365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
unbeschreibliches laos: vang vieng
von luang prabang sind wir mit dem VIP bus (!) nach vang vieng gefahren, ein kleines oertchen welches knackige 7 stunden suedlich liegt. 7 stunden haetten wir in suedamerika noch locker weggesteckt, doch wir wollen nimmer bus fahren!!! wir sind fast verzweifelt und es wundert mich, dass nicht einer von amok lief im bus und wild um sich geschlagen hat: egal welche bein-, sitz- oder liegestellung wir einnehmen wollten es war schrecklich unbequem und unsere laune bwegte sich um den gefrierpunkt. wir redeten nur das noetigste. die strecke war wunderschoen (die aussicht), doch alles andere war schlichtweg furchtbar, inklusive der tatsache, dass wir glaube ich keine 50 meter geradeaus fuhren.
nun ja, wir sind angekommen und in vang vieng stolperten wir heilfroh aus dem bus und ins naechste tuk tuk. dieses fuhr alle gaeste kostenlos zu einem der resorts, welches die auswahl hatte zwischen 2 bungalows: einer fuer 25 EUR und einer fuer 3 EUR. die qualitaetsunterschiede brauche ich hier wohl nicht zu beschreiben und wir suchten dann doch eher etwas in der preiskategorie dazwischen... wir lagerten unser gepaeck an der rezeption und marschierten mit dem lonely planet bewaffnet los, um den gar nicht lonely wirkenden ort nach einer unterkunft abzusuchen. wir wurden fuendig, was bei der tatsache, dass der ganze ort aus guesthaeusern besteht auch nicht wundert.
ja, was soll man sagen zu vang vieng?... es scheint das mallorca von laos zu sein und ich hab mir unter laos viel vorgestellt, doch das irgendwie nicht... internet mit ADSL breitband verbindung und skype, musik-downloads fuer den Ipod, eine bar mit "friends-folgen" auf TV nach der anderen, restaurants, guesthaeuser und jede menge junge, (party)willige touristen. auf der anderen seite ist der ort von wunderbarer natur umgeben, man kann kajak fahren, tuben gehen (siehe unten) oder nette radel-touren machen. natur pur einfach.
eigentlich hatten wir uns per email mit brad verabredet, von dem ich euch jetzt auch mal ein bild zeigen sollte. wenn ihr naemlich je zur selben zeit grad in laos unterwegs seid dann trefft ihr brad sicherlich. er ist ein extrem "social orientated" typ und wir haben von brad unglaubliche methoden zum kennenlernen des nachbartisches gelernt es kann alles so einfach sein - indem man das maedel am tisch nebenan einfach fragt womit ihr schokohoernchen gefuellt ist (mit schokolade vielleicht?!)... an dem abend sagten wir brad allerdings ab und fielen um 9 ins bett. busfahren schlaucht.
tag zwei in der backpacker-hochburg vang vieng: wir mieteten uns fuer 1$ die schicksten city-raeder im ganzen ort und radelten auf gutduenken die feldwege um den ort herum ab. dabei fanden wir eine huebsche lagune und als ich mich grad seufzend im bikini aufs handtuch sinken liess, kamen zwei laotische bauarbeiter um gegenueber auf der anderen seite der lagune (10 meter weg) ein bambus-podest aufzubauen. sie schauten zwar nicht offensichtlich, doch ich lag schon entspannter in der sonne. schliesslich badet keine laotin ohne t-shirt und shorts. asiaten sind hier ja ziemlich unentspannt. wir kuehlten uns in nochmals ab und stiefelten dann weiter.
entlang an den weissen plasik-faehnchen ueber die kuhweide auf dem rundweg zum "swimming-hole and jumping". wir sind gespannt...
...die man "problemlos" auf eigene faust erkunden kann. nach meinem hohlen-erlebnis in malaysia brauche ich mir das ja nicht mehr zu beweisen...
an der lagune zeigt chris, wie man auch ohne wirkliche moeglichkeit zum "jumping" (chris war enttauscht!!) jumpen kann.
...dabei muss man ab und zu den braunen spaziergaengern rechts ausweichen, was in laos schon mal vorkommen kann.
viele fragen uns ab und zu per email, was wir eigentlich machen, wenn wir NIX tun. nun ja, nix eben , was soviel heisst wie daheim ein fauler sonntag: spaet aufstehen, in ruhe fruehstuecken (gehen), ein buch oder im reisefuehrer lesen, je nach wetter nen film im fernsehen anschauen (wenn wir einen haben), waesche sortieren, ins internet gehen, mittagessen (gehen), wieder lesen, karten spielen, ne runde spazieren gehen, fotografieren, mit anderen quatschen, abendessen (gehen). so langsam wuerden wir nichts mal wieder lieber tun als selbst kochen anstatt essen zu gehen, doch das lohnt sich in asien nicht. das essen der strassenkuechen ist oft um ein vielfaches billiger als wie wenn man die einzelnen zutaten selbst auf dem markt einkaufen wuerde. zumal es hier keine gelegenheit zum kochen gibt, wie in den guesthaeusern in suedamerika zum beispiel - gemeinschaftskuechen sind hier bei keiner unterkunft dabei.
solche "nichts-tun-tage" sind recht selten, da wir fast immer gutes wetter haben und man dann immer etwas unternehmen kann. nur wenn wir nach einer langen anreise an einem ort ankommen wo wir wissen, dass wir hier eine weile bleiben wollen, schieben wir ab und zu einen solchen tag dazwischen. das hilft nebenbei auch sehr viel, um unbewusst die gedanken zu sortieren und sich zu ordnen. man kann den kopf nicht staendig mit neuem fuettern, sonst platzt er bei so vielen eindruecken mal noch! so kann es also sein, dass wir bei strahlendem sonnenschein im zimmer liegen und jurassic park 1 anschauen .
und wenn uns dann abends ganz langweilig ist macht sich chris manchmal nette frisuren, was wir euch nicht vorenthalten wollen.
roland und sarah: wie ihr sehen koennt, freuen wir uns nun ueber den haarreif, den rolo fuer chris mitbringen will. den koennen wir beide benuetzen. und ich als frau freu mich in genau 5 wochen auf einen 4 stuendigen frisoertermin daheim mit schnitt, kur-packung und allem was da zugehoert. chris wird sich auch was ueberlegen muessen, damit rapha ihn auf kunden loslaesst
bis auf die frisuren sind wir noch genau die alten chris war immerhin 3x beim frisoer - sonst koennte er sie jetzt schon flechten...
oben die business-frisur von chris. rapha, was meinst du?
hier die ausgeh-frisur, mit der ich keine bedenken haben muss, dass er von anderen frauen angesprochen wird.
und oh wunder, abends klappte es dann tatsaechlich, dass wir brad trafen. chris erkannte seinen hinterkopf auf 50 meter. wir gingen in sein "stammrestaurant" essen und auf dem weg dahin begruesste ihn eine der zahlreichen pancake-frauen von den zahlreichen staenden am strassenrand mit handschlag - bekommt ihr einen eindruck von brad?
wir vereinbarten, dass wir am naechsten morgen zum tubing starten, was hier das "must-do" ueberhaupt ist: man laesst sich in einem alten traktor-schlauch den fluss runtertreiben. klingt unspektakulaer, doch wenn man sich vorstellt, dass man nebenbei an zahlreichen bars am fluss ein "fahrtbier" einwirft oder sich mal schnell von einem der "funparks" an ner seilbahn ins wasser wirft dann hoer ich daheim nun einige "Hier!" schreien. der tubing-kandidat nummer eins in vang vieng: chris. klar! dank unserem sozialarbeiter brad waren wir schon an der ersten bar nicht mehr nur zu dritt: gesellten sich zwei 23 jaehrige schwedinnen (im bikini) zu uns. die maenner waren im glueck. der tag war einfach nur witzig und supernett und wir tubten unglaubliche geschaetzte 200 meter. fuer diese lange strecke mussten wir 4 trinkstops einlegen sowie einen essensstop (schliesslich war ICH dabei!), ein voellig planloses volleyball-match und diverse "swings", die mit jedem bier immer akrobatischer wurden.
fazit: mit dem tubing ist es wie mit fasnet, fasching, karneval: wenn man selbst nicht mitmacht findet man das alles voellig bescheuert. und wenn doch, dann ist man ein teil der obercoolen tubing-clique und geht wie brad vielleicht auch drei tage hintereinander . ein ca. 50 jaehriger franzose fragte uns gestern wie das tuben denn so waere und was soll man da antworten? man muss sich eben auch mit 50 erst ein bier reinknallen - dann kann es verdammt lustig werden!
nach diesem anstrengenden sportlichen event brauchten wir erstmal zwei "nichts-tun'tage" wie obene beschrieben. wir waren wirklich fauler als faul, jetzt wo wir wissen dass es mit dem suessen nichtstun bald vorbei sein wird... (langsam kommt wehmut...). und schliesslich siegte der entdeckergeist wieder und wir wollten die von brad empfohlene bike-tour machen, die er mit zwei franzoesinnen gemacht hatte. dieses mal investierten wir ganze 50 cent mehr fuer ein tolles mountainbike mit shimano-schaltung und stossdaempfern (heisst das so beim fahrrad?). wir machten eine nette tour, die uns in gut 3 stunden rund um vang vieng fuehrte. den abschluss machten wir an einer der tubing-bars am fluss, wo wir nochmals ne runde volleyball mitspielten und wieder einmal die nuechternsten waren
speisekarte in einem strassenrestaurant: fire rice soll wohl eher fried rice sein - ein oesterreicher neben uns hat ganz euphorisch bestellt mit der frage ob es arg scharf sei
es gibt ganz sicher andere flecken in laos, doch in vang vieng regiert der backpacker .
heute sind wir nun in der hauptstadt vientiane angekommen und uebermorgen gehts zum abschluss nach thailand.
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
Chile
Brasilien
Bolivien
Peru
Neuseeland
Fidschi
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Singapur
Surabaya
Malaysia
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos