365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

Tja, nun sitz ich hier in hervey beach und morgen gehts schon auf die sandinsel fraser island. Und nun soll ich mich fast an die letzten 2 wochen zurueckerinnern... ok, wir sind stehengeblieben bei sydney! Wo momentan die regierenden der APEC welt ihre eigenen koalas streicheln und alles abgerigelt haben. Gut dass wir vorher dort aren!

Fuer unglaubliche 45A$ fanden wir in sydney einen wicked camper. Tausende von diesen dingern fahren hier rum und aufgrund des preises ist das auch kein wunder. Wir mieteten unsere "transport-schlampe" fuer 5 wochen fuer die strecke sydney-cairns, was am oberen ende der ostkueste liegt. rund 3.000 km fahrt liegen nun vor uns. Alle wicked camper sind unterschiedlich verrueckt, versaut oder auch etwas makaber bemalt und besprueht - wir hatten glueck: bei uns steht nur bitch drauf und ein spruch, der das wort "sex" enthaelt, was allein schon viele passanten zum hinschauen und lachen veranlasst. Doch keine nackten frauen wie ich befuerchtet hatte und auch nicht der spruch, ob brandopfer fuers krematorium nicht einen rabatt bekommen sollten, da sie ja eh schon verbrannt sind, den wir auf einem anderen wicked gelesen haben...

ab zum supermarkt und los ging die fahrt!

Der erste stop gehoert eigentlich noch zu sydney: wir schauten uns das olympiagelaende von 2000 an. Und waren echt beeindruckt von diesem perfekt geleckten und durchdachten riesengebiet. Fuer einen bruchteil des geldes fuer eine normale stadionfuehrung wurden wir fuer 10 minuten persoenlich durchs stadion gefuehrt. Gerade und gegengerade des stadiums lassen sich vor- und zurueckfahren, je nach event. Und heute wird das stadium fuer die rugby league und australien rugby genutzt wie auch fuer konzerte und sonstige riesen events. Nichts wurde umsonst gebaut wie es scheint.

Zur feier des tages (wir haben fast JEDEN tag etwas zu feiern...) beschlossen wir uns fuer abends einen schoenen uebernachtungsplatz zu suchen und zu grillen. getreu dem australischen motto wie wir mittlerweile festgestellt haben, die sich in riesigen massen barbeques den amerikanern nichts schenken.den ersten tag gondelten wir somit entlang der kueste nach norden, fanden abends einen parkplatz am strand, wo wir am anderen morgen das gegrillte wieder abtrainierten und ne runde joggten. Am strand hatte es duschen und somit konnte es nach dem fruehstueck weitergehen.

naja, ich muss schon zugeben: als wir den camper abgeholt haben war ich etwas geschockt, wie dreckig und sifiig das ganze war. doch ja, der mensch gewoehnt sich an alles wie es so schoen heisst und so war es auch. wir haben das noetigste mal ausgeputzt und nach der dritten nacht ueberwogen auch bei mir die vorteile. nichts besseres um in australien an flecken zu kommen, die noch nicht ganz so bevoelkert sind wie der rest der ostkueste...

Wir kamen nach nelson bay und uebernachteten in anna bay. spaetnachmittags sassen wir am strand oben auf einer sandduene als unten ploetzlich ganz gemaechlich 5-6 delphine ihre runden zogen entlang der kueste. Solche momente erlebt man in australien also tatsaechlich! Wir waren voellig baff und verfolgten as auf und ab der rueckenflossen gebannt. Nach 10 minuten verschwanden sie unseren blicken und wir feierten das ganze wieder mal mit einem bierchen!

Im oertchen port macquarie wollten wir samstags abends eigentlich bissl weggehen. Mittags hatten wir im direktverkauf am hafen haifisch fuer den grill gekauft, doch bis wir den endlich gegessen hatten war es dunkel. Zur aufheiterung wollten wir frueher in die stadt um noch ins internet zu gehen. Doch das hatte schon zu. So steuerten wir in unseren trekkingschuhen und fleecepullis schon um 19 uhr zielstrebig eine der 3 (!) bars an. Doch ausser einer kakerlake und uns gab es keine gaeste anfangs. Nach 2 runden backgammon und dem zusehen, wie sich die bar nach und nach mit aufgetakelten weiberrunden fuellte traten wir den rueckzug an und fuhren zurueck zu "unserem" strand. Wir fragen uns ehrlich manchmal, wie andere traveller samstags auf den putz hauen, wo wir dafuer weder die kohle noch die klamotten haben...

am anderen morgen um 07 uhr wurden wir am strand von fahrenden autos geweckt. Als wir unseren vorhang zurueckschoben sahen wir was wir kaum glauben konnten: es war vatertag und australische familien begannen die oeffentlichen barbeque plaetze zu besetzen! Um 07.30 lagen die ersten steaks auf dem grill!! manche tische wurden liebevoll mit tischdenken und bluemchen in kleinen plastikvasen eingedeckt, einer schleppte gar seinen riesen grill von zuhause an mit riesen gasflasche. Und um das ganze zu toppen fand neben unserem campervan um 8 uhr (am sonntag morgen) eine hochzeit statt. So richtig mit weissen stuhlhussen, priesterin und schicken gaesten. Und zwischendrin sassen chris und ich voellig verschlafen mit unseren cornflakes am picknicktisch und wussten nicht wo zuerst hinschauen... um 7.45 uhr gab es keinen freien parkplatz mehr, geschweige denn eine freie stelle auf dem grill. Menschen lagen bereits am strand. Australier sind keine kinder von traurigkeit!

der touristendrive fuehrte uns nach south west rocks, einem kleinem zipfel kueste mit einem wunderbaren picknickplatz ueber dem meer. Und wir beschlossen ein paeuschen zu machen und an den strand zu liegen. Zum ersten mal taten wir mal einen nachmittag lang nix und zum ersten mal badeten wir im australischen (sehr erfrischenden) meer

oben am parkplatz war dieses schild, was wie so oft in australien auf die ganzen wale hinwies, die hier von september bis dezember an der kueste entland in die warmen gewaesser von cairns ziehen. auch wir haben an dieser stelle den "blow" von einem dieser wale gesehen und chris meint, den southern right wale erkannt zu haben. man kann die tiere mit glueck echt vom ufer aus abtauchen und atmen sehen!

im hinterland einw enig weg vom highway liegt der dorrigo nationalpark. in serpentinen ging es hoch in den gemaessigten regenwald und ein "skywalk" fuehrte uns ueber die wipfel der baeume. es war unglaublich, so ueber dieser faszinierenden, endlosen landschaft zu stehen!

weitere station mit uebernachtungsstop war coffs harbour, wo wir zum ersten mal ausgiebig fruehstuecken gingen. Und zwar australisch, was bei chris ruehrei mit lachs bedeutete und bei mir als vegetarisches "hausfruehstueck" ei, toast, aubergine, gegrillte tomaten und hummus. Ja, hier gehts herzhaft zu!

Nach dem woechentlichen waschen (lassen) und ausgiebigem internet fuhren wir durch bis zum kleinen staedtchen byron bay, welches vor oekolaeden, energiebehandlungen und menschen, die in den 70ern kleben geblieben sind, nur so sprueht. Das wetter dort war nicht ganz so einladend: einen tag schuettete es ununterbrochen, weshalb wir den ganzen tag in der kueche verbrachten. Allein aufgrund der kueche hatten wir uns fuer diesen campingplatz entschieden: mit glasfront und blick aufs meer lag sie auch perfekt, um einen komplett verregneten tag zu ueberstehen. Wir lernten die drei deutschen maedels feli, fanny und eva kennen und machten somit mit karten spielen, kochen und essen das beste aus dem tag.

Am anderen morgen ohne regen machten wir nach einer weiteren joggingrunde am strand und gemeinsamen pancake backen mit den maedels (danke dafuer nochmals ) den netten walk zum leuchtturm bei byron bay. Im gegensatz zu allen vor und nach uns wie es schien sahen wir KEINE delphine oder gar wale, das meer war einfach zu aufgewuehlt.

Von mehreren leuten bekamen wir den tipp, einen umweg ueber ein kleines dorf namens nimbin zu fahren. Hauptgrund fuer viele: dort wird der konsum von haschisch toleriert. Fuer uns natuerlich NICHT der hauptgrund. Wir wollten uns das ganze eher "kulturell" mal ansehen. Man muss das ja schliesslich mal gesehen haben, wie im selbsternannten hippidorf alle kiffen und voellig stoned durch die gegend laufen. Und schon nach 5 metern bekamen wir die erste schokolade und cookies angeboten, kaum zu glauben! Anstatt zu kiffen tranken wir dort einen bio-roiboos tee (alles oeko, alles laessig) und bummelten durch das crazu "museum", was wohl eher "dealer-hochburg" genannt werden sollte, da es eigentlich nur zum bunten verpacken der tuetchen diente. Wir hatten unseren spass die ganzen crazy typen anzuschauen und ab und zu tief einzuatmen. Das reichte schon um high zu sein