365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
indonesien: java - vulkan bromo und tschuess!
Um 4 uhr morgens wurden wir dann wie gesagt mit dem jeep abgeholt. Und kaum zu glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat: wieder sassen in einem minijeep alle vom minibus gestern - in Deutschland wuerde man sagen, das auto hat fuer 5 leute + fahrer platz. In indonesien passen auch 7 rein.
Ueber stock und stein ging es rund 30 minuten hoch zum sogenannten "view point", einem platz, von dem aus man drei vulkane gleichzeitig sehen kann. Einer davon hat alle 15 minuten eine eruption und es war gigantisch, mitanzusehen, wie die rauchwolke groesse wird. Man muss es erlebt haben, die mischung aus magischer atmosphaere, wenn die sonne langsam ueber die wolken kriecht und gleichzeitig 200 menschen auf einer art tribuene einen hoellenlaerm veranstalten... die haben da tatsaechlich eine tribuene hochgebaut, damit auch jeder alle 10 sekunden ein foto machen kann. Dazwischen wimmelte es von dick eingemummten indonesiern, die alle 10 sekunden "batteries! Batteries!" bruellten und sich durch die menge schoben. Manche javaneser hatten die ganze zeit den mottoradhelm auf, da es ihnen so kalt war. Es hatte um die 10 grad, was ja schon erstaunlich Frisch ist, wenn man bedenkt, dass e seine stunde weiter im tal rund 35 grad hat.
...doch die ganzen menschen waren unglaublich!! alle draengelten sich um die besten plaetze, echt krasse sache...
batteries! batteries! man konnte fuer 10 cent jacken mieten, muetzen kaufen, kleine bumengebinde, die man spaeter dem vulkan opfern konnte, und viele dinge mehr, die man morgens um 5 uhr am allerwenigsten braucht...
ja, und nach diesem spektakel quetschten wir uns wieder in den jeep und fuhren direkt zum fusse des vulkans, den man anhand komfortabler treppen besteigen kann. so einfach kann das abenteuer "ich habe einen vulkan bestiegen und in den schlund geschaut!" sein
man kann sich sogar bis zum beginn der treppe mit dem pferd karren lassen, worueber ich anfangs noch gelacht und mich am ende fast danach gesehnt habe. von 0 auf 2000 meter in einem halben tag ist anstrengend. ich bin unfitter denn je musste ich feststellen...!
und blick hinein, wo der sulphur blubberte. es stank ganz furchtbar nach faulen eiern, doch das machte das ganze nur noch authentischer
und wieder: "please picture with you?!" klar. es ist DER touristische ort auf java und immer noch sind westliche touristen eine sensation?... es gab hier doch recht viele westliche touristen. eigentlich.
als wir um halb acht wieder im hotel ankamen gab es erstmal fruehstueck und dann standen wir vor der entscheidung nochmals eine nacht bleiben oder wirklich um 10 uhr (in 1,5 stunden!!) wieder 10 stunden bus fahren? bleiben war die devise und die nette linda rief fuer uns am bus-office an und verschob unser busticket um einen tag.
wir fielen um halb neun ins bett und wachten um 12 erst wieder auf. und dann gingen wir erstmal wieder hoch um mittag zu essen (essen, schlafen, essen...).
um der ganzen faulheit mal nen riegel vorzuschieben starteten wir mittags zu einem spaziergang. das wetter hatte voellig zugezogen, es wurde neblig und nieselte ab und an. letztendlich gab das der landschaft nur noch mehr reiz. also wer immer es zeitlich einrichten kann noch einen tag laenger hier oben in den bergen zu bleiben, der sollte das machen! die atmosphaere wechselt um 180 grad, wenn alle touristen weg sind mittags. wir sind ganz alleine 2 stunden an einer huegelkette einen kleinen trampelpfad entlang gelaufen, durch gestruepp und hecken und hatten am ende einen wunderbaren blick zurueck und zum mount bromo, an dessen fusse keine jeeps oder pferde mehr zu sehen waren. es war einfach herrlich!
danach sassen wir gemuetlich im hotel lava im cafe und redeten ewig ueber "das danach" und wie es zuhause wieder sein wird. das ist das schoene an dieser reise: wir haben auch zeit, ueber das kommende nachzudenken!
wieder zurueck im hotel assen wir zu abend (wieder mal was essen ) und sanken nach ausgiebiger lesestunde ins bett. nach 2 naechten weg von verkehr, hitzte, menschen und laerm fuehlten wir uns bereit fuer die naechste busfahrt nach denpasar/bali.
und diese war der knaller... in wenigen worten: wir fuhren mit dem minibus noch gut gelaunt vom berg runter nach probolingo. dort warteten wir in bruetender hitze von 10.30 uhr bis 13.30 uhr. keiner konnte sagen, wann der grosse bus endlich kam.
um halb zwei war es soweit und uns klappte die kinnlade runter...: der bus war voller als voll, es wimmelte von menschen. links waren 3 sitze, rechts zwei, das hiess 5 menschen pro reihe. chris versorgte noch das gepaeck und meinte, ich solle plaetze besetzen. doch keine chance... voellig verschwitzt meinte ich zu zwei typen auf einem dreiersitz: "please move!" und liess mich fallen. als chris reinkam schaute er mich an und ich schuettelte langsam den kopf, was soviel heissen sollte wie: ich weiss auch nicht, wo du dich noch hinsetzen koenntest... es wurde kurz mit dem fahrer etc. diskutiert und dann bekam chris nen kleinen plastikhocker, um sich auf den gang zu setzten. er quetschte sich neben mich und wir wussten nicht, ob wir lachen oder heulen sollten...
dieses bild sagt alles... vor allem chris gedanken, als er endlich sass und die frau rechts nochmal raus wollte: "das ist jetzt wohl nicht dein ernst oder?!"
wo man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein lichtlein her... es gibt sachen, die gibt's gar nicht.
nach 2,5 stunden wurde angehalten und wir bekamen das "kostenlose" mittagessen, welches fuer alle vom bus inklusive war, nur nicht fuer uns westlichen touristen, die die rechnung bekamen.
weiter gings fuer rund 5 stunden bis zur faehre, die uns nach bali bringen sollte. chris und ich wechselten uns auf dem hocker ab und irgendwann war uns auch alles scheissegal... nur noch weg hier.
irgendwann als es schon dunkel war gings auf die faehre, die ne stunde brauchte, von dort nochmals knapp drei stunden nach denpasar. mittlerweile wurde ein platz im bus frei und chris konnte nach hinten sitzen. ich nickte in aufrechter haltung immer mal wieder ein und irgendwann war es mir auch egal, ob ich die anderen beruehrte oder nicht. ich lag praktisch neben zwei indonesiern halb schief auf dem sitz und dachte nur noch, iregendwann geht auch das vorrueber. soviel zu den fragen von zuhause, ob wir uns da nicht ab und an genervt an die gurgel gehen: nein. komischerweise laesst man es einfach ueber sich ergehen...
der bus hatte kein klo, somit hiess es hier auf der faehre: was muss das muss.
man entwickelt doch erstaunlich schnell eine "leck mich am a...." einstellung zu diesen situationen...
und um viertel eins nachts kamen wir in denpasar an und wir nahmen mit dave aus england und tom aus suedtirol ein taxi nach sanur. auf der varanda des hotels schlief der portier, der seit 10 uhr auf uns gewartet hat, der arme. wir warfen unsere ruecksaecke auf die betten und gingen sofort los nach nebenan in die sportsbar, wo eigentlich immer noch das finale der formel 1 laufen sollte. und tatsaechlich, dort angekommen bestellten wir ein grosses bier und unser abendessen und schauten zu wie kimi weltmeister wurde. um halb drei sanken wir dann ins bett...
die mit 8 stunden (with traffic maybe 9) angegebene fahrt dauerte somit alles in allem rund 16 stunden; davon rund 7 stunden auf einem kleinen plastikhocker...
und nun sind wir in bali, der touristen-hochburg nummer 1, schlafen wieder in bluetenweissen betten in einem bunglalow mit pool und maracuja zum fruehstueck. so schnell kann sich alles aendern... wir geniessen jetzt ein paar tage luxus fuer ein schnaeppchengeld und dann gehts wieder uns "wahre" indonesien schon schoen, wenn man zwischendurch mal wieder solche touri-oasen hat...!
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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