365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

in siem reap angekommen wurden wir bereits am busbahnhof erwartet: wie versprochen holte uns ein tuk tuk fahrer des vorher reservierten hotels ab. bisher brauchten wir noch nie auf die schilder all der wartetenden fahrer zu schauen, da auf uns eh nie irgendwo jemand wartet. und nun war da tatsaechlich einer mit meinem namen auf einem schild inmitten der ganzen horde

das klappte also super und das hotel war auch ok, wenn auch etwas anonym und ohne atmosphaere (siem reap riverside hotel, das zur redlodge gehoert, wo wir eigentlich gebucht hatten). der engagierte tuk tuk fahrer namens Nan (angeblich einer der 30 brueder des chefs, wenn man den fahreren all ihre geschichten glaubt, wie sie mit all den hotels verwandt sind...) besprach mit uns gleich wann und wir wir morgen zu den tempel wollen. er schlaegt vor, wir fahren um 9 uhr. ok... so hatten wir unseren privaten tuk tuk fahrer, ohne dass wir uns darum kuemmern mussten.

und so fuhren wir am naechsten morgen wie verabredet um 9 uhr richtung der weltberuehmten tempel von angkor. so richtig lust auf tempel und steine angucken hatten wir nicht...es konnte also nur besser werden wir kauften das 3-tages-ticket, da wir das ganze relaxed machen wollten und im nachhinein haette fuer uns aber auch ein tag gereicht... fuer uns "bananenbieger" wie steabel alias matthias N. aus W. das wort "kulturbanause" einmal beim tabu-spiel umschrieb (kleiner insider)

wir schauten uns also zwei tage die verschiedenen tempel an und wahre tempelfanatiker keonnten hier jetzt all die namen der tempel nennen und all die namen der statuen und und und... doch wir gehen davon aus das interessiert euch alle nicht so brennend weshalb ich es weglasse (obwohl ich es natuerlich WUESSTE, klar).

wir lassen die bilder sprechen und koennen nur soviel sagen: die ganze anlage, welche als die groesste religioese staette der welt gilt, ist sicher sehr sehr eindrucksvoll, wenn man solche tempelruinen noch nie gesehen hat oder sich dafuer einfach mehr begeistern kann als wir. doch machu picchu in peru oder auch die maja-pyramiden in mexiko haben uns damals mehr beeindruckt, vielleicht einfach, da wir es zuerst gesehen haben oder schlicht in einer anderen stimmung waren, keine ahnung. es haengt somit immer davon ab, was man in seinem leben schon alles gesehen hat.
alles in allem findet man mehr touristen als steine, man muss sich fuer manche motive "anstellen" und vieles sieht fuer uns einfach gleich aus...
was uns wirklich umgehauen hat war der tempel "ta promh", wo seit jahrhunderten baeume und wurzeln ueber die tempelanlage wuchern. das sind fantastische fotomotive und man erlebt einen hauch der von uns erhofften mystischen atmosphaere.
alles in allem kann man die drei haupttempel in einem tag machen - oder eben relaxed in zwei. fuer drei tage koennte man eher ein picknick, buch und decke mitnehmen und die schoene gruene natur geniessen, die es zwischen den tempeln gibt...

zum naechsten bild eine kleine entstehungsgeschichte:
ihr seht all die touristen (90% japaner), die alle schoen brav nacheinander den baum und tempel im hintergrund fotografieren. das heisst, dass sich freund/freundin/mutter/vater etc. in position stellen (wie die dame, die gerade auf dem weg zum baum ist) und dann wird geknipst. auch ICH wollte ein bild vom baum, allerdings ohne uns oder sonst jemandem. das geht aber nicht, wenn man sich nicht anstellt, so dass alle sehen: aha, der da ist der naechste, der sich vor den baum stellt.
chris trickste dann alle aus: er stellte sich an, lief dann zum baum, kroch dahinter hinter die wurzeln (war somit verschwunden), ich machte mein bild und dann kam chris wieder vor. vermutlich verstand NIEMAND der anderen touristen, wieso er das so gemacht hat, doch ich hatte mein bild ohne personen und wir lachten uns schlapp

andere witzige situation war morgens beim sonnenaufgang vor dem angkor wat, einen tag spaeter morgens um 5 uhr:
ihr seht die stuhlreihen mit menschen, die alle brav auf die sonne warten, die jeden moment hinter dem tempel strahlen soll. fuer einen kaffee oder tee, den gewievte kinder vertickten, bekam man einen stuhl, mit dem man sich dann in position setzten konnte, was wir auch brav taten. auch WIR wollten das ultimative-super-sonnenaufgang-angkor-wat-bild. nun seht ihr sicher auch den menschen, der VOR mir auf dem boden unten mit seiner kamera sitzt mit seinem feuerwehr-tshirt der dubliner feuerwehr. anfangs sass er auf dem stein DIREKT vor mir.
noch NIE!!! habe ich mich beschwert, wenn sich einer in solch einer situation vor mich gesetzt hat, doch ich sass nun seit einer stunde wartend, hundemuede, auf meinem stuehlchen und dann kam dieser typ und setzte sich schwupp direkt ins bild. nach 10 minuten tippte ich ihn vorsichtig an und fragte (recht hoeflich): "do you sit here for longer?..." daraufhin durfte ich mir anhoeren, dass dies ein oeffentlicher (!) platz sei und er wohl sizten koenne wo er wolle und ob ich ein problem haette und bla bla bla... meine guete... ich winkte ab, lachte nur und wir meinten er solle einfach sitzenbleiben, nur sei es ein wenig "unpolite". nach 10 minuten bekam er wohl ein schlechtes gewissen, da er nach da unten rutschte... viele tun einfach alles fuer ein gutes bild

wir schauten einen netten sonnenaufgang an und gingen dann frueher als alle anderen ins innere des tempels, wo wir fast alleine das wunderbare morgenlicht von hinten einfangen konnten. den sonnenaufgang sollte man trotzdem einmal miterlebt haben - alleine um das ganze spektakel aus "stuhl gegen kaffee" und dem sichern der besten plaetze nicht zu verpassen ha ha!

wieder zurueck am zweiten tag der tempelbesichtigungen beschlossen wir, dass die beiden tage reichen und wir "kuendigten" unserem tuk tuk fahrer fuer den dritten tag. wir bummelten durchs schoene, nette siem reap, kauften souvenirs auf dem markt (jetzt gehts ja bald heim, da darf ich anfangen einzukaufen , assen wunderbares khmer-food, welches aehnlich zur thai-kueche ist und spielten billard. mit bisschen uebung aus den letzten wochen habe ich nur knapp 3:2 gegen chris verloren. das zeigt allen die mich kennen: ich habe auf dieser reise gelernt, mich zu konzentrieren und kann nun sogar RUHIG und ohne rohe gewalt eine kugel einlochen ich habe by the way auch schon 4 sudokus gemacht mit einmal nur einem fehler, was chris heute glaube ich noch nicht glauben will. so geschehen noch zeichen und wunder... ich kann tauchen, kann beim billard zwei kugeln nacheinander einlochen und zahlenspiele machen... kann es selbst kaum glauben...

nach vier naechten traten wir unseren neulich erst gebuchten flug nach laos/luam prabang an, da wir das lange busfahren auf schlechten strassen satt haben und fliegen ja recht guenstig ist. nun sind wir im wunderbaren laos und wir fragen uns ernsthaft, wie wir zweifeln konnten ob es sich lohnt hierher zu gehen. bald seht ihr die wunderbaren bilder von einem land und volk, welches man nicht beschreiben kann...!