Falltür ins Paradies
Agra, 23.-24.10.2209
Agra heisst der Preis, den man bezahlen muss, moechte man einmal in seinem Leben das Taj Mahal sehen. Und das ist kein niedriger Preis.
Agra, das heisst Spiessrutenlauf durch Schlepper, Anhauer und alle Arten von "Dienstleistern" in einer im Muell versinkenden Millionenstadt, in der jeder - so moechte man glauben - vom in dieser Saison im Schwund begriffenen Tourismus lebt.
K is driving a rickshaw
Dieser Tourismusschwund trifft die Menschen von Agra (aber auch in anderen indischen Staedten) offensichtlich hart, ja existentiell. Und das bekommt man buchstaeblich auf jedem Meter zu spueren.
Mit unnachgiebiger Penetranz setzen sie einem zu, moechten jeden Rupi herauslocken. Angewendet werden alle Mittel, vom billigsten Trick bis zur komplexesten Geschichte, vom Hemdgezupfe bis zum handfesten Betrug. Der Ton schlaegt leicht von anbiedernd-freundlich in ungeduldig-ruppig um.
Das Taj Mahal, Symbol von Schoenheit schlechthin, in der Mitte, geschuetzt von Armeen von Bewachern und staatlich organisierten Buchmachern, darum herum die Elenden, die mit zaeher Verbissenheit ums Ueberleben kaempfen. Friede den Palaesten, Krieg den Huetten. Und alle leben sie von ihrem Palast.
Unweigerlich kommt einem der Gedanke in den Sinn: was wuerde geschehen, wenn dieser Palast ueber Nacht verschwunden waere? Geklaut, geflohen? Vielleicht an einen anderen Fluss, der noch genug Wasser fuehrt, der grossen Schoenheit als Spiegel zu dienen?
Wer weiss es schon. Wie die Inder sagen: In India everything is possible.
Wo ist das Taj?
Um so mehr begluecken die Oasen des Genusses und der Abgeschiedenheit: Ein friedlicher Sonnenuntergang in einem Garten auf der gegenueberliegenden Flussseite des Taj. Die sagenhaften Schokokugeln in "Joney's Place", Gourmetkultur in einer Imbissbruchbude. Der turbantragende Kellner im "Join Us Roof Top Restaurant", der uns so verschworen liebevoll das Bier nachschenkt und der uns mit wenigen Gesten und Augenzwinkern das Gefuehl vermittelt, genau hierher zu gehoeren.
Anmerkung: Leider hat unsere Film-Kamera bei Ankunft in Agra den Geist aufgegeben und so konnten wir folgende "Adventures of K and J" nur in unserer Erinnerung festhalten: K is driving a Rickshaw in Agra, J is eating half a kilo indian sweets, K doesn't like it at all and tries to stay polite (Paula Du haettest Deinen Spass gehabt, mein Gesicht zu beobachten
Indian sweets - nicht jedermanns Sache
Aufbruch: | 01.10.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 01.10.2010 |
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