Falltür ins Paradies
Northland, 11.-17.04.2010
Am naechsten Tag setzen wir das Traumstrandfestival fort. Mittags geniessen wir allerdings im mediterranen Flair des Innenhofes der "Bennetts Chocolatiere" in Mangawhai hausgemachte und preisgekroente Pralinenspezialitaeten in Mint und Vanilla Truffles Ganache, sowie geeisten Kaffee, ehe wir am Abend am wieder einmal endlos langen, weissen Uretiti Beach mit zugehoerigem DOC Campingplatz ankommen.
Am naechsten Tag gehts weiter zu den drei Buchten des Otamure Wharanaki Beach Resort. Fast alleine entspannen wir am Ende der Campingsaison unter und in riesigen, alten, wunderschoenen Baeumen auf dem dortigen DOC Campingplatz.
Eine Entenfamilie und ein paar Wekas leisten uns Gesellschaft. Am Abend rollt dann der Van von Julia und Patrick neben uns und wir sitzen lange in der schon recht kuehlen Nacht. Fuer Doro kommt die Zeit der Rueckreise. Wir verbringen noch einen gemeinsamen Tag in Pahia und verabschieden Doro am naechsten Morgen am Bus nach Wellington.
Wieder zu zweit, durchqueren wir nach Fruehstuecksstop und Schokoladenfabrikbesuch in Kerikeri das heilige Land der Maori im Far North und landen am Abend am noerdlichsten Ende Neuseelands und damit am Nordinselreise-Hoehepunkt Nr. 3: Tapotaputu-Beach und Cape Reinga.
Am 16.04. machen wir uns nochmals zu einem Trek auf, der, obwohl nur vier Stunden lang, fast an die Anstrengungen des Tongariro Alpine Crossing heranreicht.
Vom Tapotaputu-Beach aus ueberqueren wir zwei extrem steile Berge und gelangen so entlang des Coastal Walkway zum Lighthouse des Cape Reinga.
Dieser Ort, in dessen Naehe auch der Urahn der Maori das Land zum ersten Mal betreten haben soll, stellt fuer Neuseelands erste Bewohner die Schwelle zwischen irdischer und spiritueller Welt dar. Tief unten klammert sich ein uralter Baum an einen schroffen Felsen, der aus der schaeumenden See ragt. Von den kahlen, schwarzen Aesten dieses Baumes aus wagen die Seelen der Verstorbenen den Sprung in die Ewigkeit.
Gleichzeitig wird hier im Angesicht des Aufeinandertreffens von rauher tasmanischer See und sanftem pazifischen Ozean des ewig lebenszeugenden Prinzips der Vereinigung von Mann und Frau gedacht. Ein wahrhaft heiliger Ort also wieder einmal, an dem Leben und Tod eins werden. Ein Ort, der in seiner einsamen, tosenden Naturhaftigkeit in ganz anderer Art fast genauso beeindruckt wie das indische Varanasi.
Nach der Rueckkehr zum Campingplatz zittern unsere Beine vor Anstrengung. Zur Belohnung gibts eine eiskalte Dusche, die allerdings noch waermer ist als der noch eiskaeltere Wind an diesem wilden Kap. Zum dritten Mal kreuzen Julia und Patrick unseren Weg. Wir verabschieden uns am naechsten Tag und machen uns auf den Weg zurueck nach Auckland. Ein Abstecher fuehrt uns zum legendaeren "90 Mile Beach".
Dann fuehrt die Strasse durch einige kleinere Gemeinden des zentralen Northlands, in denen man wohl den authentischsten Eindruck zeitgenoessischen Maori-Lebens gewinnen kann. Und das scheint so romantisch, wie in den Shows von Rotorua vorgefuehrt, wahrhaftig nicht zu sein. Zwischen altersschwachen Haeusern und Brachland, zwischen Superette, Video- und Liquorstore, zwischen verbeulten Autos und rostigen Zaeunen lungern Jungs im HipHop-Outfit der Ghettokids. Wir werden von einem schwer drogenbetaeubten Paar aus einem alten PickUp-Truck heraus um Bares und Bier angehauen. Und so kann man hier, der Rede ueber die grossartige Integrationsleistung Neuseelands zum Trotz, sehr genau sehen, dass es in der Hauptsache Maori und Suedseeinsulaner mit brauner Hautfarbe sind, die die unterste soziale Schicht dieses Landes bilden.
Aufbruch: | 01.10.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 01.10.2010 |
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