365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
australien - von sydney nach cairns: mal wandern statt faul in der sonne liegen...
so, ich muss gedanklich wieder zurueckspulen... von den walen in hervey bay nahmen wir also schweren herzens abschied um weiter richtung norden zu fahren. und wieder mal nahm co-pilot sandra die karte in die hand um spontan fuer diesen tag vorschlaege zu machen, was wir noch so unternehmen koennten.
nun werden uns einige daheim im nahenden winter fuer verrueckt erklaeren wenn ich sage, dass wir keine lust mehr hatten auf strand, baden, sand vor allem und sonne. wir hatten sonne und sand in fraser genug - in meinem rucksack ist immer noch der reinste sandkasten. wir suchten uns somit einen nationalpark auf der karte aus, der nicht weit von mackay entfernt liegt, was auf unserem weg lag. wir wollten mal wieder bissl im wald wandern, im schatten, in der natur und ohne bzw. mit weniger touristen.
auf der fahrt dahin kamen wir ins riesen zuckerrohrgebiet rund um mackay. wo man hinschaut ueber kilometer wogende zuckerrohrfelder und insgesamt 8 raffinerien, die das ganze in tuetchen fuellen. das zuckerrohr wird auf kleinen schmalspurschienen, die entlang der felder laufen, direkt in kleine zuganhaenger geladen und es gelangt so zur fabrik.
erste station war die finch hatton gorge, ein kleiner regenwald mit spaziergang zu einem wasserloch mit wasserfall. hoert sich toll an und das war es auch! wandern klingt ein wenig uebertrieben fuer 25 minuten one way zum wasserloch, doch immerhin haben wir uns mal wieder ein wenig bewegt...
aber wir sind schon noch bissl mehr gelaufen. fuer uns so bewanderte bilogen war anfangs nicht klar, was der lonely planet meinte, wenn er sagt, man koenne im eungulla nationalpark das tier "platypus" beobachten. nebendran war ein bild eines schnabeltiers abgebildet, weshalb wir mal daraus schlossen, dass es das sein musste... zudem war von einem netten campingplatz die rede und schoenem regenwald.
dort angekommen gingen wir wie alle anderen paar wanderer und tierfreunde zu der viewing platform am broken river, wo das tier lebt und bei daemmerung wohl auch raus kommt. und tatsaechlich! mittags um 4 schon sahen wir ein tier rumschwimmen, was fuer mich aussah wie eine triefnasse ratte, was aber wohl dank dem entzuecken aller das scheue schnabeltier sein musste. durchs fernglas konnte man noch den schnabel und schwanz erkennen und dann wars auch schon wieder weg. fuer ein foto hat es bei weitem nicht ausgereicht, klar. es kam noch ein zweites tierchen und danach beschlossen wir es gut sein zu lassen. vermutlich hatten wir so schon viel glueck, da es noch nicht mal daemmerte. die wale haben mich da doch deutlich mehr beeindruckt...
der campingplatz entpuppte sich als nicht befahrbar fuer autos, da er 500 meter im wald lag. wir stellten uns somit auf den normalen parkplatz, wo ein ire spaeter meinte, ob wir auch illegal hier uebernachten. illegal? wir haben bisher des oefteren auf einem parkplatz geparkt, wo solch ein zeichen mit durchgestrichenem zelt war. doch wir haben ja schliesslich auch kein zelt, oder? fuer uns war die sache dehalb klar: wir duerfen hier uebernachten. die irisch-deutsche gruppe vom jeep nebenan lud uns noch zu bier und kaenguru grillen ein, doch wir lehnten ab, da wir schlicht zu muede fuer englische konservation waren...
am naechsten morgen wanderten wir noch ein wenig im regenwald rum und entlang des flusses, was einfach nett war. und wenn ich an wandern denke und wandern gehen will dann denk ich an schweizer alpen und bergpanoramen mit aussicht und sessellift und jausen auf der huett'n... so ist es manchmal einfach verkehrte welt, wenn man in australien im regenwald rumlaeuft, wo man eigentlich schon immer mal hin wollte und dann aber kurz mal fuer fuenf minuten lieber in der schweiz auf dem berg stehen will
vom nationalpark aus war es dann entgegen unseren erwartungen nur noch ein katzensprung bis airlie beach, von wo aus heute, sonntag, unsere segeltour in den whitesunday islands startet.
hier sind wir somit am mittwoch schon angekommen und haben uns seitdem die zeit vertrieben. und nachdem wir vom ersten gang in das mallorca australiens ein wenig geschockt waren ueber all die (deutschen) touristen, die souvenirlaeden, die mcdonalds, kfcs und was auch sonst noch so sind wir wieder in den wald gefluechtet. wir sind die 5 km rundweg gelaufen im national forest und hatten einen wunderbaren blick auf die inseln. dort war es kuehl, still und man hoerte anstatt groehlenden, rugby-schauenenden und saufenden touristen nur die voegel...
und gestern haben wir festgestellt, wie sehr wir uns nun auf asien freuen. 5 wochen sind fuer die australische ostkueste in unseren augen mehr als genug - uns fehlt ein stueck vom "wahren" australien, vom endlosen outback, vom roten sand und der einsamkeit. doch dieses mal reicht dafuer die zeit einfach nicht. und vor allem am geld gehts langsam aus... und wir haben ausserdem festgestellt, dass wir beide mal wieder gerne mit unserem hoffentlich noch vorhandenem hirn arbeiten wollen, um dann abends ohne noch etwas reden zu muessen vor den fernseher zu liegen und "germany's next topmodel" (sandra) oder die "sportschau" (chris) anzuschauen. so richtig sinnlose kost eben
wir haben unseren spieleschatz erweitert, in dem wir nun einen "battle" spielen, was eine kombination aus kanaster, backgammon und 20ab ist mit einem super durchdachten punktesystem... das ist zwar auch nicht immer etwas, was die freunde und die kneipe zuhause ersetzt, doch manchmal ist es tatsaechlich noch entspannender, als mit anderen nationen in englisch eine einigermassen sinnvolle unterhaltung zu fuehren.
doch gottseidank wechselt sich alles immer ab und somit koennen wir die zeit hier trotz fehlenden liebgewonnenen und zugegeben oft auch sinnlosen gewohnheiten geniessen!
immer wenn wir zuviel zeit zum nachdenken haben fallen wir in ein kleines loch und wuerden gern mal kurz daheim fuer ein paar tage arbeiten, denken, mit freunden grillen, bei der familie und im sportheim sitzen... doch morgen gehts ja weiter - mit neuen eindruecken, nach denen wir hoffentlich wieder genau wiessen, warum wir an die australische ostkueste wollten! bis die tage!
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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