365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!
Chile - rauhes Patagonien
nach einigem hin und her haben wir beschlossen, ueber die chilenische kueste nach norden zu reisen, um den kreis zu schliessen. und es war eine sehr gute entscheidung!
die landschaft ist rauh, windig und karg. hier und da grasen kuehe, pferde oder schafe auf riesigen steppenartigen grasflaechen, ansonsten gab es auf der langen fahrt von ushuaia bis punto arenas nichts als unendliche sanft gewellte huegel, dazwischen immer mal wieder ein kleiner see. rauhes patagonien. es zu durchqueren und zu erleben ist toll, doch hier zu leben ist hart. staendig blaest ein rauher wind, der die gefuehlte temperatur nochmals nach unten drueckt.
und darin wohnen die riesen-muscheln. sie sind unglaublich RIESIG! gelten hier als spezialitaet, wurden natuerlich von uns auch schon probiert und fuer gut befunden (nicht getrocknet, ganz normal gekocht...!)
die busfahrt war dieses mal ertraeglich - dank dem halt an der sehr bekannten und einfach MEGA-leckeren baeckerei in "tolhuin", wo ich natuerlich fett eingekauft habe, damit wir die fahrt ueber nicht den hungertod sterben muessen wie beim letzten mal. es gab somit zum fruehstueck (wir sind in ushuaia um unverschaemte 5.30 uhr losgefahren...) fuer chris mit zwiebel und kaese gefuellte empanadas und fuer mich suesse medialunas, kleine croissants.
zwischendurch auf der busfahrt wurde mir dann promt schlecht. nun muss man sich folgende situation vorstellen: ein ganz normaler bus (nix schlafsitz usw.), alle sitze besetzt, alle schlafen. die luft ist zum schneiden, es riecht nach fuss, nach zwiebel, nach schweiss, nach vielen menschen... die strasse ist nicht geteert (schotterpiste ueber 300 km). UND MIR WAR SPEIUEBEL! naja, dachte ich, ich geh einfach mal prophylaktisch auf die toilette und setz mich da auf den klodeckel. als ich nach hinten lief stellte ich mit entsetzen fest: es gab gar KEINE TOILETTE! oh mein gott, panik kam auf... ich hab mich dann wieder hingesetzt und meditiert, dabei gedacht, zur not spuk ich in meine LTU-Allzweckdecke. es war einfach aetzend...man malt sich dann in gedanken verschiedene szenarien aus... naja, aber ging vorueber, ich lebe noch...
wie gesagt, das wollten wir auch mal noch loswerden: man faehrt hier den grossteil auf ungeteerten nationalstrassen. RIESEN schlagloecher, riesen wasserflaechen, so dass es an allen fenstern hochspritzt. die busse haben vorne (abgesehen von tausend geklebten rissen in der scheibe) ueberall gitter aufgrund der steinschlaege. und die busfahrer HEIZEN wie die henker. ein fall fuer betek wuerd ich sagen
von zeit zu zeit fahren bagger und raupen ueber die "strassen" und glaetten die schlagloecher. that´s it.
und hier nun in puerto natales haben wir ein unglaubliches hostel gefunden: wir wohnen mitten im wohnzimmer einer familie. im sommer sind hier wohl bis zu 30 gaeste (!!! wo denn?!!! es ist unglaublich!), momentan sind wir fast die einzigen. wir kochen und essen in deren kueche und wohnzimmer, der opa macht fruehstueck, die oma macht die zimmer, die tochter kann bissl englisch, organisiert alles. und zwischendrin die 5-jaehrige enkelin und deren puppen. alles ganz normal hier. der gedanke von nancy, der omi war bei der gruendung, den travellern fuer eine weile eine familie zu geben. cool oder? wir fuehlen uns wohl, auch wenn wir uns aufgrund unserer rudimentaeren spanisch-brocken kaum unterhalten koennen... der opa spricht rasend schnell und er nuschelt - er weiss das auch, aber er lacht dann halt wenn ihn keiner versteht
nancy in der kueche. ueber dem holzherd haengt die waesche der familie, rechts ist unser fruehstuecksgeschirr.
und hier ist alles zusammen: wohnzimmer, spielzimmer fuer die kleine, aufenthaltsraum, esszimmer fuer alle,...
wir bleiben hier bis freitag, bis wir mit der faehre nach puerto montt fahren. diese woche fuhr keine faehre, so harren wir sozusagen hier noch fuenf tage aus. andere traveller haben uns schon fuer verrueckt erklaert, doch wir werden uns die zeit hier schon vertreiben koennen. es gibt schliesslich zwei supermaerkte, internet-cafes wie sand am meer, zwei bars glaube ich, wir koennen uns noch ein auto mieten, spazieren laufen, mit nancy unser spanisch ueben, uns backgammon-schlachten geben, ... und auch einfach mal nichts tun. in diesem sinne, bis die tage!
Aufbruch: | 19.03.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2008 |
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