Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt
84.-86 Woche (Warrnambool, Buenos Aires)
Buenos Aires, Mittwoch, 22. Februar 2012
Montag, 30. Januar 2012 (Warrnambool)
Ein extremer Temperatursturz! Gestern: 35 Grad! und heute hat es gerade noch 20 Grad. Es geht ein starker Wind und es regnet immer wieder. Das sieht nach einem Tag aus, wo ich ziemlich sicher zu Hause bleibe. Mit dem Spanisch komme ich gut voran und ich kann auf Spanisch bereits Campings und Hotelzimmer buchen. Natürlich habe ich auch bereits gelernt, wie und was man in den Restaurants und Bars bestellen kann. Der neue Reisebericht ist online und Martin, der Webmaster, hat mir geschrieben, dass ich 351 aktive Leser habe. Er hat sich sehr gewundert und gefragt, wie Urs und ich denn das "gemacht" haben? Tja, das müsstet IHR mir und Martin beantworten und erklären. Aber ich denke, wir dürfen stolz darauf sein.
Ich versuche die Rechnung an die Verschiffungsfirma mit meiner Kreditkarte zu begleichen. Adem gibt mir nach ein, zwei Mails eine Website an, wie ich mit der Kreditkarte bezahlen kann, da er mit meinen Kreditkartenangaben nichts anzufangen weiss. Zum guten Glück sehe ich, noch bevor ich auf den Übermittlungsknopf drücke, dass ich für die Überweisung 177.-Australische Dollar Gebühren bezahlen muss. Okay, nochmals ein Mail an Adem und er bestätigt mir, dass dies so sei, die Gebühren jedoch nicht seine Firma, sondern die Bank erhält. Schön und gut, nützt mir auch nichts. Er gibt mir dann die Geschäfts-Bankdaten an und ich mache einen neuen Versuch und überweise den Rechnungsbetrag online über meine Schweizer Bank - mit tieferen Gebühren - und sende Adem ein Mail, dass jetzt alles bezahlt ist.
Zum Abendessen kocht uns Lisa Lammbraten mit Kartoffeln und Gemüse. Paige ist zu Besuch und auch Rebecca isst mit uns. Da wird wieder einmal viel und schnell gesprochen, was denn die beiden Mädels am Wochenende alles erlebt haben. Sie arbeiten jeweils an den Wochenenden zusammen in einer Bar, im Gallery, und da passiert doch schon einiges.
Dienstag, 31. Januar 2012 (Warrnambool)
Das Wetter ist wieder ein wenig besser. 22 Grad, windig und kein Regen. Ein gemütlicher Tag mit Joggen, Lernen und am Abend schaue ich im Internet über das ARD Fernsehen den Tatort vom Sonntag. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen und der Film gefällt mir. Ein längerer Skype mit meinem Bruder und danach koche ich mir was gutes zum Nachtessen. Ich bin alleine zu Hause, da alle arbeiten und Lisa heute ihren sleepover hat.
Mittwoch, 1. Februar 2012 (Warrnambool)
Wieder ein gemütlicher Tag mit demselben Ablauf - tut gut und ist erholsam. Heute ist Jessica, eine weitere Tochter von Sandra, zu Besuch mit ihren beiden Kindern Kiana und Maya. Das sind zwei aufgestellte Mädels im Alter von sechs und drei Jahren, welche recht Stimmung im Haus machen. Maya, die Jüngere, stolperte vor zwei Tagen über das Stromkabel meines Laptops und beschädigte dadurch meinen Adapter. Wir essen zusammen zu Abend, welches Sandra und Jessica zubereiten. Zuerst gibt's Risi Bisi und danach selbstgemachte Pizza. Am Abend werden Lisa und ich von Ross abgeholt und wir fahren zum Tower Hill. Das Tower Hill Reservat liegt ungefähr zehn Kilometer von Warrnambool entfernt und liegt in einem erloschenen Vulkan. In diesem Reservat hat es viele Tiere, wie Koalas, Emus, Kängurus, Possums und viele andere. Wir gehen mit ein paar Freunden auf einen geführten Nachtspaziergang. Wir werden von John, einem Reservats Angestellten, durch das Reservat geführt. Mit Taschenlampen bewaffnet wandern wir durch den Wald. Es ist sehr spannend und John liebt es, lange und ausführlich zu berichten. Wir sehen Koalas, welche faul in den Bäumen hängen, Kängurus, Wallabys, verschiedene Possums und erweitern unser Tierwelt Wissen. Nach gut drei Stunden sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt und sehr müde - nur fast alle sind müde. John erzählt noch ein paar Geschichten und will einfach nicht mehr aufhören, obwohl eigentlich alle gerne nach Hause gehen würden. Ross drückt dann mal seine Fernbedienung und sein Auto leuchtet hell auf. Das ist das Zeichen, dem lieben John - während er noch am Berichten ist - "goodbye" zu sagen und so rasch wie möglich ins Auto zu steigen. Ross fährt uns sicher und zufrieden nach Hause. Bevor ich ins Bett gehe piepst mein Computer nochmals und ich erhalte von Ana Maria ein Mail, welches sie von der Verschiffungsagentur, einer gewissen Karen, erhalten hat. Das beigelegte Dokument sieht nach einer Mahnung aus, aber so richtig sicher sind wir uns alle nicht.
Donnerstag, 2. Februar 2012 (Warrnambool)
Lisa geht frühmorgens arbeiten und Sandra kommt um sieben Uhr morgens von der Arbeit zurück. Es ist wirklich ein sehr betriebliches Haus. Ich stehe um neun Uhr auf und schicke Adem und Karen von der Verschiffungsagentur ein Mail mit der Zahlungsbestätigung meiner Schweizer Bank. Mal schauen, ob jetzt Klarheit geschaffen wurde. Am Abend gehe ich mit Lisa ins Warni auf ein Poolspiel und wir besuchen danach noch Ross auf einen Schlummertrunk.
Freitag, 3. Februar 2012 (Warrnambool)
Lisa arbeitet und ich kann das Auto von Sandra haben. Ich muss einkaufen gehen, da Lisa für den Samstag ein paar Freunde eingeladen hat. Sie hat ihnen gesagt, dass ich ein Schweizer Käsefondue machen werde. Nun gut, Fondue Fertigpackungen gibt es hier nicht und Vacherin kennen die Australier ja auch nicht. Am Käsestand lese ich, was auf den Verpackungen steht und ich drücke ein wenig darauf rum. Es kommen zehn Personen zu Besuch und ich kaufe zwei Kilo Käse verschiedenster Herkunft und Zusammensetzung. Ross kommt mich um sechs Uhr abholen. Wir gehen ins Flying Horse und wollen dieses Mal die zweitausend Dollar gewinnen. Wird leider nichts daraus und wir gehen danach weiter ins Warni, wo wir auch Paul antreffen. Um zehn fahren wir zum Bahnhof und holen eine Freundin von Ross ab, welche von Melbourne kommt und das Wochenende zu ihm kommt. Es findet dieses Wochenende das Wunta Festival statt. Das Wunta Festival wird von verschiedenen lokalen Firmen organisiert zum Dank an die Stadt während der Touristen Hauptsaison. Es finden verschiedenste Veranstaltungen wie Konzerte, Zwei-Dollar-Frühstück, Unterhosenrennen in Parks und am Strand statt. Nachdem wir Suzy vom Bahnhof abgeholt haben, nehmen wir noch einen Schlummertrunk und Lisa und ich fahren nach Hause. Lisa muss morgen bereits wieder um halb sieben zur Arbeit gehen.
Samstag, 4. Februar 2012 (Warrnambool)
Nach dem Spanischlernen bereite ich alles für das Abendessen vor und Lisa sucht Stühle, damit alle zehn Personen irgendwie an dem Tisch Platz haben. Wir müssen zwei Pfannen mit Fondue kochen, daher hilft mir Lisa mit dem Fondue zubereiten, auch Paige und Rebecca helfen. Sie sind alle geschockt, wie viel Weisswein und dann noch Kirschwasser in die Brühe getan wird. Einen Schweizer Abend mit Australier zu erleben ist schon etwas Spezielles. Wieder einmal können sie sich nicht vorstellen, dass man einfach nur Käse zum Nachtessen haben kann. Es ist ein lustiger und gelungener Abend und wir fahren später noch ins Cally zum Tanzen.
Sonntag, 5. Februar 2012 (Warrnambool)
Ich habe heute mit Kerry und Peter in Port Fairy abgemacht. Sie wohnen in Mount Gambier und da sie nach Port Fairy gehen, treffen wir uns dort zum Mittagessen. Ich kann Lisa's Auto haben und gehe noch bei Ross vorbei, welcher mir sein TomTom gibt - für alle Fälle. Bei Ross's Haus sitzt auch bereits Paul. Uff, die Beiden sehen noch nicht so frisch aus und wir unterhalten uns noch ein wenig über den vergangenen Abend und natürlich dem Kirsch...
Ich bin um zwölf Uhr in Port Fairy und treffe auf der Strasse Kerry, welche soeben in einen Laden geht um Schuhe zu kaufen. Danach kommt Peter mit Purdie, dem Rottweiler. Wir gehen ins L'Erdale Italienisch essen und es schmeckt wunderbar. Danke vielmals Peter und Kerry für die Einladung und viel Spass auf eurer Reise durch Kambodscha und Vietnam. Den restlichen Sonntag mache ich nichts mehr und gehe früh schlafen.
Montag, 6. Februar 2012 (Warrnambool)
So, jetzt ist sie gekommen - meine letzte Woche Australien. Ich intensiviere ab heute mein Spanisch und gehe zwischendurch an den Strand joggen um frische Luft in meinen Kopf zu bringen. Am Abend fahre ich mit dem Velo ins Zentrum und suche mir ein gutes Restaurant aus in welches ich Lisa am Mittwoch einladen will. Das ist der einzige Tag an welchem sie noch Zeit hat, der Rest der Woche ist sie ausgebucht mit Arbeiten und Hochzeitsvorbereitungen. Ich gehe ins Warni auf ein Bier und Warrnambool "schläft" von Montag bis Donnerstag, Freitag bis und mit Sonntag geht's rund. Das ist in den meisten Orten so in Australien - zumindest habe ich das in den letzten zehn Monaten meistens so erlebt wenn ich in einem Ort war.
Dienstag, 7. Februar 2012 (Warrnambool)
Ich bin den ganzen Tag alleine im Haus, da Lisa, Rebecca und Sandra arbeiten. Das Wetter ist regnerisch. Ich wasche wieder einmal meine Wäsche und gehe zwischen meinen Spanischkursen ein wenig joggen, da das Wetter ein wenig "aufmacht". Auch gehe ich praktisch täglich mit Jessica, der fünfzehnjährigen Rottweilerin, spazieren. Habe ich noch nie erlebt, dass ich immer wieder auf einen Hund warten muss. Sie ist sehr langsam und läuft auch nicht mehr "ganz rund". Ich denke, dass sie für einen Rottweiler schon recht alt ist - bin jedoch kein Hundeexperte. Obwohl, in Australien bin ich ja schon ein wenig zum "Hundeflüsterer" geworden. Überall wo ich wohnen konnte, war ein Hund mit welchem ich dann auch immer ein wenig zusammen war. Auf jeden Fall freut sich Jessica jedes Mal, wenn sie mich sieht. Den Abend verbringe ich alleine zu Hause, da Lisa ihren sleepover hat. Wo die anderen beiden Mädels sind, weiss ich nicht - muss ja nicht immer alles wissen...
Ana Maria und Mike, welche bereits sehr aktiv in Buenos Aires sich über die Auslösung unserer geliebten Autos informieren, schreiben mir ein E-Mail, dass ich Adem anrufen soll, damit er uns die Bill of Lading zusendet. Weiter soll er uns die Kontaktdaten in Buenos Aires angeben. Werde ich morgen machen, da es bereits halb acht Uhr abends ist. Die Zeitverschiebung zu Buenos Aires beträgt satte vierzehn Stunden, zurück.
Mittwoch, 8. Februar 2012 (Warrnambool)
Eigentlich ein ganz normaler Tag für mich. Ich spüre, dass Lisa recht nervös ist, da sie einige Dinge für die Hochzeit organisieren muss. Sie ist eine von drei Brautjungfern und ich verstehe und weiss nicht immer, was sie vorhat oder was sie mir gerade erzählt. Nebst dem, dass sie sehr schnell spricht und ihren eigenen Aussie-Slang - inklusive all den Abkürzungen - benutzt, wechselt sie während einem Satz auch mehrmals die Themen. Da denke ich denn schon manchmal, dass ich doch nicht so gut Englisch spreche und verstehe. Beruhigend für mich ist, dass sogar ihre Australischen Bekannte und Freunde sie manchmal auch nicht verstehen...
Da ich keinen Kredit mehr auf meinem Handy habe und Lisa arbeitet, gibt mir Sandra ihr Telefon, damit ich Adem nach Melbourne telefonieren kann. Das ist ein sehr langes Gespräch und ich muss mich beherrschen, freundlich zu sein. Adem erklärt mir, dass das Schiff mit unserem Container am 15. Februar nicht in Buenos Aires ist, sondern erst in Südkorea eintrifft. Ich will, dass er mir das benötigte Dokument, das Bill of Lading, nach Warrnambool per Post sendet, da wir gemäss Ana Maria und Mike das Original benötigen. Adem meint, er sendet es uns per E-Mail und wir können das dann ausdrucken, das genügt. Ich bin ein wenig schockiert betreffend dem Ankunftsdatum und frage ihn, wann denn das Schiff in Buenos Aires ankommen wird. Er meint, circa Mitte März. Das muss ich zuerst einmal verdauen.
Paige fährt uns auf ein Apéro ins Warni wo wir ein Billard zum Aufwärmen spielen. Später kommt Leanne mit Yvonne (die zweite Brautjungfer) ins Warni und die beiden wollen natürlich wissen, wohin ich Lisa ausführe. Ich lasse sie fragen und zappeln, gefällt mir. Danach gehen wir zum "Pickled Pig", welches heute leider einen privaten Anlass feiert. Okay, wir überqueren die Strasse und gehen ins "Nonna Casalinga" (oder zumindest so ähnlich heisst es). Es ist ein hervorragendes Italienisches Restaurant und es ist eigentlich das erste Mal, dass sich Lisa und ich ungestört unterhalten können. Wir geniessen den Abend und nehmen mit Leanne und Yvonne - welche im Warni schon recht amüsiert Billard spielen - einen Schlummerbecher. Gary kommt uns dann abholen und fährt uns nach Hause.
Donnerstag, 9. Februar 2012 (Warrnambool)
Es ist heute zu regnerisch um an den Strand zum Joggen zu gehen. Okay, ich weiss, dass dies auch eine Ausrede sein kann. Ich mache eine sportliche Pause, gehe mit Jessica auf eine Runde und am Abend bringt mich Paige zu Gary's Polterabend (Buck's night) ins Cally. Es ist ein recht ruhiger Polterabend mit ungefähr zwölf Personen. Gary ist ein sehr ruhiger Mensch, daher ist dieser Abend nicht vergleichbar mit der "Hens night" von seiner zukünftigen Frau letzte Woche, aber es ist recht gemütlich und ich lerne wieder einmal ganz tolle Leute kennen...Kurz vor zwölf kommt Leanne ins Warni und fährt uns alle nach Hause. Ich bin ein wenig nervös und unzufrieden wegen der Verschiffung. Diesen Adem mag ich nicht - so, das ist das, was ich fühle. Ich schreibe ein E-Mail an Adem und will, dass er mir das auch alles schriftlich bestätigt. Ich habe immer noch eine kleine Hoffnung, dass ich ihn - oder wir uns - falsch verstanden habe. Ich habe natürlich auch sofort Ana Maria und Mike über alles informiert.
Freitag, 10. Februar 2012 (Warrnambool)
Seit gestern laufen die Mails heiss auf der ganzen Welt herum. Ana Maria hat ein "scharfes" Mail (sie ist einfach super!) an Adem und an seinen Vorgesetzten geschrieben, da uns von Mark Coleman, dem Chef von der Verschiffungsagentur, die 30 Tage im Mail versprochen wurde. Ja, auf jeden Fall entschuldigte sich dann Adem für das Missverständnis (super!) und erklärte, dass es keine Schiffe mehr gibt, welche diese Route in dreissig Tagen mehr machen. Wäre einfach recht kundenfreundlich gewesen, hätte der liebe Adem das uns früher erzählt. Ich habe meinen Flug für den 13./14. Februar gebucht und muss nun einen Monat in Buenos Aires bleiben. Ich überlege mir, ob ich nicht doch noch ein paar Wochen hier in Warrnambool bleiben will. Lisa meint, dass das kein Problem wäre. Ich muss da noch einmal drüber schlafen, da ich mir recht unschlüssig bin. Ana Maria und Mike rennen in Buenos Aires die Häfen und Büros ab und senden immer wieder neue Mails an Adem. Er versichert uns, dass er alle Hebel in Bewegung setzen wird, dass unser Container in Südkorea auf das erstbeste Schiff in Richtung Argentinien verladen wird. Hoffen wir mal, dass er so einen Hebel findet..Ja, ich weiss, klingt jetzt nicht nett von mir, aber alles was er bis jetzt für uns gemacht hat - oder eben hätte machen müssen - war nicht brauchbar oder wir mussten das alleine klären - angefangen in Sydney mit dem Abstempeln des Carnet de Passage. Uff, dieser Satz hat mir jetzt aber gut getan!! Ich habe Ana Maria und Mike angefragt, wie das mit dem Geld wechseln ist in Buenos Aires, da ich schon einige komische Sachen im Internet gelesen habe. Zum Glück! Man kann mit der Bankkarte (EC, VISA, etc.) "nur" 1'000.-Argentinische Pesos pro Tag (oder Bankomat?) rauslassen, was ungefähr 230.-US Dollar sind. Die Mietkosten für eine Wohnung muss man in US Dollar bezahlen und es ist für einen Touristen nicht möglich, US Dollars in Buenos Aires zu erhalten. Ana Maria war auf vielen Banken und man muss ein Bankkonto auf derjenigen Bank haben und/oder man muss Argentinier sein. Erst dann erhält man US Dollars, welche jedoch pro Person limitiert sind und abhängig vom Einkommen ist. Ana Maria's Muttersprache ist Spanisch - sie hat es also nicht falsch verstanden und sie hat auch kein Verständigungsproblem. Ich soll ihnen fünfhundert US Dollar in Australien besorgen und ihnen nach Buenos Aires bringen. Mach ich doch und für mich hole ich natürlich auch ein paar Dollars.
Ich verbringe praktisch den ganzen in der Küche und beim Einkaufen. Für Kate und Karen darf oder soll ich für die Hochzeit das Essen zubereiten. Kate und Karen sind Veganer, das heisst, dass es keine tierischen Zutaten haben darf, also nichts, was eine Mutter hat. Ich informiere mich im Internet über die verschiedenen Rezepte und bereite ein paar Kartoffel Lauch-Puffer, Pilze à la Napoli mit viel Gemüse und ein Auberginenpüree - scharf und mit viel Knoblauch - mit Fladenbrot zu. Ich hoffe, Karen und Kate werden zufrieden sein - mir schmeckt es auf jeden Fall prächtig. Danach mache ich den versprochenen Pasta Salat für den Sonntag, den Tag nach der Hochzeit.
Samstag, 11. Februar 2012 (Warrnambool)
Heute ist Hochzeit - Wedding!! Ich muss raus aus dem Haus!! Die Brautjungfern kommen und das ganze Geschminke, Anziehen, Haare und was weiss ich nicht noch alles wird hier erledigt. Bevor ich jedoch zu Ross gehe, schreibe ich Ana Maria zurück, dass ich definitiv am geplanten Datum nach Buenos Aires fliegen werde. Vielleicht tut es mir gut, einmal auf eine andere, spezielle Weise unterwegs zu sein. Ich werde demzufolge über einen Monat in Buenos Aires verbringen und mein Spanisch örtlich verbessern - hoffe ich doch. Ana Maria und Mike haben ein Appartement für eine Woche gemietet, wo ich auch wohnen kann. Ich kann dort vier Tage mit ihnen zusammen wohnen und muss nur zwanzig Dollar pro Nacht bezahlen. Es ist immer gut, schön und hilfreich, wenn man in ein neues Land kommt und jemand ist bereits vor Ort, der sich auskennt. Ich brauche keine Unterkunft zu suchen, sondern einfach mit Ana Maria und Mike zusammen vom Flughafen in unsere Wohnung zu gehen. Ja, mir geht es wieder einmal sehr gut. Ich werde dann in Buenos Aires eine Wohnung für einen Monat, respektive für fünf Wochen, suchen und für mich mieten. Die Miete wird so um die 900 Dollar betragen. Ist zwar viel Geld, aber ich bin überzeugt, dass es mir gefallen wird. Ich habe mich damit abgefunden, einen Monat in Buenos Aires zu verbringen und ich habe hier jeden Tag irgendwie eine Goodbye-Party. Ich sage mir jedoch, dass es besser ist, schweren Herzens zu gehen. Das heisst, es hat mir gefallen - und ja, es ist und war ein wunderbares Land mit grossartigen Menschen, sniff...
Ich gehe zu Ross und Paul und wir verbringen zusammen mit Richard einen gemütlichen Samstagmorgen und Nachmittag. Wir hängen rum und ich frage, ob das ein typischer Australischer Samstagnachmittag ist - ja, ist es. Viele Kleider habe ich ja nicht dabei - nur meinen Rucksack. Damit ich auch ein wenig "anständig angezogen" an die Hochzeit gehen kann, kleiden mich Ross und Paul mit ihren Kleidern ein. Oh ja, habe lange nicht mehr so schick ausgesehen, abgesehen von dem "Gschtrüpp" im Gesicht. Normalerweise hätte ich mich ja auch rasiert, aber da ich in ein paar Tagen nach Südamerika weitergehe, möchte ich nicht wie ein "Americano" sondern mehr wie ein "Gaucho" aussehen. Habe gelesen, dass die Südamerikaner die Amerikaner überhaupt nicht mögen. Um halb vier bringt mich Ross zusammen mit Glenda zur Hochzeit nach Winslow. Ross wurde natürlich kurzfristig auch eingeladen, so habe ich jemanden mit welchem ich ein wenig durch diesen Anlass "ziehen" kann. Die Hochzeit findet im grossen Garten hinter dem Haus von Gary und Leanne statt. Leider beginnt ein recht kalter Schauerregen während der Hochzeitszeremonie. Die leicht bekleideten Brautjungfern zittern am ganzen Leib und die ganze Hochzeitsgesellschaft wird vom Regen so richtig nass. Nach den "Ja's" hört es auf zu regnen und ich amüsiere mich bestens und geniesse die Hochzeit und die vielen Leute, mit denen ich die ganze Zeit am Quasseln bin. Nach ein paar Tänzchen mit einer grossartigen Live-Band fährt uns Ross wieder nach Hause.
Sonntag, 12. Februar 2012 (Warrnambool)
Ich wache um acht Uhr auf und höre, dass Lisa nach Hause kommt. Oh, da hat wohl jemand aber lange gefeiert. Lisa legt sich noch ein wenig aufs Ohr und ich checke meine E-Mails. Ein Mail von Ana Maria und Mike mit dem Betreff: "Geld geklaut". Ana Maria und Mike mussten am Samstag die Wohnung bezahlen gehen. Das funktioniert alles nur mit US Dollars und Bargeld. Sie müssen eine Woche Miete bezahlen und als Depot muss man nochmals eine Monatsmiete dazu hinterlegen. Sie haben mit der Vermietungsfirma vereinbaren können, dass sie das Depot in Argentinischen Pesos hinterlegen können. Beim Besteigen des Buses ist es dann passiert. Ana Maria hatte das ganze Geld dabei und es gab ein bisschen ein Gedränge und ein wenig Hektik, indem zwei Frauen, welche vorne beim Bus ausstiegen (normalerweise steigt man hier hinten aus), sich vor und hinter Ana Maria durchschlängelten. Als Ana Maria dann im Bus war, hat sie es sofort bemerkt, leider zu spät. Ihre Umhängetasche war geöffnet und ihr Portemonnaie mit dem ganzen Bargeld und ein paar Ausweisen waren weg. So eine Sch...... Die Dollars konnten sie sich von Agustina, einer Argentinischen Freundin, zum guten Glück ausleihen. Sie fragen mich an, ob ich ein wenig mehr Dollars für sie mitnehmen kann. Ich bin gewarnt und weiss auch bereits, wie ich mein Geld und Portemonnaie in Buenos Aires transportiere werde. Ich werde ja mit über zweitausend Dollar in Buenos Aires durch die Gegend spazieren.
Weiter habe ich noch ein E-Mail von der Fluggesellschaft der Emirates erhalten. Ich kann mich bereits heute online einchecken. Mach ich natürlich, so muss ich nicht drei sondern nur eineinhalb Stunden vor dem Abflug am Flughafen sein.
Ein paar Stunden später fahren wir bereits wieder raus nach Winslow zu Gary und Leanne zum Barbecue. Es ist ein ganz toller und wunderschöner Sonntagnachmittag mit den Familienangehörigen und ein paar Freunden. Gegen den Abend verabschiede ich mich von allen und wir fahren zu Ross, damit ich mich von ihm, Paul und Richard auch verabschieden kann. Ich habe hier in Warrnambool mit Lisa, Ross und Paul Freunde kennengelernt, die mir ans Herz gewachsen sind. Wir vereinbaren einen Termin, wann sie zu mir in die Schweiz kommen sollen; 5. März 2014. Mal schauen, ob's klappt - und ich dann wirklich zurück bin...
Montag, 13. - Dienstag, 14. Februar 2012 (Warrnambool, Buenos Aires)
Lisa geht um neun Uhr arbeiten und ich packe meine Sachen. Vorher muss ich noch das Rezept für die Salatsauce niederschreiben, von welcher alle so geschwärmt haben - da fühle ich mich aber geschmeichelt. Danach mache ich eine Anleitung für Lisa, wie sie auf ihrem Computer die Fotos bearbeiten, verwalten und sonst noch Dinge tun kann. Um elf kommt Lisa von der Arbeit und fährt mich an den Bahnhof. Wir verabschieden uns und ich mag keine langen Abschiede - war emotional genug. Nach gut drei Stunden komme ich in Melbourne in Southern Cross an und klappere verschiedene Banken ab um den besten Kurs für die benötigten US Dollars zu erhalten. Mit der Bankkarte kann man auch hier keine Dollars direkt beziehen, ausser man belastet die Kreditkarte, was natürlich sehr hohe Gebühren bedeuten würde. So muss ich zuerst Australische Dollar vom Bankomat holen und diese dann in der Bank in US Dollar umtauschen lassen. Der Bankbezug kostet fünf Dollar und die Gebühren für das Wechseln in US Dollars kosten nochmals zwanzig Dollar. Tja, die Banken und ihre Gebühren. Aber ich hab's geschafft und gehe zurück zum Bahnhof und kaufe mir ein Busticket zum Tullamarine Airport für siebzehn Dollar. Die nette Ticketverkäuferin sagt mir, dass es zwei Haltestellen gibt und dass ich für die Emirates bei der Ersten aussteigen muss. Sehr kundenfreundlich - und hübsch... Mein Flug ist um halb zehn Uhr nachts und ich bin bereits um sechs Uhr am Flughafen. Nach einem Flughafenrundgang gehe ich das Gepäck einchecken. Es gibt einen speziellen Schalter für diejenigen, welche online eingecheckt haben. Ich glaube, heutzutage checken die meisten Leute online ein, denn beim normalen Check-In Schalter muss man überhaupt nicht anstehen und beim Online Check-In Schalter muss man anstehen. Egal, Zeit habe ich ja genug. Ich finde ein schönes Pub mit Holzfassade hier am Flughafen und schreibe ein paar Stunden am Reisebericht. Nach der Passkontrolle habe ich noch weitere zwei Stunden Zeit und gehe in eine Wein Bar, wo ich mir eine Käseplatte mit ein, zwei Gläschen Australischem Shiraz zum Abschied gönne. Ich bin überhaupt nicht nervös betreffend dem Flug, im Gegenteil, ich freue mich richtig. Dann heisst es einsteigen und Platz nehmen. Ich habe mir einen Platz am Gang ausgesucht, so kann ich meine Beine besser bewegen, strecken und ich bin nicht so "eingesperrt". Neben mir bleibt der Sitz leer und ich mache mich mit den technischen Finessen meines Bildschirmes schlau. Der Flug nach Dubai dauert vierzehn Stunden, das Essen, Trinken und der Service sind super. Ich weiss nicht, wie viele Filme ich geschaut habe - aber es waren Einige. In Dubai muss ich bei der Kontrolle meine Schuhe ausziehen. Naja, tut mir gut und der Beamte hat ja einen Mundschutz an.. Zum Glück habe ich keinen langen Aufenthalt hier. Es hat sehr viele, hektische und laute Leute hier. Nach einer Stunde geht's weiter mit dem Flug EK 247. Ich bin ja kein Vielflieger und bin überrascht, dass mit diesem Flug zwei Destinationen angeflogen werden, nämlich zuerst Rio de Janeiro und dann Buenos Aires. Nimmt mich Wunder, wie das funktioniert und ob ich sitzen bleiben kann und wenn nicht, wie's weitergeht. Ich erhalte einen super Sitzplatz ganz vorne und am Gang. Ich kann meine Beine ganz strecken - das wird angenehm. Neben mir sitzt eine Australische Familie mit zwei Kindern von zwei und vier Jahren. Ich rede ein wenig mit ihnen und dann lächelt der Vater, ein gebürtiger Brasilianer, und sagt zu mir, dass dieser Flug wahrscheinlich eines meiner grösseren Erlebnisse sein wird. Seine beiden Kinder sind nämlich sehr unruhig, schlafen wenig und schreien viel. Ich sage ihm, dass ich damit kein Problem haben werde und ich ihn in meinem Reisebericht erwähnen werde. In Rio de Janeiro müssen wir alle aussteigen und ich spüre bereits ein wenig Südamerikanisches Temperament. Es ist alles ein wenig hektischer aber trotzdem sehr freundlich. Während dem Aussteigen müssen wir verschiedene Richtungen einschlagen. Diejenigen, welche nach Buenos Aires weiterfliegen und denjenigen, welche nach Rio gehen. Nach ein wenig herumirren und fragen, finden wir die richtigen Ausgänge. In ein paar Tagen beginnt der Karneval in Rio de Janeiro. Ich höre rhythmische Brasilianische Musik und fröhliche, lächelnde Leute. Die Farben gelb und grün sind sehr präsent und ich sehe von meinem Warteplatz, dem Gate Nummer 39, sogar den bekannten Zuckerhut von Rio de Janeiro. Viele Leute machen Fotos. Ich bin zu faul und/oder einfach zu müde, bin ich doch schon gute vierzig Stunden unterwegs. Beim Einchecken herrscht nicht mehr Hektik, sondern eher schon leichtes Chaos. Ich habe immer noch dieselbe Boardingkarte, welche ich in Melbourne erhalten habe für den Flug von Dubai nach Buenos Aires. Zuerst sollen eigentlich diejenigen Fluggäste das Flugzeug besteigen, welche von Dubai gekommen sind und erst danach die anderen Fluggäste, welche von Rio nach Buenos Aires fliegen. Nachdem nach vielen Diskussionen das mal geregelt ist und ich auf meinem Sitz Platz nehmen kann geht es mal so richtig los. Ich kann es fast nicht beschreiben, aber im Flugzeug war nun Chaos pur angesagt. Die Fluggäste von Dubai sitzen wieder auf den gleichen Plätzen, wie wir sie vorhin gehabt haben und die neuen Fluggäste, fast ausschliesslich Südamerikaner, irren im ganzen Flugzeug hin und her. Einige suchen ihre Sitzplätze und finden sie nicht und andere setzen sich einfach irgendwo hin, egal ob First, Business Class oder einfach sonst ein schönes Plätzchen. Die Stewardessen sind gefordert, da jeder noch etwas wissen will und alle zusammen nervös gestikulieren und schwatzen. Eigentlich recht amüsant. Nachdem sich dann alle und alles beruhigt haben und jeder irgendwo platziert ist, fliegen wir ab in Richtung Buenos Aires. Pünktliche Ankunft um 19.30 Uhr auf dem Flughafen Ministro Pistarini. Durch den Zoll muss ich nicht anstehen, da es für die Südamerikaner und den "Rest" separate Linien gibt. Ich frage den Zollbeamten, für wie lange ich in Argentinien bleiben kann. "Tres meses". Kurz vor acht Uhr werde ich von Ana Maria und Mike in die Arme genommen. Sie sind mit dem Bus zwei Stunden bis zum Flughafen gefahren um mich abzuholen - einfach total lieb. Wir gehen zur Bushaltestelle und nehmen den Bus, welcher wieder gute zwei Stunden hat. Wir bezahlen für die Busfahrt zwei Pesos pro Person, was ungefähr fünfzig Rappen sind. Guter und billiger Start hier in Buenos Aires. Es ist heiss hier mit über 32 Grad und ich spüre die hohe Luftfeuchtigkeit. Wir haben eine Zweizimmerwohnung in der Avenida Santa Fé. Die Klimaanlage tut gut als wir reinkommen und wir plaudern noch ein wenig und trinken ein Bier zusammen bis ich todmüde ins Bett gehe. Die Schlafzimmer haben keine Klimaanlage, aber das ist mir momentan egal. Guet Nacht..!!!
Mittwoch 15. Februar 2012 (Buenos Aires)
Ich wache um kurz vor sechs Uhr auf - abends!! Ich habe gute achtzehn Stunden geschlafen. Glaube, das ist mein Rekord. Ana Maria hilft mir bei der Wohnungssuche im Internet und wir schreiben ein paar Wohnungen raus. Wir bleiben bis Mitternacht auf und dann geht's bereits wieder ins Bett.
Donnerstag, 16. Februar 2012 (Buenos Aires)
Ich bin die ganze Nacht wach - spüre den Jet lag. Ich stehe um halb sechs Uhr am Morgen auf, schreibe ein wenig am Reisebericht und schaue nochmals ein paar Wohnungen im Internet an. Ana Maria ruft bei der Wohnungsverwaltung an und leider ist meine Favoritenwohnung bereits vermietet, obwohl sie als "frei" angezeigt wird. Ich entscheide mich für die billigste aller Wohnungen, welche wir in den letzten beiden Tagen gefunden haben. Ich weiss nicht, wie viele Stunden Ana Maria und ich gesucht haben, aber jetzt haben wir sie. 570.-- US Dollar für einen Monat, plus zusätzliche fünf Tage und plus 15 % Gebühren. Also, 765.-Dollar und ich muss nochmals 665.-Dollar als Depot abgeben, natürlich alles in Bar. Wir machen einen Termin und wollen die Wohnung anschauen gehen. Die Frau ist jedoch sehr beschäftigt und wir können sie nur in einer anderen Wohnung treffen und ihr als Reservierung die hundert Dollar Honorar bezahlen. Bevor wir losgehen, gehe ich mit Ana Maria über die Strasse einkaufen. Der erste Eindruck ist nicht schlecht. Im Gegensatz zu Australien kann man hier - wie in der Schweiz - Bier und Wein im Supermarkt direkt kaufen. Das Bier gibt es in grossen 970ml oder 1-Liter Flaschen. Wir kaufen zwei Flaschen, ein Quilmes und ein Brahma. Das Gemüse wählt man aus und legt es wie bei uns in Säcke. Danach muss man mit diesen Säckchen an einen Stand gehen und in einer langen Kolonne warten, bis eine Mitarbeiterin das Gemüse wiegt und den Preiskleber draufsteckt. Nachdem wir alles haben geht's an das Anstehen an der Kasse. Das ist eigentlich der längste Teil des Einkaufens, da die Kassenmitarbeiter ein sehr gemütliches und langsames Arbeitstempo bevorzugen - mir gefällt's. Ich will unbedingt Münzen als Retourgeld. Münzen sind hier in Buenos Aires sehr gefragt, da man nur mit Münzen die Busse bezahlen kann. Keine Münzen bedeutet auch keine Busfahrt. Man muss richtig "kämpfen" und immer ein wenig vorausschauen, dass man Kleingeld hat. An der Kasse werde ich zweimal gefragt - oder fast aufgefordert - den genauen Betrag zu geben. Mach ich jedoch nicht und er gibt mir dann mürrisch das Retourgeld. Ein Blick in seine Kasse zeigt mir tatsächlich, dass er praktisch keine Münzen hat. Die Bezahlung und die Organisation der Öffentlichen Busse könnte man hier noch optimieren. Momentan werden die Argentinier aufgefordert, Buskarten zu kaufen. Diese Buskarten können mit Geld aufgeladen werden und so werden ihnen dann weiter die momentanen Preise verrechnet. Alle Nicht Argentinier können keine solche Buskarten kaufen und müssen in einem Monat höhere Preise für die Busfahrten bezahlen. Nach dem Einkaufen gehen wir alle zusammen zu dieser Adresse, um meine Wohnung zu bezahlen. Wir werden von einer freundlichen Dame in einer schönen, klimatisierten Wohnung empfangen. Ich kenne diese Wohnung sofort vom Internet her. Ich glaube, ich kenne alle freien Wohnungen von Buenos Aires... Als erstes fragt sie mich, ob ich nicht diese Wohnung haben will - sie kostet nur 690 Dollar. Mir gefällt diese Wohnung, zögere jedoch mit der Antwort. Sie meint dann, dass man mit dem Besitzer vielleicht noch ein wenig handeln kann. Ich verneine, unterschreibe den Vertrag und bezahle das Honorar. Ich kann morgen um zwölf Uhr den Schlüssel von der Besitzerin in meiner neuen Wohnung in Empfang nehmen. Ich bin sehr zufrieden. Danach besichtigen wir zu Fuss ein wenig die Stadt. Wir gehen zum puerto madero und an einen Stand wo es verschiedenste Sachen zum Essen und Trinken gibt. Zum Trinken nehmen wir eine 1-Liter Flasche Bier und zum Essen gibt's Wurst und Fleisch auf Brot. Die Zutaten kann man hinter dem Stand selbst drauf tun - so viel wie man will. Der Chef spendiert uns noch eine grosse Flasche, welche aussieht wie eine Champagnerflasche. Ich lass den Korken knallen und es ist Apfelwein - auch nicht schlecht und so was von nett von ihm. Muss mir zwar noch einen Spruch über Schweizer, Banken und Korruption anhören, aber zum Glück verstehe ich nicht alles und lächle...Es ziehen Wolken auf und der Wind wird stärker - sieht nach einem Gewitter aus. Auf dem Weg zurück, kommen wir in ein starkes Gewitter und die Abkühlung tut sehr gut. Im nu sind die Strassen überschwemmt und wir beobachten die Leute von einem nicht schlecht geschützten Unterstand mit vielen anderen Leuten. Ein wenig nass nehmen wir die Subte (U-Bahn) nach Hause. Zu Hause kann ich sehr viele Filme von Mike's Computer auf meinen laden. Weiter gibt er mir auch Musik, welche ich auf den iPod laden kann. Ich bin wieder voll ausgerüstet - Danke villmoll Mike!!
Freitag, 17. Februar 2012 (Buenos Aires)
Ich habe super geschlafen. Durch den Gewitterregen war die Nacht nicht so heiss. Ich bin zwar bereits um halb sieben Uhr auf, aber ich habe über acht Stunden geschlafen. Ich denke und hoffe, dass mein Jet lag somit der Vergangenheit angehört. Ana Maria kommt mit mir zur Wohnung, welche im Stadtteil Abasto liegt, während Mike zu seinem Privatlehrer zum Spanisch Unterricht fährt. Die Besitzer sind bereits dort, jedoch müssen wir gut eine halbe Stunde auf die Vermittlerin warten. Die Wohnung sieht genauso aus, wie ich mir das vorstelle. Es ist immer noch sehr heiss und ich frage, wo denn die Klimaanlage ist. Keine Klimaanlage! In der Wohnung befinden sich momentan die beiden Besitzer, die Vermittlerin Ana Maria und ich. Es ist mucksmäuschenstill und ich muss mich jetzt entscheiden, ob ich diese Wohnung jetzt trotzdem will oder nicht, ohne Klimaanlage. Die Wohnung ist mir so sympathisch, dass ich sie nehme. Ich denke, ich werde das schon irgendwie ohne Klimaanlage aushalten - mein Auto hat ja auch Keine... Danke, Danke, Danke Ana Maria, Du hast mir so sehr mit der Suche und der Abwicklung geholfen, weiss nicht, wie das rausgekommen wäre mit meinem Spanisch.... Nachdem ich meine Dollars abgegeben habe treffen wir Mike in einem Café. Wir gehen zu Agustina's Wohnung, wo unser zweiter Wohnungsschlüssel ist. Ich schlendere von dort nach Hause, während Ana Maria und Mike noch einige Sachen besorgen müssen für ihren Ökonomiekurs, welcher am Samstag beginnt, irgendwo hundert Kilometer ausserhalb von Buenos Aires. Sie müssen morgen früh um fünf Uhr aufstehen und dann mit dem Bus und Zug dorthin fahren. Um zwölf Uhr Mittag muss ich dann die Wohnung abgeben. Eine Stunde nach mir kommen Ana Maria und Mike nach Hause und sie beginnen mit dem Packen. Wir zügeln ihre Laptops und diejenigen Sachen, welche sie nicht benötigen bereits in meine Wohnung. Auf dem nach Hause Weg suchen und finden wir ein kleines sympathisches Restaurant wo wir etwas Essen und Trinken gehen.
Samstag, 18. Februar 2012 (Buenos Aires)
Frühmorgens verabschieden sich Ana Maria und Mike und machen sich auf den Weg. Um zwölf Uhr kommt die Besitzerin und ich gebe die Wohnung ab. Sie ist bereits informiert über meine Spanisch Kenntnisse und es geht alles glatt über die Bühne. Ich gehe zu Fuss zu meiner Wohnung und richte mich gemütlich ein. Am späteren Nachmittag mache ich mich auf den Weg nach Barrio norte und Recoleta, wo der bekannte Friedhof ist. Ich setze mich in einem Restaurant draussen an einen Tisch, trinke Bier und geniesse das Leute-Beobachten. Ich habe im Internet eine Fussballbar gesucht und gefunden, wo ich am Mittwoch das Champions League Fussballspiel Basel gegen Bayern München gucken kann. Leider gibt es diese Bar nicht mehr und ich muss mir für den Mittwoch etwas Neues einfallen lassen. Ich lasse mich durch die Nacht treiben und komme um drei Uhr morgens nach Hause. Ich habe heute mehr als zwanzig Kilometer in dieser Stadt zu Fuss zurückgelegt und schlafe sehr gut und zufrieden ein.
Sonntag, 19. Februar 2012 (Buenos Aires)
Ich bin den ganzen Tag zu Hause in meiner Wohnung, schreibe am Bericht und schaue im Internet einige Berichte und Serien auf SF DRS, ZDF und ARD an. Ich kann nicht alle Sendungen schauen, da vieles von hier aus nicht erlaubt ist, aber ich kann doch so einiges schauen. Finde ich super, dass im Wohnungspreis freier Internetzugang inklusive ist.
Montag, 20. Februar 2020 (Buenos Aires)
Ich gehe in einen sehr grossen Supermarkt einkaufen, welcher fünfhundert Meter von hier entfernt ist und verbringe den restlichen Tag zu Hause. Die Hitze macht mich irgendwie schlapp und faul. Ich habe gar keine Energie um irgendetwas zu machen. Mir gefällt das Alleinsein und ich habe auch überhaupt kein schlechtes Gewissen, dass ich einfach nur so zu Hause rumhänge. Habe ja noch gut einen Monat hier in Buenos Aires.
Morgen sehe ich Ana Maria und Mike wieder und wir müssen nochmals Adem mahnen, da er die Bill of Lading immer noch nicht an die Spedition hier geschickt hat. Sonst habe ich keine anderen Pläne, ausser natürlich Spanisch und Buenos Aires kennenlernen...
Zum Schluss möchte ich mich ganz, ganz fest bei all den tollen Gästebucheinträgen bedanken. Es ist einfach schön und tut enorm gut, von Freunden und Bekannten mal wieder was zu hören. Speziell freuen mich auch all die aufstellenden und positiven Einträgen von Leuten, die ich überhaupt nicht kenne und per Zufall oder "Weitersagen" auf der Internetseite landen.
MUCHAS GRACIAS A TODOS!!
Am nächsten Morgen nach dem Fondue Plausch besuchte ich Ross und Paul. Sie sehen noch ein wenig müde aus. Der Kirsch hat seine Spuren hinterlassen, oder??
Samstags bei Ross mit Paul und Richard. Ich musste für heute Lisa's Haus wegen den Hochzeitsvorbereitungen verlassen
Hier wurde meine Hochzeitsbekleidung diskutiert und natürlich umgesetzt. Im Hintergrund Paul's Schuhe für mich
Jacko, der Mann der Brautjungfer Yvonne. Ich trage das Hemd von Ross, die Schuhe von Paul und Paul's Jacket habe ich bereits jemandem gegeben, der kalt hatte.
Ein paar mit Hangovers, aber das Bier ging trotzdem langsam aber sicher runter. Ja, und ich konnte mich auch von allen gebührend verabschieden
Am nächsten Morgen um halb zwölf verabschiedete ich mich als Letztes noch von Lisa, welche sich so gut um mich gekümmert hat und wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Thank's a lot, Lisa - for all and everything!
Unsere Zwei Zimmer Wohnung in Buenos Aires mit Ana Maria und Mike. Der Wohnzimmer-Esstisch gleicht einem Call Center oder sonst einer Computer Programmierfirma
Wir wohnten im 14. Stock. Ganz klar, dass ich immer zu Fuss die Treppen hoch stieg - Der Fahrstuhl ist und war mir nicht geheuer..
Wohnungsbezug im Stadtteil Abasto in der Tucamán Strasse, 3. Stock. Während Mike (sein Gesicht darf nicht - NIE - im Internet erscheinen) meine Internetverbindung kontrolliert, testet und alles installiert, hilft mir Ana Maria beim Einrichten und die Betten beziehen. Danke euch Beiden für ALLES!!
Aufbruch: | 01.07.2010 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 02.07.2013 |
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