Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
17. Woche (Kasachstan, Einreise China)
Horgos, China, 2. November 2011
Kasachstan ist ein sehr grosses Land. Es ist das neuntgrösste Land der Welt. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Man fährt durch wüstenartige Steppen und sieht immer wieder die Schneeberge. Wir geniessen die Fahrt durch dieses Land. Es tut gut, endlich wieder unterwegs zu sein. Wir verlassen Taraz und fahren Richtung Shü. Mir geht es wieder besser. Das "Russische" Antibiotikum in Verbindung mit einem Glas Wodka hat mir geholfen. Wir sind beide fit und geniessen unsere Reise. Wir fahren immer auf der Seidenstrasse und entlang der Bahnlinie der Transsibirischen Eisenbahn. Und immer wieder durch die Steppe. Die Menschen auf dem Land leben hier sehr einfach. Durch kleine Dörfer, bestehend aus drei oder vier einfache Häuser und unendliche Weiten, führt uns die Strasse. Riesige Schafherden werden bewacht von Hirten auf Pferden. Es gibt sehr viele Pferde, welche manchmal in Herden ganz alleine auf der Weide stehen. Die Strasse durch die Steppe und Wüste ist sehr schlecht. Wir kommen nur langsam vorwärts, aber wir haben ja endlich wieder einmal Zeit. Es ist schön ohne Zeitdruck zu Reisen. Wir geniessen einfach das Fahren und die wunderschönen Landschaften. In Shü, einer kleinen Stadt, angekommen, suchen wir uns eine Unterkunft für die Nacht. Diese Stadt besteht eigentlich nur aus dem Bahnhof und ein paar Häuser. Es ist der Knotenpunkt der Sibirischen Eisenbahn. Hier trennt sich die Bahnlinie. Eine Strecke führt Richtung Norden und die andere Linie Richtung Osten nach Almaty und dann weiter nach China. Es ist sehr schwer ein Hotel zu finden, alle Gebäude sind auf Russisch angeschrieben. Auch die meisten Strassenschilder sind auf Russisch, was die Orientierung für uns nicht immer einfach macht. Auf dem Bahnhof steht eine Gruppe Männer und wir fragen einen von ihnen nach einem Hotel. Sofort steigt er zu uns ins Auto und wir fahren mit ihm zu einer Unterkunft. Wir hätten hinter dieser Fassade nie ein Hotel vermutet. Es ist nicht wirklich der Brüller, aber wir sind froh ein Bett gefunden zu haben. Dieses Bett war dann schlussendlich unglaublich hart. Wir glauben, es war nur ein Brett. Auch die Bettwäsche hat einem nicht dazu eingeladen ohne Kleider zu schlafen. Wir hatten auch Hunger und unser neuer "Freund" hat sich sofort angeboten uns ein Restaurant zu zeigen. Er holte sein Auto und zusammen sind wir zu einem grossen Restaurant gefahren. Das Essen bestand aus einer Suppe und einem Stück Fleisch, welches aussah wie ein Hamburger. Wir hatten schon die ganze Zeit das Gefühl, dass wir diesen Typen nicht mehr loswerden. Er brachte uns nach dem Essen zurück zum Hotel und kam mit uns ins Zimmer. Nun wollte er natürlich Geld für seine Bemühungen. Er wurde richtig aufdringlich und verlangte hundert Dollar. Es war nicht einfach, ihn zufrieden zu stellen. Nachdem wir ihm dreissig Dollar gegeben haben, hat er uns endlich in Ruhe gelassen. Es war wirklich das erste Mal auf unserer Reise, dass jemand für seine Hilfe auf der Strasse bezahlt werden wollte - mit Ausnahme bei den Zollübergangen. Wir haben wieder etwas gelernt und werden das nächste Mal vorsichtiger sein. Wir beide hatten bei diesem Typen von Anfang an ein komisches Gefühl. So richtig gut und ruhig haben wir diese Nacht auch nicht geschlafen. Wir sind am Morgen auch früh aufgestanden und haben uns auf den Weg nach Almaty gemacht. Es führen zwei Strassen zu dieser grossen Stadt. Wir haben uns für die kleine Strasse, welche entlang der Eisenbahn und durch die Wüste führt, entschlossen. Nach etwa 80 Kilometer auf einer sehr schlechten Strasse kamen wir in ein kleines Dorf. Dort war dann diese Strasse zu Ende. Wir fragten nach dem Weg und ein Mann erklärte uns, wir sollen einfach immer der Bahnlinie entlang fahren. Es war aber keine richtige Strasse mehr. Es war nur ein Feldweg, welcher immer wieder Abzweigungen in alle Richtungen hatte. Wir sind immer neben der Eisenbahn gefahren. Es ging die ganze Zeit mitten durch die Steppe und wir waren ganz alleine. Laut Karte sollte es noch etwa 80 Kilometer gehen, bis wir wieder auf der Hauptstrasse sind. Wir brauchten etwa drei Stunden für diese Strecke und unser Nissan Patrol wurde gefordert. Wir können uns nicht vorstellen, mit einem Auto ohne Allradantrieb diese Strecke zu fahren. Es war sehr schön so alleine durch diese Gegend zu fahren und wir hofften natürlich ohne Panne zum Ziel zu kommen. Wir waren aber erleichtert als wir endlich die Hauptstrasse nach Almaty sahen und erreichten. Das letzte Stück in diese grosse Stadt fuhren wir auf einer sehr schönen Strasse. Eingangs Almaty fanden wir ein Motel mit sehr schönen und sauberen Zimmer, zu einem guten Preis. Auch hatte es dort eine Waschanlage und unser Nissan wurde mit Hochdruck gereinigt. Nach einer reichhaltigen Suppe sind wir früh schlafen gegangen. Am anderen Morgen machten wir uns auf die Fahrt in die Stadt. Almaty ist sehr gross und dementsprechend ist auch der Verkehr. Wir suchten das Hotel Ostrar, wo der Brief von Rolli sein sollte. Das war nicht ganz so einfach, aber mit der Hilfe des Portiers vom Hotel Holiday Inn fanden wir unser Hotel. Den Brief von Rolli mit unseren Dokumenten konnten wir dort in Empfang nehmen. Nochmals vielen Dank Rolli für deine Hilfe. Wir entschlossen uns eine Nacht in diesem Hotel zu bleiben. Am Abend sind wir eine Pizza essen gegangen. In Almaty hat es alles was es bei uns zu Hause auch gibt. Es gibt viele Restaurant, Hotels und Geschäfte. Wir hatten ein sehr schönes Zimmer und genossen die Nacht in diesem Hotel. Etwa dreissig Kilometer ausserhalb von Almaty liegt Shymbulak, ein Wintersportort in den Bergen. Dort werden auch im Jahre 2011 die Asien Winterspiele durchgeführt. Das wollen wir uns natürlich genauer anschauen und hoffen dort die Nacht bleiben zu können. Wir fahren am Morgen in die Berge. Es liegt schon viel Schnee. Der Ort selber ist noch eine riesige Baustelle und das Hotel ist noch geschlossen. Die Skilifte und Gondeln sind natürlich auch noch nicht in Betrieb. Es gibt noch viel zu tun in Shymbulak bis nächstes Jahr. Wir sehen viele neue Wohnungen und Pensionen. Die meisten sind im Stile eines Chalet gebaut und man kommt sich vor, als wäre man in der Schweiz. Wir sind so weit den Berg hochgefahren bis wir auch trotz Allradantrieb umdrehen mussten. Schade, einen Tag mit Skifahren zu verbringen hätte uns noch gefallen.
So gönnten wir uns am Abend eine Übernachtung im Hotel Holiday Inn mit einem sehr guten Abendessen. Dort gibt es eine internationale Küche und gar nicht so teuer. Mit dem Preis vom Hotelzimmer lagen wir allerdings über unserem Budget. Patric leistete sich ein Cordon Bleu und ich genehmigte mir ein Filet. Es war fast so gut wie zu Hause.
Wir haben bis am Montag, den 1. November Zeit in Kasachstan und sind am Donnerstag weiter Richtung Qapshaghay gefahren. Dort ist ein grosser See und wir hofften wieder einmal im Zelt schlafen zu können. Es ist eine kleine Ortschaft, aber es hat dort acht Spielcasinos. Qapshagay ist ein wenig das (little) Las Vegas von Kasachstan. Es hat viele Hotelresorts direkt am See. Allerdings sind die meisten schon geschlossen und haben Winterpause. Vor einem neuen Hotel haben wir angehalten und mit ein paar Männer geredet. Das Hotel war auch geschlossen, aber zum Glück hat sich der Hotelbesitzer mit ein paar Freunden dort aufgehalten. Sie wollten zwei Tage dort im See fischen gehen. Schnell sind wir ins Gespräch gekommen. Es war 11.00 Uhr morgens und wir wurden zu einem Drink ins Hotel eingeladen. Der Besitzer dieses Resort, Viktor, ist erst 26 Jahre alt und das Hotel liegt sehr schön am See und verfügt über eine wunderbare Anlage. Es kamen noch zwei Freunde von Viktor dazu. Alex ist Zollbeamter und Andrej ist Automechaniker. Wir haben den ganzen Tag Wodka und Bier getrunken. Alex, der Zöllner, hat schon genug den Vormittag getrunken. Patric und Alex sind dann zusammen mit einem Ruderboot auf den See raus gefahren um fischen zu gehen. Sie sind aber sehr schnell wieder zurück gekommen. Alex hat den Hotelgrill mit Holz angefeuert und Andrej ist mit einer Schüssel voll Poulet Flügel aufgetaucht. Wir haben grilliert und natürlich immer weiter getrunken. In der Zwischenzeit haben wir unser Auto in den Innenhof gefahren und unsere Zelte aufgestellt. Wir wollten vor dem Hotel schlafen, aber unsere neuen Freunde fanden, dies sei in diesem Land zu gefährlich. Alex, der nicht begreifen konnte, dass wir ohne zu bezahlen in Kasachstan über den Zoll einreisen konnten, ging um ca. 18.00 ins Bett schlafen. Nicht nur weil er müde war. Alex arbeitet bei dem Flughafenzoll und hat uns erzählt, dass bei ihm keine Person über die Grenze kommt ohne ein paar Dollar zu bezahlen. Es ist für uns unvorstellbar, dass ein Zollbeamter einfach ein wenig Geld von einem Reisenden abknöpft. Wir hatten in Kasachstan vermutlich einfach Glück am Zoll, dass die Beamten schon Feierabed machen wollten. Wir wurden auch vor den sehr strengen Polizeikontrollen gewarnt. Es werden hier in Kasachstan sehr viele Radarkontrollen gemacht. Wir sind allerdings immer streng nach Vorschrift gefahren und wurden nicht einmal kontrolliert. Unsere Party ging in einem Hotelzimmer weiter und wir haben viel geredet und gelacht. Müde und mit einem schweren Schritt bin ich dann auch früh schlafen gegangen. Patric hat es noch ein wenig länger ausgehalten. Es war schön, endlich wieder einmal im Zelt zu schlafen. Die Kälte haben wir vermutlich auch wegen des vielen Wodkas nicht so gespürt. Es ist nicht einfach hier einen Platz zu finden, wo man im Zelt schlafen kann. Es ist auf dem Land einfach zu gefährlich und in der Stadt findet man keinen Platz zum Campieren. Wir haben auf jeden Fall wunderbar geschlafen und sind am anderen Morgen ausgeruht aufgestanden. Zum Morgenessen gab es eine Russische Suppe, natürlich mit einem Glas Wodka. Wir haben uns von unseren neuen Freunden, nachdem wir unsere E-Mail Adressen ausgetauscht haben, verabschiedet und machten uns auf den Weg Richtung Grenze von China.
Da ich schon zum Morgenessen Wodka getrunken habe, musste Patric fahren. Es liegen noch rund 200 Kilometer vor uns und so richtig grosse Ortschaften hat es bis zum Zoll keine mehr. Es ist Freitag, der 29. Oktober und am 1.November haben wir unseren Zollübertritt nach China. Wir müssen also noch drei Nächte in Kasachstan verbringen. Es war der erste Tag schon seit langem, wo wir schlechtes Wetter hatten. Die Sonne hat sich den ganzen Tag nicht gezeigt und die Gegend durch welche wir fahren mussten, war sehr trostlos. Unendliche Strassen immer geradeaus und nur links und rechts Steppe. Ein kleiner Pass, welcher wir überqueren mussten, brachte ein wenig Abwechslung. Die letzte grössere Stadt vor der Grenze war Saryözek, wo wir aber keine Schlafgelegenheit finden konnten. So sind wir weiter nach Zharkent, ca. 30 Kilometer vor dem Zoll gefahren. Es wurde einmal mehr schon wieder dunkel und wir fanden ein billiges Hotel zum schlafen. Dementsprechend hat auch das Bett ausgesehen. Patric hat in den Kleidern geschlafen und ich habe meinen Schlafsack benützt. Wir wollten noch essen gehen, haben aber kein Restaurant gefunden. In einem kleinen Markt haben wir Brot, Käse und Schokolade gekauft. Das Abendessen haben wir im Bett eingenommen und sind mit einem unguten Gefühl, wegen unserem Auto, eingeschlafen. Wir versuchten zu schlafen, was nicht so einfach war. Einmal mehr wurde im Hotel eine Hochzeit abgehalten, was mit viel Lärm und sehr lauter Musik verbunden ist. Schon seit Wochen werden wir von solchen Hochzeitfeiern verfolgt. Fast an jedem Ort wo wir seit drei Wochen waren wird geheiratet. In Tashkent gab es fast jede Nacht eine solche Feier und auch hier in Kasachstan waren wir schon ein paar Mal Zeugen einer dieser Feiern. Wir sind früh aufgestanden und nahmen eine schöne, heisse Dusche, welche im Gegensatz zum Bett, sauber war. Bei Tageslicht und Sonnenschein sieht die Gegend plötzlich freundlicher aus und wir haben Zharkent etwas genauer angeschaut. Wir haben schlussendlich ein schönes und günstiges Hotel gefunden, in welchem wir zwei Nächte bleiben werden. Wir haben hier unsere Wäsche machen lassen, sodass wir in China mit sauberen Kleidern einreisen können.
Am Montag, den 1. November ist es endlich soweit. Unser Abenteuer China kann beginnen. Wir stehen um 06.00 Uhr auf, wir wollen so früh wie möglich am Zoll sein. Mit unserem Chinesischen Begleiter haben wir abgemacht, dass er am Chinesischen Zoll um 10.00 Uhr warten soll. Wir haben noch zwei Stunden Zeitverschiebung und wir wollen um 08.00 Uhr aus Kasachstan ausreisen, was 10.00 Uhr China Zeit ist. Pünktlich um 08.00 Uhr öffnet der Zoll von Kasachstan und wir zeigen dem ersten Beamten unsere Pässe. Er macht uns darauf aufmerksam, dass ein Stempel auf dem Einreiseformular fehlt. Diesen Stempel hätten wir anscheinend innert fünf Tagen auf einer Polizeistation selber organisieren müssen. Das war uns nicht bewusst und wir dachten, dies sollte doch kein Problem werden. Auch der zweite Beamte vermisste den Stempel. Wie üblich mussten wir uns trennen. Ich wurde zum Fussgänger und Patric zum Fahrer. Ich sagte zu Patric, ich versuche es zu Fuss und ohne diesen Stempel über die Grenze zu schaffen. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass man wegen eines Stempels, welcher fehlt, nicht ausreisen kann. Bei einer Einreise können wir noch verstehen wenn man Problemen bekommt wegen eines Formfehlers. Ich überstehe noch weitere zwei Kontrollen, immer mit dem Hinweis auf diesen Stempel. Beim letzten Schalter aber schicken sie mich zurück. Wir müssen diesen Stempel bei der Emigration Kontrolle besorgen. Es wird uns gesagt, dass wir diesen Stempel auf der Polizei in Zharkent bekommen. Das sind rund 30 Kilometer zurück fahren. Ich rufe unseren Reisebegleiter an und sage ihm, dass wir etwa zwei Stunden Verspätung haben. Alles kein Problem. Auf der Polizeistation in Zharkent teilt man uns mit, dass wir diesen Stempel nur in Almaty bekommen. Grossartig. Bis nach Almaty sind es 400 Kilometer, also müssen wir rund 800 Kilometer fahren um diesen Stempel zu bekommen. Das ist, wie wenn ein Zollbeamter in Basel sagt, du musst nach Chiasso fahren um einen Stempel zu holen. Nur hat es in der Schweiz noch Autobahnen. Diese ganze Übung riecht schwer nach einer Nachtschicht. Wir rufen unseren Chinesen an und teilen ihm mit, dass wir alles um einen Tag verschieben müssen. Wir treffen uns also erst am Dienstag 02. November in China. Uns stinkt die ganze Sache ein wenig, aber schlussendlich sind wir ja selber schuld. Auf der Rückseite dieses Formular steht geschrieben, dass man innert fünf Tage dieses Dokument abstempeln muss. Wir müssen noch mit einer Busse rechnen. Wir rechnen aus, 800 Kilometer auf diesen Strassen fahren und noch in Almaty, eine sehr grosse Stadt, dieses Amt suchen, wird ein paar Stunden dauern. Aber alles jammern nützt nichts, wir müssen fahren. Es ist 09.30 Uhr als wir Zharkent Richtung Almaty verlassen. Patric fährt die erste Strecke und wir nehmen eine andere Route. Wir haben uns so auf China gefreut und nun müssen wir halt noch einen sinnlosen Tag warten. Wir treffen um 14.00 Uhr in Almaty ein und finden mit der Hilfe eines Taxis die Polizeistation ziemlich schnell. Wir haben gedacht, einen Stempel zu machen dauert zehn Sekunden. Aber nicht in Kasachstan!! Ein Beamter hilft uns und telefoniert. Wir werden mit einer Frau verbunden, welche uns zuerst auf die Bank schickt um die Busse zu bezahlen. Pro Tag, den wir überzogen haben, so und so viele Dollars, was am Schluss gerechnet 220 Dollars ausmacht. Schade, dieses Geld hätten wir besser ausgeben können. Wir müssen am Schalter Nummer Drei warten und es warten viele Leute in dieser Schalterhalle. Eine Dame schaut sich die ganze Sache an und wir müssen in einen Kopierladen gehen und Kopien machen. Zusammen mit den Bankbelegen warten wir wieder. Dieselbe Dame meint, das Ganze wird aber bis morgen dauern. Wir können nicht bis morgen warten, wir müssen morgen früh um 08.00 Uhr an der Grenze sein. Sie überlegt und schickt uns nochmals Kopien machen. Danach schliesst sie Schalter Nummer Drei und meint, wir sollen um 17.00 Uhr wieder kommen. Wir gehen in einen Schnellimbiss etwas essen. Es stinkt uns. Eine halbe Stunde zu früh warten wir am Schalter Nummer Drei, welcher immer mehr Menschen anzieht. Endlich kommt die Dame mit einem Stapel Pässe und Formulare. Wenigstens sucht sie unsere Pässe zuerst raus und reicht sie uns durch die Menschenmenge. Es ist 18.00 Uhr und es wird dunkel. Bei der Hinfahrt, bei Tageslicht, sah alles einfach aus. Die Berge immer auf der linken Seite. Aber im Dunkeln mussten wir zuerst mal aus der Stadt rausfinden und danach noch die richtige Strasse zurück finden. Ich fahre zurück und verfahre mich. Die Berge sieht man natürlich bei Nacht nicht mehr und die wenige Strassenschilder sind in der Regel auf Russisch geschrieben. Wir gehen tanken und fragen nach dem Weg. Dort wissen sie nur, dass wir falsch sind, aber wodurch wir fahren sollen, können sie uns auch nicht sagen. Ein Kunde beim Tanken zeigt uns an, dass wir ihm folgen sollen. Er fährt etwa zwanzig Minuten kreuz und quer und plötzlich hält er an und zeigt uns an: "Primo primo, immer geradeaus fahren." Und wieder einmal haben wir einen sehr hilfsbereiten Menschen kennengelernt. Das Fahren bei Nacht ist sehr anstrengend, die Strassen sind nicht beleuchtet und der Gegenverkehr kommt einem in der Regel mit Vollicht entgegen.
Wir kommen aber zum Glück gut in Zharkent an und fahren um 24.00 Uhr an die Grenze. Kurz vor dem Zoll hat es noch eine Tankstelle wo wir auftanken und unsere Zelt aufstellen. Wir verbringen eine ruhige Nacht unmittelbar vor dem Zoll. Dementsprechend sind wir auch punkt 08.00 Uhr an der Zollschranke. Die Zöllner kennen uns mittlerweile und freuen sich, dass wir nun alle Papiere korrekt dabei haben. Ich komme zu Fuss sehr schnell über den Zoll. Bei Patric und dem Auto dauert es aber sehr viel länger. Er muss den Zollbeamten zeigen, welche Stempel man wo machen muss. Nach ungefähr zwei Stunden sind wir über dem Zoll.
Wir fahren nun zum Zoll von China. Dort werden wir von einem Beamten begrüsst. Er weiss schon, dass wir von einem Chinesischen Reiseführer begleitet werden. Ich telefoniere mit ihm und wir können vor das Zollgebäude fahren, wo unser Reiseführer uns erwartet. Seine Name ist" Toni" Guo. Es ist ein junger und sehr sympathischer Typ. Ich werde wieder zum Fussgänger und überquere ohne Probleme die Grenze. Patric, der Fahrer, geht mit Toni in ein Büro und wir können zusammen mit unserem Auto auf das Zollgelände fahren. Zuerst muss unser Nissan Patrol durch eine "Waschanlage" welche ihn mit irgendeiner Chemikalie einsprüht. Danach heisst es parken und warten. Unser Auto wird noch von paar Beamten begutachtet und fotografiert, danach können wir das Gelände in einen angrenzenden Hof verlassen. Dort kommt das Auto in eine Halle, wo es mit einem riesigen Scanner durchleuchtet wird.
Wir sind in China. Super.
Zusammen mit Toni suchen wir ein Hotel und beziehen unsere Zimmer. Wir gehen zusammen essen. Unser erstes Chinesisches Essen. Es war wirklich super. Toni erklärt uns was morgen alles abläuft. Wir müssen unser Auto vorführen und werden dann ein Chinesisches Kennzeichen bekommen. Auch werden Patric und ich einen chinesischen Führerschein bekommen. Wir haben zum ersten Mal seit Tagen Internet Verbindung und versuchen unseren Reisebericht in das Netz zu stellen. Wir sind zufrieden und freuen uns auf unseren Aufenthalt in China.
Aufbruch von Taraz nach Shü
Und wieder einmal "befreit" ein Schafhirte die Strasse von den Schafen für uns
Ankunft im "Motel" in Shü. Zuerst einmal ein Pivo...
....und trotz Müdigkeit in dem komischen Motel sind wir froh, eine Bleibe gefunden zu haben. Die Freude ist auf unserer Seite
Diese Outdoor Toilette mussten wir einfach fotografieren. Ja, wir haben sie beide benützt. Wenn's sein muss, geht's auch dort
Am Morgen vor der Abfahrt noch ein Foto von diesem Motel. Auf dem Preisschild sahen wir am nächsten Morgen, dass man das Zimmer auch stundenweise mieten kann...
Auf jeden Fall war unser Nissan Patrol an einem gesicherten, abgeschlossenen Ort.
Dies ist der Pfad von Shü nach Almaty. Immer schön rechts bleiben, der Bahnlinie entlang. So sah es stundenlang aus. Es kreuzte uns in diesen drei Stunden nicht einmal ein Fahrzeug. Da waren wir uns nicht immer sicher, ob wir wirklich auf der richtigen Strasse sind.
Diese Wasserlachen sind tückisch - wie tief die wohl sein wird? Unser Nissan Patrol bewältigte diese Herausforderung bravourös
Ankunft kurz vor Almaty in einem Motel. Hier wurde unsere Nissan Patrol wieder einmal gewaschen.
Suppe und Bier- das ist das einzige, was wir auf Russisch zum Essen bestellen können. Pivo, Borsch...
Urs beim Frühstück in unserem Zimmerchen. Kaffee und ne Marlboro...
Ankunft im Zentrum von Almaty. Da benötigten wir ein paar Stunden, bis wir hier das Zentrum in dieser Riesenstadt gefunden hatten
Ausflug in das bekannte Skigebiet, welches circa 30 Km von Almaty entfernt ist. Hier sieht man "the highest ice rink from the world"
Oben angekommen bei den Chalets. Ja, die Skigebiete sehen doch überall gleich aus
Noch ein Foto vom Skigebiet Shymbulak - hat uns wirklich gefallen. Skifahren kann man aber erst in zwei Wochen - wäre noch ein "Gäggli" gewesen...
Auf jeden Fall wird hier überall gearbeitet, damit alles bereit ist für die Asiatischen Winterspiele 2011
Astana - Almaty 2011
Ankunft in Qapshaghay (oder auch Kapchagai genannt) beim gleichnamigen See
Wir parkierten mal auf dem grossen Parkplatz und hatten vor, hier zu campen
Dann wurde das Tor geöffnet und wir durften in die Hotelanlage rein, obwohl bereits Saisonschluss war
Begrüssung bei Bier, Wodka, Fisch und einem komischen Stück Fleisch oder Wurst. Urs mit Alex dem Zollbeamten in der Mitte, rechts Andrej, der Automechaniker.
Der zweite von rechts ist Viktor, der Besitzer dieser wunderschönen Anlage
Vorbereitung auf die beste Glut in Kasachstan
Mmmhhmmmh, Pouletflügeli nach Viktor Art
Dann wars soweit. Alex und ich entschieden uns, fischen zu gehen
Ich durfte rudern und er gab von hinten die Befehle...
Die Landung bei der Ankunft war ein wenig hart für Alex...und Fische haben wir auch keine gefangen
So gings dann weiter mit Poulet und ohne Fisch
Es gibt nicht immer schöne Fotos - aber dazu muss man wohl auch stehen. Das war der Morgen "danach". Und übrigens: Die anderen sahen nicht viel besser aus!!
Zum Frühstück gabs allerlei Sachen. Und Urs winkt schon wieder nach den Morgenvodkas...
Hat uns richtig gefallen, wieder in unseren Zelten zu übernachten
Dann war wieder Zeit Abschied zu nehmen Richtung Zharkent, dem letzten Ort vor China. Nochmals recht Herzlichen Dank Viktor für Deine Gastfreundschaft und die Geschichten über Kasachstan. Wir haben viel gelernt. Auch wissen wir jetzt, was mit "fischen" in Kasachstan gemeint ist
Abfahrt von "Las velas", wie man Qapshaghay auch nennt
Auf der Passtrasse Richtung Zharkent bei Nieselregen
Angekommen in Zharkent nahmen wir das Abendessen im Zimmer ein
Unsere Wäsche wird hier gewaschen und danach sogar gebügelt - bereit für China
Hier sind wir mit der Hotelchefin im Hotel in Zharkent 30 Km vor der Grenze. Saubere Zimmer, Dusche, gute Bewirtung und jede Nacht eine Hochzeit
Dann unsere vermeintlichen letzten Kilometer den Bergen entlang an die Chinesische Grenze bei Horgos
Morgens vor dem erneuten Versuch über die Grenze. Nachdem wir nochmals nach Almaty einen "teuren Stempel" holen mussten, übernachteten wir hier direkt vor der Grenze an einer bewachten Tankstelle.
Geschafft!! Wir sind in China. Das erste Foto nach der Grenze, juhee!!Müssen zwar noch ein, zwei Tage hier in der Region bleiben, damit unser Fahrzeug und wir hier rumfahren können. Trotzdem, wir sind auf Chinesischem Boden
Zur Belohnung gönnten wir uns "Original China food", lecker..
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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