365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

Reisezeit: März 2007 - März 2008  |  von Sandra und Chris

kambodscha: die hauptstadt pnom penh

von chau doc in vietnam sind wir mit dem schnellboot nach pnom penh, der hauptstadt von kambodscha. die fahrt dauerte von morgens halb neun bis mittags um zwei, die grenzuebergaenge waren problemlos (kleine grenzstationen am ufer) und die fahrt angenehm ruhig. trotzdem sind wir alle transportmittel mittlerweile ueberdruessig... wie konnten wir in suedamerika 30 stunden busfahren?! wieder einmal sind wir froh, dass wir die ganze reise immer richtung westen gemacht haben und nicht umgekehrt...

das schnellboot

das schnellboot

in pnom penh angekommen hievten wir die rucksaecke ersteinmal in ein kleines restaurant und assen zu mittag. ich hatte rindfleisch mit gemuese und reis, was aehnlich wie in thailand schmeckte und damait natuerlich richtig lecker war

mit einem tuk tuk fuhren in richtung dem backpacker-viertel am see und checkten im guesthouse "lazy fish" ein, einem "good friend" des tuk tuk fahrers. der besitzer begruesste uns mit den worten "if you want to smoke haschisch you can do that on my terrace!" ja super... ein bier reicht uns... doch abgesehen von suesslichem marihuana geruch auf der besagten terasse war diese wunderbar! allein aufgrund der terasse lohnt es sich, mal im "lazy fish" vorbeizuschauen! das zimmer war dagegen, nun ja, einfach, um es mal so zu sagen. ich hoerte nachts die zimmernachbarin wie sie den anderen im zimmer erzaehlte, wie sie ihre bisexualitaet auslebt. um es zusammenzufassen: wir waren seit langem mal wieder in einer richtigen backpacker-ecke gelandet. doch natuerlich kiffen nicht alle backpacker oder sind bisexuell ha ha! man konnte dort auch einfach nur ein bier trinken und billard spielen

das muesst ihr zugeben, dass das ne schoene terasse ist oder?!

das muesst ihr zugeben, dass das ne schoene terasse ist oder?!

pnom penh wurde uns als dreckig und laut beschrieben, als eine stadt, in der man nicht laenger als eine nacht bleiben kann. doch wieder einmal haben wir andere erfahrungen gemacht - vielleicht weil wir den vielen muell in ganz asien bisher schon gewohnt sind?... es ist schlimm. pnom penh schien eher das gegenteil zu sein: wir spuerten ein internationales flair. internationale supermaerkte (endlich mal wieder nen supermarkt!), touristische restaurants mit internationelem essen, gepflegte rasenflaechen, viele autos (nicht nur mopeds...!), westlich gekleidete frauen (ohne vermummung...).

doch auch solche haeuserfassaden sieht man in pnom penh

doch auch solche haeuserfassaden sieht man in pnom penh

oder transporte wie wir sie aus vietnam kennen

oder transporte wie wir sie aus vietnam kennen

ein touristisches highlight in pnom penh (so traurig es ist, daraus ein sightseeing-projekt machen zu muessen, damit sich die menschen dafuer interessieren) sind die "killing fields". hier wurden in der zeit des roten khmer-regimes noch in den jahren 1978/79 viele tausende von menschen exekutiert - alle, die glaubens- und wissenstechnisch anders und weiter dachten, als die roten khmer es wollten. maenner, frauen, kinder, es wurde kein unterschied gemacht.

aus wikipedia zusammengefasst:
"Am 17. April 1975 wurde Phnom Penh von den Roten Khmer eingenommen, das "Demokratische Kampuchea" ausgerufen und der im Exil lebende Norodom Sihanouk als Staatsoberhaupt eingesetzt. spaeter wurde ein mann namens Pol Pot zum regierungschef ernannt.
Geld wurde abgeschafft, Bücher wurden verbrannt, Lehrer, Händler und beinahe die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurde ermordet, um den Agrarkommunismus, wie er Pol Pot vorschwebte, zu verwirklichen. Die beabsichtigte Verlagerung der Wirtschaftstätigkeit aufs Land bedingte deren vollständiges Erliegen, da auch Industrie- und Dienstleistungsbetriebe - Banken, Krankenhäuser, Schulen - geschlossen wurden (...) Während der vierjährigen Schreckensherrschaft wurden schätzungsweise 1,7 bis 2 Millionen Menschen in Todeslagern umgebracht oder kamen bei der Zwangsarbeit auf den Reisfeldern ums Leben (bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als 7 Millionen). Im berüchtigten "Sicherheitsgefängnis 21" in Phnom Penh, das unter der Leitung des unter seinem Pseudonym "Dëuch" bekannten Kang Kek Leu stand, überlebten 7 von insgesamt 15.000-30.000 Gefangenen. Wer dort nicht an der Folter starb, wurde auf den Killing Fields vor den Toren der Stadt umgebracht."

der ganze terror hatte erst ein ende, als truppen aus vietnam einmarschierten, um das Pol-Pot-Regime zu stürzen und eine pro-vietnamesische regierung zu installieren. 1989 erst zogen alle truppen aus kambodscha ab und erst im september 1993 wurden unter aufsicht der UNO die ersten freien wahlen seit 20 jahren abgehalten - am 24. September 1993 erhielt das land dann eine neue verfassung als konstitutionelle monarchie. lange konnte kambodscha nur von anderen kommunistischen nationen bereist werden. nun haben wir das jahr 2008 und der tourismus waechst stetig in kambodscha - auch wenn das land noch nicht lange seinen frieden hat.

ohne worte - die gestapelten opfer als mahnmal

ohne worte - die gestapelten opfer als mahnmal

40 bis 60 jahre

40 bis 60 jahre

bedrueckende stimmung

bedrueckende stimmung

wir besuchten anschliessend das tuol-sleng-museum.

aus wikipedia:
"Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude der Stadt, das Gymnasium Tuol Svay Prey in der 103. Straße, das von den Roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs der systematischen Folterung der Insassen diente. Dazu wurde das Gebäude mit elektrischem Stacheldraht eingefasst und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Stacheldraht-Geflecht vor den Außengängen der einzelnen Gebäudeteile sollte verzweifelte Gefangene daran hindern, Selbstmord zu begehen. Zwischen 1975 und 1979 waren zwischen 14.000 und 20.000 Menschen aus allen Teilen Kambodschas dort inhaftiert, unter anderem auch Mitglieder der Roten Khmer, die als Verräter galten. Ungefähr 1.720 Personen arbeiteten für das Folterzentrum."

es ist ein gut gemachtes, anschauliches museum - wenn man in den gemauerten zellen steht oder die folterinstrumente sieht braucht man nicht mehr viel als erklaerung.

die aufnahme-bilder der gefangenen

die aufnahme-bilder der gefangenen

wieder zurueck im hostel brauchten wir eine pause... zudem moechten wir mal wieder die temperaturen hier erwaehnen: zum beweis die anzeige unseres super schweizer multifunktionsmessers, welches sich NIE taeuscht (bild zeigt die temperatur IM zimmer, sprich im schatten unter dem ventilator)

wie warm ist es in deutschland noch gleich momentan?... kommt davor dann ein minus und dazwischen ein komma?... ha ha

wie warm ist es in deutschland noch gleich momentan?... kommt davor dann ein minus und dazwischen ein komma?... ha ha

zur erfrischung gab's nen frisch gepressten zuckerrohrsaft

zur erfrischung gab's nen frisch gepressten zuckerrohrsaft

affe in der stadt als muellverwertung - besser, als gar keine muellabfuhr

affe in der stadt als muellverwertung - besser, als gar keine muellabfuhr

nach zwei naechten brachen wir mit dem doppeldeckerbus auf nach siam reap, um die weltberuehmten tempel von angkor anzuschauen. unterwegs stop an einer "raststaette"...

...wo die kinder nackt neben die staende pinkelten oder mal nebenbei gestillt wurden oder wo...

...wo die kinder nackt neben die staende pinkelten oder mal nebenbei gestillt wurden oder wo...

...frittierte riesen-spinnen als snack verkauft wurden. seid froh, dass es keine nahaufnahme geworden ist, ich war zu spaet mit der kamera!  wir haben ganz konservativ ne ananas gekauft.

...frittierte riesen-spinnen als snack verkauft wurden. seid froh, dass es keine nahaufnahme geworden ist, ich war zu spaet mit der kamera! wir haben ganz konservativ ne ananas gekauft.

© Sandra und Chris, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
hallo an alle zuhause und an alle, die dieselben orte und landschaften bereisen wollen und hier vielleicht blut lecken! einfach an alle, die die reise in gedanken mit uns gemeinsam machen moechten! hier kommt das "tagebuch" unserer weltreise. wir wollen versuchen, euch so an dieser reise teil haben zu lassen und euch mitzunehmen an all die orte, die wir besuchen. das gilt natuerlich nicht nur fuer unsere familien und freunde. wir freuen uns ueber alle eintraege in dieses gaestebuch!
Details:
Aufbruch: 19.03.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 16.03.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Brasilien
Bolivien
Peru
Neuseeland
Fidschi
Australien
Singapur
Surabaya
Malaysia
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Sandra und Chris berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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