365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
unbeschreibliches laos: luang prabang - noch relaxter geht nicht
und schwupp die wupp ist schon wieder ne woche vergangen... kaum zu glauben.
wie ihr sicher bemerkt habt war kambodscha das land eines "kurzbesuchs" fuer uns. wir waren dort unglaubliche 6 naechte. so schnell sind wir noch durch kein land gerast... wenn wir ueberall durchschnittlich 6 tage bleiben koennte man in einem jahr 50 laender besuchen - wow! und danach koennte man sich einliefern lassen
es ist nicht so, dass uns kambodscha nicht gefallen hat - vielmehr waren wir einfach zur falschen zeit dort wie es uns vorkommt. wir wollten in die natur nach all den menschen und mopeds in vietnam, den vielen touristen in den tempeln von angkor und dem vielen muell bisher in asien... ploetzlich hat es bei uns klick gemacht und wir wussten: wir gehen nun DOCH nach laos. wir steigen einfach ins flugzeug und fliegen nach luang prabang.
und genauso haben wir es gemacht und zwar mit einer fokker 70 - zum ersten mal hoerte ich auf dieser reise nicht den satz "wir begruessen sie im airbus A320..." sondern "wir begruessen sie in einer fokker 70...". das gab dem ganzen flug etwas exotisches, obwohl der flieger von innen ja identisch aussah wie ein airbus.
in luang prabang am flughafen sprach uns brad an, ein backpacker aus alaska. wir haben noch nie jemanden aus alaska getroffen und das war NOCH exotischer als die fokker 70. er sah ganz normal aus, klar und lebt auch nicht im iglu. doch tatsaechlich leben in ganz alaska (im ganzen riiiiieeeesen staat!) nur 600.000 menschen. und wir trafen einen davon. wow, ich war beeindruckt. und chris auch, da er ja heimlich von alaska traeumt, wie ich nun rausgehoert habe. nun koennen wir dort ja sogar jemanden besuchen!
wir wollten zusammen zu einem guesthouse aufbrechen und draussen vor dem gebauede ein weiteres exotisches highlight: es gab KEIN tuk tuk. es gab ueberhaupt gar NICHTS, was aussah, als ob es uns in die stadt fahren koennte und das in asien!! ja, wir merkten spontan, dass die uhren hier in laos tatsaechlich anders ticken... wir liefen weiter vor zu einer der strassenkuechen, wo wir einen bier trinkenden tuk tuk fahrer ueberreden (!!) konnten, uns kurz mal die 4 km in die stadt zu fahren. das ausgeguckte guesthouse aus dem reisefuehrer entpuppte sich als voll und wir suchten zu fuss ein anderes, waren aber in der hochpreisigen ecke gelandet, wie wir schnell feststellten. nach dem ueberreden eines weiteren tuk tuk fahrers, der im haus hinter seinem tuk tuk auf dem boden liegend fernsehen schaute (!!) fanden wir nach dem abklappern weiterer unterkuenfte ein akzeptables zimmer - wir hatten auch irgendwann keine lust mehr zu suchen... luang prabang gilt unterkunftstechnisch als teurer als der rest von laos. neben teuer sind die zimmer auch noch ohne charme und schlicht zweckmaessig. KEIN vergleich zu den zimmern, die man fuer die haelfte in vietnam bekommt... nun ja, wir hatten alle drei ein zimmer, was wollen wir mehr...
wir sind nun die 7. nacht in luang prabang und nach sieben naechten kann man sagen, dass man diesen ort eigentlich gesehen hat (26.000 einwohner) . doch: man kann hier EWIG bleiben, da es wirklich einer der schoensten flecken erde ist, die wir bisher auf der reise gesehen haben. zwar ist es sehr touristisch, was aber natuerlich auch heisst es hat junge leute, viele restaurants, ne riesen auswahl an unterkuenften, internet-cafes, ausflugsangebote und vieles mehr ohne ende, was ja nicht schlecht ist (touristen hin oder her ueber die manche jammern). und zum anderen -was das ganze tausendmal toppt!!- liegt es wunderschoen eingebettet zwischen dem mekong und seinem nebenfluss, drumherum die waldbedeckten berge, weit und breit kein plastik im fluss oder sonst irgendwo (in asien muss man da grundsaetzlich ein auge zudruecken glaube ich...) und traumhaft schoene sonnenuntergaenge.
trotz "kleinerem" wetterpech haben wir uns in diesen ort inklusive seiner menschen einfach verliebt, man kann es nicht anders sagen.
wir bummelten somit die letzten 6 tage im staedtchen rum, schauten die verschiedenen, teils aus dem jahr 1550 stammenden tempel an, die wunderbar benutzt aussehen und in denen man jeden funken geschichte spueren kann!
wir kauften einige souvenirs auf dem sehr schoenen nachtmarkt, das ganze ohne hasseling und ueberredungskuenste der verkaeufer (chris sieht nicht ein, wozu ich einen geschnitzen holzelefanten brauche, doch ich habe ihn gekauft).
wir hatten nette "themen-abende" mit brad, in denen wir (kaum zu glauben) auf englisch ueber bush, hillary und obama diskutierten, ueber das khmer rouge in kambodscha oder unsinn und wahnsinn des irak-kriegs oder des nazi-regimes, wir diskutierten den sexualkundeunterricht im vergleich deutschland-USA, ueber merkel und die wahl in hessen und niedersachsen, ueber die witze zwischen hollaendern und deutschen und ueber meditation und traumdeutung. unser englisch hat sich nach diesen gespraechen um 200% verbessert vermute ich... und ich weiss jetzt auch dass man zu einem glatzkopf (wie brad einer ist) auf englisch nicht sagt "he is shaved" sondern "he has a shaved had", da mit ersterem auch andere koerperregionen gemeint sein koennten, was ich ja nicht wissen kann... naja, so kann man ins fettnaepchen treten
und es regnete die letzten tage wie schon ewig nicht mehr auf dieser reise... immer mal wieder kam auch gottseidank die sonne raus, doch seit gestern abend um 23 uhr bis jetzt (sprich rund 24 stunden) regnet es nahezu ohne unterbrechung... (wir haben den 01.02.08, fuer alle die planen momentan nach laos zu kommen wenn sie diesen bericht lesen...). wenn es nicht regnen wuerde dann wuerden wir jetzt auch nicht mehr hier sizten sondern im elefantencamp und ich haette schon "meinen" elefanten zu bett gebracht.
gut, dass uns auf bali einer seinen poncho geschenkt hat, um den wir uns jetzt fast streiten. roland, warum bist du denn mit deinem WM-cape noch nicht da?! das waere definitiv NOCH huebscher.
und auf die strasse mit unserem 2. guesthouse, in das wir gewechselt haben nachdem wir nochmals gesucht haben
unter anderem kamen wir auch mit zwei jungen moenchen ins gespraech, die uns sehr bereitwillig alle unseren (vielen!) fragen zum buddhismus und ihrem alltag beantwortetem. wir haben den beiden loecher in den bauch gefragt und zum beispiel die folgenden infos bekommen, was alles neu fuer uns war:
- ein moench kann man z.b. nach der grundschule schon werden und viele jungs moechten das auch gerne sein, da sie zum einen dem dorf ehre damit machen und selbst auch sehr stolz darauf sind
- im wat (kloster) bekommen sie dann eine sehr gute schulbildung, die 13 faecher umfasst (geschichte, erdkunde, mathe, sprachen,...), allerdings kein sport und keine sexualkunde vermutlich
- wenn sie fertig sind mit den studies koennen sie entscheiden, ob sie zur uni gehen wollen und einfach KEIN moench mehr sind. praktisch oder? so gaebe es in der katholischen kirche auch mehr moenche und nonnen...
- sie haben keine freundin (oder einen "freund", ihr wisst schon). war wahrscheinlich unnoetig unsere frage, doch sicher ist sicher.
- sie haben die komplette (?) fussball-wm letztes jahr im fernsehen geschaut, die wie chris ausgerechnet hat nachts um 3 in laos uebertragen worden sein muesste...
- sie kennen ballack (ALLE, die wir getroffen haben kennen irgendwie NUR ballack...)
- sie selbst duerfen allerdings kein fussball spielen, nur meditieren
- mittags haben sie ab und zu frei und dann ist ihnen langweilig, sie gehen ins internet oder sie muessen den hof kehren. als wir grad kamen war ihnen definitiv langweilig.
- und zu guter letzt: chris ist ein "handsome" guy, was soviel heisst wie dass er huebsch ist. brad meinte noch, dass man "handsome" im englischen eigentlich von mann zu mann nur benutzt wenn man eindeutig seine absichten kundtun will, ihr wisst schon... doch ich denke man kann es auf das nicht perfekte englisch der beiden schieben... (who knows
auf jeden fall war es sehr nett mit den beiden und wir haben wieder einmal viel gelernt ueber die so sympathische religion des buddhismus.
bei einem zwischenstop mit beerlao (nicht zu verwechseln mit laobia (wird so geschrieben, aber "beer" gesprochen), was schmeckt wie ein schlechtgewordenes malzbier) sprachen wir ne weile mit 2 kleinen maedels, die an die touristen schmuck verkauften und wir lernten ebenfalls wieder mal was: naemlich, dass die beiden heute zufaellig KEINE schule haben und zufaellig ab heute ferien sind. nun ja, geld verdienen reizt mehr als schule (vermutlich vor allem die eltern) ...
wir haben auch schulkinder in luang prabang gesehen - vielleicht haben die maedels also gar nicht geschindelt
immer und ueberall sieht man die moenche - meist im internet-cafe. luang prabang wirkt mit all den jungen moenchen wie eine uni-stadt. nur eben anders gekleidet.
kleines detail: alle verkaeuferinnen schminken sich hingebungsvoll waehrend sie auf kundschaft warten
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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