365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
argentinien: muy despacio por favor...: erstes fazit zum reisealltag
heute ist ostermontag, mittags 12 uhr, es regnet draussen. unglaublich, vor zwei tagen lagen wir noch wie die grillhaehnchen am strand und liessen uns vom wind mit sand panieren. und seit gestern ist die temperatur gefallen - wir muessen nun wohl dem winter in die augen blicken. nun da es in deutschland sommer wird. wie bitter ist das denn!
ich seh daheim schon welche, die sich ins faeustchen lachen...
nun, was tut man an solch einem lazy feiertag-wochenende? keine frage: shoppen! schliesslich hat hier auch an ostern alles offen. mehr als ein t-shirt war allerdings nicht drin, ich muss es ja alles noch tragen. und das geht bisher kaum ohne jammern. im gegenzug fliegt ein altes t-shirt raus. das ist die traveller-devise.
ich wolle schon laenger einmal allgemein etwas zu unserem bisherigen reisealltag schreiben (wenn man das nach drei wochen schon kann). nun haben wir zeit. wie gesagt, draussen nieselt es und es ist siesta (-> NIX shopping).
viele stellen sich eine weltreise sicher unglaublich spannend vor. wie ein jahr durchgehend urlaub, ohne stress, nur mit spass. das ist sicher auch zu sagen wir 70 % so, doch die restlichen 30 % sehen bissl anders aus. wir haben unsere tage getreu dem motto zweier erfahrener traveller aus einem schlauen buch ebenfalls wie folgt aufgeteilt (das hat auch im kroatien-urlaub schon funktioniert, das war die generalprobe):
1. reisetage. man faehrt an diesen tagen von a nach b.
-> man muss packen, auschecken, alles bezahlen, schauen wie man zum bahnhof etc. kommt, sich die zeit bis zur abfahrt vertreiben, reisen (hier in argentinien GAAAAANZ lange), ankommen, schauen wie man ins hostel kommt bzw. erst mal eins suchen wenns dumm laeuft, einchecken, schlafen...
alles unter verschaerften bedingungen, da man ja keinen plan hat, die durchsagen nicht versteht, 6 spurige strassen mit gepaeck ueberqueren muss... not funny my dear
2. orienierungstage. man checkt die naehere umgebung ab, wo ist der geldautomat (GANZ wichtig), wo ist der supermarkt (eigentlich noch viel wichtger), wo faehrt der bus in die stadt und wie heisst der eigentlich, wieviel kostet er, wo bezahlt man das, kann der fahrer rausgeben?, wo aussteigen, wenn die haltestellen gar keine namen haben, kann man hier essen, auch wenn es so schmuddelig aussieht? und koennen wir auf englisch bestellen?... fragen ueber fragen, die zeit und nerven rauben koennen. keep cool...
3. geniesser-tage. wir haben alles abgecheckt, wissen wo der hase lang laeuft und koennen nun endlich entspannen.
4. organistationstage. wann machen wir nen ausflug und wohin ueberhaupt? wo buchen, wir muessen die preise vergleichen! wann reisen wir weiter und womit? hostel telefonisch vorbuchen, bus buchen, e-mails checken und blog schreiben, postkarten verschicken, konto checken, sprachschule suchen, pakete verschicken, post suchen, zweiten foto-akku kaufen, und GANZ wichtig: waesche waschen (lassen)...
die tage koennen lustig und angenehm sein, aber auch bescheuert. zum beispiel wenn das konto schon leer ist obwohl man grad mal paar tage weg ist. oder wenn die jeans im trockner eingegangen sind oder die waesche dank kaltem waschwasser nicht sauber wurde... e-mails checken und gaestebuch lesen gehoert mit zu den schoensten sachen dieser reise! weiter so!
und dann gibt es noch wie beim apartment in buenos aires
5. chaotische tage: was mach ich wenn der rolladengurt fatzt, die klospuelung nimmer geht (im falschen moment...ihr wisst was ich meine...), der strom ausfaellt und das gefrierfach abtaut und am ende die birne im bad den geist aufgibt?... alles was wir dem portero beim dritten besuch sagen konnten war "mal suerte" (kein glueck...).
diese tage bringen alles durcheinander, doch auch da ist man am ende stolz, dass alles glattging. und wieder hat man dazugelernt.
der "alles-koenner-portero" nimmt die klospuelung auseinander. chris hat zugeguckt und konnt somit beim zweiten totalausfall selbst reagieren... am ende haben wir es einfach wieder zusammengebaut und zur besitzerin gemeint, es ist alles in ordnung (funktioniert hat es immer noch nicht, nicht grade fair den naechsten gegenueber, doch irgendwann muss man ja auch mal an sich denken...)
fruehstuecken, aufs klo gehen (am ende war dort ja die birne kaputt), lesen... -> alles kein problem mit der richtigen ausruestung.
(die laune war in diesem moment nicht ganz so dolle...)
all das sind tage, die nicht immer spass machen. tage, an denen wir auch nicht immer einer meinung sind. doch wir wollten schliesslich keinen aneinandergereihten urlaub, sondern neue erfahrungen und erlebnisse, die uns reifen lassen. das ist bei solch einer reise garantiert!
so dann, frohes reisen!
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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