365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
unbeschreibliches laos: elephant-camp und trekkingtour
und endlich haben wir wieder mal ein richtiges highlight erlebt: wir waren fuer zwei tage im elephant-camp der agentur "tiger trails". das ganze nannte sich "mahut program", was soviel heisst wie eine mini-ausbildung zum "elefanten-fuehrer", doch natuerlich war es nicht ganz so wichtig wie es sich angehoert hat .
wir sind auf den elefanten geritten, haben sie abends "zu bett" in den dschungel gebracht, haben sie gewaschen und mit leckerbissen gefuettert - alles in allem war es fuer uns (und speziell fuer mich) eine echt tolle erfahrung, diesen tieren so nah sein zu koennen.
wir hatten das ganze ja aufgrund des regens um zwei tage verschoben und am sonntag waren wir noch immer skeptisch morgens ob das wetter haelt, doch es hielt! wir hatten zwei tage wunderbares wetter, perfekt fuers elefanten waschen...! zusammen mit uns waren noch zwei maedels aus australien: ana und tunya und somit war chris der hahn im korb. morgens um halb elf kamen wir nach einer 45minuetigen fahrt mit dem tuk tuk in der elephant lodge an, wo wir auch uebernachteten. wir hatten ein wunderbares zimmer, sehr nobel, was eigentlich verschwendet ist, da man kaum zeit darin verbringt. und dann gings los zum ersten ausritt auf einem der sieben elefanten - zur eingewoehnung erstmal mit der holzbank (kinderfasching!).
es schaukelt kraeftig und aus lauter "aufregung" musste unser elefant auch noch sein geschaeft erledigen.
das camp wurde vor 7 jahren von einem deutschen gegruendet, der nun ebenfalls hier in einem herrschaftlichen haus hinter dem camp am hang lebt und oldtimer sammelt, die alle zugedeckt in der garage stehen. nebenbei "sammelt" er elefanten. das waere sicher ein interessanter typ fuer nen netten abend .
natuerlich sammelt er die elefanten nicht, sondern er kauft sie frei von den "logging-unternehmen", wo elefanten nach wie vor als arbeitstiere im wald holz schleppen. viele tiere arbeiten so unendlich viele stunden mit mangelhaftem futter und unzulaenglicher medizinischer versorgung. zudem sind viele elefanten auf einem auge blind, da sie tagtaeglich den zweigen und dem gestruepp im dichten dschungel ausweichen muessen. auch zwei der sieben elefanten im camp sind auf einem auge blind.
die elefanten verbringen nun ihren lebensabend im camp und tragen morgens touristen durch die gegend waehrend sie dann mittags in den dschungel gebracht werden, wo sie bis zum naechsten morgen sich selbst ueberlassen sind und fressen - angebunden an einer 40 meter langen kette allerdings, die sie auch problemlos ausreisen koennten, wenn ihnen das futter nicht reicht, was sie in dem radius finden. doch sie wissen natuerlich auch, dass sie im camp die leckerbissen wie bananen und zuckerrohr bekommen - ein einfacher trick, damit sie nicht ganz weglaufen. alles in allem ist das momentane leben der elefanten nichts gegen die freiheit - doch besser als im wald zu schuften.
wir uebten die kommados fuers auf- und absteigen, wobei der elefant dann das vordere bein anwinkelt - an den ohren zieht man sich dann hoch. autsch... ich kann mir die gedanken der elefanten wahrlich vorstellen, wenn sich so ungelenkige touristen unter applaus und knipsenden kameras am ohr hochziehen... doch sie sind laut den mahuts hart im nehmen. und ich fiel auch promt auf den hosenboden beim absteigen, wovon chris ein nettes video gedreht hat... ich kann mich manchmal richtig dumm anstellen...!
mittags gings dann in den dschungel, wo die elefanten die nacht verbringen. geritten wurde nun ohne bank, direkt auf dem ruecken. ein unbeschreibliches gefuehl! wenn man die knie anwinkelt drueckt der elefant mit seinen ohren die beine an den koerper und man sitzt recht stabil. doch fuer uns ist es natuerlich hart, die knie fuer 45 minuten anzuwinkeln wir schaukelten im gaensemarsch in den wald, inklusive dem babyelefant, der meinem elefanten stets folgt.
mein mahut bewahrte auch ne anstaendige luecke zwischen ihm und mir, was tunya weiter hinten nicht behaupten konnte. unser guide La sagte uns spaeter, dass dieser mahut fuers fummeln bekannt ist, weshalb chris am zweiten tag mit tynya tauschte - den mahut und den elefanten
und hier blieben die elefanten bis zum "harten" arbeitsalltag am naechsten morgen, wo wir sie wieder abholten.
danach fuhren wir mit dem boot zum wasserfall (name vergessen), wo wir ne weile badeten und im wasser ueber dies und das plauderten. auf dem weg dahin organisierte La noch zwei flaschen beerlao als wegzehrung von einer feierabendparty am strand.
La entpuppte sich nach den beiden tagen als super guide und wir haben ihn echt ins herz geschlossen. mit seinen 23 jahren lebt er weg von seiner familie hier in luang prabang um sich als tourguide fuer 50$ im monat abzurackern... 15 tage urlaub im jahr, sonst arbeitet er 7 tage die woche als immer gutgelaunter guide. er beantwortete mit einer eselsgeduld alle noch so unmoeglichen fragen, die wir vier die beiden tage ueber in massen hatten!!
nach einem netten abendessen gings frueh ins bett und am naechsten morgen marschierten wir ohne fruehstueck im stechschritt wieder in den dschungel um unsere elefanten abzuholen. mein elefant war wesentlich nervoeser als am tag zuvor und schaukelte immer mit dem kopf hin und her um das baby zu suchen. vermutlich laeuft sie lieber als erste in der reihe anstatt wie an diesem morgen als letzte... doch ich konnte mich oben halten!
dann gings zum fluss zum morgendlichen bad und wir schrubbten unsere elefanten mit hingabe (ich zumnindest und chris auch wie ihr unten seht !
chris nahm seinen job ernst und der (weibliche) elefant hofft sicher schon, dass chris noch tiefer schrubbt mit seiner buerste...
im camp gibt es auch ein baby und dessen herkunftsgeschichte ist weniger romantisch: da viele touristen nach einem baby fragten und das camp aber keins hatte wurde kurzerhand aus einer anderen (wilden!) herde eins gestohlen. und das ganze im alter von vier jahren, obwohl die jungen auf jeden fall die ersten fuenf jahre bei der mutterkuh sein sollten. ich haette mir das ganze romantischer gewuenscht, doch wenigstens sind sie ehrlich... nun folgt das baby, welches der einzige bulle des camps ist, immer nur einem elefanten, den es sich als mutter ausgesucht hat (derjenige welchen ich geritten hatte). und momentan hat das junge auch keinen anderen job als fressen und fotomodell stehen...
das ist das baby, welches bananenstauden bekam dass es ruhe gibt waehrend die elefanten zum reiten hergerichtet wurden
mittags kam das highlight nummer zwei: das wandern in unglaublicher landschaft! wir haben nun schon viele tolle landschaften gesehen, doch laos toppt wirklich vieles. man ist umgeben von dschungelbedeckten sattgruenen bergen, dazu die kulisse von einfachen bergdoerfern, kristallklare baeche und in unserem falle -dem universum sei dank - auch strahlendblauem himmel. einfach ein traum und wir sind oft stehengeblieben, um die landschaft zu geniessen.
wir besuchten insgesamt drei bergdoerfer, die alle erstaunlich sauber waren (kein zivilisationsmuell). die doerfer sind nur durch mehr oder weniger lange fussmaersche zu erreichen, sie bauen ihr eigenes gemuese an, zuechten schweine, huehner und wasserbueffel und verdienen geld durchs verkaufen von fisch und handarbeiten. es gibt eine grundschule, einfache huetten, in denen touristen zum beispiel auch uebernachten koennen und viele viele dreckige, zuckersuesse halbnackte kinder, die man alle erst waschen und dann einpacken moechte! (katja, ich hab an dich gedacht!). doch seht selbst!:
die doerfer werden durch den "fair trek tourismus" unterstuetzt und auch von unserem geld gehen je 2$ an die doerfer.
sie macht die matrazen selbst - mit getrockneten blueten aehmlich baumwolle, die in die einzelnen kammern gestopft werden. der stoff wird auf dem markt gekauft.
lady mit puppe im dorfshop, wo wir souvenirs kauften - das geld wurde der naehrin direkt in die hand gedrueckt und kam somit an der richtigen stelle an
die beiden freuten sich ab den ueberresten meines mittagessens, welches La fuer uns in der hand bis hierhoch getragen hat, der gute!
alles in allem scheinen die familien hier oben alles zu haben was sie zum leben brauchen und man vergisst so leicht, wie arm die menschen tatsaechlich sind. die familien wohnen in sehr einfachen bambushuetten, wo alle im einzigen raum auf dem boden schlafen, essen, kochen, spielen. die kinder freuten sich ab unseren leeren plastikflaschen, unseren resten vom reis oder auch den gummiringen, die um die packung gewickelt war...
unser guide La war noch nie ausserhalb laos und wenn er sich etwas wuenschen duerfte dann wuerde er gerne schnee sehen und spueren und spaeter mal kuehe haben und familie. denn mit dem verkauf von rindfleisch liesse sich gutes geld verdienen... die weunsche sind einfach und bodenstaendig, in einklang mit der natur. im dorf gab es auch pringels zu kaufen, doch wir bezweifeln, dass dies fuer die locals gedacht ist . somit hilft es den familien wenn touristen die doerfer besuchen. im rahmen des fair trek darf hier zum beispiel auch nur eine begrenzte anzahl touristen auf diese treks.
wir wanderten zurueck durch die schoene natur und nach sechs stunden trekking, elefanten waschen und aufstehen um 6.45 uhr waren wir reif fuer die rueckfahrt!
im dritten dorf spielten chris und La noch ne party "rattan ball" gegen zwei jungs vom dorf - der ball wird mit kopf und fuss ueber ein netz befoerdet, aehlich fussvolleyball.
auch wenn noch nie gespielt: hauptsache chris hatte mal wieder nen ball...
auf der rueckfahrt fragten wir La ob er nicht lust hat, abends mit uns essen zu gehen. wir wollten ihn einladen anstatt ihm trinkgeld zu geben. spontan sagte er ja, auch wenn er ein wenig schuechtern war, wo und wie man sich abends treffen koennte. wir schlugen ihm ein restaurant vor, in dem allerdings nur "farangs" (touristen) sind, da wir ja keinen wirklichen lao-ort kennen und er meinte ob wir dann draussen auf ihn warten koennen, da er sich nicht alleine rein traut, da er da noch nie war, der arme! chris und ich waren dann um sieben draussen und warteten auf ihn und wir staunten nicht schlecht als puenktlich auf die minute ein frisch gestiegelter La im jacket auf dem roller angefahren kam. er hatte sich richtig schick gemacht und freute sich sichtlich ueber unsere komplimente! wir hatten ihm vier bilder von den beiden tagen im internet farbig ausgedruckt und er freute sich total - viele menschen machen bilder von ihm als guide doch er selbst hat keine bilder von sich.
es wurde ein sehr netter abend mit laotischem barbeque, La und den beiden maedels. chris meinte er koenne chilli essen wie La und musste mit bier kuehlen (davon gibts auch ein nettes video, als revanche sozusagen fuer meine elefanten-absteig-nummer...), tynya war gut gelaunt dank happy hour cocktails und erzaehlte aus ihrem leben als kuenstlerin mit vegan-ernaehrung und bio-toilette. ana managt restaurants und lebte und arbeitete in london, um bald in melbourne ihr eigenes restaurant zu eroeffnen. dazu La aus laos und dazwischen chris und ich - manche konstellationen dieser reise koennten spannender nicht sein!
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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