bereits sein Gästezimmer anderweitig belegt und so zeigt er uns ein gutes und schönes Hostel in der Nähe des IKRK. Donata und ich beziehen ein Achterdorm und danach fahren wir ins IKRK. Ich kann dort ohne Probleme hineinfahren und der Nissan Patrol ist jetzt hinter einem geschlossenen Tor in einem Innenhof. Das Gebäude und der Innenhof werden zudem noch von einem Sicherheitsbeamten vom IKRK bewacht. Den Nachmittag verbringen wir alle zusammen im kultigen und gemütlichen Café Z beim Kartenspielen. Danach geht's zum Kleiderkaufen und ich erhalte eine neue Jeans und drei T-Shirts. Ich bin wieder voll ausgerüstet. Danke villmoll Donata!!! Nach dem Einkaufen gehen wir zurück ins Hostel, um uns frisch zu machen. Walti holt uns nach einer Stunde mit seinem Auto ab; er will uns in ein schönes und gutes Restaurant einladen. Das Restaurant sieht sehr nobel aus und Walti und ich geniessen das riesengrosse Argentinische Rindsfilet mit Kartoffelstock. Das war ein Riesending!! Donata vergnügt sich mit vegetarischer Kost. Wir geniessen danach noch ein wenig das Nachtleben, aber um zwei Uhr sind wir dann endgültig bereit für das Bett. Die letzten Tage hatten wir nicht sehr viel Schlaf und ich spüre das lange Autofahren.

Sonntag, 15. Juli 2012 (Miraflores, Peru)
Der letzte Tag hier in Peru für Donata. Wir gehen in Walti's Wohnung, spielen Karten und essen etwas. Ein gemütlicher Sonntag bei schlechtem Wetter. Am Nachmittag fahren wir ans Meer, vertreten uns ein wenig die Beine und bringen danach Donata auf den Flughafen. Das war eine super tolle Zeit mit Dir Donata. Diese kleine Peru Rundreise mit Dir konnte ich voll geniessen. Auch Danke für Alles und Deine Unterstützung. Bei der Verabschiedung denke ich natürlich an die Schweiz, Familie, Freunde und Bekannte. Das, was Donata wieder in einigen Stunden haben wird. Ich freue mich auch wieder auf das!!
Ich bin jetzt bei Walti eingezogen und habe ein eigenes Zimmer. Weiter wohnt momentan noch Ochoa für ein paar Tage hier. Er kommt von Grenoble und arbeitet auch beim IKRK. Er ist eigentlich in Ayacucho stationiert und muss hier für einige Tage ein paar Sachen im Büro erledigen. Die Wohnung ist sehr schön und gross. Ich kann an meinem Reisebericht weiterschreiben, E-Mails beantworten und verschiedene Dinge im Internet erledigen, während Walti uns ein super Essen kocht. Besser könnte es mir einfach nicht gehen.

Montag, 16. Juli 2012 (Miraflores, Peru)
Um neun Uhr gehe ich zum IKRK. Die Sicherheitsbeamten kennen mich bereits und später stellt mich Walti vielen Angestellten vor. Jetzt wissen alle, wem dieser weisse Nissan Patrol mit Schweizer Nummernschild gehört. Walti hat den Logistikverantwortlichen, Alejandro, bereits informiert, dass an meinem Auto einige Sachen gemacht werden müssen. Das Öl und der Ölfilter müssen gewechselt und das Auto abgeschmiert werden. Die beiden Abblendlichter müssen auch repariert werden. Auf der linken Seite ist es nur die Birne, rechts habe ich einen Wackelkontakt, welchen ich bis jetzt nicht selber beheben konnte. Während Alejandro einen Automechaniker organisiert, erhalte ich im Pausenraum Kaffee, Brötchen und Käse. Als der Mechaniker kommt, erkläre ich ihm alles und er fährt mit dem Nissan Patrol davon. Er benötigt das Auto bis um drei Uhr nachmittags. Ich gehe so lange zurück in die Wohnung und profitiere weiter vom Internet. Um drei Uhr kommt mein Auto sauber gewaschen zurück. Ich bezahle zweihundertfünfzig Soles und bin mit dem Preis sehr zufrieden. Alles funktioniert wieder einwandfrei und wir beide sind jetzt so richtig bereit für die lange Heimreise. Ich lerne den Chef vom IKRK von Lima kennen und nochmals viele andere Angestellte. Fast alle kommen nochmals das Auto anschauen und ich glaube, jetzt kennt mich hier wirklich jeder.

Ich werde mit dem Berichte schreiben nicht fertig. Walti sagt, dass es kein Problem sei, noch eine weitere Nacht zu bleiben. So habe ich morgen den ganzen Tag Zeit, all meine Sachen zu erledigen. Leider muss ich auch einen neuen Fotoapparat kaufen, da dieser nicht mehr funktioniert. Vermutlich hat ihm der Sand in Huacachina den "Rest" gegeben.
Zum Abendessen kocht uns Walti wieder ganz leckere Sachen. Ich geniesse natürlich jede Minute hier und bin sehr froh, dass ich solches Glück habe, so nette, freundliche und tolle Leute kennen zu lernen.

Dienstag, 17. Juli 2012 (Miraflores, Peru)
Ich stehe früh auf und beginne mit dem Reisebericht. Walti und Otchoa gehen um acht Uhr zur Arbeit. Gestern hat der neue Administrator im IKRK mit seiner Arbeit begonnen. Walti muss ihn bis September einarbeiten. Heute um fünf Uhr gibt es daher ein Begrüssungsapéro und ich bin auch eingeladen. Wie finde ich denn das?
Morgen früh werde ich wieder weiter in Richtung Norden fahren. Ich habe keine Ahnung, wie lange es bis nach Cartagena dauert. Aber ich habe vor, recht zügig zu fahren und voranzukommen. Ich bin jetzt schon auf das nördliche Peru, Ecuador und natürlich Kolumbien mit der Verschiffung gespannt. Auch freue ich mich auf die Wärme, welche ihr hoffentlich momentan im Sommer in der Schweiz geniessen könnt. Hasta luego!

Siiiii, VIVA EL PERU

Siiiii, VIVA EL PERU

Erste Nacht für Donata in Valentinos Wohnung. Gute Nacht

Erste Nacht für Donata in Valentinos Wohnung. Gute Nacht

Die erste Bedingung von Donata; Ab zum Frisör - ist okay für zehn Soles

Die erste Bedingung von Donata; Ab zum Frisör - ist okay für zehn Soles

Sieht doch noch nett aus, dieser Frisör, oder???

Sieht doch noch nett aus, dieser Frisör, oder???

Auch Donata kommt unter die Schere

Auch Donata kommt unter die Schere

So gehts ab ins Zentrum von Lima

So gehts ab ins Zentrum von Lima

Plaza de Armas in Lima

Plaza de Armas in Lima

Unser sechs Soles Menü in Lima. Yummeee

Unser sechs Soles Menü in Lima. Yummeee

Musik und Tanz im Parque Kennedy

Musik und Tanz im Parque Kennedy

Käse Fondue Abend in Valentinos Wohnung mit Abraham, mir, Willi, Valentino und Valerie (von re. nach li.)

Käse Fondue Abend in Valentinos Wohnung mit Abraham, mir, Willi, Valentino und Valerie (von re. nach li.)

Und natürlich noch ein Käse Fondue Foto mit Donata

Und natürlich noch ein Käse Fondue Foto mit Donata

Ja, ja, der Ronny - Grappa ist nich Ohne...

Ja, ja, der Ronny - Grappa ist nich Ohne...

Sportliche Betätigung am Larco de Mar

Sportliche Betätigung am Larco de Mar

Abschiedsfoto mit Valentino

Abschiedsfoto mit Valentino

....werde Dich vermissen und Danggge villmoll für alles, gelle!

....werde Dich vermissen und Danggge villmoll für alles, gelle!

Der Dachträger wird wieder mit dem Zelt,..

Der Dachträger wird wieder mit dem Zelt,..

..Räder und allen anderen Sachen beladen

..Räder und allen anderen Sachen beladen

Reinigung der Calle Porta in Miraflores

Reinigung der Calle Porta in Miraflores

Ab auf die Panamericana Sur

Ab auf die Panamericana Sur

Unterwegs durch verschiedene kleine Ortschaften in Richtung Huacachina

Unterwegs durch verschiedene kleine Ortschaften in Richtung Huacachina

Übernachtungsparkplatz im Hotel Salvatierra in Huacachina

Übernachtungsparkplatz im Hotel Salvatierra in Huacachina

Hinter dem Hostel die wunderschöne Oase

Hinter dem Hostel die wunderschöne Oase

Man kann Boote oder Pedalos mieten. Baden würde ich jedoch nicht hier drin

Man kann Boote oder Pedalos mieten. Baden würde ich jedoch nicht hier drin

Hier werden die Sandboards mit Kerzen gewachst

Hier werden die Sandboards mit Kerzen gewachst

Donata beim Aufstieg zu den Dünen. Grosse Schritte....

Donata beim Aufstieg zu den Dünen. Grosse Schritte....

Erster Board Versuch auf halben Weg - noch ein wenig unsicher; aber es geht

Erster Board Versuch auf halben Weg - noch ein wenig unsicher; aber es geht

Wunderschöne Aussicht auf Huacachina...

Wunderschöne Aussicht auf Huacachina...

..und die Wüste

..und die Wüste

Postkartenfoto

Postkartenfoto

Oben angekommen

Oben angekommen

Auf geht's!

Auf geht's!

Gegen Ende der Sanddünen hatten wirs dann bestens im Griff

Gegen Ende der Sanddünen hatten wirs dann bestens im Griff

Heil und spassig unten angekommen..

Heil und spassig unten angekommen..

..voll und überall Sand

..voll und überall Sand

Nach Huacachina gings nach Ica und dann in Richtung Berge

Nach Huacachina gings nach Ica und dann in Richtung Berge

Pipi- und Verpflegungsstopp

Pipi- und Verpflegungsstopp

Guanachos

Guanachos

Cusco am Plaza de Armas

Cusco am Plaza de Armas

Frühstück am Plaza de Armas

Frühstück am Plaza de Armas

Wieder unterwegs, diesmal mit dem Ziel Puno

Wieder unterwegs, diesmal mit dem Ziel Puno

Kurz vor der Abenddämmerung finden wir hier bei den heissen Quellen einen Parkplatz zum Übernachten

Kurz vor der Abenddämmerung finden wir hier bei den heissen Quellen einen Parkplatz zum Übernachten

Am nächsten Morgen gehts weiter auf über 4'000 Metern

Am nächsten Morgen gehts weiter auf über 4'000 Metern

Durchs laute Verkehrschaos von Juliaca

Durchs laute Verkehrschaos von Juliaca

Den Verkehr durch Juliaca geschafft und voller Freude bereit für.....

Den Verkehr durch Juliaca geschafft und voller Freude bereit für.....

..PUNO

..PUNO

Heisse Spiele...

Heisse Spiele...

..mit vielen Überraschungen

..mit vielen Überraschungen

Parkplatz in Puno vor dem Hostel Lake

Parkplatz in Puno vor dem Hostel Lake

Blick von der Hostel Terrasse

Blick von der Hostel Terrasse

Frühstück bei wunderbarem Wetter auf unserem Balkon in Puno

Frühstück bei wunderbarem Wetter auf unserem Balkon in Puno

Zentrum von Puno, wo auch der Zug durchfährt

Zentrum von Puno, wo auch der Zug durchfährt

Titicacasee. Das Grün gehört auch zum See und ist schlammig

Titicacasee. Das Grün gehört auch zum See und ist schlammig

Zurück fuhren wir in einem Dreirad Taxi. War sehr lustig und aufregend durch den dichten Verkehr

Zurück fuhren wir in einem Dreirad Taxi. War sehr lustig und aufregend durch den dichten Verkehr

Et voilà; die Ankunft von Sonja und Andrea im Hostel auf dem Balkon, mit....

Et voilà; die Ankunft von Sonja und Andrea im Hostel auf dem Balkon, mit....

...Sicht über Puno zum Titicacasee

...Sicht über Puno zum Titicacasee

Unser Viererdorm morgens um halb acht

Unser Viererdorm morgens um halb acht

Besuch der Chullpas de Sillustani

Besuch der Chullpas de Sillustani

Abschiedsfoto in Puno von Sonja und Andrea - und natürlich von Lucho, dem freundlichen Hostelbesitzer.

Abschiedsfoto in Puno von Sonja und Andrea - und natürlich von Lucho, dem freundlichen Hostelbesitzer.

Unterweg auf unserer "Abkürzung" nach Arequipa

Unterweg auf unserer "Abkürzung" nach Arequipa

Arequipa - endlich angekommen

Arequipa - endlich angekommen

Campingleben im Innenhof des Hostal Las Mercedes

Campingleben im Innenhof des Hostal Las Mercedes

Zum Frühstück gibts natürlich einen Schnapser....

Zum Frühstück gibts natürlich einen Schnapser....

Unsere französisches Nachbar Ehepaar

Unsere französisches Nachbar Ehepaar

Und die beiden Aescher in ihrem Bus beim Frühstück. Tschüss zäme y bien viaje

Und die beiden Aescher in ihrem Bus beim Frühstück. Tschüss zäme y bien viaje

War nicht ganz so einfach zu erklären, dass ich eine 12 Volt Halogen Scheinwerferbirne benötige. Donata hat's gefallen, wie ich mit praktisch allen Körperteilen kommunizierte...

War nicht ganz so einfach zu erklären, dass ich eine 12 Volt Halogen Scheinwerferbirne benötige. Donata hat's gefallen, wie ich mit praktisch allen Körperteilen kommunizierte...

An der Küste entlang gehts dann zurück nach Huacachina und Lima.

An der Küste entlang gehts dann zurück nach Huacachina und Lima.

Hallo Hans, Du Lausejunge. Hast uns gar nicht erzählt, dass Du in den Bergen von Peru ne Kneipe hast...

Hallo Hans, Du Lausejunge. Hast uns gar nicht erzählt, dass Du in den Bergen von Peru ne Kneipe hast...

Hasta luego und ich freue mich auf die Weiterfahrt - ich bin parat!!! Jawollll

Hasta luego und ich freue mich auf die Weiterfahrt - ich bin parat!!! Jawollll

Du bist hier : Startseite Amerika Peru 106.+107. Woche (Peru mit Donata)
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir brechen unsere Zelte am 1.Juli 2010 in der Schweiz ab und fahren mit unserem Nissan Patrol von Basel über Griechenland, Türkei, Tibet bis Australien.Dann nach Argentinien bis Nordamerika.Von New York lassen wir uns wieder mit unserem Nissan Patrol nach Westeuropa verschiffen.Nach circa 2-3 Jahren werden wir voraussichtlich wieder in Basel ankommen.Dies wäre der Plan,welcher sicher anders rauskommen wird. Wir freuen uns auf euren Besuch (und nicht nur auf der Homepage!).
Details:
Aufbruch: 01.07.2010
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 02.07.2013
Reiseziele: Griechenland
Schweiz
Kroatien
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kasachstan
China
Tibet
Nepal
Laos
Kambodscha
Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor