365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

fuenf tage vor weihnachten kamen wir nach einem flugmarathon aus phuket ueber bangkok in hoh chi minh an.
wir mussten noch rennen um den flug zu bekommen, doch ich kann nicht zu ausfuehrlich werden. nur soviel: da der flug aus phuket verspaetung hatte haute unsere zeitplanung mit dem anschlussflug nicht ganz so hin... erst haben wir airasia verflucht, doch ohne deren mithilfe (gepaeck direkt am rollfeld bekommen, genaueste anweisungen wie wir zum gate rennen muessen etc.) haetten wir den anschlussflug NIE gekriegt!!!
doch wir sind angekommen und tatsaechlich: am flughafen in saigon (schreib ich ab jetzt, da hoh chi minh zu lang ist...!) stand tatsaechlich gebhard, um uns abzuholen. gebhard ist vor rund 6 jahren nach saigon ausgewandert und hat dort in zusammenarbeit mit chris' bruder eine firma fuer flechtmoebel aufgebaut. er und seine frau linh haben nun zwei kleine rabauken, den ricki und lousio, und was liegt naeher als die vier endlich einmal zu besuchen. die fahrt zu seinem haus (palast!) war von anfang an witzig wie eh und je - wir koennen allen sagen, die gebe von zuhause kennen: er hat sich kaum veraendert. vielleicht ist er ein wenig ruhiger geworden .

wir wurden herzlich begruesst und quatschten den ganzen abend in einem herrlich breiten schwaebisch, wie wir es 9 montate schon nimmer geredet haben. marc kann auch ein herzhafteres schwaebisch als wir bisher wussten!

am freitag shoppten wir ein wenig in der stadt und genossen bei gebe fernseher und swimming-pool.

abends fuehrte er uns aus (man kann es echt so nennen) und wir landeten beim brasilianer, wo es nach 2 minuten sitzen losging mit dem servieren von fleischspiessen, bier, wein,... wir wussten gar nicht mehr, was richtig gutes essen ist. doch nach dieser schlemmerei wissen wir es wieder! wir haben ja in argentinien richtig gutes fleisch gegessen, doch das hier toppte das ganze echt noch.
mit vollem bauch ging es einen stock tiefer zum caipirinha trinken und der feucht-froehliche abend nahm seinen lauf... ausfuehrlicher gehe ich nun nicht darauf ein, doch nachdem wir um drei nachts heimkamen und keiner mehr wusste am anderen morgen, wer die letzte runde bezahlt hat duerfte klar sein, dass gebhard wirklich noch der alte ist - parties mit ihm und seinen deutschen freunden aus der botschaft, von porsche, mercedes und saemtlichen in saigon vertretenen speditionen, haben am naechsten tag einen echten kater zur folge... meine guete, ging's mir schlecht... das letzte bier muss schlecht gewesen sein glaube ich...
wir machten am samstag also gar nichts. ausser dass wir gebe bedauerten, der gearbeitet hat. ja, in vietnam ist nix mit freiem samstag wie in lazy deutschland

allgemein beeindruckt einen die energie, die man an allen ecken und enden in vietnam spuert. ueberall wird gearbeitet, gewerkelt, jeder verkauft irgendwas, hauptsache man macht geschaefte. aus jeder garagenecke heraus wird verkauft, es werden mofas repariert, haare geschnitten, essen gekocht oder sonst etwas angeboten. es ist unglaublich und man kann es nur so zusammenfassen: vietnam rockt! bald sind die chinesen geschichte und die deutsche wirtschaft muss sich vor den vietnamesen fuerchten .
laut gebe ist es bereits jetzt wie folgt: wer billige massenproduktion moechte geht nach china, wer hochwertige einzelfertigung will nach vietnam. er hatte kaum zwei tage mit dem neubau der fabrik begonnen, als gegenueber bereits fuer die arbeiter eine suppenkueche eroeffnete. er braucht sich hier um keine kantine zu kuemmern - das uebernehmen andere, ohne dass er suchen muss. doch zurueck zum bereicht, sonst werd ich heut nimmer fertig...

abends, tja, da wollte uns gebe natuerlich zeigen, was vietnam selbst an kulinarischen besonderheiten so zu bieten hat. chris' bruder "schwaermte" schon lange von gegrillten reisfeldratten, um die wir nun wohl auch nicht drumherum kamen. (ich erwaehne es nochmal: wir hatten alle drei einen kater und uns war eh schon uebel).

als wir am restaurant ankamen wurden bereits vor dem haus spiesse grgrillt, die verdaechtig nach ratte aussahen. linh behauptete allerdings es waere spanferkel, nun ja. und tatsaechlich, gebe entschuldigte (!) sich bei uns, dass sie heute leider keine ratte da haetten! ha, so ein glueck aber auch! obwohl ich sagen muss: ich haette es probiert. frau ist ja neugiereig. und chris probiert eh alles.

doch auch der rest der speisekarte war, nun ja, sagen wir mal abenteuerlich:

und dann war am sonntag der grosse tag endlich gekommen: unsere beide eltern kamen an!
hierzu noch zwei einschuebe: zum einen wissen wir nun, wieviele zuhause sehnsuechtig auf diesen abschnitt des reiseberichts warten. man muss dazusagen, dass chris und ich von einem kleinen dorf kommen, wo nahezu jeder jeden kennt und es verfolgt ja sogar die oertliche metzgerei den reisebericht! es koennte also sein, dass die folgenden berichte bis zum 04. januar etwas "persoenlicher" sind, mit bildern unserer ganzen sippe. fuer alle leser, die uns nicht kennen, deshalb einfach die bitte: augen zu und durch und nicht wundern, warum oft die ganze meute auf den bildern ist
und zum anderen gruessen wir hiermit alle daheimgebliebenen, obwohl es ja nicht mehr viele sind. fetz, das "trauerbild" von weihnachten hat uns kein schlechtes gewissen gemacht! doch wir denken an euch!

wir holten die meute also vom flughafen ab, und boten den wartenden vietnamesen eine kleine begruessungsshow. es war einfach schoen, nach ueber 9 monaten die eltern in die arme schliessen zu koennen. wenn auch meine schwester+freund leider nicht dabei sein kann...
und das war der erste streich, doch der zweite folgt sogleich: ich dachte mir fallen die augen aus dem kopf, doch wir checkten im luxus hotel "legend" ein... KRASSE SACHE oder!!! hierzu muss ich noch kurz erwaehnen: wir machen mit unseren eltern eine organisierte 5 tages-rundreise und alle hotels wurden im paket gebucht und waren somit wohl auch guenstiger. doch das schlechte gewissen des backpackers bei solch einem luxus wurde schnell in die ecke gestellt und wir genossen folgende selbstverstaendlichkeiten (in der fuer einen backpacker nach wichtigkeit gewichteten reihenfolge): warmes wasser, saubere kissen, guter duschstrahl. eigentlich reicht das ja oder?! doch es kam noch besser: daunendecken, fernseher, minibar, vergroesserungsspiegel, badewanne, shampoo, sogar ein rasierset und nagelfeile, bademantel und ein fruehstuecksbuffet zum abschnallen. ja, unsere eltern sollen ruhig mal sehen, wie wir die letzten monate gelebt haben. das ist unser standard!!

wir machten uns alle frisch (das macht man so im luxus hotel) und dann gings in die stadt. wir hielten alle wach bis abends um 8, dann verabschiedeten sich unsere eltern, die noch mit dem jetlag kaempften und chris und ich trafen uns nochmals mit gebe und seinem bruder raphael zum "feierabendbier" im lions, welches ebenfalls einem deutschen gehoert, der in vietnam lebt. hier hat gebe auch seinen wochentlichen deutschen stammtisch gegruendet