365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

an heiligabend, dem 24. dezember 2007, feierten wir so ungewoehnlich wie noch nie: wir waren bei gebe zuhause eingeladen und es gab gut buergerliche deutsche kueche aus wurstsalat, kartoffelsalat und speck. da lachte unser herz!

und um das gleich mal vorweg zu nehmen: wir haben auch artig weihnachtslieder gesungen und uns wie jedes jahr bei diesem spektakel sehr amuesiert. auch wenn opa's barriton,oma's kommentare sowie trompete, klarinette und/oder akkordeon gefehlt haben!

am ersten weihnachtstag ging es mir weniger blendend und ich entschloss mich dazu, im hotel zu bleiben (man muss den luxus ja mal ausnutzen!). die restliche truppe traf sich mit der reiseleiterin, die uns auch die kommenden tage begleiten sollte und besichtigte die stadt - mal ein wenig strukturierter wie die tage zuvor .

zuerst ging's auf einen markt, wo die seegurken, die wir ja verbotenerweise beim tauchen angefasst hatten, als lebensmittel verkauft wurden. da ist anfassen ja gar nichts dagegen!

und danach wurden die cu chi tunnelsysteme besichtigt, die von den vietnamesen im vietnam-krieg als fluchttunnel angelegt wurden und viele gebiete wie ein unterirdisches netz durchziehen. als meine mutter abends ins hotel zurueck kam meinte sie zu mir: "du wirst es nicht glauben, was chris und marc heute gemacht haben!". doch schaut selbst: die bilder sprechen baende!

und nun kommt ein abschnitt des berichts, den nur menschen mit starken nerven lesen sollten... und hierzu sei im vorfeld schon gesagt: es gibt dinge, die man genau ein einziges mal im leben mitmachen sollte. dazu gehoert die zeremonie von cobra-essen und trinken des herz und der galle in schlangenblut...

wir fuhren also allesamt in ein unscheinbar wirkendes hinterhofrestaurant, welches auch schlange auf der speisekarte hat. wenn gebes einheimischer assistent nicht auf der strasse auf uns gewartet haette, dann haetten wir das nicht gefunden. man erlebt solche "spektakel" doch eben einfacher mit vietnamesischen beziehungen...

kurz nachdem wir sassen wurde bereits in einem leinensack die cobra hergetragen und auf den boden geworfen - ein schmaechtiger vietnamese versuchte das (giftige) tier mit einem eisenhaken in schach zu halten, doch an chris' papa hatte sie gefallen gefunden. egal wo er sich hinstellte: sie fauchte in seine richtung...

dann wurde ein kleiner tisch aufgebaut mit den benoetigten utensilien fuer "danach". mit einem beherzten schlag auf den kopf wurde die schlange dann getoetet. herz und galle kamen in zwei schnapsglaeser.

das schlangeblut wurde in einem extra glas aufgefangen, welches anschliessend mit einem halben liter vodka aufgefuellt wurde.

die beiden gefuellten vodka-flaschen kamen ins eis direkt an den tisch, jeder bekam ein schnapsglas... und die beiden vaeter hatten die ehre entweder galle oder herz zu trinken. das herz im schnapsglas pochte aufgrund von reflexen noch immer... mein daddy entschied sich fuer die galle, die zwar kleiner war als das herz, aber eben auch nach galle schmeckte. und heiner "waehlte" das herz. hut ab vor den beiden, doch sie brauchen diese erfahrung sicher auch kein zweites mal in ihrem leben (auch wenn sie als kinder regenwuermer gegessen haben...!)

wir dachten, nach diesem spektakel haben wir das schlimmste ueberstanden, doch nach 2 wochen vietnam muss ich sagen: thailaendisches essen ist mir lieber... spaetestens nachdem unsere reisefuehrein huong bei der fischsuppe unterwegs den ganzen kopf vom fisch abgenagt hat, in der festen ueberzeugung, das sei das beste am ganzen fisch. nun ja, jedem das seine nicht wahr...wir essen ja auch schimmelkaese und hirnsuppe in deutschland