365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

Als Traveller-Neuling dachte ich (Sarah) dass auch ich mal einen Bericht aus der Sicht eines 3-Wochen-Urlaubers gemeinsam mit fortgeschrittenen Travellern schreiben koennte.

Nach dem spannenden Erlebnis Khao Sok Nationalpark mit Tiergeraeuschen, die ich in meinem Leben noch nie zuvor gehoert habe (es gab ein Tier, das hat puenktlich zum einschlafen immer begonnen, wie Nachbars Kreissaege zu klingen) sind wir wie schon berichtet mit allerlei Verkehrsmitteln in Richtung Koh Samui aufgebrochen. Auf der Fahrt hat es begonnen zu regnen, was unsere Stimmung am Anreisetag jedoch nicht getruebt hat. So konnten auch unsere Regenhuellen fuer die Rucksaecke endlich richtig zum Einsatz kommen. Ich hatte schon bedenken, dass ich Dinge mitgenommen habe, die ich gar nicht brauchen koennte und umsonst auf meinem Ruecken rumschleppe.

Auf Koh Samui angekommen haben wir versucht ein Taxi zu unserer Unterkunft in der Tongson Bay ganz im Nordwesten der Insel zu bekommen. Wir wussten, dass da oben nicht ganz so viel los sein soll aber wie abgeschieden die Tongson Bay Bungalows sind, konnten wir deutlich feststellen, als wir den ersten Taxifahrer anhielten und ihm das Ziel nannten. Der hat naemlich grosse Augen gemacht und uns gesagt, dass ER da ganz sicher nicht hinfahren wird. Wo werden wir hier bloss landen???
Nach laengerem Hin und Her und Taxifahrer, die utopische Preise verlangten haben wir nochmal in der Unterkunft angerufen und die Frau dort hat uns einfach ihr eigenes Taxi geschickt. Die Fahrt war kein Schnaeppchen aber guenstiger haetten wir es sicher nicht bekommen und im Nachhinein glaube ich nicht, dass es auf der Insel auch nur einen einzigen Taxifahrer gibt, der uns dort hin gefahren haette.

Das letzte Stueck der Strecke bestand aus einem Dreck-Matsch-Sand-Gemisch, das vom Regen komplett aufgeweicht war. Das Auto ist zweimal aufgesessen und ich hab mich wieder mal gefragt, wo wir bloss landen werden.

Als wir in jedoch in "unserer" Bucht ankamen, haben wir etwas traumhaftes vorgefunden. Eine kleine,ruhige und ganz gemuetliche Oase auf der sonst doch sehr touristisch verbauten Insel Koh Samui.

Die Tongson Bay Bungalows liegen wirklich sehr abgeschieden und die Anlage ist seit langen Jahren ein Familienbetrieb.

Drumherum entstehen Hotelanlagen, was jedoch die Idylle bis jetzt wie wir finden nicht truebt. Ein Restaurant ist auch dabei und zwar direkt am Meer mit einem tollen Blick und da haben wir es uns auch nicht nur einmal schmecken lassen.

Am Tag drauf haben wir uns den ersten Sonnenbrand am Strand abgeholt und zwar sowohl die bleichen Neulinge als auch die schon braun gebrannten Fortgeschrittenen.

Mittags haben dann Roland und Sarah ihre erste Mopedausfahrt gemacht und sind die Kuestenstrasse Richtung Sueden gefahren. Dort mussten wir nochmal feststellen, dass die Insel wirklich ganz schoen verbaut ist und es wird weitergebaut an jeder Ecke. Aber die Straende sind wirklich wunderschoen und kilometerlang. Durch den vielen Regen war das Wasser recht trueb und der Anblick von tuerkisem Wasser und weissem Strand mit Palmen blieb uns bis jetzt leider noch verwehrt.

Ja, was uns alles so auffällt hier: Mit uns meine ich nun die Neuling-Traveller: Bleichmittel in allen Cremes, Puder und sogar im Männerdeo (konnt ich mir nicht erklären, warum Männer auch unter den Achseln bleich sein sollten... )

Oder auch: Warum bauen Thailänder so komische Duschen ins Bad integriert? Eigentlich fand ich die Bäder hier ganz praktisch. Mit einem großen Abfluss in der Mitte und man kann Sauerei machen, wie man grade so lustig ist. Am Schluss alles mit dem Schlauch der neben jedem Klo hängt abspritzen und das Bad ist wieder sauber. (Wer braucht schon Domestos??) Aber warum man beim Duschen auch immer das ganze Klo inklusive Brille unter Wasser setzen muss, weil die Dusche direkt zwischen Toilette und Waschbecken ist, das haben wir noch nicht verstanden.

Auch lustig war der erste Abend auf Koh Samui. So schön unser Appartment auch war, wir waren nicht die einzigen Mieter (ist man hier in Thailand eigentlich nie ). Wir waren allerdings die einzigen zahlenden Mieter. Ausser uns haben da noch eine ganze Anzahl von Geckos in verschiedenen Größen und Farben gewohnt. Die Geckos fanden wir ganz nett aber im Zimmer waren überall Gecko-Köttel verteilt. Nun gut - das ist halt Natur pur. Als wir das jedoch mal bei Sandra und Chris beiläufig erwähnt haben, haben die zwei ganz verdutzt geguckt und uns gesagt, dass bei ihnen nichts dergleichen im Zimmer zu finden wäre. Das hat sich allerdings am nächsten Tag geändert, als unsere fortgeschrittenen Traveller ihr Zimmer genauer auf unsere Beschreibung hin inspiziert hatten waren auch deren Gecko-Häufchen nicht mehr zu übersehen. Tja, das unterscheidet die fortgeschrittenen Traveller halt von den Anfängern.

Soviel zu "was uns alles auffällt"... es gäbe noch ganz viele andere Dinge, die uns so auffallen aber das ginge hier dann doch zu weit.

Zurück zu unserer ersten Moped-Tour auf Koh Samui: Wir waren abends noch schön essen in Nachbarort und sind dann zufrieden und mit vollen Bäuchen nach Hause getuckert. Kurz vor unserem Matsch-Sand-Weg zu den Bungalows kam eine Absperrung an der man aber als Mopedfahrer seitlich vorbeifahren konnte. Perfekt!!
Was sagt uns das: Gar nichts, ist doch super, dass wir da durch kommen mit unserem Gefährt. Keine 50m später mussten Sandra und Sarah jedoch abrupt absteigen. Warum konnten wir feststellen, sobald wir einen Fuß auf den Boden - naja, in den Matsch gesetzt hatten. Das Ergebnis folgt auf dem nächsten Bild

Danach war dann auch die kurzerhand umgeleitete Strasse auf einen neuen Sand-Matsch-Schlagloch-Weg mit ein bisschen weniger Matsch klar erkennbar.

Wir werden uns das nächste mal genauer überlegen, ob eine Strassenabsperuung vielleicht eine ganz bestimmte Bedeutung hat.

Unsere Bildungsreise:

Am nächsten Tag sind wir wieder mit unseren heißen Kisten aufgebrochen um uns die Insel anzuschauen.

Wir waren auf einem Hügel beim Buddha...

...und bei "Grandpa`s Rock". Der kleine Spaziergang dahin war recht abenteuerlich. Spätestens als ich vor einem Felsen stand der einfach nur steil nach unten ging und an dem ein Seil mit Knoten hing wollte ich einfach nur umdrehen. Als Sandra innerhalb von 10 Sekunden unten war und mir dabei noch verschiedenen Techniken im abseilen vorführte wars bei mir rum. Aber was macht man nicht alles mit im Abenteuer-Urlaub. Letztendlich wars dann wirklich kein Problem und das Seil ist auch entgegen meiner Bedenken NICHT gerissen.

Kurz danach wurde die Mühe dann belohnt mit einer wunderschönen Felsenlandschaft.

Auch einen kompletten Regentag haben wir auf Koh Samui mitgenommen. Die Stimmung war leicht am Boden, als wir uns morgens entschieden, doch nicht mit dem Boot nach Koh Tao zu fahren, da die Wellen so hoch und der Wind so stark waren dass einigen von uns schon beim Gedanke an 1.5 Stunden Bootsfahrt schlecht wurde.

Nach ein paar Bierchen am Morgen wurde die Stimmung besser und der Regen weniger. Da haben wir uns nochmal einen Ausflug nach Chaweng gegönnt. Dieses Mal mit dem Taxi und nicht mit dem Moped durch den Matsch.