365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
indonesien: bali - die gegend um sanur
ich hatte im letzten bericht gar nicht erwaehnt, dass wir eine mega geile unterkunft hatten in sanur. im lonely planet hoerte sich das "flashbacks" zwar gut an, doch nicht so gut, wie es dann wirklich war. wir mussten zwar 2 mal umziehen von zimmer zu zimmer zu bungalow, doch am ende warfen wir alle sparmassnahmen ueber den haufen und blieben zwei naechte im bungalow mit klimaanlage, fernsehen (mit allen internationalen sendern und sogar mal wieder DW-TV, was wir seit la paz nimmer hatten!), mit kuehlschrank, den wir gar nicht brauchten und bad mit marmorplatten, weissen handtuechern, seife, maracuja und frisches ciabatta zum fruehstueck, pool,... luxus, der einfach mal wieder schoen war fuer rund 16 EUR/person. sehr teuer fuer indonesien, doch den preis absolut wert.
gefuert wurde das ganze von einem aelteren australier, der uns dann auch bei der mofa-suche behilflich war. nach einem tag komplettem nix-tun, abgerundet mit fernseh-gucken im verdunkelten zimmer ab mittags um 3, dazu carrot cake und kaffe, hiess es am naechsten tag mal, sich endlich die gegend mal anzuschauen. wir sind ja hier schliesslich nicht auf urlaub!
chris meinte, ich solle ruhig mal dieses bild ins internet stellen, worauf er mal mit einer gesunden mango zu sehen ist statt immer nur mit bier. damit sich die muttis keine sorgen mehr machen muessen
wir gingen also zum naechsten mofa-verleih um die ecke und liehen diesen schicken yamaha-roller, der dann nach 200 meter fahrt stotternd den geist aufgab: benzin leer. wir wussten wieder mal nicht, ob wir bei 35 grad im schatten lachen oder weinen sollen... wer sein mofa liebt, der schiebt, und zwar rund 15 minuten bis zum naechsten benzin-kiosk, wo man literflaschen voll sprit kaufen kann...
wir ernteten mehrere lacher... im hintergrund sieht man einen alten mann laufen, der uns erst unheimlich war ("watch your belongings..."), doch der dann mit einer einfachen handbewegung zum benzin-kiosk zeigte. ohne den alten waeren wir glatt dran vorbei gegangen.
...zum dank gab ihm chris 1000 rupien (rund 80 cent), die der alte mir dann stolz zeigte und schnell wegsteckte...
ja, und so fuhren wir die naechsten beiden tage munter in der gegend rum. die ganze gegend um denpasar, wozu auch sanur gehoert und das damals von den bomben getroffene kuta, ist unglaublich touristisch. die ersten 5 minuten erscheint dies recht negativ, doch bei naeherem hinschauen sieht man, wie einfach es ist, dass touristen und einheimische nebeneinander leben. auf bali ist das so. hier steht der resort-bungalow mit pasta auf der speisekarte und pool davor, daneben kann man im kleinen "warung" (essensstand an der strasse) das leckerste einheimische essen aller zeiten kaufen. zu einem spottpreis. sobald man ausserhalb der zentren faehrt sieht man in den warungs nur noch einheimische, die mutti kann kaum ein paar brocken englisch. daneben wiederum ist ein hinduistischer tempel, wo schalen voller opfergaben reingetragen werden, gegenueber der outlet-verkauf von billabong.
alles geht hand in hand und man hat das gute gefuehl, dass der tourismus das leben der balineser nicht wirklich beeintraechtigt oder gar verfaelscht. wir haben verschiedene reiseberichte gelesen, die oft nur das laestige anlabern zum thema haben wie "taxi, taxi!", "room, cheap, cheap!" oder "looking, looking, it's for free!". natuerlich wird man angelabert, touristen haben schliesslich auch die kohle. und sicher, wir bezahlen sicher oft den hoeheren preis. doch ob wir nun fuer eine flasche wasser 50 oder 70 cent zahlen... um sich darueber aufzuregen ist bali einfach viel zu schoen!
nasi campur - imemr wieder anders, immer wieder lecker. uebersetzt: reis mit vielen balinesichen kleinigkeiten. kostet im warung um die 1,20 EUR.
hinterlistige affen am tempel in uluwatu (muss man nicht hin...). was bei uns freilaufende katzen sind, sind hier an allen hindu-staetten die affen... und die werden NICHT meine freunde!
vom tempel sind wir am naechten schild richtung strand abgebogen, da man hier angeblich ueberall den surfern zuschauen kann. und ja, als wir dort ankamen waren ganze 6 surfer im wasser und wir fragten einen typen, der auch verdaechtig nach surfer aussah (sunblocker im gesicht, durchtrainiert, narben...), was denn das tolle an diesen wellen waere... mit dieser frage eroeffneten wir eine sehr leehrreiche 1,5 stunden dauernde unterhaltung ueber die "sucht des surfens". er selbst surft als neuseelaneder seit er 4 jahre alt ist, der ganze ruecken war mit narben uebersaeht. am selben abend reist er ab nach G-land, dem weltbesten surfstrand auf java, wo er das camp mit ratten teilt, nur um dort jaehrlich surfen zu koennen... surfer laufen stunden ueber korallen zum besten strand und sind dann um die 4 stunden im wasser, ohne trinken oder essen. alles, was wir an surfern in australien gesehen haben schien uns ploetzlich laecherlich bei all den gesichten dieses typen, der hier schon surfte, als es noch ein seil entlang der klippen zum strand gab.
ich schreib das alles hier, da es sicher vielen so geht wie uns: dass sie vom surfen keinen blassen schimmer haben. surfer haben echt meinen respekt. NIE IM LEBEN wuerde ich da reingehen!! und davor noch mein brett stundenlang durch die pampa tragen.
durch zufall hatten wir mit uluwatu nach G-land den weltbesten surfstrand gefunden. wenn man diesem einen halb-profi glauben kann, der mit sponsoren surft. (falls ein wahrer surfer widersprechen will bitte email an mich, dann korrigier ich das )
dieser surfer kaempfte sich bei ebbe 45 minuten lang zur welle raus, barfuss ueber messerscharfe korallen...
ja, wo soll man da fett ansetzten, wenn man taeglich 2x4 stunden surft...? schon mal nen dicken surfer gesehen?!
ach ja, wenn wir schon beim surfen nicht mithalten koennen dann wenigstens beim mofa-fahren: das macht man naemlich auf bali mit handschuhen, da sonst der griff in der schweissgebadeten hand nicht abrutscht. und man faehrt (spaetestens am 2. tag...) mit langen klamotten bei 35 grad, da einen die sonne sonst erbarmungslos verkokelt...
und wenn wir schon bei superlativen sind: was die frauen hier alles auf dem kopf tragen ist der wahnsinn.
gestern haben wir hier auf gili zugeschaut, wie ca. 6 frauen im gaensemaersch ein komplettes boot entladen haben. geschatzte 38 kilo auf dem kopf mit 2 kartons wasserflaschen oder 2 kisten bier.
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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