365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
von La Paz nach Cuzco: zweites fazit zum reisealltag
nun ist heute der 23. juni, 14.30 uhr. wir sind seit 3 monaten und 4 tagen unterwegs und haben die laender argentinien, chile, brasilien, bolivien und peru gesehen. zeit fuer ein weiteres fazit nach dem ersten vor langer zeit...!
die anfaengliche staendige verwirrung ist dem endlich eingekehrten abenteuer gewichen. und der lust darauf! wir koennen ein wenig spanisch, was genug ist um durchzukommen und kleinere unterhaltungen zu fuehren. das macht alles viel viel einfacher. wir buchen keine hostels mehr telefonisch vor, um auch ja platz zu bekommen. wir gehen mittlerweile einfach hin und bisher gabs auch immer platz.
wir haben in all diesen tagen kein hostel gesehen, dass gleich wie ein anderes gewesen waere. es gibt unterkuenfte, die sind einfach nur durchschnitt, man bleibt 1-2 naechte und hat nach ein paar tagen vergessen, wie das zimmer eigentlich aussah. dann gibt es andere hostels, die man nie vergessen wird: wenn man unerwartet inmitten der familie wohnt. oder wenn das hostel alles dafuer tut, junge menschen zusammenzubringen mit schoenen kuechen, einer bar oder eigen organisierten ausfluegen. und es gibt hostels, die auf den ersten blick als "no go" erscheinen und sich dann durch service oder aussicht oder oder oder ... als paradiese entpuppen, in denen man sich einfach wohlfuehlt. ob man jetzt kalt duscht oder nicht.
egal, was im reisefuehrer steht: jedes hostal oder hotel ist anders. und worte wie "tidy, comfortable, warm, noisy, friendly,..." koennen ein zimmer selten beschreiben.
gesundheitlich ging es auf und ab, doch wir hatten nie schlimmere probleme. unsere mitgebrachten medikamente sind nahezu alle noch unberuehrt - bis auf alle homoeopathischen globuli, aspirin und immodium, die mittlerweile durch alle verfuegbaren laendertypischen ableger davon ersetzt wurden ja, durchfall plagt uns immer wieder - meist aus dem hinterhalt, wenn man sich von europaeischer pizza-kost ernaehrt hat. vermutlich ist es doch das wasser. doch was solls, es nervt, toetet uns aber nicht. bisher gab es ueberall zuverlaessige medikamente, crems gegen sonne und offene lippen, alle kosmetika mehr oder weniger billig. wir vermissen in dieser hinsicht gar nichts.
unseren kleiderschrank haben wir um 2/3 ausgetauscht. klamotten sind ueberall viel billiger als bei uns, kein problem also. wir haben ja beide "durchschnittskoerper", wie ich immer zu sagen pflege. nicht zu gross, nicht zu klein, zu dick oder duenn. da findet man ueberall kleidung.
essen tun wir was es gibt und worauf wir lust haben. es ist ueberall hier guenstig, man bekommt fast ueberall alles. pizza ist der dauerbrenner, doch keine ist so gut wie bei mama italia. claro. pasta ist auf dieser hoehe fast immer verkocht, das probieren wir schon gar nimmer. und steak kann ausser den argentiniern nur noch der chilene halbwegs. dann war auch das kapitel vorbei in bolivien und peru sind chinesen "chifas" der renner. schmeckt auch nicht so wie in deutschland, doch schmeckt lecker. und geht gut, um auf vegetarisch auszuweichen, wenn der darm kapriolen schlaegt
ja, was sonst noch? marmelade zum fruehstueck koennen wir nicht mehr sehen. fruehstuecken koennen die suedamerikaner gar nicht. und das, was hier EIGENTLICH zum fruehstueck gegessen wird bekommen wir nicht runter. so bleibt also nur noch marmelade uebrig. manchmal gibts auch cornflakes.
chris und ich streiten in keinster weise so oft wie in all den jahren zuhause, wo es durchaus mal gekracht hat wir verstehen uns sehr gut, sind meist gleicher meinung und wenn nicht, sind kompromisse auch schoen.
budget-technisch sind wir im gruenen bereich, auch wenn wir uns doppelzimmer, ab und an aus faulheit ein taxi und gutes essen goennen.
als unsere wichtigsten ausruestungsgegenstaende (neben geld!) haben sich 1. unsere nackenkissen von eagle creek herausgetellt, die auf den zahlreichen busfahrten immer im handgepaeck sind. 2. sind wir dankbar fuer unsere 2 jahre alten LTU-flugzeugdecken, die wir erst gar nicht als ballast mitnehmen wollten. doch wir picknicken darauf, decken uns zu, wickeln waesche darin ein, legen sie drunter und drueber, wo wir grad ne decke brauchen. sie geben warm, sind duenn und dienten sogar birgit auf llachon zwei tage als rock und 3. unsere schuhe, die bei beiden halten was die allzeit-trekkingschuhe versprochen haben. alles andere gibt es sonst auch ueberall.
alles in allem haben wir unseren rhythmus gefunden, wir lassen die dinge, orte und menschen auf uns zu kommen, tragen beim reisen wertsachen direkt am koerper und nehmen in heikle gebiete nichts mit ausser uns. zweimal kamen uns dinge abhanden, beides mal aus leichtsinn unserer seite. gelegenheit macht diebe, nirgens gilt dies mehr als in suedamerika. abgesehen von diebstaehlen haben wir uns selbst in keiner einzigen situation unwohl oder unsicher gefuehlt. wir selbst wurden nie bedroht, nicht mal schief angeschaut. es ist bisher ein sehr, sehr sicheres reisen.
internetcafes gibt es im kleinsten kuhkaff wie sand am meer, manchmal zu viel informationsflut: willkommen. wir reisen im uebrigen mit dem gesammelten footprint fuer suedamerika, der sich als hervorrragend herausgestellt hat. und als absolut ausreichend, um auch noch eigene entdeckungen machen zu koennen. wir brauchen keinen reisefuehrer, der jeden grashalm schon erwaehnt hat.
wir raten allen bisherigen "zoegerern und zweiflern": wagt das abenteuer, was eigentlich in der heutigen zeit von internet, telefon, skype, bus, flugzeug, bahn und hightech-allwetter-kleidung gar kein so grosses mehr ist! die welt ist auf touristen eingestellt und ihr werdet viele viele gleichgesinnte finden! englisch und spanisch sind im uebrigen nicht die weltsprachen (oft verstehen leute beides nicht): es ist ein lachen, geduld und offenheit. in suedamerika vor allem GEDULD
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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