Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
16. Woche (Kasachstan)
Taraz, Kasachstan 23. Oktober 2010
Diese Woche war eine ruhige und langweilige Woche. Wir sind fast die ganze Zeit im Hotel gewesen. Ich hatte noch ein paar Tage Durchfall und ab Montag bekam ich noch eine Erkältung. Meine Nase läuft und ich habe ein Stechen auf der Lunge. Wir haben Antibiotika eingekauft und seither geht es mir wieder besser. Patric hatte auch drei Tage Durchfall. Vielleicht war die Anstrengung der letzten Tage seit Teheran zu viel für mich. Vielleicht werde ich halt einfach langsam alt. Wir haben die Visa für Kasachstan und China erhalten. Patric ist die ganze Woche ein wenig in der Stadt gewesen und hat sich nach einem Internet Anschluss umgeschaut. Wir haben im Hotel keinen Empfang. Die meiste Zeit sind wir aber im Hotel gewesen. Wir haben viel geschlafen, gelesen und Fernsehen geschaut. Am Abend sind wir manchmal etwas Essen gegangen. Es ist schade, konnten wir nicht mehr unternehmen. Tashkent ist eine schöne und interessante Stadt. Ich hatte einfach keinen Elan und keine Kraft. Rolli Litschi hat uns die Kopien unserer Ausweise gesendet, leider ist der Brief bis Freitag bei uns noch nicht eingetroffen und so musste er nochmal auf die Motorfahrzeugkontrolle gehen und die gleiche Übung noch einmal durchziehen. Vielen Dank Rolli für deine Hilfe und deine Geduld mit uns. Ein Leser von unseren Berichten findet es schade, weil wir so durch die letzten Länder hetzen mussten und fragte uns, wieso wir uns nicht mehr Zeit nehmen. Das Problem sind die Visa. Wenn man mit dem eigenen Auto ein Land bereist, bekommt man meistens nur eine Durchreise Visa. In Turkmenistan durften wir nur fünf Tage bleiben. Es wurde uns sogar eine genaue Route vorgeschrieben, auf welcher wir fahren mussten. Reist man mit dem Flugzeug ein, bekommt man problemlos ein längeres Visa. Wir finden es auch schade, hatten wir in Turkmenistan nicht mehr Zeit. Durch Uzbekistan sind wir gerast weil wir möglichst schnell nach Tashkent mussten um das Visum von Kasachstan und China zu besorgen. Schade, hat es mich dort flachgelegt. Wir hätten sonst sicher mehr von dieser Stadt gesehen. Wir haben in Kasachstan genügend Zeit und haben uns vorgenommen, dort auch nur am Tage zu fahren. Die Nachtfahrten sind in diesen Ländern und auf diesen Stassen immer etwas gefährlich. Wir haben in Turkmenistan und Uzbekistan viele Touristen angetroffen, welche diese Länder besuchen. Wir glauben auch, dass diese Länder für den Tourismus etwas unternehmen. Es wird überall gebaut, vor allem an den Strassen. Auch im Iran haben wir im Hotel eine Schweizer Reisegruppe angetroffen, welche dieses Land besuchte. Ich denke, Ferien im Süden, egal wo, mit Baden, Essen, Trinken, Feiern und Ausspannen sind ja ein schöne Sache, aber fremde und unbekannte Länder kennenlernen ist etwas Besonderes. Patric und ich haben nun die Gelegenheit, dies alles zu erleben und wir sind dankbar dafür. Natürlich kann nicht jeder von euch zuhause einfach die Zelte abbrechen und auf Reise gehen wie wir zwei. Ich habe manchmal heute noch ein schlechtes Gewissen, weil ich das getan habe. Aber vielleicht könnte "man" sich bei der nächsten Ferienplanung für ein unbekanntes und spezielles Land entscheiden. Mallorca und Teneriffa haben wir gesehen, nächstes Jahr fahren wir nach Uzbekistan. Wieso nicht ? Wir glauben jeder von euch würde die schöne Schweiz wieder zu schätzen wissen. Wir leben in der Schweiz in einem Paradies, nur ist das nicht jedem bewusst.
Am Freitag ging es endlich wieder los. Wir sind auf Achse. Irgendwie vermissen wir das Fahren und das Reisen. Wir sind über eine Woche nur rumgehangen und nun sind wir wieder unterwegs. Endlich.
Wir haben am Morgen noch Anna getroffen, sie brauchte noch Kopien von unserem China Visum, um das Visum für Tibet zu besorgen. Anna und Patric sind noch auf die Post nach dem Brief von Rolli schauen gegangen, aber ohne Erfolg. Danach haben wir uns von Anna verabschiedet. Vielen Dank Anna für deine Hilfe und deine Unterstützung.
Wir sind endlich wieder im Auto und fahren Richtung Grenze von Kasachstan. Eigentlich ganz einfach. Tashkent liegt direkt an der Grenze. Es gibt laut Strassenkarte in unmittelbarer Nähe drei Grenzübergänge. Zwei im Norden und einer, etwa 70 Kilometer weiter im Süden. Wir fahren Richtung Norden, aber beide Zollübergänge sind nur für Personen ohne Fahrzeuge gedacht. Da ist auf der Karte eine Autobahn gezeichnet, welche über die Grenze führt, aber die Grenze kann man nur zu Fuss überqueren. Also umdrehen und Richtung Süden fahren. Wir haben durch dieses Manöver etwa drei Stunden verloren und sind erst um 15.00 Uhr am Zollausgang von Uzbekistan. Die lassen uns warten, sie hatten einfach keine Zeit oder Lust. Die Ausreise war in einer halben Stunde erledigt. Wir wussten, dass die Zöllner von Kasachstan um 18.00 Uhr Feierabend machen und wir waren kurz vor 16.00 Uhr am Zoll. Dazu kommt noch eine Stunde Zeitverschiebung auf hundert Meter Distanz. Also war es kurz vor Feierabend für die Beamten. Und da kommen noch zwei Schweizer mit einem komischen Auto. Ich war sehr schnell über der Grenze, wir müssen uns immer trennen am Zoll. Patric, da das Auto auf ihn eingelöst ist, ist der Fahrer. Ich bin der Fussgänger. Ich musste nur ein Formular ausfüllen und bin schon in Kasachstan, ohne Gepäck. Patric muss das Auto verzollen. Ich warte und warte. Endlich kommt Patric und wir wollen losfahren. Plötzlich kommt ein Beamter und Patric muss wieder in ein Büro gehen. Irgendwie wollte oder konnte keiner das Carnet de Passage ausfüllen. Am Ende verlangt ein Zollbeamter von Patric, dass wir selber das Formular ausfüllen. Alles auf Russisch. Der Beamte hat einfach alles abgestempelt und Patric das leere Formular mit gegeben. Einfach weg, "Daweii" Und wir sind gefahren. Wir haben uns vorgenommen bis nach Shymkent zu fahren. Das sind etwa 180 Kilometer. Es wurde aber schon wieder dunkel. Noch gestern haben wir uns geschworen, nicht mehr bei Nacht zu fahren und schon ist es wieder so weit. Wir sind um 22.30 Uhr in Shymkent angekommen und haben uns ein Zimmer gesucht. Wir haben ein Motel gefunden, etwas speziell, aber ich wollte einfach nur noch ein Bett. Weil wir Hunger hatten sind wir noch schnell etwas essen gegangen und danach mit unseren Kleider ins Bett. Trotzallem haben wir gut geschlafen und sind am Morgen Richtung Taraz gefahren. Die Landschaft hier ist sehr schön. Endlich sehen wir die Berge wieder, alle schneebedeckt. Die Sonne scheint, aber es ist sehr kalt. Auch in Kasachstan ist der Diesel sehr billig. Wir haben fünfzig Rappen pro Liter bezahlt. Wir waren schon am Nachmittag in Taraz, eine grosse Stadt. So konnten wir in aller Ruhe ein Zimmer suchen und hatten Zeit unseren Reisebericht zu schreiben. Am Nachmittag bin ich mir noch eine warme Jacke kaufen gegangen, ich habe immer kalt. Unser nächster Termin ist der 01. November, dann müssen wir am Zoll nach China sein, also versuchen wir es gemütlich zu nehmen und dieses Land einmal richtig zu geniessen.
Die Formalitäten zur Ausreise aus Usbekistan haben wir relativ rasch abgewickelt. Die letzte Hürde vor der Barriere war noch dieser Beamte. Zuerst wollte er noch ein Souvenir from Switzerland oder sonst ein "gift". Nachdem wir ihm mitteilen mussten, dass alles in Teheran "verloren" ging, inspizierte er unseren Fotoapparat. Er wollte unbedingt ein Foto mit den "wonderful Switzerland people". Et voilà!
Dann endlich nach guten vier Stunden und -zig Beamten das erste Foto von Kasachstan. Die Beamten waren alle freundlich und gesprächig, aber Formulare ausfüllen liegt ihnen einfach nicht. Zum Glück ging es gegen den Feierabend und sie kontrollierten nicht mal unser Auto. Am Schluss fragten sie mich nur noch, wo ich überall eine Unterschrift und ihre Stempel drauf wollte
Unsere billige aber zweckmässige Unterkunft in Shymkent. Die Kleider liessen wir vorsichtshalber mal an....
Die Strassen in Kasachstan sind nicht so schlecht wie in Turkmenistan oder Usbekistan, einfach ein wenig holperig. Nach diesem Hügelchen sahen wir - im Hintergrund - die schneebedeckten Berge und wussten: Ab jetzt wirds nur noch kälter und die Heizung in unserem Nissan Patrol wird eingeschaltet.
Schafe, Pferde und Esel - mal was für unsere Tierliebhaber
Einfach mal ein paar Bilder von unserer Fahrt von Shymkent nach Taraz
..und so gehts immer weiter mit einem glücklichen Reisegefühl. Uns gefällt die Landschaft in Kasachstan und hoffen, ihr könnt dies ein wenig nachvollziehen
Kurz vor Taraz in Ashia Bibi
"Macht ihr eigentlich nur Fotos aus eurem Auto??", hat ein treuer Leser gefragt. Hier die Antwort beim Dieseltanken. Mütze auf und ein Foto, welches nicht im Auto gemacht wurde
....ist wirklich schön, wieder unterwegs zu sein. Kasachstan gefällt!!
Dies heisst sicher:"Welcome Urs Liechti and Patric Dillier!!"
Den Abend in Taraz verbrachten wir im Zimmer mit Berichte schreiben, Fotos draufladen und ein wenig Wodka....Hier die neue Winterjacke von Urs by Reebok. Wäre doch noch ein guter Werbeträger, isn't??
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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